Thiel 46 Standorte in Osteuropa

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Thiel 46 Standorte in Osteuropa

 
10.06.02 12:09
Thiel-Gruppe zieht das Osteuropa-Netz enger


Mit der Übernahme der Spedition Welz baute die Thiel-Gruppe ihre Position in Osteuropa stark aus. Im Moment wird eifrig investiert. Mit neuen Standorten in Belgrad und Osijek, Projekten in Budapest, Nowgorod und Warschau ist für zusätzliche Flächendeckung gesorgt.
Angesichts derartiger Investitionsfreudigkeit dürfte so mancher Mitbewerber neidvoll erblassen. Wohin man auch blickt in Osteuropa: Die Thiel-Gruppe investiert, baut dazu, baut neu und eröffnet eine Niederlassung nach der anderen. Die Logistikgruppe, deren Kern mittlerweile von den Speditionen Quehenberger, delacher, Welz und Birkart gebildet wird, scheint aus einer nie versiegenden Finanzquelle zu schöpfen. Doch lassen wir solche Spekulationen beiseite und wenden uns den Fakten zu. Die sind nämlich durchaus beachtlich.

Allein in den letzten Wochen habe man zwei neue Standorte in Osteuropa eröffnet, teilt Herbert Piwonka, Vorstandsdirektor bei der Spedition Quehenberger, der Redaktion mit. Piwonka weiß über sämtliche Osteuropa-Aktivitäten der Thiel-Gruppe auf Punkt und Beistrich Bescheid. Schließlich ist das Haus Quehenberger seit Anfang des Jahres für die Geschäfte der gesamten Logistikgruppe in Mittel- und Osteuropa verantwortlich. "Wir sind für alle Thiel-Standorte zuständig, so zum Beispiel auch für das Delacher-Warehouse in Ungarn", erläutert Piwonka. Momentan kann er sich über mangelnde Arbeit nicht beklagen. Gerade sind die beiden neuen Speditionsterminals In Belgrad sowie im kroatischen Osijek fertiggestellt worden. "Von Belgrad erhoffen wir uns zu Beginn noch keine großen Gewinne", gesteht Herbert Piwonka, räumt allerdings ein: "Man merkt, dass das Geschäft dort langsam anspringt." Vom kroatischen Standort hingegen verspreche man sich viel, wenn man auch mit der Aufbauarbeit bei der Stunde null beginnen müsse. "Wir halten es für strategisch wichtig, dort präsent zu sein, zumal noch nicht besonders viele internationale Spediteure in Kroatien ihre Zelte aufgeschlagen haben", gibt der Osteuropa-Spezialist im Quehenberger-Vorstand zu Protokoll.
Auch in Budapest ist ein Großterminal im Entstehen. Die Pläne dafür existieren bereits seit langem. Noch bevor Quehenberger und Delacher zur Thiel-Gruppe gehörten, erwarb das Salzburger Speditionshaus in Szigetszentmiklos ein 180.000 qm großes Areal. Auf diesem sollte nach der Übernahme durch Thiel mit Delacher gemeinsam ein Mega-Terminalkomplex errichtet werden. Das Projekt gelangte in dieser Form aber nie zur Realisierung - man kam vom ursprünglichen Plan ab und erwarb stattdessen ein neues Grundstück im Harbor Park. Die 90.000 qm große Fläche bietet mehrere Vorteile: Nur zwei Minuten von der M0 und rund zwölf Kilometer vom Stadtzentrum Budapests gelegen, verfügt sie über einen Doppelgleisanschluss. Die intermodalen Möglichkeiten, die sich durch die Integration der Schiene ergeben, kommen der Kundenstruktur der Gruppe entgegen. Bislang hat man 8.000 qm gedeckte Umschlagfläche fertiggestellt. Ein 18.000 qm großes Logistiklager ist derzeit in Arbeit. Bis Februar 2003 wird die Bautätigkeit abgeschlossen sein, zu Ostern will man die Bewirtschaftung der beiden Abschnitte starten. Sämtliche Budapest-Aktivitäten der Thiel-Gruppe sollen am Standort Harbor Park gebündelt werden. Nach der Startphase plant man, weitere Kunden zu akquirieren, um nach dem Erreichen der erhofften Zuwächse in einer dritten Bauphase ein ungefähr 16.000 qm großes Warehouse anzubauen. Das zur Zeit brach liegende Grundstück in Szigetszentmiklos will man möglichst rasch an Interessenten abgeben.
