Hin- und hergerissen von Detlev Landmesser | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Zur Wochenmitte hat es der deutsche Aktienmarkt mit zwei Extremen zu tun. Erfreuliche Ausblicke von Bayer und mehreren anderen Firmen heben die Laune. Doch die hart bestrafte T-Aktie hängt dem Dax wie ein Klotz am Bein. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Von der Wall Street kam kein Rückenwind. Dort hatten sich Sorgen um die Zukunft der Bauindustrie breit gemacht und den gesamten Markt belastet. Auslöser war ein enttäuschender Ausblick des Luxushausbauers Toll Brothers. Beobachter zogen sogleich eine Verbindung zum US-Immobilienmarkt, der nach Ansicht vieler Börsianer überhitzt ist und daher eine Gefahr für die Finanzmärkte darstellt. Ölpreis und Euro wirken dagegen weiter stützend. Vor Veröffentlichung der US-Lagerbestandsdaten verharrt der Preis für leichtes US-Öl weiter unter 60 Dollar. Der Euro schwankt indessen weiter unterhalb der Marke von 1,18 Dollar. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutliche Verluste von mehr als drei Prozent muss die T-Aktie hinnehmen. Das Dax-Schwergewicht zieht den Leitindex damit allein um rund elf Punkte oder 0,2 Prozentpunkte nach unten. Die Börsianer zeigten sich von den Zahlen zum dritten Quartal zwar angetan, doch enttäuscht vom Ausblick. Dank seiner Mobilfunksparte konnte Europas größter Telekomkonzern den operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 3,7 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro steigern. Der Umsatz stieg um 4,8 Prozent auf 15 Milliarden Euro. Von Reuters befragte Analysten hatten einen Umsatz von 14,9 Milliarden Euro und ein bereinigtes Ebitda von 5,4 Milliarden Euro erwartet. Die Telekom bekräftigte ihre Prognose, nach der sie im Gesamtjahr ein bereinigtes Ebitda von 20,7 bis 21 Milliarden Euro erwartet. Doch kündigte der Konzern für das kommende Jahr erhöhte Kosten für die Kundengewinnung und den Start neuer Produkte an. Das Ebitda werde daher 2006 auf 20,2 bis 20,7 Milliarden Euro zurückgehen. Das verstimmte die Börsianer: Da an der Börse die Zukunft gehandelt wird, kommt ein prognostizierter Ergebnisrückgang immer schlecht an. Bayer brummt Ein seltenes Plus von zeitweise fast vier Prozent legte dagegen die Bayer-Aktie aufs Parkett. Der Leverkusener Chemie- und Pharmakonzern hat nach einem Gewinnsprung im dritten Quartal seinen Ergebnisausblick erneut angehoben. Der Betriebsgewinn (Ebit) vor Sondereinflüssen habe im dritten Quartal binnen Jahresfrist um 101,5 Prozent auf 691 Millionen Euro zugenommen, teilte Bayer vor Börsenbeginn mit. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit 495 Millionen Euro gerechnet. Unter dem Strich kam der Traditionskonzern auf einen Überschuss von 493 Millionen Euro nach 52 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Der Konzernumsatz erhöhte sich um 19,1 Prozent auf 6,53 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr erwartet das Management nun einen Anstieg des Betriebsgewinns vor Sondereinflüssen von rund 50 Prozent. Zuletzt war ein Plus von 40 Prozent erwartet worden. Bayer bekräftigte, der Umsatz solle 2005 mehr als 26 Milliarden Euro betragen. Fraport erhöht nach Zahlen Prognose Auch Fraport passte seine Prognosen leicht nach oben an. Der Frankfurter Flughafenbetreiber hat im dritten Quartal Umsatz und Ergebnis erneut gesteigert. Der Umsatz stieg um 2,9 Prozent auf 560,3 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um sechs Prozent auf 182,3 Millionen Euro zu, was leicht über den