Wird Qimonda überleben?

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windy k.tor:

Wird Qimonda überleben?

 
24.01.09 12:35
Stimmen bislang: 33, Ergebnis
checkerlarsen:

das erste mal

 
24.01.09 12:59
konnte man wie bei jedem pleiteunternehmen noch speckulieren das es ne welle hoch gibt... die da jetzt immernoch dran glauben verblasen einfach nur stroh dumm ihr geld!der chart wird jetzt nen fiesses L ausbilden und die wellen und die volumen werden alle tage kleiner....
mc69:

L

 
24.01.09 13:14
... könnte so sein!

Könnte aber auch sein, das sich das gerade jetzt schlagartig ändert.
wenn der laden umgekrempelt ist(und das wird er jetzt 1000%)
ja dann, dann, ist einiges möglich!

Think big! Keep Cool!
tom68:

Wer oder was soll den "Laden" denn

 
24.01.09 13:38
umkrempeln? Die gesamte Branche leidet seit Jahren unter Überkapazitäten und extremen Kostendruck. Siemens hat damals nicht ohne Grund Infineon an die Börse gebracht. Die dauerdefizitäre Infineon wiederum versuchte durch den Spinoff von Quimonda selbiges. Über Jahre wurden und werden hier in Form von Subventionen hunderte Mio. Euro verbrannt, ohne Aussicht auf Besserung. Schade um die Angestellten, aber ich bin gegen weitere Staatshilfen!
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.  Konrad Adenauer
windy k.tor:

Staatshilfen

2
24.01.09 15:27
Was soll immer die Heuchelei mit den verbrannten Subventionen? Die Subventionen kommen letztlich auch bei dir im Geldbeutel an. Wenn jeder - auch du - einen angemessenen Preis für Speicherprodukte bezahlen würde, bräuchte man überhaupt keine Subventionen: weder in Europa, noch in Asien.

Der Halbleitermarkt ist auf Grund seiner strategisch wichtigen Bedeutung aber extrem verzerrt und funktioniert nicht so, wie man sich das normalerweise wünschen würde. Wenn Europa sich nicht in die Abhängigkeit von Asien begeben will, muss die EU regulierend eingreifen - mit Subventionen, Mindestpreisen oder Importzöllen. Die EU in ihrer naiven Marktgläubigkeit hat das leider noch nicht verstanden. Neue Chip-Fabriken werden z.B. in der EU mit nur 27% bezuschusst, in Asien mit 100%. Möglicherweise verstehen das einige Politiker erst, wenn Qimonda wirklich vom Markt verschwunden ist, und die Asiaten genüsslich am Halbleiterhahn drehen.
ManniZ900:

@windy k.tor

 
24.01.09 15:36
Du hast doch nicht etwa tatsächlich die Hoffnung , dass POLITIKER irgendwann irgendwas verstehen werden ?!?!?

Deine Phantasie möchte ich haben !!

Politiker haben noch NIE was verstanden !! Und werden es auch in Zukunft nicht tun !!

....
diabolo11:

@manniZ900

2
24.01.09 16:21
"Politiker haben noch NIE was verstanden !!"

das ist nicht ganz richtig,wenns um die eigene Tasche geht
verstehen sie immer alles.

diabolo
tom68:

# 5

 
24.01.09 17:56
Zitat: Was soll immer die Heuchelei mit den verbrannten Subventionen?

Wieso Heuchelei? Ich meine das vollkommen ernst. Der Markt macht den Preis! Schade um die Leute, keine Frage.

Zitat: Der Halbleitermarkt ist auf Grund seiner strategisch wichtigen Bedeutung aber extrem verzerrt und funktioniert nicht so, wie man sich das normalerweise wünschen würde.

Wünschen kann man sich viel, sich bestehenden Realitäten stellen ist angesagt. Frag mal bei den kleinen Mittelständlern in D nach, was da in den letzten Jahren unterstützend angekommen ist! Wenig bis nix.

Zitat: Die EU in ihrer naiven Marktgläubigkeit hat das leider noch nicht verstanden. Neue Chip-Fabriken werden z.B. in der EU mit nur 27% bezuschusst, in Asien mit 100%.

Kannst Du die 100% belegen?

passend hierzu:

www.ftd.de/meinung/kommentare/...ift-f%FCr-Qimonda/464824.html


und die haben wohl alle auch keine Ahnung...

