ich glaube, dass das die Transformation in die E-Mobilität nicht so schnell vonstattengeht, wie viele glauben. Vermutlich werden wir bald ein Überangebot an E-Autos haben. Die letzten fünf Autokäufe in meinem Bekanntenkreis waren Benzin. Diesel und Hybrid. Richter, Physiker, Haus-Erbe, kaufmännischer Abteilungsleiter und Prokurist, also alle die auch die hohen Preise für E-Autos hätten bezahlen können - aber nicht wollen. Leute mit Wohneigentum, die auch die Möglichkeit für eine Wallbox hätten. Nur wissen die eben auch um die Stromkrise und dass der knappe, teure Strom aus unseren Steckdosen nicht sauber ist.
Dazu kam: einem Mercedes Cabrio Liebhaber brauchst Du ein Model 3 nicht anzudienen, der noch gar nicht erhältliche Cyber Truck ist keine Alternative zum wendigen Heavy Duty Polaris, ein Model Y ersetzt dem Reisefreudigen seinen VW California nicht, dem Kaufmann vor der Rente ist ein E-Auto generell zu teuer. Ein Hyundai Hybrid lag im persönlichen Optimum, Der fünfte Autokäufer hat Geld für sündhaft teure Fahrräder hat, aber nicht für Musk. Diese Autokäufe-Stichprobe ist sicher nicht ganz repräsentativ für Deutschland, es sind aber die realen aktuellen Autokäufe in meinem Umfeld. Entscheidungen von gebildeten Leuten, die sich auch ein E-Auto hätten kaufen können.
Was sagen uns diese Beispiele? Die Tesla Marktstrategie mit zwei oder drei sündhaft teuren E-Auto-Modellen erreicht längst nicht jeden und kommt bald an ihre Grenzen. Der Wegfall der hohen Förderung tut ein Übriges. Die etablierten Hersteller haben dagegen keine Eile mit der Umstellung ihres Portfolios und bauen ihr Produktprogramm mit Maß und Verstand um. Ganz ohne Not. So wie es die Nachfrage eben verlangt.