TelDaFax erzwingt Zugang zum Telekom-Netz
Zusammenfassung 16.10 Uhr
Marburg (vwd) - Zwei Wochen nach seiner Abschaltung hat das Marburger Telekommunikationsunternehmen TelDaFax nach eigenen Angaben einen erneuten Zugang zum Telefonnetz der Deutschen Telekom erzwungen. Wie das durch Call-by-Call-Angebote bekannt gewordene Unternehmen am Donnerstag in einer Pflichtmitteilung an der Frankfurter Börse mitteilte, erwirkte es beim Landgericht Köln eine Einstweilige Verfügung gegen den Ex-Monopolisten. Die Telekom müsse demnach die Zusammenschaltung mit TelDaFax "unverzüglich" wiederherstellen. TelDaFax soll aber nach dem Beschluss des Landgerichts Köln fünf Mio DEM pro Woche an die Deutsche Telekomzahlen.
Wie Insolvenzverwalter Bernd Reuss am Donnerstag in Marburg sagte, muss die Telekom wieder unverzüglich aufschalten, ansonsten drohe eine Strafe von einer halben Mio DEM täglich oder Haft für den Vorstand. Nach Darstellung von Reuss betragen die Forderungen der Telekom gegenüber TelDaFax 73 Mio DEM. "Wir sind jedoch zur Zeit durchaus nicht illiquide." Es gebe Verhandlungen mit zwei Großbanken. "Die Telekom missbraucht allerdings ihre marktbeherrschende Stellung", sagte Reuss. Allerdings will der Insolvenzverwalter insgesamt rund 50 Mio DEM inklusive Zinsen von der Telekom zurückfordern und möglicherweise zu einer Rückzahlung verklagen. Die Summe setzt sich aus 24 Mio DEM zusammen, die TelDaFax für Call-by-Call-Telefonate über das Telekom-Netz bis zum 4. Mai zustünden. Zudem will Reuss 23,1 Mio DEM von der Telekom einfordern, die kurz vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens gezahlt wurden.
Die Gelder können vom Insolvenzverwalter zurückgefordert werden, um die finanzielle Basis des Unternehmens zu sichern. Bislang habe sich noch niemand für den kompletten Kauf von TelDaFax interessiert. Es gebe jedoch Gespräche über einzelne Beteiligungen oder Veräußerungen von einzelnen Bereichen. "Der Königsweg ist, dass sich TelDaFax mit strategischen Partnern verstärkt." (Foto:TelDaFax)+++ Christine Rüger/Peter Stopfer
vwd/19.4.2001/ps/sei
19. April 2001, 16:08
Zusammenfassung 16.10 Uhr
Marburg (vwd) - Zwei Wochen nach seiner Abschaltung hat das Marburger Telekommunikationsunternehmen TelDaFax nach eigenen Angaben einen erneuten Zugang zum Telefonnetz der Deutschen Telekom erzwungen. Wie das durch Call-by-Call-Angebote bekannt gewordene Unternehmen am Donnerstag in einer Pflichtmitteilung an der Frankfurter Börse mitteilte, erwirkte es beim Landgericht Köln eine Einstweilige Verfügung gegen den Ex-Monopolisten. Die Telekom müsse demnach die Zusammenschaltung mit TelDaFax "unverzüglich" wiederherstellen. TelDaFax soll aber nach dem Beschluss des Landgerichts Köln fünf Mio DEM pro Woche an die Deutsche Telekomzahlen.
Wie Insolvenzverwalter Bernd Reuss am Donnerstag in Marburg sagte, muss die Telekom wieder unverzüglich aufschalten, ansonsten drohe eine Strafe von einer halben Mio DEM täglich oder Haft für den Vorstand. Nach Darstellung von Reuss betragen die Forderungen der Telekom gegenüber TelDaFax 73 Mio DEM. "Wir sind jedoch zur Zeit durchaus nicht illiquide." Es gebe Verhandlungen mit zwei Großbanken. "Die Telekom missbraucht allerdings ihre marktbeherrschende Stellung", sagte Reuss. Allerdings will der Insolvenzverwalter insgesamt rund 50 Mio DEM inklusive Zinsen von der Telekom zurückfordern und möglicherweise zu einer Rückzahlung verklagen. Die Summe setzt sich aus 24 Mio DEM zusammen, die TelDaFax für Call-by-Call-Telefonate über das Telekom-Netz bis zum 4. Mai zustünden. Zudem will Reuss 23,1 Mio DEM von der Telekom einfordern, die kurz vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens gezahlt wurden.
Die Gelder können vom Insolvenzverwalter zurückgefordert werden, um die finanzielle Basis des Unternehmens zu sichern. Bislang habe sich noch niemand für den kompletten Kauf von TelDaFax interessiert. Es gebe jedoch Gespräche über einzelne Beteiligungen oder Veräußerungen von einzelnen Bereichen. "Der Königsweg ist, dass sich TelDaFax mit strategischen Partnern verstärkt." (Foto:TelDaFax)+++ Christine Rüger/Peter Stopfer
vwd/19.4.2001/ps/sei
19. April 2001, 16:08