Da hat Steinhoff es doch 2018 als die Bombe platzte und niemand genau wusste, was eigentlich geschehen war, in kürzester Zeit geschafft Geldgeber zu finden, welche kurz mal 6-8 Mrd. für die Besicherung einer Blackbox auf den Tisch zu legen und heute soll das alles unmöglich sein, nachdem man jetzt jahrelang Zeit hatte Lösungen zu erarbeiten.
Damals:
- war der CEO über Nacht verschwunden
- die Bilanz nicht mehr testiert
- lag massiver Betrug vor
- wusste keiner wie hoch der Schaden ist
- und ob Steinhoff überhaupt die nächsten Monate überstehen würde
- musste die Firma sich komplett umstrukturieren
- defizitäre Firmenteile identifizieren und abstoßen
- musste Mattress Firm ins Chapter 11 Verfahren
Und heute:
- haben wir testierte Bilanzen
- eine komplette forensiche Buchführungsüberprüfung hinter uns
- wurden alle defizitären Töchter verkauft
- alle bestehenden Töchter wachsen und gedeihen
- Mattress Firm ging in Rekordzeit durchs Ch11 und liefert nun ebenfalls Gewinne
- sind sämtliche Klagen per Global Settlement beigelegt
- hätten wir massive Kosteneinsparungen durch nicht mehr benötigten Rechtsbeistand und Beraterfirmen
- hat Pepkor offenbar das Geld um eine brasilianische Handelskette (Avenida) zu kaufen
- liefern die Töchter 2 stellige Umsatzwachstumsraten unter widrigsten Umständen (Inflation, Krieg, Covid-19)
- expandiert Pepco bis nach Zentraleuropa in die lukrativen Märkte hinein (neue Filialen sprießen fast wöchentlich wie Pilze aus dem Boden)
- hat Steinhoff ein EBIT von 1,5 Mrd. Euro
- hat Steinhoff steuerlich abseztbare Verlustvorträge in Mrd. Höhe
- kann Steinhoff ggf. Schadensersatz durch Klagen gegen das alte Management und beteiligte Firmen geltend machen
- usw. und so fort
Und da soll es unter diesen Umständen nun absolut unmöglich gewesen sein, andere Geldgeber zu finden, welche die Hedgefonds auszahlen, deren Besicherungen übernehmen und dafür Kredite über mehrere Jahre zu attraktiven Zinsen gewähren?
Finde den Fehler!!!
Die hatten jahrelang Zeit, sich etwas auszudenken. Vom Rückkauf von Aktien und Gewinnerzielung duch die Kurspflege, über Anleihen, über die Beantragung von gewöhnlichen Bankkrediten zu moderateren Zinsen, bis hin zur Splittung der Kredite auf zahlreiche Banken oder das Auftreiben anderer privater Investoren, wäre da so einiges möglich gewesen. Hat man aber offenbar gar nicht wirklich versucht. Man hätte LdP mal fragen sollen, ob er weiss, wie viele Banken es auf der Welt gibt und ober er wirklich schon mit allen gesprochen hat. Vermutlich nur mit 2-3 oder nichtmal das. Jahrelang hätte es günstige Zinsen gegeben. Für Ottonormalanleger gab's sogar Negativzinsen. Aber das ist ein anderes Thema.
Und jetzt kommt mir nicht mit ABER die Hedgefonds hätten jedes Bankangebot kontern können...
Ja, hätten Sie, dann hätten sie aber auch die anderen Rahmenbedingungen kontern bzw. mitgehen müssen. Zum Beispiel eine Laufzeit über 5-10 Jahre oder mehr....
Und um nichts Anderes geht es ja aktuell. Es dürfen lediglich nicht sämtliche Forderungen und aufgelaufenen Zinsen auf einmal zum 30.06.2023 fällig gestellt werden.
Hier stinkt alles bis zum Himmel, aber das werden wir uns nicht gefallen lassen.
Ich bin gespannt, wieviel Dreck wir noch finden werden und ob das Management daran ersticken wird.
Ich kann nur hoffen, dass am Ende noch was für uns übrig bleibt.
Grüße BT