Die US-Märkte konnten am Freitag mit Zugewinnen ins Wochenende gehen. Damit erholte sich die zeitweise schwächelnde Wall Street wieder von ihren Abschlägen. Dabei hatte das Handelsbilanzdefizit, das im Dezember stärker als erwartet anstieg und im Gesamtjahr mit 725,8 Mrd. Dollar ein neues Rekorddefizit verzeichnete, belastend ausgewirkt.
Aktien von MetLife, dem größten Lebensversicherer in den USA, legten nach der Präsentation von Quartalszahlen rund 2,6 Prozent zu. Indes ging es für Aon um deutliche 9,6 Prozent aufwärts. Der weltweit zweitgrößte Versicherungs-Broker konnte seinen Gewinn im vierten Quartal fast verdreifachen und die Erwartungen der Analysten übertreffen. Die Aktien von Pfizer mussten heute dagegen deutlich schwächer notieren. Hintergrund für die Abschläge von über 2,5 Prozent waren die heute veröffentlichten Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr 2006.
Im Technologiesektor preschten Anteilsscheine des Antivirensoftware-Herstellers McAfee nach der Bekanntgabe von Geschäftsergebnissen um 17 Prozent nach vorne. Dagegen schlossen die Papiere des Videospieleverlegers Atari mit einem Minus von mehr als 19 Prozent. Zu Handelsbeginn hatte die Aktie sogar ein Minus von 30 Prozent hinnehmen müssen. Das Unternehmen hatte für das abgelaufene Quartal einen Verlust ausweisen müssen. Zudem wurden aufgrund verschiedener Unwägbarkeiten Zweifel geäußert, ob das Unternehmen sein laufendes Geschäft fortführen kann. Allied Waste Industries, der zweitgrößte Müllentsorger in den USA, veröffentlichte Zahlen für das vierte Quartal und konnte das Ergebnis vervierfachen und die Erwartungen deutlich übertreffen. Anlegern war diese Meldung heute einen Kursaufschlag von mehr als 3 Prozent wert.
Der Dow Jones Industrial Average schloss am Freitag mit einem Plus von 0,33 Prozent bei 10.919,21 Zählern. Der NASDAQ Composite ging mit einem Plus von 0,27 Prozent auf 2.261,88 Punkte aus dem Handel.
Die MetLife Inc. (ISIN
US59156R1086/ WKN
934623) gab am Donnerstag nach US-Börsenschluss die Zahlen für das vierte Quartal 2005 bekannt. Demnach konnte der größte Lebensversicherer in den USA aufgrund steigender Prämieneinnahmen eine deutliche Ergebnisverbesserung erzielen. Das Nettoergebnis belief sich demnach auf 677 Mio. Dollar bzw. 88 Cents je Aktie, nach 511 Mio. Dollar bzw. 68 Cents je Aktie im Vorjahreszeitraum. Das operative Ergebnis verbesserte sich von 88 Cents auf nun 1,04 Dollar. Die Analysten hatten im Vorfeld ein EPS von durchschnittlich 1,01 Dollar erwartet. Die Umsatzerlöse stiegen von 9,95 Mrd. Dollar auf nun 11,55 Mrd. Dollar. Die Analysten hatten zuvor Umsätze von 12,15 Mrd. Dollar erwartet. Für das derzeit laufende erste Quartal erwarten die Analysten ein EPS von 1,08 Dollar, bei Umsätzen von 12,20 Mrd. Dollar.
