Zunächst einmal ein paar Pressestimmen zur IPO:
Pressemeinungen von Wirtschaftswoche vom 29.06.2000
zu VIVA Media AG Fazit: zeichnen
Neben RTL und der ProSieben-Gruppe zähle Viva zu den wenigen deutschen TV-Sendern, die ihre Anlaufverluste schon abgetragen hätten und seitdem Kasse machen. 1999 habe der Sender den Gewinn nach Steuern um rund 15 Prozent auf 1,5 Millionen Euro gesteigert. Der Umsatz habe bei knapp 49 Millionen Euro gelegen. Für 2000 und 2001 dürfte das Unternehmen allerdings wegen der hohen Investitionen wieder ins Minus rutschen. Das Kapital des Jugendmusiksenders heiße neudeutsch CONTENT, gemeint seien Medieninhalte, die in der Branche zunehmend ins Zentrum aller Strategien rücken würden. Viva biete Zielgruppenfernsehen für die trendorientierte Jugend mit hoher Kaufkraft.
Pressemeinungen von EURO am Sonntag vom 02.07.2000
zu VIVA Media AG Fazit: nicht zeichnen
Bereits im Juni sei Viva mit einem Programm in Polen gestartet, im September folge der Schweizer Ableger. Übernahmen in Ungarn, Italien und Spanien seien genauso im Visier wie ein deutschlandweites Viva-Radioprogramm. Selbst eine eigene Zeitschrift könne man sich bei Viva vorstellen. Doch der auf internationaler Ebene wirkende Konkurrent MTV sitze dem "Pop-Paten" im Nacken. Denn MTV werde ab dem 8. Juli zwei Vollzeit-Programme in Polen ausstrahlen.
Pressemeinungen von Going Public Magazin vom 03.07.2000
zu VIVA Media AG Fazit: zeichnen
Das Ergebnis des Unternehmens habe in den letzten drei Jahren stark geschwankt. Nachdem das EBIT im Geschäftsjahr 1997 noch 4,4 Mio. Euro betragen habe, wären für 1998 nur noch 3,2 Mio. € ausgewiesen worden. 1999 sei das Ergebnis wieder auf 4,4 Mio. € angestiegen. Zurückzuführen sei der Rückgang auf das allgemeine Tief im gesamten Fernsehmarkt und auf die Umstrukturierungen innerhalb des Unternehmens, so Vorstandsvorsitzender Dieter Gorny. Für das laufende Geschäftsjahr erwarte GoingPublic Research ein negatives Ergebnis von 1,1 Mio. €, das 2001 aufgrund der Investitionen in neue Geschäftsfelder sogar auf minus 6,8 Mio. € sinken solle. Der Break-Even sei erst 2003 zu erwarten.
Pressemeinungen von Platow Brief vom 04.07.2000
zu VIVA Media AG Fazit: nicht zeichnen
Von 1997 bis 1999 sei der Umsatz um rund 4% auf 48,7 Millionen € gestiegen. Das Ergebnis je Aktie sei im gleichen Zeitraum von 0,11 auf 0,10 € zurückgegangen. In dieser Hinsicht betrachte das Platow Team eine Marktkapitalisierung von bis zu 900 Millionen DM als recht ambitioniert.
Pressemeinungen von NewTec Investor vom 05.07.2000
zu VIVA Media AG Fazit: zeichnen
Zudem solle ein neue Internet-Strategie und ein bundesweit zu empfangener Radiosender die Umsätze von 48 Millionen € in 1999 auf 128 Millionen € im Jahr 2003 nach oben hebeln. Neben Merrill Lynch, DG Bank, Sparkasse Köln und Commerzbank sei auch Sal. Oppenheim im Bankenkonsortium vertreten.
Aktien zeichnen und Gewinne direkt mitnehmen, so die Analystenmeinung
Pressemeinungen von Focus Money vom 06.07.2000
zu VIVA Media AG Fazit: nicht zeichnen
Analysten und Fondsmanager halten das Papier mit einer Preisspanne bis 23 Euro für zu teuer. Darüber hinaus würden die Experten anmerken, dass VIVA für seine Expansionsstrategie in den nächsten Monaten eine stolze Summe Geld verbrennen werde – spätestens 2001 dürfte sich VIVA-Chef Gorny frisches Geld an der Börse holen müssen, würden Beobachter schätzen.
