Der manipulative Sinnlosartikel verdreht die Tatsachen, nennt längst bekannte details mehrfach und ist erneut ein irreführender Bericht über den Gerichtstag. Es handelt sich um eine Zusammenfassung einer dpa-Medlung.
Es wurden sogar Mitarbeter nach Singapur entsandt, was unnötig war, es sei denn man ist einer dieser Mitarbeiter und wollte schon immer mal nach Singapur. Laut Angaben der StA wurden ehrere Rechtshilfegesuche nach Singapur gestellt und die kooperative Bank habe bestätigt, dass niemals Gelder in der angegebenen Höhe auf den Konten waren. Parallel hatte Jaffé ein entsprechendes Gerichtsverfahren angestrebt. Teilweise wurde durch Berichte über die Gerichtsverhandlungen in Singapur aber bekannt, dass es nicht nur dort Konten gegeben hat, sondern auch, dass dort teilweise hohe Beträge lagen - nur eben nicht die Treuhandgelder. Durch die Commerzbank-Geldwäschemeldung sowie durch die BR-Analyse der Geldflüsse 2018 sowie insbesondere durch zahlreiche Beweisanträge der Verteidigung wurden die bereits vor Beginn des Verfahrens bekannten Geldflüsse in dreistelliger Millionenhöhe mittlerweile noch weiter untersucht. Hierzu wird es auch noch weitere Beweisanträge geben.
Der Zeuge, Herr Christian Säuberlich, verfügt nach eigenen Angaben nicht über spezifische Kenntnisse im Bereich zahlungsabwicklung und allein deshalb wurde bereits mehrfach bezweifelt, ob er überhaupt der richtige Mann für die Untersuchung war.
Wie sein Chef, Herr Tammo Andersch, kommt Christian Säuberlich von KPMG. Aufgrund der heftigen Kritik von James Freis an der Untersuchung von KPMG, aufgrund der fragwürdigen Rolle von KPMG als Steuerprüfer der Wirecard (insbesondere auch als Beantworter der Fragen des aus den Medien bekannten Wirecard-Steuerprüfers Herbert Strunz 2020) und insbesondere aufgrund der Tatsache, dass die Andersch-Untersuchung dem Wunsch von James Freis widersprochen hat, Gelder zu sichern kann die Neutralität des Zeugen durchaus kritisch hinterfragt werden.
Quelle:
https://www.fti-andersch.com/de/ueber-uns/...t/christian-saeuberlich/
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/...ebernehmen/100034468.html
«Das Verbrennen von Geld bei Wirecard war enorm», sagte der Zeuge, der bei FTI Andersch in leitender Funktion arbeitete. Der Berater bezifferte den damaligen Kapitalschwund bei Wirecard auf etwa 10 Millionen Euro pro Woche.
Die Grundlage dieser Aussage ist bis heute umstritten und es gibt weiterhin den Beweisantrag der Verteidigung, in dem ein Gutachten gefordert wird, um die Richtigkeit dieser Aussage zu überprüfen, selbst wenn diese auf der bis heute nicht abschließend belegten Grundaussage beruht, es habe nie TPA-Geshäft gegeben. Hierzu verweie ich auf die Beweisanträge aus dem Juli, die leider bis heute mit keiner Zeile in den öffentlichen Medien erwähnt wurden.
Nach meinem Kenntnisstand wurden hier Berechnungen angestellt auf der Basis der Zahlen aus Aschheim ohne Berücksichtigung der Belege für das TPA. Hier wurde für 2019 davon ausgegangen, dass das nicht-TPA-Geschäft ein Minus von 375 Mio € erwirtschaftet habe für 2019. Um auf das angenommene Vorsteuerergebnis von 573 Mio € zu kommen, wurde daher ein Vorsteuergewinn von 948 Mio € angenommen (573 - -375). Die Grundlage dieser Berechnung ist nirgends erklärt.
Nach weiteren Berechnungen wurde für Q1/2020 ein Ergebnis von 150 Mio € angenmmen, das sich aus einem angenommenen Nicht-TPA-Verlust von 86 Mio € und dem angenommenen TPA-Gewinn von 236 Mio € ergeben soll. Die Berechnungsgrundlage ist ebenfalls nicht nachvollziehbar.
