Das Internetunternehmen startet einen neuen Service. Ab sofort kann über Web.de auch telefoniert werden.
Karlsruhe – Das Internetunternehmen Web.de hat seine Palette an Servicediensten erweitert. Ab sofort können User auch über das Portal telefonieren. Dafür hat Web.de sogar eigens eine Firma gegründet: WebTelekom GmbH.
Erstes Produkt des Ablegers ist das Projekt Com.Win 1.0. Nutzer können sich damit bei Web.de ins Telefonnetz einwählen, eine bestimmte Nummer angeben, dann stellt das Programm die Verbindung zum Telefon des Nutzers sowie des Zielanschlusses her. Wer keine ISDN oder DSL Leitung hat, braucht jedoch ein Handy. Zusatzgeräte oder eine bestimmte Software benötigen die Kunden nicht, erklärt Web.de-Sprecher Andreas Horst gegenüber manager-magazin.de.
5,9 Cent pro Gesprächsminute
Das neue Angebot gehört zu einer Reihe von kostenpflichtigen Diensten, mit denen Web.de seine Umsätze ankurbeln will. Eine Gesprächsminute kostet innerhalb Deutschlands 5,9 Cent, hinzu kommt eine Grundgebühr. Sie liegt bei 4,95 Euro pro Monat. Web.de-Club-Mitglieder zahlen weniger. Wer sich von ihnen in den kommenden vier Wochen für Com.Win 1.0 anmeldet, muss die ersten sechs Monate keine Grundgebühr zahlen, danach steigt die Club-Gebühr mit "Telefonanschluss" inklusive auf 7,95 Euro.
Experten zeigten sich enttäuscht über den hohen Preis des Angebots. Tatsächlich offerieren herkömmliche Telefonanbieter niedrigere Minutenpreise ohne Grundgebühr. Der Sprecher sagt, das neue Angebot sei nur Teil weiterer Services, die das Unternehmen in den kommenden Monaten launchen will. Geplant sei beispielsweise auch ein Dienst, der es mehreren Nutzern ermöglicht, von verschiedenen Computern aus gleichzeitig an einem Dokument zu arbeiten.
Mit wie vielen Kunden Web.de für die neuen Angebote rechnet, will Horst nicht sagen. "Wir müssen das zunächst testen." Natürlich hofft das Unternehmen auf "nachhaltig positive Effekte" für die wirtschaftliche Entwicklung. Der Umsatz lag im ersten Halbjahr 2002 bei 10,7 Millionen Euro. Das Ebitda belief sich auf vier Millionen Euro.
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