Hauptkonkurrent sei der Musiksender MTV, eine Tochter des US-Mediengiganten Viacom. MTV erreiche in Deutschland 30 Millionen Haushalte, VIVA erst 20 Millionen.
internetadresse:§www.viva-tv.de
Porträt
Die heutige VIVA Media AG wurde im November 1993 als VIVA Fernsehen GmbH & Co. KG in Köln gegründet. Unter der Führung des heutigen Vorstandsvorsitzenden Dieter Gorny ging man einen Monat später mit einem 24-Stunden-Programm auf Sendung. Bereits ein Jahr später überrundet VIVA in Deutschland den britischen Konkurrenten MTV. Eine Forsa-Studie belegte damals, dass der Kölner Sender bei den 14- bis 29-jährigen beliebter ist. 1995 geht der Musiksender "VIVA zwei" auf Sendung. Während VIVA in seinen Sendungen und in der Musikauswahl eher das jüngere Publikum anspricht, konzentriert sich der Ableger auf die Generation ab 30 Jahren. 1998 wird der Sender relaunched und zeichnet sich durch eine etwas progressivere Darstellung der Inhalte aus. Erstmals vertreibt VIVA 1995 eine eigene CD mit dem Namen "VIVA Dance". Zudem bietet man mit dem VIVA-Videotext nun auch aktuelle Informationen aus dem Musikgeschäft in Schriftform an. 1997 und 1998 konzentriert sich die Gesellschaft auf die Förderung von Rock-Pop Nachwuchskünstlern. So wird 1997 in Zusammenarbeit mit dem Volkswagen-Konzern die "VW Sound Foundation" gegründet. 1999 fand der Musiksender auch den Weg ins World Wide Web. Außerdem schließt man eine Kooperation mit dem Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) ab. Im Jahr 2000 begibt sich das Unternehmen sozusagen auf die Überholspur. Anfang des Jahres beginnt der Konzern mit der Ausstrahlung der BBC-Musiksoap "S Club 7 in Miami" und beteiligt sich als Co-Produktionspartner des WDR an der Herstellung und Produktion von zwölf Folgen à 45 Minuten mit dem Titel "POP 2000". An dieser Serie besitzt VIVA zudem das Zweitausstrahlungsrecht für die nächsten acht Jahre. Mit der Gründung der polnischen Tochtergesellschaft VIVA TV Productions GmbH beginnt die VIVA Media AG ihre Internationalisierungsstrategie voran zu treiben. Durch die 44-prozentige Beteiligung an der S Media Vision AG, einem privaten Musiksender, der in der Schweiz das Swizz Music Television Programm betreibt, erhält VIVA zudem Zugang zum schweizerischen Markt. Vor kurzem akquirierte man zudem die deutsche Kommunikationsagentur Visions.comm GmbH. Die Agentur soll unter dem neuen Namen Viva-connect zum Marktführer im Bereich Jugendkommunikation werden.
Aktionärsstruktur:
Warner Music Germany Entertainment GmbH 18,86%
Universal Holding GmbH 18,86%
EMI Group Germany GmbH 18,86%
edel music AG 12,12%
Die Initiatoren Eins Kapitalbeteiligungs KG 3,94%
Die Initiatoren Zwei Kapitalbeteiligungs KG 3,11%
Dieter Gorny 0,76%
Streubesitz 23,50%
bis hier ist alles aus:
www.wallstreet-online.de/
und nun zu meiner Meinung:
Musikvideos gibt es seit 20 Jahren und diese Art der Werbung ist dementsprechend out und kein Wachstumssektor. Das Going Public von Viva kommt also 10-20 Jahre zu spät. Viva gehört deshalb nicht an den Neuen Markt. Die Expansionspläne von Viva sind nicht nur riskant, sie stehen auch direkt in Konkurrenz zum "FIRST MOVER M-TV". Viva ist in D so erfolgreich, weil sie ein anderes Konzept als MTV haben. Das Image ist: Siebziger Jahre Design und vor allem deutschsprachige Moderatoren und deutsche Interpreten, dieses Manko von M-TV hat Viva schnell erkannt und genutzt. Die Reaktion von M-TV kam prompt. Auch sie sendeten Moderatoren verschiedenster Sprachen und reagierten somit auf die Belange der Fans in ganzer Welt.
Und nun will Viva expandieren. Nach Polen (!) Welch Innovation! Mit dem Geld der Anleger! Auch M-TV ist dort aktiv. Doch wie wird das Konzept von Viva jetzt aussehen? Wird es polnische Moderatoren mit polnischen Interpreten geben? Ist deutsche Musik in Polen populär?
Stehen die Polen auf Blümchen? Wie sieht das Konzept von Viva aus, sich gegen M-TV im Ausland durchzusetzen? Eine Antwort auf diese Frage bleibt Viva schuldig.
Fakt ist: Fremdsprache Nummer eins in Polen ist englisch. Englischsprachige Musik ist populärer als deutsche. Das Viva-Konzept hat in D funktioniert, funktioniert es auch im Ausland? Sind Musikvideos überhaupt ein Zukunftsmarkt? Ich meine, daß das ganze verdammt nach Geldvernichtung aussieht.