Der Zeuge hat hierzu keine genaueren Angaben gemacht und auf Nachfragen der Verteidigung auf das nicht öffentliche Gutachten verwiesen, sodass ich das leider weiterhin nicht nachvollziehen kann.
Es ist auch unklar, woher die kolportierte zahl von "10 Mio € Minus in der Woche" kommt. Laut Jaffé ging er am 29.06.2020 von einem "Geldverzehr von 200 Mio € in den nächsten 13 Wochen aus" und beaftragte Andersch mit einer weiteren Klärung. Der Unterschied beider Angaben entspricht auf ein Jahr gerechnet immerhin fast 40% des EBITDA für das Gesamtjahr 2019 (800 Mio vs 520 Mio bei 740 Mio EBITDA 2019), ohne dass dieser eklatante Unterschied irgendwo erklärt wird - auch nicht von Herrn Säuberlich (Quelle: Insolvenzgutachten, S. 16)
Grossteil der Wirecard-Gesellschaften machte keinen Gewinn
Der Krisenspezialist schilderte, wie die Beratung im Sommer 2020 die Wirecard-Finanzen durchforstete. Der Anstoss dazu ging von den Wirecard-Gläubigerbanken aus [Einleitend sagte er doch, er habe "vor und nach der Pleite keine Hinweise auf die 1,9 Mrd € gefunden"] Die Untersuchung ergab dann, dass zwischen 2015 und 2020 netto knapp 500 Millionen Euro aus dem Unternehmen abgeflossen waren, wie der Zeuge berichtete.
Das "berichtete" der Zeuge. Erläutert hat er es aber nicht. Zu diesen unklaren Abflüssen wird auch der Kauf der GI in Indien gezählt sowie die Darlehen an OCAP, die zum Zeitpunkt des Gutachtens aber noch gar nicht fällig waren. Auch an diesen Berechnungen gibt es Zweifel. Die Werthaltigkeit des Indiendeals wurde beispielsweise in einem anderen verfahren vor dem High Court London im Juni 2020 nicht infrage gestellt mit der Begründung, dass mehrere namhafte internationale Anwaltskanzleien an dem Vorgang beteiligt waren (und eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft - nämlich KPMG).
Der Grossteil der in den Bilanzen verbuchten Gewinne wurde demnach von den sogenannten «Drittpartnern» (TPA) im Mittleren Osten und Südostasien erzielt, die laut Wirecard dort Kreditkartenzahlungen im Auftrag des deutschen Zahlungsdienstleisters abwickelten.
«Wir haben fast überall reingeschaut.»
Es bleibt umstritten, wie hier genau gerechnet wurde und leider wurde das auch nicht öffentlich erläutert. In den wenigen mir verfügbaren Angaben finde ich erhebliche Unerklärlchkeiten. Besonders auffällig ist natürlich die Tatsache, dass erhebliche Beträge (bis zu 1 Milliarde €?) in die Verlusberechnung aufgenommen wurden unter der Annahme, dass alle Ausgaben für das TPA grundsätzlich als quasi "Ausgaben ins Nichts" bewertet werden, obwohl hierzu nach meinem Verständnis Akquisitionen zählen, für die diese Annahme umstritten ist - will man nicht unterstellen, dass Hunderte Millionen, die an Citi oder Visa flossen, Teil des angenommenen Betrugskonstrukts seien, was ja implizieren würde, dass diese Geldempfänger Teil der Bande sind.
Andere Wirecard-Gesellschaften hätten «nahezu kein Ergebnis gemacht». «Das bedeutet, ohne das TPA-Geschäft hätte man Verluste gemacht», fragte der Vorsitzende Richter Markus Födisch. «Ja, richtig», bestätigte der Zeuge am 155. Prozesstag in dem unterirdischen Gerichtssaal in der JVA Stadelheim, Bayerns grösstem Gefängnis.
Die Frage von Richter Födisch ist natürlich suggestiv. Das eine hat aber nicht zwingend mit dem anderen zu tun, wenn beispielsweise Geldflüsse aus dem TPA ins "normale" Geschäft wirken (wie beispielsweise Akquisitionen oder exemplarisch die 50 Mio €, die nach Singapur flossen an die SCI für geplante Akquisitionen und dort - so steht es im Bericht über das entsprechende Verfahren in Singapur - "an unbekannte Empfänger ausgeleitet wurden". Damit wären diese Gelder in der Darstellung Brauns eben nicht "nicht existent", sondern zumindest in Teilen "nicht mehr da", weil gestohlen (oder anderweitig missbraucht).