Analystenprognosen lag. Fraport rechnet nun mit einem Anstieg des Überschusses von zehn Prozent (bisher fünf bis zehn Prozent) und einem Wachstum beim Ebitda von fünf Prozent (bisher drei bis 4,5 Prozent). SGL will stärker wachsen Mit SGL Carbon schraubte ein weiteres Unternehmen aus dem MDax seine Geschäftserwartungen für 2005 hoch: Dank einer anhaltend hohen Nachfrage nach Grafitelektroden erwartet der Wiesbadener Konzern nun einen Umsatzanstieg von etwas mehr als zehn Prozent, nachdem er bisher fünf bis zehn Prozent Wachstum angepeilt hatte. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll um mehr als 60 Prozent steigen. In den ersten neun Monaten habe sich das Ebit von 60,4 auf 86,4 Millionen erhöht, teilte SGL mit. Der Nettogewinn der fortgeführten Aktivitäten kletterte von 7,5 auf 23,6 Millionen Euro. Der Umsatz stieg um rund 13 Prozent auf 778,1 Millionen Euro. Von Reuters befragte Analysten hatten für die ersten neun Monate einen Umsatz von 773,6 Millionen Euro und ein Ebit von 83,5 Millionen Euro erwartet. Für 2006 kündigte SGL-Chef Robert Koehler "einen Umsatzanstieg in Richtung fünf Prozent" an. "Das Ergebnis sollte höher steigen als die fünf Prozent beim Umsatz", ergänzte er. Postbank verdient ordentlich Die Postbank hat im dritten Quartal 2005 ihren Gewinn um gut elf Prozent gesteigert, damit aber die Analystenerwartungen leicht verfehlt. Der Überschuss sei im Zeitraum Juli bis September auf 116 Millionen Euro geklettert nach 104 Millionen im Vorjahr, teilte Deutschlands größte Filialbank mit. Operativ verzeichnete die Bonner Banknur geringe Zuwächse im Zinsgeschäft. Die Banktochter der Deutschen Post, die gerade die Bausparkasse BHW übernimmt, bekräftigte ihre Ziele für das kommende Jahr und will für 2005 erneut eine Dividende von 1,25 Euro je Anteilsschein zahlen. IWKA unter Druck Richtig schlecht ergeht es zur Wochenmitte der Aktie von IWKA, die ans MDax-Ende sackte. Der Maschinen- und Anlagenbauer rutschte im dritten Quartal deutlich tiefer in die Verlustzone als erwartet. Der Konzernfehlbetrag betrug 33,5 Millionen Euro - im Vorjahr hatte es noch einen Überschuss von 11,2 Millionen Euro gegeben. Analysten hatten zwar mit einem zweistelligen Minus gerechnet, jedoch nicht in dieser Größenordnung. Der Konzern warnte zudem, dass der harte Preis- und Wettbewerbsdruck vor allem in den Sparten Auto- und Robotertechnik anhalte. Das operative Ergebnis (Ebit) in diesen Bereichen werde 2005 noch stärker als erwartet zurückgehen. Gea verspürt positiven Trend Der Spezialmaschinen- und Großanlagenbauer Gea hat dagegen im dritten Quartal seinen Gewinn vor Steuern deutlich gesteigert und die Erwartungen von Analysten übertroffen. Der Gewinn vor Steuern (EBT) erhöhte sich gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres auf 51,6 (11,3) Millionen Euro, teilte die ehemalige mg technologies am Morgen mit. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem EBT von 47 Millionen Euro gerechnet. Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern ein EBT von mindestens 150 Millionen Euro. Der positive Trend der vergangenen Quartale habe sich fortgesetzt, hieß es. EADS erhöht Jahresprognose Auch EADS hat nach einem deutlichen Gewinnsprung auf Grund der guten Geschäfte der Tochter Airbus die Prognosen für das Gesamtjahr angehoben. Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern erwartet nun für 2005 ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) von 2,75 Milliarden Euro. Nach neun Monaten belief sich das operative Ergebnis auf 2,1 Milliarden Euro, ein Plus von 41 Prozent gegenüber Vorjahr. Damit lag das Ebit leicht über den Erwartungen der Analysten, die mit rund zwei Milliarden Euro gerechnet hatten. Der Umsatz im Gesamtjahr solle auf über 33 Milliarden Euro anwachsen. Nach neun Monaten hatte EADS mit 23,4 Milliarden Euro neun Prozent mehr umgesetzt. Evotec weitet Verlust aus Das Hamburger Biotechunternehmen Evotec hat seinen Nettoverlust in den ersten neun Monaten wegen Abschreibungen ausgeweitet. Der Nettoverlust habe sich auf 35,5 Millionen Euro von 17,7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum erhöht, teilte das TecDax-Unternehmen mit. Grund seien Abschreibungen von 17,9 Millionen Euro im Zuge der Übernahme von Evotec Neurosciences im zweiten Quartal. Der Umsatz erhöhte sich um zwölf Prozent auf 53,2 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr bekräftigte Evotec seine Prognose, den Umsatz um fünf Prozent zu steigern. GPC mit neuer klinischer Studie Die Aktie von GPC Biotech schaffte es erneut über die Marke von zehn Euro. Das ebenfalls im TecDax notierte Biotechunternehmen hat mit seinem Krebs-Antikörper 1D09C3 eine weitere klinische Untersuchung der Phase I gestartet. Ziel sei die Sicherheit und Verträglichkeit des Antikörpers zu erproben, sowie eine Empfehlung für die Dosierung für weiterführende Studien zu ermitteln, teilte GPC mit WCM verringert Verlust An die Spitze der SDax-Gewinner setzte sich am Vormittag die WCM-Aktie, was vor allem an Hoffnungen der Anleger für das kommende Jahr liegt. Im dritten Quartal sei der Verlust vor Steuern sei auf 18,7 Millionen Euro zurückgegangen nach einem Minus von 25,4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, teilte die Frankfurter Beteiligungsgesellschaft mit. Der Umsatz kletterte im dritten Quartal von 204 auf 225 Millionen Euro. Im Gesamtjahr erwarte der Vorstand nun einen Verlust im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Bisher habe WCM 2005 einen einstelligen Millionenverlust angepeilt. 2004 war noch ein Konzernverlust von 105,2 Millionen Euro angefallen. Für 2006 kündigte WCM eine deutliche Ergebnisverbesserung an. Klöckner hofft auf 2006 Diese Hoffnung gründet sich vor allem auf die für 2006 erwartete Ergebnissteigerung bei den Klöckner-Werken. Die ebenfalls im SDax notierte WCM-Tochter reduzierte für 2005 aber erst einmal ebenfalls ihr Gewinnziel. Der durch Restrukturierungsaufwendungen angefallene Verlust des dritten Quartals könne nicht mehr ausgeglichen werden, so dass im Gesamtjahr nun mit einem Vorsteuergewinn von 20 Millionen statt 30 Millionen Euro zu rechnen sei, teilte Klöckner mit. Nach Abschluss der Restrukturierungen solle das Ergebnis 2006 aber wieder deutlich über dem der beiden Vorjahre liegen. Süss auf absteigendem Ast Gestern Abend hatte Süss Microtec wenig Erfreuliches zu berichten. Der Chipausrüster hat in den ersten neun Monaten einen Umsatzrückgang und einen höheren Verlust verzeichnet. Der Konzern-Umsatz sei um sieben Prozent auf 72,1 Millionen Euro gesunken. Der Verlust vor Steuern und Zinsen (Ebit) habe sich auf acht Millionen Euro ausgeweitet von 5,3 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Das im Juni aus dem TecDax ausgeschiedene Unternehmen verzeichnet seit 2002 Verluste. Für das Gesamtjahr erwartet Süss einen Umsatz im Bereich von 103 Millionen Euro. Vor Steuern und Zinsen rechnet die Firma mit einem Verlust von rund sieben Millionen Euro. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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