Mein Voting: Nicht zeichnen.
Pressemeinungen von Wirtschaftswoche vom 29.06.2000
zu VIVA Media AG Fazit: zeichnen
Neben RTL und der ProSieben-Gruppe zähle Viva zu den wenigen deutschen TV-Sendern, die ihre Anlaufverluste schon abgetragen hätten und seitdem Kasse machen. 1999 habe der Sender den Gewinn nach Steuern um rund 15 Prozent auf 1,5 Millionen Euro gesteigert. Der Umsatz habe bei knapp 49 Millionen Euro gelegen. Für 2000 und 2001 dürfte das Unternehmen allerdings wegen der hohen Investitionen wieder ins Minus rutschen. Das Kapital des Jugendmusiksenders heiße neudeutsch CONTENT, gemeint seien Medieninhalte, die in der Branche zunehmend ins Zentrum aller Strategien rücken würden. Viva biete Zielgruppenfernsehen für die trendorientierte Jugend mit hoher Kaufkraft.
Pressemeinungen von EURO am Sonntag vom 02.07.2000
zu VIVA Media AG Fazit: nicht zeichnen
Bereits im Juni sei Viva mit einem Programm in Polen gestartet, im September folge der Schweizer Ableger. Übernahmen in Ungarn, Italien und Spanien seien genauso im Visier wie ein deutschlandweites Viva-Radioprogramm. Selbst eine eigene Zeitschrift könne man sich bei Viva vorstellen. Doch der auf internationaler Ebene wirkende Konkurrent MTV sitze dem "Pop-Paten" im Nacken. Denn MTV werde ab dem 8. Juli zwei Vollzeit-Programme in Polen ausstrahlen.
Pressemeinungen von Going Public Magazin vom 03.07.2000
zu VIVA Media AG Fazit: zeichnen
Das Ergebnis des Unternehmens habe in den letzten drei Jahren stark geschwankt. Nachdem das EBIT im Geschäftsjahr 1997 noch 4,4 Mio. Euro betragen habe, wären für 1998 nur noch 3,2 Mio. € ausgewiesen worden. 1999 sei das Ergebnis wieder auf 4,4 Mio. € angestiegen. Zurückzuführen sei der Rückgang auf das allgemeine Tief im gesamten Fernsehmarkt und auf die Umstrukturierungen innerhalb des Unternehmens, so Vorstandsvorsitzender Dieter Gorny. Für das laufende Geschäftsjahr erwarte GoingPublic Research ein negatives Ergebnis von 1,1 Mio. €, das 2001 aufgrund der Investitionen in neue Geschäftsfelder sogar auf minus 6,8 Mio. € sinken solle. Der Break-Even sei erst 2003 zu erwarten.
Pressemeinungen von Platow Brief vom 04.07.2000
zu VIVA Media AG Fazit: nicht zeichnen
Von 1997 bis 1999 sei der Umsatz um rund 4% auf 48,7 Millionen € gestiegen. Das Ergebnis je Aktie sei im gleichen Zeitraum von 0,11 auf 0,10 € zurückgegangen. In dieser Hinsicht betrachte das Platow Team eine Marktkapitalisierung von bis zu 900 Millionen DM als recht ambitioniert.
Pressemeinungen von NewTec Investor vom 05.07.2000
zu VIVA Media AG Fazit: zeichnen
Zudem solle ein neue Internet-Strategie und ein bundesweit zu empfangener Radiosender die Umsätze von 48 Millionen € in 1999 auf 128 Millionen € im Jahr 2003 nach oben hebeln. Neben Merrill Lynch, DG Bank, Sparkasse Köln und Commerzbank sei auch Sal. Oppenheim im Bankenkonsortium vertreten.
Aktien zeichnen und Gewinne direkt mitnehmen, so die Analystenmeinung
Pressemeinungen von Focus Money vom 06.07.2000
zu VIVA Media AG Fazit: nicht zeichnen
Analysten und Fondsmanager halten das Papier mit einer Preisspanne bis 23 Euro für zu teuer. Darüber hinaus würden die Experten anmerken, dass VIVA für seine Expansionsstrategie in den nächsten Monaten eine stolze Summe Geld verbrennen werde – spätestens 2001 dürfte sich VIVA-Chef Gorny frisches Geld an der Börse holen müssen, würden Beobachter schätzen.