Between December 2014 and September 2015, Strategic received more than €54 million from Wirecard AG. DPP Ong said the monies were later transferred to various parties, adding: “These transactions purportedly related to Wirecard AG’s planned acquisitions of companies in Brazil and Panama. (...)
Strategic did not have these sums in its bank accounts after the outgoing transfers.”
Thilagaratnam was unaware of such transactions.
The prosecution told the court that between March 29, 2016, and April 7, 2018, Shanmugaratnam prepared seven letters from Strategic addressed to Wirecard AG and handed them to Thilagaratnam.
Thilagaratnam signed the seven letters, confirming that Strategic purportedly held up to €54 million in escrow in its bank account for Wirecard AG.
...
The court heard that Shanmugaratnam later sent the letters to parties including Wirecard AG’s auditors in Germany.
Diese "spätere" Sache sind nach meinem Verständnis die 50 Mio €, mit denen EY suggeriert wurde, es gäbe dort Gelder. Bei manchen Zahlungen handelt es sich zwar womöglich um Roundtripping, es lässt sich aber nicht so einfach erklären, wie das bisher gemacht wurde, da es auf diesen Konten mehr Zahlungsvrogänge gab, als bisher bekannt ist.
Stumme Geschäftspartner
Die - laut Anklage erfundenen - TPA-Erlöse waren es auch, die auf den südostasiatischen Treuhandkonten verbucht wurden. Auffällig erschien dem Berater damals auch, dass der Wirecard-Insolvenz keine Reaktionen dieser Geschäftspartner folgten: «Es hat sich niemand gemeldet von den TPA-Partnern oder von den Händlern.»
Wer sind denn diese Geschäftspartner? Es gibt Händler, die machen hochriskantes Geschäft über irgendwelche Aggregatoren. Die Händler haben sicherlich kein Interesse, sich an Herrn Jaffé zu wenden... Wenn es dieses Geschäft gegeben hat, gab es auch Gelder und dann wäre es geradezu sinnlos, sich zu melden. Dies würde ja nur DANN Sinn machen, wenn es BEI WIRECARD Gelder aus dem GÄBE. Wenn aber die Geschäftspartner wissen, dass dieses Geld nicht dort ist (denn wenn es Geschäft gab, muss das Geld ja logischerweise irgendwo sein) und wenn sie Ansprüche haben, werden sie sich eher bei Bellenhaus oder Marsalek melden - und möglicherweise nicht besonders freundlich sein. Nun st ja Marsalek angeblich unter dem Schutz Putins und für den persönlichen Schutz von Oliver Bellenhaus zahlen wir Steuerzahler ;)
Insolvenzverwalter Michael Jaffè hat bislang die vermissten 1,9 Milliarden nicht aufspüren können.
Eine sinnlose Wiederholung.
Der mittlerweile seit über vier Jahren in Untersuchungshaft sitzende frühere Wirecard-Vorstandschef Markus Braun bestreitet sämtliche Anklagevorwürfe und beschuldigt seinerseits eine Gruppe um den abgetauchten Vertriebsvorstand Jan Marsalek und den in München mitangeklagten Kronzeugen Oliver Bellenhaus, Milliarden aus echten Geschäften veruntreut zu haben. (awp/hzb/ps)
Wie seit Jahren wird zwar immer wieder alles aufgefrischt, was - letztlich nach intensiver Prüfung gar nicht so überzeugend - für die Bellenhausthese spricht, aber die Gegendarstellung wird immer nur auf diesen Satz reduziert. So als würde Braun das einfach so in den Raum stellen. Dass er bereits 2021 begonnen hat, unter anderem in einem 300-Seiten-Dokument, seine Aussage mit immer mehr Details zu begründen, wird unterschlagen, ebenso wie alle Aussagen, die entweder seine Theorie stützen oder dem Bellenhausmärchen widersprechen.
