Presse: Deutsche Telekom hat neuen Vorstandsvorsitzenden gefunden
Die Deutsche Telekom wird bereits am Donnerstag nächster Woche ihren neuen Vorstandsvorsitzenden küren. Dies geht aus einem Schreiben vom Montag Abend hervor, das Interimschef Helmut Sihler an die Konzernmitarbeiter gerichtet hat und das auch der Tageszeitung 'Die Welt' (Mittwochausgabe) vorliegt. Sihler schreibt darin: "Inzwischen ist die Evaluierung der externen und internen Kandidaten abgeschlossen." Dies sei ein deutlicher Hinweis darauf, dass das Präsidium des Aufsichtsrats sich inzwischen auf einen Kandidaten festgelegt hat.
Das Präsidium wird dem gesamten Kontrollgremium am Donnerstag kommender Woche allerdings eine Liste vorlegen, in der noch weitere Kandidaten aufgeführt sind. "Der Aufsichtsrat wird sich in seiner Sitzung am 14. November mit unseren Vorschlägen befassen", heißt es in dem Sihler-Brief. Aufsichtsratschef Hans-Dietrich Winkhaus hatte vor wenigen Tagen erklärt, dass fünf Kandidaten in die engere Wahl gekommen seien.
Stichtag 14. November?
Die Telekom hat für den 14. November eine Pressekonferenz angekündigt, auf der der Vorstand offiziell die Ergebnisse des dritten Quartals und der Überprüfung der Konzernstrategie präsentieren will. Die 'Welt' hat aus Konzernkreisen erfahren, dass dabei auch der Name des neuen Chefs bekannt gegeben werden soll. Dies setzt eine Einigung innerhalb des Aufsichtsrats voraus, mit der in den Kreisen allerdings gerechnet wird.
Sihler reagierte mit seinem Mitarbeiter-Brief auf die zunehmende Kritik, die Telekom-Führung verhalte sich unprofessionell bei der Kandidatensuche. Zum Vorwurf, die Suche dauere zu lange, schrieb Sihler nun, sie habe nur "etwa sechs Wochen gedauert", und außerdem "haben wir das Verfahren mit dem Präsidium des Aufsichtsrats und der Bundesregierung abgestimmt". Auch seriöse Medien hätten "frei erfundene Meldungen über mögliche Kandidaten und die Vorgehensweise bei der Suche verbreitet".
Der Übergangschef wirbt bei den Konzernmitarbeitern noch einmal um Verständnis für den bevorstehenden Personalabbau und die drastischen Sparmaßnahmen, die bei den Mitarbeitern und ihrer Gewerkschaft Verdi auf krasse Ablehnung stoßen. "Zum Sparprogramm E3 gibt es keine Alternative", droht Sihler. "Es sei denn, es würden noch weit drastischere Maßnahmen ergriffen." (as)
[ Dienstag, 05.11.2002, 12:53 ]
Die Deutsche Telekom wird bereits am Donnerstag nächster Woche ihren neuen Vorstandsvorsitzenden küren. Dies geht aus einem Schreiben vom Montag Abend hervor, das Interimschef Helmut Sihler an die Konzernmitarbeiter gerichtet hat und das auch der Tageszeitung 'Die Welt' (Mittwochausgabe) vorliegt. Sihler schreibt darin: "Inzwischen ist die Evaluierung der externen und internen Kandidaten abgeschlossen." Dies sei ein deutlicher Hinweis darauf, dass das Präsidium des Aufsichtsrats sich inzwischen auf einen Kandidaten festgelegt hat.
Das Präsidium wird dem gesamten Kontrollgremium am Donnerstag kommender Woche allerdings eine Liste vorlegen, in der noch weitere Kandidaten aufgeführt sind. "Der Aufsichtsrat wird sich in seiner Sitzung am 14. November mit unseren Vorschlägen befassen", heißt es in dem Sihler-Brief. Aufsichtsratschef Hans-Dietrich Winkhaus hatte vor wenigen Tagen erklärt, dass fünf Kandidaten in die engere Wahl gekommen seien.
Stichtag 14. November?
Die Telekom hat für den 14. November eine Pressekonferenz angekündigt, auf der der Vorstand offiziell die Ergebnisse des dritten Quartals und der Überprüfung der Konzernstrategie präsentieren will. Die 'Welt' hat aus Konzernkreisen erfahren, dass dabei auch der Name des neuen Chefs bekannt gegeben werden soll. Dies setzt eine Einigung innerhalb des Aufsichtsrats voraus, mit der in den Kreisen allerdings gerechnet wird.
Sihler reagierte mit seinem Mitarbeiter-Brief auf die zunehmende Kritik, die Telekom-Führung verhalte sich unprofessionell bei der Kandidatensuche. Zum Vorwurf, die Suche dauere zu lange, schrieb Sihler nun, sie habe nur "etwa sechs Wochen gedauert", und außerdem "haben wir das Verfahren mit dem Präsidium des Aufsichtsrats und der Bundesregierung abgestimmt". Auch seriöse Medien hätten "frei erfundene Meldungen über mögliche Kandidaten und die Vorgehensweise bei der Suche verbreitet".
Der Übergangschef wirbt bei den Konzernmitarbeitern noch einmal um Verständnis für den bevorstehenden Personalabbau und die drastischen Sparmaßnahmen, die bei den Mitarbeitern und ihrer Gewerkschaft Verdi auf krasse Ablehnung stoßen. "Zum Sparprogramm E3 gibt es keine Alternative", droht Sihler. "Es sei denn, es würden noch weit drastischere Maßnahmen ergriffen." (as)
[ Dienstag, 05.11.2002, 12:53 ]