Datum: 14. November 2001 Herausgeber: Online: www.stockadhoc.de
Die Märkte im Rückblick
Der Wunsch und die Hoffnung nach einer Entspannung der politischen Situation in Afghanistan, sowie die Probleme der bei Börsianern nicht gerade beliebten rot-grünen Koalition haben sich als eine gute Mischung für die Aktienmärkte herausgestellt. Die Kurse legten auf breiter Front zu. Der Deutsche-Aktien-Index DAX , der die größten 30 deutschen Standardwerte umfasst, legte um 2,63 % auf 4.947 Punkte zu. Der Nemax 50 konnte ein sattes Kursplus von 4,86 % auf 1.155 Punkte verbuchen. Auffallend ist, dass besonders die marktschweren Werte kräftig zulegten, was auf Interesse von Fonds schließen lässt. Hervorzuheben ist der Kursverlauf von Infineon technologies, die nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen zirka 10 Prozent zulegen konnten. Die amerikanischen Märkte legten einen äußerst stabilen Kursverlauf an den Tag. Der Dow Jones legte 2,06 % auf 9.751 Punkte zu. Der Nasdaq Composite kletterte 2,82 % und beendete den Handel 1.892 Punkten. /rh
Prognose für den aktuellen Börsentag
Wie von uns erwartet, kann der Markt in einer eindrucksvollen Weise weiter zulegen. Der Kursverlauf der Nasdaq ist so überzeugend, dass auch kurzfristig mit keiner Trendumkehr zu rechnen ist. Unser Kursziel für dieses Jahr steht bei 2.000 Punkten. Vor wenigen Tagen wurden wir für diese Aussage noch von manchen belächelt. Besonders schön ist, dass sich der Neue Markt endlich aus seiner Lethargie befreien konnte. Saftige Kursaufschläge bei fast allen Werten lassen auch recht positiv in den heutigen Tag blicken. Sollte die Future mitspielen, die nachbörslich leicht schwächer notierten, dürfte der Nemax 50 an den schon angesprochenen Widerstand bei 1.200 Punkten laufen. Auffällig ist, dass vor allem die Medienwerte gefragt sind. Einige Werte aus dieser Branche (siehe STOCKadHOC-Forum) dürften noch für den einen oder anderen Kurssprung gut sein. Behalten Sie dennoch den Weitblick, um Ihre Positionen mit Stopp-Loss abzusichern. Für Gewinnmitnahmen dürfte es jedoch noch zu früh sein. Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen, sollte als oberste Maxime gelten. /rh
Handlungsstrategie
Es liegen mittlerweile 20 Börsenmonate hinter uns, seit dem die riesige Spekulationsblase anfing zu platzen. Für viele war dies eine sehr schwierige Zeit, geprägt von massiven Verlusten, die manche bis zum Ruin geführt haben. Doch wenn diese Monate auch etwas Gutes haben, dürfte es vor allem Dingen, das Wissen und die Erkenntnisse sein, die man erlangt hat. Mit an erster Stelle sollte der Versuch überschwängliche Emotionen wie Panik und Euphorie zu vermeiden stehen. Gerade diese beiden Gefühlszustände sind oftmals für die meisten Fehlentscheidungen verantwortlich. Sei es, dass Sie bei den größten Kursstürzen zu Tiefstkursen abspringen, aus Angst alles zu verlieren. Oder die Euphorie, die viele Investoren dazu verleitet hochspekulative Aktien auf Kredit zu kaufen, um den maximalen Gewinn zu erwirtschaften. Probieren Sie an guten wie an schlechten Tagen die nötige Distanz zu Ihrem Geld und Depot zu wahren. Nur so dürfte auch dauerhafter Erfolg möglich sein. /rh
Musterdepot
Unser gestern platziertes Verkaufslimit bei Senator Entertainment hat gegriffen. Dementsprechend wurden unsere 1.750 Stück zu 4,95 Euro verkauft. Es verbleibt ein sehr schöner Gewinn von 57,1 % bzw. 3.150 Euro - der bislang größte Erfolg in unserem Musterdepot. Der Schlusskurs des Berliner Medienunternehmens wurde mit 5,10 Euro (Xetra) festgestellt. Charttechnisch wird die Luft über der 5-Euro-Marke sehr dünn, weshalb wir uns von der Position trennten, obwohl wir uns aus funda- mentalen Gesichtspunkten durchaus noch höhere Kurse bis zum Jahresende vorstellen können. /rh
