VORSCHAU-Irak-Konflikt wird Dax weiter überschatten
- Von Myria Mildenberger -
Frankfurt, 03. Jan (Reuters) - Die beiden Dax-Unternehmen RWE und Metro werden Händlern zufolge in der nächsten Woche wegen der Vorlage von Geschäftszahlen den Ton am deutschen Aktienmarkt angeben.
Zwar werde sich der Deutsche Aktienindex (Dax) wohl über der psychologisch wichtigen Marke von 3000 Punkten halten, die er sich zu Jahresbeginn zurückerkämpft hat. Größere Kurszuwächse werde aber der drohende Irak-Krieg verhindern, sagten Marktteilnehmer. Am Freitagnachmittag notierte der Dax bei rund 3100 Punkten und damit über sieben Prozent höher als Ende vergangenen Jahres.
"Im letzten Jahr hatten wir den schlimmsten Bärenmarkt seit dem Zweiten Weltkrieg. Eine Besserung im ersten Quartal wird höchstens moderat ausfallen, weil die Unsicherheit wegen des Irak-Konflikts noch groß ist", sagte der Aktienstratege Günter Senftleben von der Bankgesellschaft Berlin. Händler ergänzten, ab Montag dürften auch die meisten Marktteilnehmer wieder aus ihrem Weihnachtsurlaub zurück sein. Daher sei wieder mit deutlich höheren Umsätzen zu rechnen.
Neben RWE und Metro werden Händlern zufolge auch die Aktien der Automobilhersteller BMW , DaimlerChrysler und Volkswagen im Rampenlicht stehen, die sich auf der Automobilausstellung in Detroit präsentieren werden. In der Regel äußern sich die Firmen während der am Sonntag beginnenden Ausstellung auch zu ihren Geschäftsaussichten.
STRATEGEN - IRAK WIRD WEITERHIN DEN MARKT BELASTEN
Wichtigstes Thema an den Märkten ist nach Einschätzung von Börsianern weiter die Irak-Krise. "Ein möglicher Krieg ist zwar zum Teil eingepreist, aber eben noch nicht ganz", kommentierte Stefan Klomfass, Analyst bei Helaba Trust. Karl Dietrich Gräff, Wertpapierstratege bei der Commmerzbank, ergänzte: "Sollte ein Krieg schnell vorbei sein, wäre das gut für die Märkte. Im Moment überwiegt aber noch die Unsicherheit darüber, wie lange der Krieg dauern wird und wie er ausgeht."
US-Präsident George W. Bush hat die irakische Führung zum wiederholten Male gewarnt, dass der Tag der Wahrheit im Abrüstungsstreit näher rücke. Die US-Kriegsdrohungen gegen das ölreiche Land hatten bereits in den vergangenen Monaten zu starken Kursverlusten an den weltweiten Börsen sowie zu einem steilen Anstieg des Ölpreises geführt.
RWE UND METRO LEGEN ZAHLEN VOR
Am Frankfurter Aktienmarkt dürften vermutlich die Aktien des Versorgers RWE im Blickpunkt stehen. Das Unternehmen will am Mittwoch vorläufige Zahlen für 2002 präsentieren, die mit Spannung erwartet werden. Mitte Dezember hatte RWE den Markt mit der Ankündigung überrascht, im Jahr 2003 mit einem drastischen Gewinnrückgang zu rechnen.
Der Einzelhandelskonzern Metro wird voraussichtlich am Donnerstag Umsatzzahlen für das vierte Quartal bekannt geben. Der M.M. Warburg-Analyst Thilo Kleibauer erwartet, dass Metro seine Ziele erreichen wird. Die Konsumflaute in Deutschland hatte die Metro-Aktie 2002 um 43 Prozent gedrückt.
Rund um die Detroit Motor Show werden Börsianern zufolge die Aktien der Autokonzerne DaimlerChrysler, BMW und Volkswagen Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Anleger erhoffen sich Hinweise auf die jüngste Geschäftsentwicklung. Aktienstratege Senftleben sagte, die Autowerte hätten in der Vergangenheit der konjunkturellen Abwärtsbewegung weitgehend getrotzt und das werde sich auch fortsetzen.