Hauptkonkurrent sei der Musiksender MTV, eine Tochter des US-Mediengiganten Viacom. MTV erreiche in Deutschland 30 Millionen Haushalte, VIVA erst 20 Millionen.
internetadresse:§www.viva-tv.de
Porträt
Die heutige VIVA Media AG wurde im November 1993 als VIVA Fernsehen GmbH & Co. KG in Köln gegründet. Unter der Führung des heutigen Vorstandsvorsitzenden Dieter Gorny ging man einen Monat später mit einem 24-Stunden-Programm auf Sendung. Bereits ein Jahr später überrundet VIVA in Deutschland den britischen Konkurrenten MTV. Eine Forsa-Studie belegte damals, dass der Kölner Sender bei den 14- bis 29-jährigen beliebter ist. 1995 geht der Musiksender "VIVA zwei" auf Sendung. Während VIVA in seinen Sendungen und in der Musikauswahl eher das jüngere Publikum anspricht, konzentriert sich der Ableger auf die Generation ab 30 Jahren. 1998 wird der Sender relaunched und zeichnet sich durch eine etwas progressivere Darstellung der Inhalte aus. Erstmals vertreibt VIVA 1995 eine eigene CD mit dem Namen "VIVA Dance". Zudem bietet man mit dem VIVA-Videotext nun auch aktuelle Informationen aus dem Musikgeschäft in Schriftform an. 1997 und 1998 konzentriert sich die Gesellschaft auf die Förderung von Rock-Pop Nachwuchskünstlern. So wird 1997 in Zusammenarbeit mit dem Volkswagen-Konzern die "VW Sound Foundation" gegründet. 1999 fand der Musiksender auch den Weg ins World Wide Web. Außerdem schließt man eine Kooperation mit dem Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) ab. Im Jahr 2000 begibt sich das Unternehmen sozusagen auf die Überholspur. Anfang des Jahres beginnt der Konzern mit der Ausstrahlung der BBC-Musiksoap "S Club 7 in Miami" und beteiligt sich als Co-Produktionspartner des WDR an der Herstellung und Produktion von zwölf Folgen à 45 Minuten mit dem Titel "POP 2000". An dieser Serie besitzt VIVA zudem das Zweitausstrahlungsrecht für die nächsten acht Jahre. Mit der Gründung der polnischen Tochtergesellschaft VIVA TV Productions GmbH beginnt die VIVA Media AG ihre Internationalisierungsstrategie voran zu treiben. Durch die 44-prozentige Beteiligung an der S Media Vision AG, einem privaten Musiksender, der in der Schweiz das Swizz Music Television Programm betreibt, erhält VIVA zudem Zugang zum schweizerischen Markt. Vor kurzem akquirierte man zudem die deutsche Kommunikationsagentur Visions.comm GmbH. Die Agentur soll unter dem neuen Namen Viva-connect zum Marktführer im Bereich Jugendkommunikation werden.
Aktionärsstruktur:
Warner Music Germany Entertainment GmbH 18,86%
Universal Holding GmbH 18,86%
EMI Group Germany GmbH 18,86%
edel music AG 12,12%
Die Initiatoren Eins Kapitalbeteiligungs KG 3,94%
Die Initiatoren Zwei Kapitalbeteiligungs KG 3,11%
Dieter Gorny 0,76%
Streubesitz 23,50%
bis hier ist alles aus:
www.wallstreet-online.de/
und nun zu meiner Meinung:
Musikvideos gibt es seit 20 Jahren und diese Art der Werbung ist dementsprechend out und kein Wachstumssektor. Das Going Public von Viva kommt also 10-20 Jahre zu spät. Viva gehört deshalb nicht an den Neuen Markt. Die Expansionspläne von Viva sind nicht nur riskant, sie stehen auch direkt in Konkurrenz zum "FIRST MOVER M-TV". Viva ist in D so erfolgreich, weil sie ein anderes Konzept als MTV haben. Das Image ist: Siebziger Jahre Design und vor allem deutschsprachige Moderatoren und deutsche Interpreten, dieses Manko von M-TV hat Viva schnell erkannt und genutzt. Die Reaktion von M-TV kam prompt. Auch sie sendeten Moderatoren verschiedenster Sprachen und reagierten somit auf die Belange der Fans in ganzer Welt.
Und nun will Viva expandieren. Nach Polen (!) Welch Innovation! Mit dem Geld der Anleger! Auch M-TV ist dort aktiv. Doch wie wird das Konzept von Viva jetzt aussehen? Wird es polnische Moderatoren mit polnischen Interpreten geben? Ist deutsche Musik in Polen populär?
Stehen die Polen auf Blümchen? Wie sieht das Konzept von Viva aus, sich gegen M-TV im Ausland durchzusetzen? Eine Antwort auf diese Frage bleibt Viva schuldig.
Fakt ist: Fremdsprache Nummer eins in Polen ist englisch. Englischsprachige Musik ist populärer als deutsche. Das Viva-Konzept hat in D funktioniert, funktioniert es auch im Ausland? Sind Musikvideos überhaupt ein Zukunftsmarkt? Ich meine, daß das ganze verdammt nach Geldvernichtung aussieht.
Mein Voting: Nicht zeichnen.