Tradingchance
4MBO wurde zu 5,01 Euro in die Tradingliste aufgenommen. Der Schlussstand lag bei 5,20 Euro. Wir bleiben bei unserem Kursziel von 6,00 Euro, ziehen aber den Stoppkurs auf 4,50 Euro nach. /rh
Wichtige Termine des Tages
AC-Service AG: Pressekonferenz und Bericht zum 3. Quartal sowie Analysten-Konferenz
Allianz AG: Bericht zum 3. Quartal
AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG: Bericht zum 2. Quartal
Bayer AG: Pressekonferenz und Bericht zum 3. Quartal
Bipop Carire S.A.: Bericht zum 3. Quartal
BNP Paribas: Bericht zum 3. Quartal
BÖWE SYSTEC AG: Analysten-Konferenz in Paris
Buderus AG: Bericht zum 3. Quartal 2001
Cable & Wireless plc.: Bericht zum Quartal
Carrier 1 International S.A.: Bericht zum 3. Quartal
Constantin Film AG: Bericht zum 3. Quartal
Deutsche Lufthansa AG: Pressekonferenz und Bericht zum 3. Quartal sowie Analysten-Konferenz
Dresdner Bank AG. Bericht zum 3. Quartal
ELMOS Semiconductor AG: Bericht zum 3. Quartal
Enel S.p.A.: Bericht zum 3. Quartal
ENI S.p.A.: Bericht zum 3. Quartal
Graphit Kropfmühl AG: Bericht zum 3. Quartal
HAITEC AG: Bericht zum 3. Quartal
jobpilot AG: Bericht zum 3. Quartal
Lech Elektrizitätswerke AG: Hauptversammlung Augsburg (17:00 Uhr)
Lycos Europe N.V.: Bericht zum 1. Quartal
Maxdata AG: Bericht zum 3. Quartal
november AG: Bericht zum 3. Quartal
Pandatel AG: Analysten-Konferenz
RWE-DEA AG: Hauptversammlung in Hamburg (11:00 Uhr)
Siemens AG: vorläufiges Ergebnis des Geschäftsjahres
sunways AG: Pressekonferenz und Bericht zum 3. Quartal sowie Analysten-Konferenz
syskoplan AG: Bericht zum 3. Quartal
Telecom Italia: Bericht zum 3. Quartal
Wella AG: Pressekonferenz und Bericht zum 3. Quartal sowie Analysten-Konferenz
Winkler-Dünnebier AG: Bericht zum 3. Quartal
WWL Internet AG: Bericht zum 3. Quartal
Aktuelle Unternehmensmeldungen
STOCKadHOC-Ticker
+++ Die deutsch-britische Articon-Integralis AG (WKN: 515503), europäischer Marktführer für IT-Sicherheitslösungen, steigerte die Umsatzerlöse in den ersten neun Monaten 2001 um 50 % von 109,0 Mio. Euro auf 163,6 Mio. Euro. Damit wurden die Umsatzerwartungen trotz der schwierigen Marktlage erfüllt. Das Umsatzziel für das Gesamtjahr 2001 steht unverändert bei 215 bis 230 Mio. Euro. Beim Ergebnis rutschte der Sicherheitsdienstleister tiefer in die Verlustzone. Nach minus 2,4 Mio. Euro im zweiten Quartal 2001 beträgt das Minus der Monate Juli bis September 3,4 Mio. Euro (Q3 2000: - 0,4 Mio. Euro). Der Verlust der ersten neun Monate summiert sich auf 5,6 Mio. Euro bzw. 0,54 Euro je Aktie. Die Articon-Papiere gewannen im Computerhandel Xetra 1,9 % auf 13,40 Euro. +++
+++ Der nach der Übernahme der US-amerikanischen SND Electronics Inc. zweitgrößte Chip-Broker weltweit, die Münchner ce CONSUMER ELECTRONIC AG (WKN: 508220) veröffentlichte gestern die Neun-Monats-Zahlen. Der Konzernumsatz konnte von 147,8 Mio. Euro auf 313,8 Mio. Euro mehr als verdoppelt werden. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) belief sich auf 1,4 Mio. Euro nach 9,6 Mio. Euro im Vorjahr. Im dritten Quartal 2001 rutschte der Konzern aufgrund de Schwäche der Weltkonjunktur in die Verlustzone. Das EBIT war mit 2,2 Mio. Euro negativ. Für das Gesamtjahr 2001 ist ce CONSUMER nach einer sehr erfreuliche Auftragsentwicklung im Oktober verhalten optimistisch. Da der Chipmarkt aktuell erste Aufhellungstendenzen zeigt, geht das Unternehmen vom Erreichen der Umsatzprognose von 358 Mio. Euro (700 Mio. Euro) aus. Für das Jahr 2002 rechnet ce CONSUMER dann mit einer deutlichen Nachfragebelebung auf den Halbleitermärkten und einer positiven Umsatz- und Ertragsentwicklung für den Konzern. Schlusskurs: 8,10 Euro (+ 12,5 %). +++
