| | Noch ist es nicht zu spät: Wer die Rohstoff-Rally verpasst hat, kann die derzeitige Konsolidierungsphase zum Einstieg nutzen. Sogar ohne Risiko: Denn den besten Fonds der Branche gibt es jetzt auch mit Kapitalgarantie von Jens Castner, Euro am Sonntag Die Angst vor einer Abkühlung der Weltkonjunktur hat im Sommer nicht nur den Aktien-, sondern auch den Rohstoffmärkten einen Dämpfer verpasst. Der Preis für ein Fass Rohöl der Marke Brent gab seit dem Allzeithoch bei 78 US-Dollar um mehr als 15 Prozent nach, Gold sogar um gut 20 Prozent. Auch Industriemetalle wie Aluminium und Kupfer sind von ihren Höchstständen deutlich zurückgekommen und durchlaufen derzeit eine Phase der Seitwärtskorrektur. Der Silberpreis kam vergangene Woche richtig unter die Räder. Weniger Wirtschaftswachstum bedeutet eben auch: weniger Energiebedarf und eine geringere Nachfrage nach Industriemetallen. Ärgerlich ist die Korrektur für alle, die zu Höchstkursen gekauft haben. Für Anleger, die noch keine Rohstoffe im Depot haben, hingegen ist der Rückschlag eine Chance. Denn das langfristig positive Szenario ist durchaus intakt. Auslöser für die Anfang 2007 erwartete Wachstumsdelle wird nach Ansicht von Experten vor allem ein Abflauen der US-Konjunktur sein, das nach den scharfen Leitzinserhöhungen beinahe unausweichlich erscheint. In China und Indien dagegen macht die Wirtschaft weiterhin einen sehr robusten Eindruck. Und genau diese beiden Länder, in denen zusammen mehr als zwei Milliarden Menschen leben, waren der Auslöser der Rohstoff-Hausse, die um die Jahrtausendwende begann. China und Indien werden nicht aufhören, Straßen und Industrie-Anlagen zu bauen, nur weil die US-Konjunktur vor ein oder zwei schwachen Quartalen steht. Dirk Schumacher, promovierter Volkswirt in Diensten der Investmentbank Goldman Sachs, sieht vor allem den zunehmenden Wohlstand in Schwellenländern als Preistreiber für Rohstoffe an. Die wachstumsstarken BRIC-Staaten (Brasilien, Indien, Russland und China), in denen immerhin 40 Prozent der Weltbevölkerung leben, sind derzeit nur für 18 Prozent des Ölverbrauchs verantwortlich. Seiner Prognose zufolge wird dieser Anteil bis 2025 – bei ohnehin wachsender Nachfrage – auf 31 Prozent ansteigen. Allein China werde dann 16 Prozent der weltweiten Ölfördermenge konsumieren. Derzeit sind es neun Prozent. Im Jahr 2050 werden nach aktuellen Hochrechnungen in China mehr als 200 Millionen Menschen ein Auto besitzen – etwa dreimal so viel wie Deutschland zu diesem Zeitpunkt Einwohner haben wird. Auch in Indien, Russland und Brasilien wird der Motorisierungsgrad der Bevölkerung deutlich zunehmen. "Selbst wenn sich das weltweite Wirtschaftswachstum abschwächt, die Dynamik der BRIC-Staaten wird hoch bleiben", sagt Schumacher. Ein höherer Motorisierungsgrad in den Schwellenländern bedeutet aber nicht nur langfristig hohe Ölpreise. Auch die Nachfrage nach Stahl (für Karosserien), Blei (für Batterien) oder Kautschuk (für Reifen) wird auf Jahrzehnte hinaus steigen. Und nach nachwachsenden Energieträgern wie Mais, Weizen und Zucker, aus denen Bio-Ethanol gewonnen wird, mit dem beispielsweise in Brasilien bereits heute mehr als zwei Drittel aller Neuwagen befeuert werden. Lange Zyklen. Für Rohstoff-Guru Jim Rogers steht bereits fest, dass der steigende Ölbedarf auch die Preise alternativer Kraftstoffquellen hochhalten wird. "In der Vergangenheit dauerten Rohstoffzyklen im Schnitt 18 Jahre", sagt er. Dieses Mal könnten es mehr werden. Und auch, wenn der aktuelle, 1999 begonnene Boom sich nur als durchschnittlich erweisen sollte, sind die Renditechancen gigantisch: Im letzten Zyklus, der Ende der 70er-Jahre zu Ende ging, erzielte Rogers – damals Ko-Manager des legendären Quantum-Hedgefonds – innerhalb einer Dekade einen Wertzuwachs von gut 4000 Prozent. Da es laut Rogers auf dem Weg nach oben "immer wieder zu Rückschlägen kommen wird, die sich im Nachhinein als Kaufgelegenheiten erweisen werden", sind die Voraussetzungen für den Einstieg derzeit günstig. Abgesehen von Edelmetallen wie Gold, Silber oder Platin, die auch in Form von Münzen und Barren am Bankschalter gekauft werden können, gibt es für Anleger vor allem zwei Wege, um vom Rohstoff-Boom zu profitieren. Entweder über Derivate (zum Beispiel Zertifikate auf einzelne oder mehrere Rohstoffe) oder über die Aktien der Produzenten. "Im historischen Vergleich haben Aktien langfristig besser abgeschnitten als Direktinvestments", sagt der Münchner Vermögensverwalter Wolfgang Mayr, der mit dem VCH Expert Natural Resources den laut "International Herald