Problematisch gestaltet sich zur Zeit die Lage in Rumänien. Obwohl man den Bukarester Welz-Standort im Vorjahr erweitert hat und die Geschäfte an sich erfreulich gut laufen, muss man sich mit einer überraschend aufgetauchten Bürde auseinandersetzen. "Wir haben Probleme mit den Verzollungen. Rumänien ist dabei, westlichen Unternehmen die Zoll-Lizenzen zu entziehen, was die ganze Sache für viele Spediteure dort komplizierter macht", erläutert Piwonka. Sehr zufrieden ist man dagegen mit den Geschäften In Polen. "Die dort herrschende Wirtschaftskrise ist für uns nicht zu spüren", stellt der Quehenberger-Vorstandsdirektor erleichtert fest. In Polen arbeitet man im Stückgut-Verkehr erfolgreich mit dem holländischen Partner Raben Logistics zusammen. Parallel dazu möchte die Thiel-Gruppe auch selbst in Polen aktiv werden und errichtet zwölf Kilometer südwestlich von Warschau einen Logistikterminal. Die Bautätigkeit auf dem rund 32.000 qm großen Grundstück soll im September starten und im Februar 2003 abgeschlossen werden. Als Ergänzung zur Partnerschaft mit Raben Logistics sieht man vor, an diesem Standort Logistikservices mit dem Schwerpunkt weiße Waren zu erbringen.
Blickt man weiter in den Osten Richtung Russland so ist die Thiel-Gruppe dort durch drei Welz-Standorte in Moskau, Nowosibirsk und St. Petersburg vertreten. Während sich die beiden letzteren nach Piwonkas Einschätzung den Zahlen gemäß gut entwickeln, gestalten sich die Geschäfte in Moskau schwierig. "Wir verfügen dort über alle Kenntnisse und Einrichtungen, die ein Spediteur braucht-, erläutert Piwonka und setzt fort: "Trotz alledem ändert das nichts daran, dass wir bei nahezu jeder Sendung eine neue Überraschung erleben. Grund dafür und die ständig wechselnden Bestimmung und Anforderungen der Behörden, die Geschäfte nicht gerade einfach machen. Neben dem Betrieb der genannten Speditionsterminals entsteht zur Zeit in Nowgorod auf einer Fläche von 22.000 qm ein weiterer Hub. "In Nowgorod haben sich einige westliche Unternehmen angesiedelt", schildert Herbert Piwonka. "Da es vorwiegend Produktionsbetriebe sind, werden wir diesem Standort keinen Stuckgut-Terminal betreiben, sondern uns auf die Logistik konzentrieren." Am 1. Januar 2003 will man den Betrieb auf 4.000 qm gedeckter Fläche mit den Bereichen Logistik, Warehousing und Verteilung aufnehmen.
Alles in allem verfügt die Thiel-Gruppe über 46 Niederlassungen in Osteuropa. Überschneidungen bei den Standorten gab trotz der laufenden Zukäufe keine. Während delacher und Quehenberger bisher in Europa nicht flächendeckend präsent waren, betrieb Birkart dort in erster Linie Branchengeschäfte wie Textillogistik oder Schwertransport. So gab es keinerlei Zweigleisigkeit auszumerzen, wie Piwonka betont. "Wir haben sehr gute Mitarbeiter", lobt der Quehenberger-Vorstand das Team. "Derzeit gilt es einige Investitionen in die Infrastruktur der Spedition Welz zu tätigen. Dieser Prozess braucht Zeit, wird noch eine Weile andauern." In Rumänien und Tschechien sei man diesbezüglich schon weit fortgeschritten, in anderen Ländern bestehe hingegen noch Handlungsbedarf.
Um einen ungehinderten Informationsfluss innerhalb des Unternehmens zu gewähren, ist die Thiel-Organisation seit September des vergangenen Jahres damit beschäftigt, die Osteuropa-Niederlassungen mit Hilfe des Know-hows der EDV-Firma Transflow AG zu vernetzen. Der Datenfluss mit den Häusern in Rumänien und Ungarn läuft bereits, die Anbindung Tschechiens ist derzeit im Gange. Laut Piwonka wird der Aufbau des vollständigen Informationsnetzes in absehbarer Zelt bewältigt sein: "Wir hoffen, bis Ende dieses Jahres den Großteil der wichtigsten Häuser in Osteuropa über einen Zentralserver angebunden zu haben", wagt das Quehenberger-Vorstandsmitglied einen Ausblick.

Thiel-Logistik Gruppe in Osteuropa
Standorte: insgesamt 46 Niederlassungen in den Ländern Ungarn, Slowenien, Kroatien, Rumänien, Polen, Slowakei, Tschechien, Bulgarien, Albanien, Russland, Weißrussland sowie in der Ukraine; vor kurzem wurden neue Standorte in Serbien und Kroatien eröffnet. Weitere Terminals entstehen in Ungarn, Polen und in Russland. Referenzkunden in Osteuropa: Henkell-Söhnlein, Tchibo/Eduscho, Hipp, Kaindl Holzindustrie, Obi u.a.


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