Die New Yorker Börsen konnten am Mittwoch wieder fester aus dem Handel gehen. Ein zeitweise auf ein 3-Wochen-Tief gefallener Ölpreis und positive Äußerungen der Fed zur US-Wirtschaft erwiesen sich als Stabilisatoren des heutigen Handelstages.
Der Dow Jones gewann über 0,4 Prozent auf 10.633 Zähler hinzu, die NASDAQ konnte derweil um 0,24 Prozent auf 2.172 Zähler zulegen.
Die US-amerikanischen Börsen standen am Mittwoch unter besonderer Beeinflussung der gemeldeten Konjunkturdaten. Die Arbeitsproduktivität (im Nonfarm Business) ist saisonbereinigt und annualisiert um 1,8 Prozent gestiegen und damit von den vorläufig veröffentlichten 2,2 Prozent nach unten revidiert worden. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich 2,1 bis 2,2 Prozent.
Die US-Notenbank Federal Reserve System (Fed) veröffentlichte ihr Beige Book. Laut den US-Währungshütern sei die größte Volkswirtschaft der Welt vor dem Hurrikan "Katrina" in einer relativ guten Verfassung gewesen. Das Wachstum hätte, bis auf einen, in allen Districten zugenommen. Jedoch seien die Energiepreise in den USA bereits vor der Naturkatastrophe höher gewesen, während der Anstieg der Konsumentenpreise moderat bezeichnet wurde.Experten halten es nun für nicht ausgeschlossen, dass die Fed in ihrer aktuellen Phase der Leitzinserhöhung eine kleine Verschnaufpause einlegen könnte.
Der weltgrößte Software-Konzern Microsoft Corp. (ISIN US5949181045/ WKN 870747) hat beim zweithöchsten Gericht der Europäischen Union (EU) eine Klage gegen die Europäische Kommission eingereicht. Dies geht heute aus der Website des EU-Gerichts hervor. Mit der Klage, die am 10. August eingereicht wurde, will der US-Konzern gegen eine im Juni gefällte Entscheidung der EU-Wettbewerbsbehörde vorgehen. Die Europäische Kommission hatte Microsoft als schuldig erachtet, seine marktführende Stellung mit dem Betriebssystem Windows ausgenutzt zu haben.
Die Tyson Foods Inc. (ISIN US9024941034/ WKN 870625), der größte Fleischproduzent der Welt, meldete heute, dass sie ihre Ergebnisprognose für 2005 nach unten korrigiert hat, da vier Geflügelverarbeitungsfabriken im US-Bundesstaat Mississippi nach dem Hurrikan "Katrina" beschädigt wurden. Das erwartete Gesamtjahresergebnis wurde um 3 Cents auf eine Spanne zwischen 0,92 und 1,02 Dollar je Aktie reduziert. Die Sturmschäden, die je eine Niederlassung in Carthage und Vicksburg und zwei in Forest betreffen, belaufen sich den Angaben zufolge auf 10 bis 20 Mio. Dollar.
Der saudische Prinz Alwaleed bin Talal, der fünftreichste Mann der Welt, hat Richard Parsons, dem CEO der Time Warner Inc. (ISIN US8873171057/ WKN 592629), sein Vertrauen ausgesprochen. Dies berichtet die "Los Angeles Times" am Mittwoch. Der Zeitung zufolge hat Alwaleed bin Talal, der mit rund 1 Prozent am weltgrößten Medienkonzern beteiligt ist, Parsons in einem Interview sein volles Vertrauen ausgesprochen. Der Chef des US-Konzerns wurde zuletzt vom Finanzier Carl Icahn wegen des niedrigen Aktienkurses von Time Warner kritisiert. Icahn, der selbst 2,6 Prozent der Time Warner-Anteile hält, fordert beim Medienkonzern energisch Veränderungen, darunter ein Aktienrückkauf-Programm im Volumen von 20 Mrd. Dollar sowie der Spin-Off der Kabelfernsehsparte.
Die Albertson's Inc. (ISIN US0131041040/ WKN 854487), der zweitgrößte Lebensmittelhändler in den USA, teilte heute mit, dass sie ihren Gewinn im zweiten Quartal leicht gesteigert hat, was mit einer Kostenkontrolle zusammenhängt. Die Analystenschätzungen wurden dabei jedoch verfehlt. Das Unternehmen, das sich möglicherweise zum Verkauf stellen wird, wies demnach einen Nettogewinn von 107 Mio. Dollar bzw. 29 Cents pro Aktie aus. Im Vorjahreszeitraum lag der Überschuss bei 104 Mio. Dollar bzw. 28 Cents pro Aktie. Der Gewinn aus dem laufenden Geschäft lag bei 30 Cents pro Aktie (Vorjahr: 34 Cents pro Aktie). Der Umsatz erhöhte sich geringfügig von 10,17 Mrd. Dollar auf 10,19 Mrd. Dollar. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 34 Cents pro Aktie und einem Umsatz von 10,28 Mrd. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal stellen sie ein EPS-Ergebnis von 28 Cents bei Erlösen von 10,03 Mrd. Dollar in Aussicht. Der Konzern, der für sich zurzeit strategische Optionen prüft, bestätigte seine Prognose für das Gesamtjahr, einen Gewinn aus dem laufenden Geschäft von 1,37 bis 1,47 Dollar pro Aktie zu erzielen. Die Markterwartungen liegen hier bei einem EPS-Ergebnis von 1,37 Dollar.