"Süddeutsche Zeitung":

Es ist tragisch für die betroffenen Qimonda-Beschäftigten. Aber ihre Arbeitsplätze hatten nie eine Zukunft. Sie waren der Traum von Politikern wie Managern und konnten überhaupt nur mit Staatshilfen geschaffen werden. Allzu bereitwillig gingen die Politiker auf die Forderung des Siemens Konzerns ein, der Mitte der achtziger Jahre das Wettrennen um die Chiptechnologie aufnehmen wollte

"Kölner Stadt-Anzeiger"

Die Insolvenz von Qimonda reiht sich ein in eine Serie von Pleiten, die frühere Vorzeigeprojekte der deutschen Wirtschaft aus der Elektronikbranche ereilt hat. Es zeigt sich, dass viele Produkte aus der schönen neuen Elektronikwelt sich in Deutschland nicht dauerhaft marktfähig produzieren lassen. Für die Politik kann das nur eines heißen: So schön es auch sein mag, vom Silicon Valley an Elbe, Rhein oder sonst wo zu träumen ­ die Förderung krisenfester, mittelständisch geprägter Wirtschaftsstrukturen stellt sich als erfolgreicher heraus als die medienwirksame Eröffnung von "Leuchtturmfabriken". Deren Fall zerstört am Ende mehr als nur Fördergelder. In Sachsen hängen am Millionengrab Qimonda auch mehr als 4000 indirekte Jobs.

"Badisches Tagblatt"

Qimonda ist wegen des dramatischen Preisverfalls bei Speicherchips und der starken Konkurrenz aus Fernost in Schieflage geraten. Nun hoffen Vorstand und Gewerkschaft, dass im Rahmen der Insolvenz wesentliche Unternehmensteile saniert werden und möglichst viele Arbeitsplätze in Deutschland erhalten bleiben können. Dazu bedarf es aber nicht nur weiterer finanzieller Mittel, sondern vor allem eines erfolgversprechenden Geschäftsmodells, das auf innovative Hightech-Produkte statt auf schnöde Massenware setzt. Man kann den Verantwortlichen nur alles Gute wünschen. Zuletzt wollten potenzielle Investoren Qimonda nicht einmal mehr geschenkt haben.

"Kölner Stadt-Anzeiger"

Die Insolvenz von Qimonda reiht sich ein in eine Serie von Pleiten, die frühere Vorzeigeprojekte der deutschen Wirtschaft aus der Elektronikbranche ereilt hat. Es zeigt sich, dass viele Produkte aus der schönen neuen Elektronikwelt sich in Deutschland nicht dauerhaft marktfähig produzieren lassen. Für die Politik kann das nur eines heißen: So schön es auch sein mag, vom Silicon Valley an Elbe, Rhein oder sonst wo zu träumen ­ die Förderung krisenfester, mittelständisch geprägter Wirtschaftsstrukturen stellt sich als erfolgreicher heraus als die medienwirksame Eröffnung von "Leuchtturmfabriken". Deren Fall zerstört am Ende mehr als nur Fördergelder. In Sachsen hängen am Millionengrab Qimonda auch mehr als 4000 indirekte Jobs.
"Lausitzer Rundschau"

Gegenwärtig sieht es eher so aus, als ob Dresden zwar als kleine feine Denkfabrik der Halbleiter-Industrie eine Zukunft hat, nicht aber als großer Produktionsstandort in der Massenfertigung. Auch Qimonda soll einen enormen technologischen Vorsprung haben. Genutzt hat es dem Unternehmen nichts. Nun droht ein Dominoeffekt, der das ganze Musterland Sachsen schwer in Mitleidenschaft ziehen und Zigtausende Jobs kosten kann. Der Fall Qimonda zeigt, dass es richtig ist, auf den Kauf staatlicher Anteile an einem schlingernden Unternehmen zu verzichten. Der Freistaat Sachsen wird in Zukunft gut beraten sein, sich nicht nur an einigen wenigen strahlenden Leuchttürmen zu orientieren. Wie groß die Gefahr ist, dass die hellen Lichter einmal ausgehen, führt Qimonda schmerzlich vor Augen.

"Leipziger Volkszeitung"

Gegenwärtig sieht es eher so aus, als ob Dresden zwar als kleine feine Denkfabrik der Halbleiter-Industrie eine Zukunft hat, nicht aber als großer Produktionsstandort in der Massenfertigung. Qimonda soll einen enormen technologischen Vorsprung haben. Genutzt hat es dem Unternehmen nichts. Nun droht ein Dominoeffekt, der das ganze Musterland Sachsen schwer in Mitleidenschaft ziehen und zigtausende Jobs kosten kann. Der Fall Qimonda zeigt, dass es richtig ist, auf den Kauf staatlicher Anteile an einem schlingernden Unternehmen zu verzichten. Der Freistaat Sachsen wird in Zukunft gut beraten sein, sich nicht nur an einigen wenigen strahlenden Leuchttürmen zu orientieren. Wie groß die Gefahr ist, dass die hellen Lichter einmal ausgehen, führt Qimonda schmerzlich vor Augen.

"Fränkischer Tag"

Leider zeigt der Fall Qimonda erneut, dass staatliche Hilfe langfristig keine Managementprobleme lösen kann. 150 Mio. Euro vom Freistaat Sachsen, 100 Mio. von Portugal, wo es 1800 Qimonda-Angestellte gibt, sind nutzlos für das Unternehmens-Fass ohne Boden. Insofern wirkt der Insolvenzantrag schon beinahe wie ein Befreiungsschlag.

