Die US-Märkte mussten am Donnerstagabend mit durchwachsenen Kursen aus dem Handel gehen. Nachdem die starken Vorgaben aus Asien und Europa die Wall Street lange Zeit beflügelt hatten, sorgten Gewinnmitnahmen bei Technologie- und Energiewerten, sowie Äußerungen in punkto Zinserhöhungen aus dem Fed-Umfeld für rückläufige Kurse. Daneben hatten auch die besser als erwartet ausgefallenen Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe für gute Laune gesorgt.
Der Versicherungskonzern AIG konnte nach dem heute geschlossenen Vergleich rund 1,2 Prozent zulegen. Im Blick der Anleger standen zudem die gemeldeten Geschäftszahlen von Marriott International, dem größten Hotelbetreiber in den USA. Wie der Konzern mitteilte, konnte man sowohl Umsatz wie auch Gewinn im abgelaufenen Quartal steigern, was dazu führte, dass sich der Titel um rund 2,5 Prozent verbesserte. Einen deutlichen Satz von mehr als 8 Prozent vollzogen Best Buy-Aktien, nachdem die Elektronik-Einzelhandelskette ihre Gewinnprognose angehoben hatte.
Im Technologiesektor legten Papiere von EDS nach der Bekanntgabe der Zahlen für das Schlussquartal knapp 1,2 Prozent zu. Demnach konnte der IT-Konzern seinen Gewinn mehr als verdoppeln, wobei der Umsatz leicht zunahm. Des Weiteren preschten Anteilsscheine von Akamai Technologies um fast 18 Prozent nach vorne. Zuvor hat der IT-Dienstleister die Zahlen für das letzte Quartal veröffentlicht und die Erwartungen der Analysten übertroffen. Zudem profitieren beide Titel, sowohl EDS wie auch Akamai, von einer Aufstufung durch Jefferies & Co.
Der Dow Jones Industrial Average schloss am Donnerstag mit einem Plus von 0,23 Prozent bei 10.883,35 Zählern. Der NASDAQ Composite ging dagegen mit einem Minus von 0,49 Prozent auf 2.255,87 Punkte aus dem Handel.
Der Versicherungskonzern American International Group Inc. (AIG) (ISIN
US0268741073/ WKN
859520) hat im Rahmen der laufenden Untersuchung bezüglich seines Bilanzierungsskand als einen milliardenschweren Vergleich mit den zuständigen Behörden er zielt. Wie der nach Marktkapitalisierung weltgrößte Versicherer heute bekannt gab, wird AIG im Rahmen der getroffenen Vereinbarung insgesamt 1,64 Mrd. Dollar an das New York Attorney General, das New York Insurance Department, die amerikanische Wertpapieraufsichtsbehörde SEC und das amerikanische Justizministerium Department of Justice überweisen. In diesem Zusammenhang wird der Versicherungskonzern im vierten Quartal des laufenden Fiskaljahres eine Sonderbelastung in Höhe von 1,15 Mrd. Dollar ausweisen. AIG wird dabei unter anderem 800 Mio. Dollar in einen Fonds unter der Aufsicht der SEC einbezahlen, aus dem wiederum Entschädigungszahlungen an Investoren und Anleger geleistet werden, welche in Zusammenhang mit den Bilanzierungspraktiken des US-Konzerns finanzielle Schäden erlitten hatten. Weitere 375 Mio. Dollar der Vergleichssumme sollen in einen Fonds zur Entschädigung von Versicherten einbezahlt werden, welche bei AIG Sachversicherungen zu überhöhten Preisen über einen Versicherungsmakler abgeschlossen hatten. Gegen AIG waren in der Vergangenheit in Zusammenhang mit unzulässigen Bilanzierungsmethoden, der Täuschung von Investoren, fragwürdiger Praktiken beim Umgang mit Versicherungsbrokern und weiteren Delikten eine Reihe von Untersuchungsverfahren eingeleitet worden. Des Weiteren wird AIG im vierten Quartal in Zusammenhang mit Sturmschäden in den USA eine weitere Sonderbelastung in Höhe von 150 Mio. Dollar auweisen, welche damit um 9,4 Prozent oberhalb der zuletzt veröffentlichten Schätzung des Versicherungskonzerns liegt.
Die Prudential Financial Inc. (ISIN
US7443201022/ WKN
764959), der zweitgrößte US-Lebensversicherer, meldete am Mittwoch nach US-Börsenschluss, dass ihr Gewinn im vierten Quartal zulegen konnte, die Erwartungen jedoch klar verfehlt wurden. Der Nettogewinn belief sich auf 377 Mio. Dollar bzw. 78 Cents pro Aktie, verglichen mit 317 Mio. Dollar bzw. 64 Cents pro Aktie im Vorjahr. Der operative Gewinn lag bei 1,06 Dollar pro Aktie. Der Umsatz kletterte um 12 Prozent auf 5,82 Mrd. Dollar. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 1,22 Dollar pro Aktie und einem Umsatz von 5,86 Mrd. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal stellen sie ein EPS von 1,31 Dollar bei Erlösen von 6,11 Mrd. Dollar in Aussicht. Prudential bestätigte seine EPS-Prognose für 2006 von 5,40 bis 5,60 Dollar. Die Markterwartungen liegen hier bei einem Ergebnis von 5,53 Dollar pro Aktie und einem Umsatz von 24,72 Mrd. Dollar.