Ich verweise hierzu auch auf meine Podcasts auf sun24.news
Nun noch einmal zu dem, was NACH der Mittagspause passierte und daher nicht in der Zeitung steht. Ich war ja nicht anwesend, stütze mich aber auf Aussagen anwesender Personen (das ist immer ein gewisser Prozess... zunächst bekam ich direkt nach der Verhandlung Stichpunkte, mit diesen bewaffnet habe ich weitere Quellen befragt und dies am Ende wieder mit der ursprünglichen Quelle abgeklärt, ob es halbwegs passt)
Säuberlich wurde gefragt, ob er sich im Rahmen der Untersuchung konkrete Konten angeschaut habe. Der zeuge wirkte irritiert und verwies darauf, dass er ja schon gesagt habe, er habe eine Datenbank zur Verfügung gehabt. Die Verteidigung Brauns wurde laut und hakte nach, ob er denn die frage nicht verstanden habe oder warum er sie nicht beantworten wolle. An dieser Stelle ging Födisch massiv dazwischen, was die Verteidigung erboste. Die Verteidigung konfrontierte nun auch den Richter damit, dass der zeuge die Frage eben NICHT beantwortet habe.Die Frage nach den Konten sei deshalb so zentral, weil die Tatsache, dass diese Konten nicht Teil der Untersuchung waren, gerade belegt, dass diese Untersuchung fehlerhaft war. Dann aber beruhe die gesamte Darstellung, die in die Anklageschrift mündete, eben auf einer fehlerhaften Analyse. Der Zeuge bestätigte dies insofern, als er nur auf diese Datenbank zugreifen konnte und daher auf das beschränkt war, was in dieser Datenbank war.
Die Verteidigung war immer noch nicht zufrieden, da auch diese Aussage entscheidende Fragen offen lasse, die das Vorgehen bei der Untersuchung erklären können. Die Verteidigung erläuerte dies am beispiel der Konten von payeasy: Hätte er danach gezielt gesucht und wären die Kontendaten in der datenbank gewesen, hätte er ja dreistellige Millionenbeträge gesehen. Der Zeuge antwortete auch auf dese noc einma konkretisierte Frage nicht, sondern verwies auf seinen Bericht. Er griff die Verteidigung an, was sie mit der Frtage bezwecke. Dies führte zu einem weiteren Wortduell, denn die Verteidigung monierte, dass der Zeuge keine Fragen zu stellen habe. Der Sinn der Frage sei, wie die ergebnisse der Untersuchung zustande kamen. Es sei ein Unterschied, ob man aus zwei Tatsachen A und B auf ein ergebnis C komme oder ob man lediglich eine Aussage A untersucht habe mit dem Ergebnis A.
Der Zeuge erklärte, man habe nach einzelnen Begriffen gesucht. Laut Aussagen von Personen, die den Bericht kenne, entspricht das insofern nicht den Tatsachen, als es zumindest im Bericht nicht drin steht. Damit war auch die vorherige Antwort des zeugen falsch, die Verteidigung solle den Bericht lesen, wenn sie die Frage beantwortet haben will - denn genau das stünde eben NICHT drin.
Die Verteidigung hakte erneut nach und fragte, dass er dann ja auf Zulieferung anderer angewiesen war, die ihm die Daten in der Datenbank zur Verfügung stellten, die er dann für seine Unterscuchung genutzt hat. Diese solle er benennen. Der Zeuge lehnte dies ab und der Richter unterstützte den Zeugen, er sähe für diese Frage keinen Grund.
Die Verteidigung attackierte daraufhin den Richter und forderte, dass dies dann von Amts wegen ermitteln werden müsse. Die Frage, wie der Gutachter zu seinem Ergebnis kam, sei für das ganze Verfahren von größter Bedeutung. Nun schrie auch noch die Staatsanwaltschaft ein bisschen mit und forderte die Verteidigung auf, sich endlich zu zügeln. Dies wiederum konterte die Verteidigung,er habe nicht dazwischenzureden, wenn sie ihr Fragerecht ausübt. Schließlich ginge es ja auch darum, die fehlerhaften ermittlungen der Staatsanwaltschaft zu belegen.
Ich wäre gerne dort gewesen, ich hätte der Verteidigung stehend Beifall gespendet :)
Kurzum ein arroganter Zeuge, der dem Insolvenzverwalter zu nah steht und es hat wieder mal gezeigt, wie schlimm diese Auswertungen sin