"Heilbronner Stimme"

Doch die Politik steckt in einer Zwickmühle. Großzügige finanzielle Hilfen sind nicht nur ordnungspolitisch fragwürdig - sie bieten auch keine Garantie, dass mit dem Staatsgeld nicht nur der Tod eines schwachen Unternehmens hinausgezögert wird. Andererseits können weder Land noch Bund zulassen, dass die ostdeutsche Vorzeige-Region im Bereich Hightech ausblutet. Bleibt die Hoffnung auf einen Investor. Dass sich ausgerechnet jetzt ein Interessent für Qimonda findet, ist aber fraglich - schließlich sucht Infineon seit Monaten erfolglos einen Käufer für die ungeliebte Tochter.

www.ftd.de/meinung/kommentare/...-nie-eine-Zukunft/465032.html
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windy k.tor:

Doch, die "Süddeutsche Zeitung" hat Ahnung

 
24.01.09 18:06
Kannst Du die 100% belegen?


Ich kann dich auf die SZ von heute verweisen: "Nomaden in der Wüste" (Seite 2) - dort stehen die Zahlen.
tom68:

...?

 
24.01.09 19:39
Problematisch sei, dass viele asiatischen Hersteller - insbesondere in China und Indonesien - bis zu 70 Prozent ihres Kapitals als Subvention vom Staat bekommen hätten, sagte der IWH-Präsident.

Arbeitest du bei oder für Quimonda?
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.  Konrad Adenauer
windy k.tor:

Aw: ...?

 
24.01.09 20:08
Was willst du eigentlich? Das eine schließt das andere nicht aus. Man kann eine neue Chipfabrik mit 100% bezuschussen und bis zu 70% des Kapitals als Subventionen bekommen.

Nein, ich arbeite weder bei noch für Qimonda.
tom68:

mehr als 200 Millionen Euro Subventionen

 
04.02.09 12:15
CHIP-PLEITE
Qimonda erhielt mehr als 200 Millionen Euro Subventionen

Riesen-Krise, Insolvenz, drohender Jobabbau: Um die Zukunft des Chip-Herstellers Qimonda steht es mehr als schlecht. Dabei hat das Unternehmen laut einem Pressebericht gigantische Subventionen eingestrichen.

Düsseldorf - Der Speicherchip-Hersteller Qimonda Chart zeigen ist trotz massiver staatlicher Finanzhilfe in die Insolvenz gegangen. Nach Infomationen der "Rheinischen Post" erhielt das Unternehmen für den Standort Dresden insgesamt 218,7 Millionen Euro Subventionen vom Bund und vom Land Sachsen. Das gehe aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor.

Die Summe entspricht knapp 20 Prozent der Anfangsinvestitionen von Qimonda. Das Unternehmen ist eine Tochter des Dax-Konzerns Infineon Chart zeigen. Wie aus dem Schreiben hervorgeht, flossen von dieser Summe 216,9 Millionen Euro als Investitionszuschuss und -zulage sowie 1,8 Millionen Euro als Bürgschaft an das Unternehmen.

"Die verlorene Summe entspricht in etwa einem Drittel der jährlichen Subventionen für den Aufbau Ost", sagte die FDP-Bundestagsabgeordnete Gudrun Kopp der Zeitung. "Das Beispiel zeigt, wie wenig nachhaltig die Subventionsmaschinerie wirkt."

Immerhin: In die Investorensuche für die insolvente Qimonda könnte bereits in einigen Tagen Bewegung kommen. Nach Informationen der "Sächsischen Zeitung" reist Qimonda-Insolvenzverwalter Michael Jaffé gegen Ende der Woche nach Asien zu ersten Gesprächen mit potentiellen Kaufinteressenten. Zudem soll es Verhandlungen mit Zulieferern des Konzerns geben.

Jaffé ist außerdem am kommenden Dienstag in eine Sitzung des sächsischen Kabinetts eingeladen. Die Landesregierung will sich von ihm über die aktuelle Lage informieren lassen. Im Dresdner Qimonda-Werk sind derzeit noch rund 3000 Mitarbeiter beschäftigt.

Die Insolvenz von Qimonda hat auch Auswirkungen auf die am Boden liegenden Speicherchip-Preise. Der Tageskurs für ein Standard-DRAM sei um 25 Prozent auf 1,20 US-Dollar gestiegen, teilte das Marktforschungsinstitut DRAMeXchange am späten Dienstagabend mit. Experten hatten bereits einen Anstieg erwartet, allerdings nicht in dieser Geschwindigkeit. Ihrer Meinung nach könnten sich die vor allem in Computern verwendeten Chips auf bis zu 1,50 Dollar verteuern. Grund ist das verringerte Angebot durch die Qimonda-Insolvenz.

wal/ddp/dpa-AFX
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