Die Marriott International Inc. (ISIN
US5719032022/ WKN
913070), der größte Hotelbetreiber in den USA, meldete heute, dass sich ihr Gewinn im vierten Quartal erhöht hat, was mit einem Umsatzwachstum zusammenhängt. Der Nettogewinn belief sich demnach auf 237 Mio. Dollar bzw. 1,07 Dollar pro Aktie, nach 189 Mio. Dollar bzw. 79 Cents pro Aktie im Vorjahr. Der Gewinn aus dem laufenden Geschäft ohne die Berücksichtigung des Treibstoff-Geschäfts lag bei 92 Cents pro Aktie. Der Umsatz kletterte um 16 Prozent auf 3,64 Mrd. Dollar. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 98 Cents pro Aktie und einem Umsatz von 3,42 Mrd. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal stellen sie ein EPS-Ergebnis von 69 Cents bei Erlösen von 2,68 Mrd. Dollar in Aussicht.
Die Electronic Data Systems Corp. (EDS) (ISIN
US2856611049/ WKN
901244) veröffentlichte am Mittwoch nach US-Börsenschluss die Zahlen für das Schlussquartal 2005. Demnach konnte der IT-Konzern seinen Gewinn mehr als verdoppeln. Das Nettoergebnis belief sich demnach auf 112 Mio. Dollar bzw. 21 Cents je Aktie, nach 53 Mio. Dollar bzw. 10 Cents je Aktie im Vorjahreszeitraum. Bereinigt um nicht fortgeführte Geschäfte sank das EPS von 29 Cents auf nun 25 Cents. Die Analysten hatten im Vorfeld ein EPS von durchschnittlich 23 Cents erwartet. Die Umsatzerlöse stiegen von 5,09 Mrd. Dollar auf nun 5,15 Mrd. Dollar. Die Analysten hatten zuvor Umsätze von 5,09 Mrd. Dollar erwartet. Für das derzeit laufende erste Quartal erwarten die Analysten ein EPS von 20 Cents, bei Umsätzen von 4,99 Mrd. Dollar.
Die AutoNation Inc. (ISIN
US05329W1027/ WKN
880953), der größte Händler von Neu- und Gebrauchtwagen in den USA, verbuchte einen Umsatz- und Ergebnisrückgang im vierten Quartal 2005. Wie das Unternehmen heute mitteilte, verringerten sich die Umsatzerlöse auf 4,49 Mrd. Dollar, nach 4,75 Mrd. Dollar im Vorjahresquartal. Dies bedeutet ein Umsatzrückgang von 5,5 Prozent. Der Gewinn aus den fortgeführten Geschäftsaktivitäten verringerte sich auf 80 Mio. Dollar bzw. 30 Cents je Aktie nach zuvor 116 Mio. Dollar bzw. 43 Cents je Aktie. Ohne die Berücksichtigung von Sondereffekten lag das EPS bei 34 Cents. Analysten prognostizierten zuvor durchschnittlich ein EPS von 33 Cents sowie Umsätze von 4,51 Mrd. Dollar. Für das laufende Quartal rechnen Analysten mit einem EPS von 39 Cents bei Umsatzerlösen in Höhe von 4,85 Mrd. Dollar.
Die EarthLink Inc. (ISIN US2703211027/ WKN 934498), der drittgrößte Internet Service Provider in den USA, meldete heute einen Gewinnrückgang im vierten Quartal, da Dial-Up-Kunden bei High-Speed Internet-Diensten weiterhin verstärkt zu Kabel- und Telefongesellschaften wechseln. Der Nettogewinn belief sich auf 29,2 Mio. Dollar bzw. 22 Cents pro Aktie, gegenüber 35,6 Mio. Dollar bzw. 23 Cents pro Aktie im Vorjahr. Der Umsatz ging von 338,1 Mio. Dollar auf 312,6 Mio. Dollar zurück. Analysten waren zuvor von einem Gewinn von 21 Cents pro Aktie und einem Umsatz von 314,1 Mio. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal prognostizieren sie ein EPS-Ergebnis von 21 Cents bei Erlösen von 318 Mio. Dollar.
Die Elektronik-Einzelhandelskette Best Buy Co. Inc. (ISIN
US0865161014/ WKN
873629) hat ihre Gewinnprognose für das laufende Quartal nach oben revidiert. Wie der Konzern am Donnerstag bekannt gab, wird für das Schlussquartal nunmehr ein EPS von 1,25 bis 1,30 Dollar je Aktie aus dem fortgeführten Geschäft erwartet, während man zuvor ein EPS von 1,06 bis 1,16 Dollar in Aussicht gestellt hatte. Dabei unterstellt Best Buy, dass die vergleichbaren Umsatzerlöse bei Niederlassungen, welche länger als ein Jahr geöffnet waren, im Schlussquartal um 6 bis 7 Prozent zulegen k önnen, anstatt der zunächst vom Konzern prognostizierten 3 bis 5 Prozent. Analysten erwarten für das laufende Quartal ein EPS von 1,15 Dollar sowie einen Umsatz von 10,33 Mrd. Dollar.
Die Akamai Technologies Inc. (ISIN
US00971T1016/ WKN
928906) hat am Mittwoch nach US-Börsenschluss die Zahlen für das Schlussquartal 2005 veröffentlicht. Demnach konnte der amerikanische IT-Dienstleister die Erwartungen übertreffen. Das Nettoergebnis belief sich demnach auf 25,8 Mio. Dollar bzw. 16 Cents je Aktie, nach 13,4 Mio. Dollar bzw. 10 Cents je Aktie im Vorjahreszeitraum. Die Analysten hatten im Vorfeld ein EPS von durchschnittlich 15 Cents erwartet. Die Umsatzerlöse stiegen von 57,6 Mio. Dollar auf nun 82,7 Mio. Dollar. Die Analysten hatten zuvor Umsätze von 79,07 Mio. Dollar erwartet. Für das derzeit laufende erste Quartal erwarten die Analysten ein EPS von 16 Cents, bei Umsätzen von 82,26 Mio. Dollar.
Gruß Moya 