Die amerikanische Pfizer Inc. (ISIN
US7170811035/ WKN
852009), der größte Pharmakonzern der Welt, gab am Freitag bekannt, dass sie für das laufende Geschäftsjahr 2006 mit einem Ergebnis rechnet, das leicht unter der durchschnittlichen Markterwartung liegt. Demnach stellt der Konzern ein EPS vor Einmaleffekten von rund 2,00 Dollar in Aussicht. Analysten gehen für 2006 derzeit von einem Gewinn von 2,03 Dollar pro Aktie aus. Für 2007 prognostizieren Analysten ein bereinigtes EPS von 2,15 Dollar. Darüber hinaus erwartet der Konzern in 2006 Lipitor-Umsätze von über 13 Mrd. Dollar. Es werden in 2006 voraussichtlich sechs neue Medikamente auf den Markt kommen, für fünf weitere soll in den nächsten zwei Jahren die Zulassung beantragt werden. Der Gesamtumsatz wird im laufenden Jahr voraussichtlich auf Vorjahresniveau (51,3 Mrd. Dollar) ausfallen, wobei er in 2007 wieder zulegen soll. Zudem plant man für das erste Quartal eine um 26 Prozent höhere Dividende sowie Aktienrückkäufe im Volumen von mindestens 1 Mrd. Dollar in 2006.
Die Aon Corp. (ISIN US0373891037/ WKN 8658529), der weltweit zweitgrößte Versicherungs-Broker, erklärte am Donnerstag nach Börsenschluss, dass sich ihr Gewinn im vierten Quartal fast verdreifacht hat, was auf ein organisches Umsatzwachstum in der Americas-Brokersparte zurückgeführt wird. Der Nettogewinn betrug 224 Mio. Dollar bzw. 65 Cents pro Aktie, nach 81 Mio. Dollar bzw. 24 Cents pro Aktie im Vorjahr. Vor Einmaleffekten lag der Gewinn bei 67 Cents pro Aktie. Der Umsatz ging um 3 Prozent auf 2,53 Mrd. Dollar zurück. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 57 Cents pro Aktie und einem Umsatz von 2,61 Mrd. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal prognostizieren sie ein EPS von 58 Cents bei Erlösen von 2,55 Mrd. Dollar.
Der Gesundheitsdienstleister Coventry Health Care Inc. (ISIN
US2228621049/ WKN
913498) meldete heute, dass er seinen Gewinn im vierten Quartal um 34 Prozent gesteigert hat, was mit einem klaren Umsatzwachstum zusammenhängt. Der Nettogewinn belief sich auf 126,4 Mio. Dollar bzw. 77 Cents pro Aktie, im Vergleich zu 91,8 Mio. Dollar bzw. 67 Cents pro Aktie im Vorjahr. Vor einer Sonderbelastung lag der Gewinn bei 81 Cents pro Aktie. Der Umsatz kletterte um 24 Prozent auf 1,72 Mrd. Dollar. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 80 Cents pro Aktie und einem Umsatz von 1,70 Mrd. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal sehen sie ein EPS von 84 Cents bei Erlösen von 1,87 Mrd. Dollar.
Die McAfee Inc. (ISIN
US5790641063/ WKN
A0B6WS) gab am Donnerstag nach US-Börsenschluss die Zahlen für das vierte Quartal 2005 bekannt. Der Antivirensoftware-Hersteller konnte dabei Umsatz und Ergebnis steigern. Das Nettoergebnis belief sich demnach auf 39,7 Mio. Dollar bzw. 23 Cents je Aktie, nach 38,7 Mio. Dollar bzw. 23 Cents je Aktie im Vorjahreszeitraum. Bereinigt um Einmal-Effekte belief sich das Ergebnis auf 45 Mio. Dollar bzw. 27 Cents je Aktie. Die Analysten hatten im Vorfeld ein EPS von durchschnittlich 28 Cents erwartet. Die Umsatzerlöse stiegen von 244,2 Mio. Dollar auf nun 253,3 Mio. Dollar. Die Analysten hatten zuvor Umsätze von 255,2 Mio. Dollar erwartet. Für das derzeit laufende erste Quartal erwarten die Analysten ein EPS von 30 Cents, bei Umsätzen von 260,25 Mio. Dollar.
