Bis 2002 werden viele Konzernlenker die Kommandozentralen verlassen. Doch etliche Dax-Unternehmen haben es verpasst, rechtzeitig einen Nachfolger für die mit Millionen dotierten Posten aufzubauen. Der Börsendienst "Platow-Brief" und manager-magazin.de präsentieren die Wechselliste.
Hamburg - Die Dax-Unternehmen setzen an der Spitze auf Kontinuität. Im Schnitt lenken Vorstandsvorsitzende rund zehn Jahre die Geschicke ihrer Konzerne. Im Vergleich: In den USA regiert ein Chef durchschnittlich sieben Jahre.
Deutsche Aufsichtsräte haben mehr Geduld mit den Regenten und geben ihnen oft die Chance, schwierige Situationen zu meistern. Beste Beispiele sind Telekom-Chef Ron Sommer und DaimlerChrysler-Lenker Jürgen Schrempp, die trotz dramatischer Kursstürze und anhaltender Kritik von Seiten der Anleger sich des Rückhalts ihrer Kontrolleure sicher sein können.
Alte Männer an der Spitze
Da wenig gewechselt wird, ist es auch kein Wunder, dass das Durchschnittsalter der CEOs bei etwa 56 Jahren liegt. Allein neun Chefs haben die 60 Jahre überschritten, nur drei Lenker sind unter 50 Jahre.
Und so sind die vollzogenen und die bevorstehenden Veränderungen an der Spitze der Konzerne planmäßig. Bei Epcos, Adidas-Salomon, Schering, der Commerzbank und Henkel fand der jeweilige Chef-Austausch schon statt, Bayer, Deutsche Bank, RWE, Volkswagen und HypoVereinsbank haben den Wechsel in naher Zukunft vor sich.
Nachfolgeregelung in der Kritik
Die Art und Weise, wie die Unternehmen die Nachfolge vorbereiten, steht schon lange bei Fondsmanagern, Kleinanlegern, Aktionärsschützern und Personalberatern in der Kritik.
Häufig werde die Frage nach der Nachfolge vernachlässigt, lautet ein Vorwurf. Aufsichtsräte reagierten zu spät. Dabei ist die Wahl eines neuen Chefs längst ein wichtiges Signal für den Kursverlauf des Unternehmens. Der Kapitalmarkt will früh Klarheit haben, ob der neue CEO für die Zukunftsfähigkeit des Konzerns steht.
Ein weiterer Kritikpunkt: Die Aufseher schauen sich zu selten nach einem Kandidaten auch außerhalb des Unternehmens um. Zumeist werde nur aus den eigenen Reihen ein potenzieller Kronprinz auserkoren.
Starker Aufsichtsrat - schwacher Vorstand
Als problematisch gilt auch die Tatsache, dass oftmals der Konzernchef selbst sich seinen Nachfolger aussucht, später den Aufsichtsrats-Vorsitz übernimmt und sich in das Alltagsgeschäft noch einmischt. Konflikte sind vorprogrammiert - es sei denn, der neue Mann an der Spitze ist zu schwach und beugt sich dem Diktat des Chefkontrolleurs. Häufig wird eine Chance für einen Neuanfang so vergeben.
Jüngstes Beispiel ist Linde: Weil der designierte Vorstandsvorsitzende Peter Grafoner den starken Einfluss des Aufsichtsratschefs Hans Meinhardt nicht akzeptieren wollte, ging er. So wird Vorstandschef Gerhard Full trotz seiner 65 Jahre voraussichtlich noch weitermachen.
Hamburg - Die Dax-Unternehmen setzen an der Spitze auf Kontinuität. Im Schnitt lenken Vorstandsvorsitzende rund zehn Jahre die Geschicke ihrer Konzerne. Im Vergleich: In den USA regiert ein Chef durchschnittlich sieben Jahre.
Deutsche Aufsichtsräte haben mehr Geduld mit den Regenten und geben ihnen oft die Chance, schwierige Situationen zu meistern. Beste Beispiele sind Telekom-Chef Ron Sommer und DaimlerChrysler-Lenker Jürgen Schrempp, die trotz dramatischer Kursstürze und anhaltender Kritik von Seiten der Anleger sich des Rückhalts ihrer Kontrolleure sicher sein können.
Alte Männer an der Spitze
Da wenig gewechselt wird, ist es auch kein Wunder, dass das Durchschnittsalter der CEOs bei etwa 56 Jahren liegt. Allein neun Chefs haben die 60 Jahre überschritten, nur drei Lenker sind unter 50 Jahre.
Und so sind die vollzogenen und die bevorstehenden Veränderungen an der Spitze der Konzerne planmäßig. Bei Epcos, Adidas-Salomon, Schering, der Commerzbank und Henkel fand der jeweilige Chef-Austausch schon statt, Bayer, Deutsche Bank, RWE, Volkswagen und HypoVereinsbank haben den Wechsel in naher Zukunft vor sich.
Nachfolgeregelung in der Kritik
Die Art und Weise, wie die Unternehmen die Nachfolge vorbereiten, steht schon lange bei Fondsmanagern, Kleinanlegern, Aktionärsschützern und Personalberatern in der Kritik.
Häufig werde die Frage nach der Nachfolge vernachlässigt, lautet ein Vorwurf. Aufsichtsräte reagierten zu spät. Dabei ist die Wahl eines neuen Chefs längst ein wichtiges Signal für den Kursverlauf des Unternehmens. Der Kapitalmarkt will früh Klarheit haben, ob der neue CEO für die Zukunftsfähigkeit des Konzerns steht.
Ein weiterer Kritikpunkt: Die Aufseher schauen sich zu selten nach einem Kandidaten auch außerhalb des Unternehmens um. Zumeist werde nur aus den eigenen Reihen ein potenzieller Kronprinz auserkoren.
Starker Aufsichtsrat - schwacher Vorstand
Als problematisch gilt auch die Tatsache, dass oftmals der Konzernchef selbst sich seinen Nachfolger aussucht, später den Aufsichtsrats-Vorsitz übernimmt und sich in das Alltagsgeschäft noch einmischt. Konflikte sind vorprogrammiert - es sei denn, der neue Mann an der Spitze ist zu schwach und beugt sich dem Diktat des Chefkontrolleurs. Häufig wird eine Chance für einen Neuanfang so vergeben.
Jüngstes Beispiel ist Linde: Weil der designierte Vorstandsvorsitzende Peter Grafoner den starken Einfluss des Aufsichtsratschefs Hans Meinhardt nicht akzeptieren wollte, ging er. So wird Vorstandschef Gerhard Full trotz seiner 65 Jahre voraussichtlich noch weitermachen.