Tribune" besten Rohstoffaktien-Fonds Europas berät. Zwar investiert Mayr in erster Linie in Aktien von Unternehmen, "deren Ertragsentwicklung direkt am Rohstoffpreis hängt". Trotzdem sieht er noch weitere Vorteile von Rohstoffaktien gegenüber einem Direktinvestment. So sei es zum Beispiel möglich, auf Sondersituationen wie Übernahmen zu setzen oder unterbewertete Titel innerhalb einer Branche herauszufiltern. Im vergangenen Jahr schaffte Mayr mit dem VCH-Expert-Natural-Resources-Fonds mehr als 80 Prozent Performance und lag damit unangefochten an erster Stelle. Und auch in diesem Jahr liegt er um etwa zehn Prozent vorne – trotz der heftigen Korrektur von Mai bis Juli, die auch an den Rohstoffaktien nicht spurlos vorüberging. Mayrs Erfolgsrezept ist ein mehrstufiger Auswahlprozess. Zuerst filtert er mithilfe der technischen Analyse die Aktien heraus, deren Charts am meisten Aufwärtspotenzial versprechen. Das habe nichts mit Kaffeesatzleserei oder dem Vertrauen auf computergestützte Trendfolgemodelle zu tun, versichert Mayr. "Vielmehr zeigt sich im Aktienkursverlauf auch der unternehmerische Erfolg, und der kommt von ganz realen Erfolgsfaktoren wie zum Beispiel einem besseren Management, besseren Kostenstrukturen oder besseren Mitabeitern." Nach der technischen Vorauswahl werden die aussichtsreichsten Kandidaten einer eingehenden Fundamentalanalyse unterzogen, wobei neben klassischen Bewertungskennziffern wie Ertragswachstum und Kurs/Gewinn-Verhältnis auch berücksichtigt wird, wie groß die Rohstoffvorräte des jeweiligen Unternehmens sind und zu welchen Kosten sie gefördert werden können. "Es macht einen gewaltigen Unterschied", erklärt Mayr, "ob die Reserven noch drei oder 30 Jahre reichen." Auch die Infrastruktur spielt eine entscheidende Rolle: "Was nutzt die beste Mine, wenn es keine Straßen für Lkw gibt, um das geförderte Metall abzutransportieren?", fragt Mayr. Für die Analysten von Mayrs WM-Vermögensverwaltung bedeutet das dreifachen Aufwand: Sie müssen sowohl das Unternehmen und dessen Vorräte analysieren, Förder- oder Anbaubedingungen berücksichtigen und die Preisentwicklung der jeweiligen Rohstoffe im Auge behalten. "Allerdings", schränkt er ein, "versuchen wir Rohstoffpreisprognosen, so weit es geht, zu vermeiden." Wonach sein Team letztlich suche, sei – wie jeder Software- oder Pharmaanalyst auch –, das GARP-Prinzip. GARP bedeutet "Growth at a reasonable Price", zu deutsch: Wachstum zu einem vernünftigen Preis. Mayrs Portfolio besteht in der Regel aus 26 Aktien, die normalerweise alle gleich gewichtet sind. Dabei legt der Fondsmanager großen Wert auf Ausgewogenheit. "Wir unterscheiden zwischen Metallen, Energie und Agrarwirtschaft/Forstwirtschaft/Nahrungsmittel", erklärt er. "Keine der drei Rohstoffklassen darf mehr als die Hälfte des Portfoliowerts ausmachen." Derzeit hat er Metalle mit 42 Prozent übergewichtet, die beiden anderen Klassen machen jeweils 27 Prozent des Fondsvolumens aus. Alle Unternehmen, die überhaupt für ein Investment in Frage kommen, müssen bestimmte Mindestgrößen aufweisen. Der Börsenwert der jeweiligen Firma sollte 100 Millionen Euro nicht unterschreiten. Wegen der mittlerweile respektablen Größe des Fonds – das Volmen beträgt immerhin knapp 150 Millionen Euro – muss das tägliche Handelsvolumen jeder Aktie bei mindestens 1,4 Millionen Euro liegen. Keine Alles-oder-nichts-Wetten. Auf Geheimtipps, denen in Börsenbriefen oft sensationelles Wertsteigerungspotenzial zugeschrieben wird, setzt Mayr nicht. "Bei Unternehmen, die noch nichts gefördert haben, sondern nur geologische Gutachten über Bodenschätze vorweisen können, sind wir sehr vorsichtig. Denn der Aufwand, die Ressourcen auch zu heben, und damit die Werthaltigkeit eines Rohstoffvorkommens, ist zu Beginn oft schwer abschätzbar", betont er. Wer hochspekulative Mini-Minenwerte sucht, ist bei Mayr also sicher an der falschen Adresse. Der Performance tut das vorsichtigere Vorgehen keinen Abbruch. Für Anleger, die die hohe Volatilität von Rohstoffen aushalten können, ist der VCH Expert Natural Resources daher erste Wahl. Für konservative Investoren, die risikolos die Chance auf attraktive Rohstoffrenditen nutzen wollen, bietet sich dagegen eher das neue VCH-GarantPlus-Rohstoffe-Zertifikat an. Es bildet den Natural-Resources-Fonds von Wolfgang Mayr 1:1 ab, bietet aber zusätzlich noch vollständige Kapitalgarantie. Einmal erzielte Gewinne werden zudem stufenweise durch die "Lock-in-Komponente" dynamisch abgesichert. Damit können Korrekturen am Rohstoffmarkt entspannt ausgesessen werden. | |