EUs Liste von Bedingungen ist länger als man erwarten konnte.
Welchen Einfluss auf die Bewertung hat das? Schwierig zu sagen.
Positiv:
* Durch den Verkauf einer Reihe von Assets wird Uniper Kapital zufliessen.
* Das Insolvenz Szenario ist abgewendet.
Negativ:
* Uniper wird gezwungen Assets zu verkaufen. Das verschlechtert die Verhandlungsposition und erzielbare Verkaufspreise (...und wer will überhaupt noch ein Kohlekraftwerk kaufen?).
* Uniper muss Wettbewerbern Zugang zu Transport- / Speicherkapazitäten geben.
* Asset Verkäufe reduzieren zukünftige Ertragskraft. Consensus Schätzungen werden reduziert werden müssen.
* Steigt das Eigenkapital über Vorkrisenvolumen, muss der Überschuss dem Bund zurückbezahlt werden, nicht allen Aktionären (d.h. Dividende wäre verboten, Aktienrückkauf nur vom Bund erlaubt).
* Die Verpflichtung bis 2028 die Beteiligung auf 25% zu reduzieren schafft einen "Overhang", d.h. die Erwartung, dass eine Riesenmenge Aktien irgendwann verkauft werden müssen.
Fazit:
Mit den EU Bedingungen steigt die Wahrscheinlichkeit etwas, dass Uniper schlussendlich ganz zerstückelt und an Wettbewerber verkauft wird. Was in diesem Szenario noch für die Minderheitsaktionäre übrig bleibt, ist schwierig zu sagen. Klar ist, dass es schwierig sein dürfte, Unipers Assets zu guten Preisen zu verkaufen.
Eine Bewertung basierend auf Multiples reflektiert in gewisser Weise auch den zu erwartenden Wert von Asset Verkäufen, denn ein rationaler Bieter wird nicht mehr für Unipers Assets bezahlen, als er für Wettbewerber bezahlen müsste.
Ein gewisser Discount erscheint angebracht, weil die Bedingungen der EU insgesamt mehr negative als positive Auswirkungen haben.
www.uniper.energy/news/de/...t-beihilferechtliche-genehmigung