▶ TTT-Team: Dienstag, 26.09.2006

In den vergangenen Wochen zeigte sich der DAX eher volatil. So verzeichnete der Markt einige große Kursrückgänge, welche für viele erste Anzeichen eines Abwärtstrends waren. Allerdings gab es dann auch widerrum sehr bullische Tage, an denen wieder deutlicher Aufwärtsschwung an den Markt kam. Anzeichen, die FED könnte mit den Zinserhöhungen nach niedrigeren als erwarteten Inflationsraten bald aufhören, beflügelten den Markt. Ängste vor einer schwachen US-Konjunktur führten allerdings am Freitag zu weltweit schwachen Märkten. Ein schwaches US-Wirtschaftswachstum würde die Gewinnaussichten der Unternehmen deutlich belasten und dies hat mit Sicherheit negative Auswirkungen auf die Märkte.

Wir denken, dass der Oktober ein sehr schwerer Monat für den DAX, aber auch für andere Märkte sein wird. Das Ende der Leitzinserhöhungen ist bereits in den Kursen enthalten und kein Thema mehr, so dass die schwachen Aussichten für die US-Konjunktur künftig belasten werden. Der US Philly FED Wirtschaftsindikator, welcher erstmals seit Oktober 2003 im negativen Bereich tendierte, zeigt in welch schwieriger Situation sich die Märkte befinden.

In den vergangenen Monaten bildete der DAX eine Keilformation heraus. Normalerweise bedeutet das Ende der Formation ein Ausbruch nach unten, so dass wir den Markt sehr genau beobachten sollten. Welche Kursmarken sind dabei von Relevanz? Derzeit ist es sehr wichtig, dass der DAX über dem Wert von 5.850 Punkten bleibt. Sollte der DAX unter diese Marke fallen, so ist ein Fall auf 5.750 Punkten sehr wahrscheinlich und ein Kursrückgang auf noch tiefere Stände durchaus möglich. Allerdings dürfte die Marke von 5.750 vorerst Unterstützung bieten, da der gleitende 50- und 200 Tagesdurchschnitt sowie eine horizontale Unterstützungslinie sich in diesem Bereich befinden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Markt in der kommenden Woche seitwärts tendiert; sollte die Marke von 5.850 Punkten aber deutlich durchbrochen werden, so ist es wohl klüger, Long-Position aufzulösen und einige Short-Positionen zu eröffnen.

Die weitere Entwicklung des Dow Jones ist aus charttechnischer Sicht hoch interessant. So wird sich bald entscheiden, ob der Weltleitindex steigen oder fallen wird… Aus unserer Sicht ist die Chance auf einen Bärenmarkt derzeit aber eher größer. Bei Betrachtung des längerfristigen Charts wird deutlich, dass der Dow Jones sich im oberen Bereich des langfristigen Aufwärtstrendkanals befindet. Ein Rückschlag, ähnlich wie der im Mai, scheint daher wahrscheinlich.

Der Chart der letzten 9 Monaten dokumentiert die kritische Situation beim Dow Jones. So hat sich vermutlich in der letzten Woche ein doppeltes Top bei dem Index herausgebildet. Den Höchststand vom 10. Mai 2006 konnte der Dow Jones in der letzten Woche fast erreichen; Ängste über eine verlangsamende Konjunktur führten dann aber zu einem deutlichen Rückgang beim Dow. Plötzlich waren Stimmen zu hören, dass die FED die Leitzinsen zu Beginn des nächsten Jahres senken könnte. Experten meinen dies könnte geschehen, um die Konjunktur wieder zu beleben und den US-Immobilienmarkt vor einen Kollaps zu bewahren.

Aus dem Chart lässt sich zudem eine Keilformation erkennen, wobei sich der Dow Jones gefährlich nahe an der Unterseite dieses Kanals befindet. Vielleicht wird sich der Dow in der kommenden Woche noch seitwärts entwickeln; es ziehen aber derzeit dunkle Wolken über den US-Börsenmarkt auf, so dass es für den Oktober eher düster aussieht. Sollte der Dow die Unterstützungslinie des Keils nach unten durchbrechen, ist ein kräftiger weiterer Kursrückgang alles andere als unwahrscheinlich. Unsere Sicht: Es sieht nach einem doppelten Top beim Dow aus. Wenn es der Index nicht schafft, das Hoch von 11.642 Punkten auf kurzfristige Sicht zu knacken und die Keilformation nach unten verlässt, dann ist ein Kursrutsch von mehreren hundert Punkten zu erwarten. Beobachten Sie den Markt also genau!