Die Allied Waste Industries Inc. (ISIN
US0195893088 / WKN
887014) veröffentlichte am Donnerstag nach US-Börsenschluss die Zahlen für das vierte Quartal
2005. Demnach konnte der zweitgrößte Müllentsorger in den USA das Ergebnis vervierfachen und die Erwartungen deutlich übertreffen. Das Nettoergebnis belief sich demnach auf 51,9 Mio. Dollar bzw. 15 Cents je Aktie, nach 12 Mio. Dollar bzw. 4 Cents je Aktie im Vorjahreszeitraum. Die Analysten hatten im Vorfeld ein EPS von durchschnittlich 8 Cents erwartet. Die Umsatzerlöse stiegen von 1,39 Mrd. Dollar auf nun 1,47 Mrd. Dollar. Die Analysten hatten zuvor Umsätze von 1,40 Mrd. Dollar erwartet. Für das derzeit laufende erste Quartal erwarten die Analysten ein EPS von 8 Cents, bei Umsätzen von 1,41 Mrd. Dollar.
Der US-Videospieleverleger Atari Inc. (ISIN
US04651M1053/ WKN
483323) gab am Donnerstag nach Börsenschluss bekannt, dass er im dritten Quartal einen Verlust erwirtschaftet hat, was auf schwache Umsätze und Restrukturierungsbelastungen zurückzuführen ist. Zudem wurden aufgrund verschiedener Unwägbarkeiten Zweifel geäußert, ob das Unternehmen sein laufendes Geschäft fortführen kann. Der Nettoverlust belief sich auf 4,8 Mio. Dollar bzw. 4 Cents pro Aktie, im Vergleich zu einem Überschuss von 19,6 Mio. Dollar bzw. 16 Cents pro Aktie im Vorjahr. Vor Restrukturierungskosten lag der Gewinn aus dem laufenden Geschäft bei 2 Cents pro Aktie. Der Umsatz ging von 156,4 Mio. Dollar auf 100,8 Mio. Dollar zurück. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 17 Cents pro Aktie und einem Umsatz von 146,8 Mio. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal sehen sie ein EPS von -3 Cents bei Erlösen von 83 Mio. Dollar.
Die Oracle Corp. (ISIN
US68389X1054/ WKN
871460) meldete am Donnerstag, dass sie rund 2.000 Arbeitsplätze bzw. über 3 Prozent ihrer Konzernbelegschaft im Zusammenhang mit der 5,85 Mrd. Dollar schweren Übernahme der Siebel Systems Inc. abbauen wird. Zudem veröffentlichte man einen Ausblick für das restliche Geschäftsjahr. Im Zuge der Übernahme von Siebel, die in der vergangenen Woche abgeschlossen wurde, hat der Hersteller von Business-Software rund 4.700 Mitarbeiter in den Konzern integriert. Der nun angekündigte Stellenabbau betrifft den Angaben zufolge jedoch vor allem Mitarbeiter, die bereits vor der Siebel-Akquisition im Oracle-Konzern beschäftigt waren. Laut Oracle-CEO Larry Ellison wird man ca. 90 Prozent der Siebel-Mitarbeiter in den Bereichen Kundenservice, Engineering und Verkauf beibehalten. Nach Abschluss der jüngsten Kürzungen wird Oracle laut CFO Safra Catz weltweit rund 55.000 Mitarbeiter haben. Die jährlichen Kosteneinsparungen sollen sich dann auf mindestens 400 Mio. Dollar belaufen. Für das laufende dritte Quartal rechnet Oracle mit einem EPS vor Einmaleffekten von 18 bis 19 Cents. Im vierten Quartal des laufenden Geschäftsjahres soll der bereinigte Gewinn bei 26 bis 28 Cents pro Aktie liegen. Der Umsatz wird dabei auf 3,45 bis 3,50 Mrd. Dollar bzw. auf 4,39 bis 4,55 Mrd. Dollar geschätzt. Analysten gehen für das dritte und vierte Quartal des Geschäftsjahres 2006 zurzeit von einem EPS von 19 Cents bzw. 27 Cents und einem Umsatz von 3,45 Mrd. Dollar bzw. 4,33 Mrd. Dollar aus.
Gruß Moya