+++ Die Mühlbauer-Gruppe (WKN: 662720), Marktführer im Smart Card- und Smart Label-Geschäft setzte in den Monaten Januar bis September mit 76,5 Mio. etwa genauso viel um, wie im vergleichbaren Vorjahreszeitraum (76,8 Mio. Euro). Der Überschuss der ersten drei Quartale beläuft sich auf 9,2 Mio. Euro. Das sind 8,1 % weniger als zum 30. September 2000 (10,0 Mio. Euro). Das Ergebnis pro Aktie verbesserte sich minimal von 0,61 Euro auf 0,63 Euro. Mühbauer entwickelt, fertigt und vertreibt schlüsselfertige Lösungen zur Herstellung von Smart Cards, Smart Labels und LEDs. Das Unternehmen mit Sitz in Roding will seine Marktführerschaft in den nächsten Jahren konsequent ausbauen und setzt dabei auch auf die Biometrie. Innerhalb von fünf Jahren soll sich der Markt für Biometrie verzehnfachen, was den Kartenmarkt mittel- bis langfristig weiter beflügeln wird, so Mühlbauer. Die Anleger nahmen gestern trotzdem eine abwartende Haltung ein - die Aktie stieg minimal auf 24,55 Euro (Xetra). +++
+++ Die niederländische Rhein Biotech N.V. (WKN: 919544) konnte in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres ihren Umsatz um 36 % von 43,2 Mio. Euro auf 58,7 Mio. Euro ausbauen. Allerdings musste das auf die Entwicklung und Vermarktung von Impfstoffen spezialisierte Biotechnologie-Unternehmen aufgrund von Produktverschiebungen einen Ergebniseinbruch verzeichnen. Der Konzernüberschuss verringerte sich von 7,3 Mio. Euro im Vorjahr auf 5,4 Mio. Euro. Bereinigt um außerordentliche Ergebnisse erhöhte sich der Nettogewinn von 4,3 Mio. Euro auf 5,1 Mio. Euro. Da ein erheblicher Teil der Umsätze, die ursprünglich im dritten Quartal erwartet wurden, im vierten Quartal realisiert werden, rechnet Rhein Biotech weiterhin damit das angepeilte Umsatzwachstum von 35 bis 40 % zu erreichen. Auch für 2002 ist die ab dem 27. Dezember 2001 im Nemax 50 notierte Gesellschaft optimistisch. Im Geschäftsjahr 2000 wurden Umsätze in Höhe von 60,4 Mio. Euro generiert und dabei 8,0 Mio. Euro erwirtschaftet. Zum Ende des dritten Quartals 2001 lag der Finanzmittelbestand bei 20,7 Mio. Euro. Die Anteilsscheine der Rhein Biotech AG schlossen gestern fast unverändert bei 65,30 Euro (FSE). +++
+++ Der Mikroelektronikspezialist SÜSS MicroTec (WKN: 722670) gab gestern nachbörslich das Zahlenwerk der ersten neun Monate 2001 bekannt. Die Münchener liegen den eigenen Angaben zufolge zum 30. September sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis voll im Plan und bestätigten gleichzeitig die Planzahlen für das Gesamtjahr 2001. In den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2001 stieg der Nettoumsatz auf 151,2 Mio. Euro - das sind 59,6 % mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum (94,7 Mio. Euro). Der Überschuss stieg von 4,1 Mio. Euro auf 11,6 Mio. Euro (+ 183 %). Das Ergebnis pro Aktie verbesserte SÜSS MicroTec von 0,30 Euro auf 0,84 Euro. Trotz des um 22 % niedrigeren Auftragsbestandes (125,3 Mio. Euro) und der weiterhin unbefriedigenden Marktlage in der Halbleiterindustrie geht das Nemax-50- Unternehmen weiterhin davon aus, im Gesamtjahr 2001 einen Umsatz von 210 Mio. Euro und ein Nachsteuerergebnis in Höhe von 16 Mio. Euro zu erzielen. Die SÜSS-Aktien kletterten um 15,14 % auf 27,30 Euro. +++ /nl
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