Im Streit um die unbewohnte Mittelmeer-Insel Perejil ("Petersilieninsel") hat Spanien seinen Druck auf Marokko verstärkt und offen die Anwendung von Gewalt in Betracht gezogen. "Wir lassen uns nicht vor vollendete Tatsachen stellen", warnte Ministerpräsident José María Aznar im Parlament in Madrid. Die NATO bezeichnete das Vorgehen Rabats als "unfreundlichen Akt". Außenminister Mohammed Benaissa bekräftigte indes, das seit Donnerstag von Soldaten besetzte Eiland sei marokkanisch.
Aznar betonte, Madrid werde alles für eine diplomatische Lösung tun. Marokko müsse aber den "Status quo" wiederherstellen. Der für Sicherheitspolitik zuständige Staatssekretär Pedro Morenés sagte: "Wenn es nötig ist, verzichten wir auf kein legitimes Mittel."
Die spanische Außenministerin Ana Palacio warnte Marokko, die Krise um Perejil zu nutzen, um eine Debatte über die Exklaven Ceuta und Melilla zu entfachen. Sie gehören seit 500 Jahren zu Spanien. Rabat fordert seit jeher die Rückgabe der zwei Städte mit zusammen 130.000 Einwohnern. "Da gibt es nichts zu diskutieren", sagte Palacio.
Marokkos Außenminister Benaissa sagte dagegen in Rabat, die Insel gehöre zu Marokko. Sein Land wolle dort einen ständigen Überwachungsposten im Kampf gegen Terroristen und Schlepperbanden in der Meerenge von Gibraltar einrichten. "Wenn wir uns auf den Dialog beschränken, wird es keine Eskalation der Spannung geben." Die Entsendung spanischer Soldaten sie übertrieben. Rabat fühle sich weiter dem Freundschaftsabkommen mit Spanien von 1991 verpflichtet.
Die NATO forderte dagegen den Abzug der marokkanischen Soldaten. Alle Seiten seien besorgt, sagte ein NATO-Sprecher, nachdem Spaniens Botschafter in einem Gespräch mit Generalsekretär George Robertson die Lage erläutert hatte. Die NATO habe aber keinerlei Anfrage nach einem militärischen Eingreifen erhalten. Das Bündnis unterstütze Spaniens Wunsch, den Konflikt mit diplomatischen Mitteln beizulegen. Auch die EU fordert den Rückzug Marokkos. Völkerrechtlich ist jedoch unklar, wem die in Marokko "Leila" genannte, 150.000 Quadratmeter große Insel gehört.
Spanien schickt noch mehr Soldaten
Spanien erhöhte unterdessen seine Militärpräsenz im Umkreis von Perejil weiter. Nach der mit Boden-Luft-Raketen bestückten Fregatte "Navarra" traf auch die baugleiche "Numancia" im Hafen der spanischen Nordafrika-Exklave Ceuta ein. Zudem sei eine dritte Fregatte in die Meerenge von Gibraltar entsandt worden, berichtete die Presse. Vom Hafen der Exklave Melilla liefen zudem zwei spanische Korvetten zu Manövern vor der Küste des nordafrikanischen Landes aus. Die fünf Kriegsschiffe haben eine Besatzung von etwa 800 Mann. Das Gebiet wird überdies von Hubschraubern vom Typ "Cougar" überflogen.
Zehn bis zwölf marokkanische Soldaten waren am vergangenen Donnerstag auf Perejil gelandet und hatten die Flagge ihres Landes gehisst. Die Insel liegt 200 Meter vor der Küste in marokkanischen Hoheitsgewässern. Sie war Spanien 1668 zugesprochen worden. Rabat beharrt aber darauf, dass sie mit der Unabhängigkeit 1956 an das nordafrikanische Königreich zurückgefallen ist.
Die Beziehungen zwischen Marokko und Spanien stecken seit Monaten in einer Krise. Im Oktober vergangenen Jahres zog Rabat seinen Botschafter aus Madrid ab. Die marokkanische Regierung protestierte damit unter anderem gegen die Haltung Spaniens im Westsahara-Konflikt und die Behandlung marokkanischer Einwanderer in Spanien.
Aznar betonte, Madrid werde alles für eine diplomatische Lösung tun. Marokko müsse aber den "Status quo" wiederherstellen. Der für Sicherheitspolitik zuständige Staatssekretär Pedro Morenés sagte: "Wenn es nötig ist, verzichten wir auf kein legitimes Mittel."
Die spanische Außenministerin Ana Palacio warnte Marokko, die Krise um Perejil zu nutzen, um eine Debatte über die Exklaven Ceuta und Melilla zu entfachen. Sie gehören seit 500 Jahren zu Spanien. Rabat fordert seit jeher die Rückgabe der zwei Städte mit zusammen 130.000 Einwohnern. "Da gibt es nichts zu diskutieren", sagte Palacio.
Marokkos Außenminister Benaissa sagte dagegen in Rabat, die Insel gehöre zu Marokko. Sein Land wolle dort einen ständigen Überwachungsposten im Kampf gegen Terroristen und Schlepperbanden in der Meerenge von Gibraltar einrichten. "Wenn wir uns auf den Dialog beschränken, wird es keine Eskalation der Spannung geben." Die Entsendung spanischer Soldaten sie übertrieben. Rabat fühle sich weiter dem Freundschaftsabkommen mit Spanien von 1991 verpflichtet.
Die NATO forderte dagegen den Abzug der marokkanischen Soldaten. Alle Seiten seien besorgt, sagte ein NATO-Sprecher, nachdem Spaniens Botschafter in einem Gespräch mit Generalsekretär George Robertson die Lage erläutert hatte. Die NATO habe aber keinerlei Anfrage nach einem militärischen Eingreifen erhalten. Das Bündnis unterstütze Spaniens Wunsch, den Konflikt mit diplomatischen Mitteln beizulegen. Auch die EU fordert den Rückzug Marokkos. Völkerrechtlich ist jedoch unklar, wem die in Marokko "Leila" genannte, 150.000 Quadratmeter große Insel gehört.
Spanien schickt noch mehr Soldaten
Spanien erhöhte unterdessen seine Militärpräsenz im Umkreis von Perejil weiter. Nach der mit Boden-Luft-Raketen bestückten Fregatte "Navarra" traf auch die baugleiche "Numancia" im Hafen der spanischen Nordafrika-Exklave Ceuta ein. Zudem sei eine dritte Fregatte in die Meerenge von Gibraltar entsandt worden, berichtete die Presse. Vom Hafen der Exklave Melilla liefen zudem zwei spanische Korvetten zu Manövern vor der Küste des nordafrikanischen Landes aus. Die fünf Kriegsschiffe haben eine Besatzung von etwa 800 Mann. Das Gebiet wird überdies von Hubschraubern vom Typ "Cougar" überflogen.
Zehn bis zwölf marokkanische Soldaten waren am vergangenen Donnerstag auf Perejil gelandet und hatten die Flagge ihres Landes gehisst. Die Insel liegt 200 Meter vor der Küste in marokkanischen Hoheitsgewässern. Sie war Spanien 1668 zugesprochen worden. Rabat beharrt aber darauf, dass sie mit der Unabhängigkeit 1956 an das nordafrikanische Königreich zurückgefallen ist.
Die Beziehungen zwischen Marokko und Spanien stecken seit Monaten in einer Krise. Im Oktober vergangenen Jahres zog Rabat seinen Botschafter aus Madrid ab. Die marokkanische Regierung protestierte damit unter anderem gegen die Haltung Spaniens im Westsahara-Konflikt und die Behandlung marokkanischer Einwanderer in Spanien.