Die amerikanische BearingPoint Inc. (ISIN US0740021060/ WKN 938779) hat die Vorlage ihrer Geschäftszahlen für das abgelaufene Fiskaljahr erneut verschoben. Wie der IT-Dienstleister am heute erklärte, benötigt der Konzern mehr Zeit für die Fertigstellung der Geschäftsberichte für das Gesamtjahr 2004. Da sich im Rahmen der Erstellung des Konzernabschlusses weitere Verzögerungen ergeben könnten, rechnet der Konzern mit der Vorlage der endgültigen Geschäftsergebnisse für 2004 im Oktober dieses Jahres. Die Ergebnisse für das erste und zweite Quartal 2005 sollen danach veröffentlicht werden. Außerdem bestätigte BearingPoint, dass die SEC eine formelle Untersuchung gegen den Konzern eingeleitet hat.
Die Pepsi Bottling Group Inc. (ISIN US7134091005/ WKN 919824), das größte Abfüllunternehmen für Getränke der PepsiCo Inc. (ISIN US7134481081/ WKN 851995), meldete am Dienstag, dass sie für das dritte Quartal mit einem Gewinn rechnet, der sich am oberen Ende der letzten Erwartungsspanne befindet. Demnach geht das Unternehmen davon aus, das sich das EPS-Ergebnis im laufenden Quartal am oberen Rand der in Aussicht gestellten Spanne von 76 bis 78 Cents befinden wird. Für das Geschäftsjahr sieht Pepsi Bottling einen Gewinn von 1,82 bis 1,88 Dollar pro Aktie bei einem Umsatzwachstum von rund 3 Prozent. Analysten prognostizieren derzeit ein EPS-Ergebnis von 77 Cents bei Erlösen von 3,08 Mrd. Dollar bzw. eines von 1,86 Dollar bei Umsätzen von 11,47 Mrd. Dollar.
Der amerikanische Netzwerkausrüster Corning Inc. (ISIN US2193501051/ WKN 850808) bestätigte heute seine Ergebnisprognose für das laufende Quartal. Demnach erwartet der Konzern im dritten Quartal nach wie vor einen Gewinn vor Sondereffekten in Höhe von 20 bis 22 Cents je Aktie, während der Konzernumsatz bei 1,14 bis 1,19 Mrd. Dollar liegen soll. Analysten erwarten für das laufende Quartal ein EPS von 21 Cents sowie einen Erlös von 1,16 Mrd. Dollar.
Der US-Automobilzulieferer TRW Automotive Holdings Corp. (ISIN US87264S1069/ WKN A0BLEE) erklärte heute, dass er sich mit 68,4 Prozent mehrheitlich an der spanischen Dalphi Metal Espana S.A. (Dalphimetal) beteiligen wird. Der Kaufpreis beläuft sich auf rund 137 Mio. Dollar plus Schulden in Höhe von rund 103 Mio. Dollar. Das nicht börsennotierte Unternehmen mit Sitz in Madrid entwickelt und produziert Airbags und Lenkräder für eine Reihe europäischer Automobilhersteller. Die Akquisition von Dalphimetal soll zunächst durch eine Kombination aus Barmitteln und bestehenden Kreditlinien finanziert werden. Die Transaktion bedarf noch der Zustimmung der europäischen Behörden und wird entweder im vierten Quartal 2005 oder im ersten Quartal 2006 abgeschlossen werden. Sie soll das EPS-Ergebnis des Konzerns ab 2006 leicht positiv beeinflussen.
Die National Penn Bancshares Inc. (ISIN US6371381087/ WKN 919566), die siebtgrößte Bankgesellschaft im US-Bundesstaat Pennsylvania, meldete heute, dass sie die Nittany Financial Corp. für 96,5 Mio. Dollar übernehmen wird. Im Rahmen der Transaktion erhalten Nittany-Aktionäre für jeden ihrer Anteilsscheine 1,58 National Penn-Aktien oder 42,43 Dollar in bar. Dies entspricht einer Prämie von rund 21 Prozent auf den letzten Schlusskurs der Nittany-Aktie. Bei der Akquisition werden 70 Prozent des Kaufpreises in Form von Aktien gezahlt. Das in State College (Pennsylvania) ansässige Kreditinstitut Nittany verfügt über fünf Filialen, Vermögenswerte von rund 326,5 Mio. Dollar sowie ein verwaltetes Vermögen von 310 Mio. Dollar. Im Gegensatz dazu betreibt National Penn im Südosten von Pennsylvania 73 Niederlassungen und verfügt über Vermögenswerte von 4,59 Mrd. Dollar sowie ein verwaltetes Vermögen von 1,6 Mrd. Dollar. Die Übernahme wird sich im ersten Jahr nach Abschluss nicht auf das EPS-Ergebnis von National Penn auswirken, im zweiten soll sie es jedoch positiv beeinflussen. Der Abschluss der Transaktion ist für das erste Quartal 2006 geplant.