Auf der Terminliste für die kommende Woche stehen zudem wichtige Konjunkturdaten wie die US-Arbeitsmarktdaten für Dezember, die am Freitag veröffentlicht werden sollen. In Deutschland und Europa werden zudem neue Statistiken zu den Umsätzen im Einzelhandel erwartet.
mym/chk/mik
Quelle: REUTERS
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- Von Myria Mildenberger -
Frankfurt, 03. Jan (Reuters) - Die beiden Dax-Unternehmen RWE und Metro werden Händlern zufolge in der nächsten Woche wegen der Vorlage von Geschäftszahlen den Ton am deutschen Aktienmarkt angeben.
Zwar werde sich der Deutsche Aktienindex (Dax) wohl über der psychologisch wichtigen Marke von 3000 Punkten halten, die er sich zu Jahresbeginn zurückerkämpft hat. Größere Kurszuwächse werde aber der drohende Irak-Krieg verhindern, sagten Marktteilnehmer. Am Freitagnachmittag notierte der Dax bei rund 3100 Punkten und damit über sieben Prozent höher als Ende vergangenen Jahres.
"Im letzten Jahr hatten wir den schlimmsten Bärenmarkt seit dem Zweiten Weltkrieg. Eine Besserung im ersten Quartal wird höchstens moderat ausfallen, weil die Unsicherheit wegen des Irak-Konflikts noch groß ist", sagte der Aktienstratege Günter Senftleben von der Bankgesellschaft Berlin. Händler ergänzten, ab Montag dürften auch die meisten Marktteilnehmer wieder aus ihrem Weihnachtsurlaub zurück sein. Daher sei wieder mit deutlich höheren Umsätzen zu rechnen.
Neben RWE und Metro werden Händlern zufolge auch die Aktien der Automobilhersteller BMW , DaimlerChrysler und Volkswagen im Rampenlicht stehen, die sich auf der Automobilausstellung in Detroit präsentieren werden. In der Regel äußern sich die Firmen während der am Sonntag beginnenden Ausstellung auch zu ihren Geschäftsaussichten.
STRATEGEN - IRAK WIRD WEITERHIN DEN MARKT BELASTEN
Wichtigstes Thema an den Märkten ist nach Einschätzung von Börsianern weiter die Irak-Krise. "Ein möglicher Krieg ist zwar zum Teil eingepreist, aber eben noch nicht ganz", kommentierte Stefan Klomfass, Analyst bei Helaba Trust. Karl Dietrich Gräff, Wertpapierstratege bei der Commmerzbank, ergänzte: "Sollte ein Krieg schnell vorbei sein, wäre das gut für die Märkte. Im Moment überwiegt aber noch die Unsicherheit darüber, wie lange der Krieg dauern wird und wie er ausgeht."
US-Präsident George W. Bush hat die irakische Führung zum wiederholten Male gewarnt, dass der Tag der Wahrheit im Abrüstungsstreit näher rücke. Die US-Kriegsdrohungen gegen das ölreiche Land hatten bereits in den vergangenen Monaten zu starken Kursverlusten an den weltweiten Börsen sowie zu einem steilen Anstieg des Ölpreises geführt.
RWE UND METRO LEGEN ZAHLEN VOR
Am Frankfurter Aktienmarkt dürften vermutlich die Aktien des Versorgers RWE im Blickpunkt stehen. Das Unternehmen will am Mittwoch vorläufige Zahlen für 2002 präsentieren, die mit Spannung erwartet werden. Mitte Dezember hatte RWE den Markt mit der Ankündigung überrascht, im Jahr 2003 mit einem drastischen Gewinnrückgang zu rechnen.
Der Einzelhandelskonzern Metro wird voraussichtlich am Donnerstag Umsatzzahlen für das vierte Quartal bekannt geben. Der M.M. Warburg-Analyst Thilo Kleibauer erwartet, dass Metro seine Ziele erreichen wird. Die Konsumflaute in Deutschland hatte die Metro-Aktie 2002 um 43 Prozent gedrückt.
Rund um die Detroit Motor Show werden Börsianern zufolge die Aktien der Autokonzerne DaimlerChrysler, BMW und Volkswagen Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Anleger erhoffen sich Hinweise auf die jüngste Geschäftsentwicklung. Aktienstratege Senftleben sagte, die Autowerte hätten in der Vergangenheit der konjunkturellen Abwärtsbewegung weitgehend getrotzt und das werde sich auch fortsetzen.
Auf der Terminliste für die kommende Woche stehen zudem wichtige Konjunkturdaten wie die US-Arbeitsmarktdaten für Dezember, die am Freitag veröffentlicht werden sollen. In Deutschland und Europa werden zudem neue Statistiken zu den Umsätzen im Einzelhandel erwartet.
mym/chk/mik
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