Sanochemia überbewertet?
Prior Börse
Der österreichische Pharmahändler Sanochemia (WKN 919963) ist nach
Meinung
von Egbert Prior eine der absurdesten Geschichten am Neuen Markt.
Der Umsatzmultiplikator betrage schlappe 133. Dabei dürften Anleger den
Pillendreher keineswegs mit high sophisticated Arzneimittelforschern
wie
Evotec oder Morphosys vergleichen. Zwar seien auch diese Titel
inzwischen
gnadenlos überbewertet, doch mischten sie zumindest an der Spitze des
wissenschaftlichen Fortschritts mit. Dahingegen handele Sanochemia
hauptsächlich mit einem Bauchladen wenig spektakulärer Generika.
Mehr als 70% der Erlöse des ersten Quartals flossen laut Prior Börse
aus dem
Arzneimittelvertrieb. Prior weist darauf hin, daß Pharmahändler
ansonsten
allenfalls mit dem Ein- bis Zweifachen des Jahreserlöses bezahlt
würden. Den
Milliardenwert kreierten die Wiener Schlawiner um Unternehmensgründer
Dr.
Werner Frantits durch das Märchen vom kaukasischen Schneeglöckchen. Der
darin enthaltene Wirkstoff Galantamin solle angeblich zum
`Blockbusterkandidat im Alzheimermarkt` taugen, so Konsortialführer
WestLB
vollmundig in der Emissionsstudie.
Obwohl das darauf basierende Medikament gegen Gedächtnisschwund Reminyl
bislang weder in Europa noch in den USA zugelassen sei, gelte es unter
Fachleuten bereits heute als Schnee von gestern. Pillen mit
vergleichbarer
Wirksamkeit seien längst auf dem Markt. Galantamin habe die
entscheidende
Schwäche, dass das Mittel lediglich den alzheimerbedingten Verfall des
Gehirns ein wenig verzögere, aber keinerlei Therapie der Ursachen
biete.
Große Pharmakonzerne hätten aber längst Medikamente in ihrer
Entwicklungspipeline, die bei der sogenannten Amyloid-Hypothese und
damit an
der Wurzel des Problems ansetzten. Produkte auf Basis der neuesten
wissenschaftlichen Erkenntnisse könnten bereits in wenigen Jahren auf
den
Markt kommen. Vermutlich bedeute dies dann das Aus für das kaukasische
Schneeglöckchen, so der Börsen-Experte.
Sanochemia-Chef Johann Roither behaupte dem Börseninformationsbrief
zufolge
jetzt, daß die eigentliche Phantasie der Aktie in neuen
Medikamentenentwicklungen liegen solle. Keiner dieser Hoffnungsträger
befände sich allerdings schon in der Testphase, auf die Zulassung
innovativer – so sie denn überhaupt kämen – dürften Investoren noch
mindestens fünf Jahre warten. Auch seien Zweifel an der Qualität der
Forschungsabteilung erlaubt.
Investoren sollten sich keine Märchen erzählen lassen, so das Fazit von
Prior.
Prior Börse
Der österreichische Pharmahändler Sanochemia (WKN 919963) ist nach
Meinung
von Egbert Prior eine der absurdesten Geschichten am Neuen Markt.
Der Umsatzmultiplikator betrage schlappe 133. Dabei dürften Anleger den
Pillendreher keineswegs mit high sophisticated Arzneimittelforschern
wie
Evotec oder Morphosys vergleichen. Zwar seien auch diese Titel
inzwischen
gnadenlos überbewertet, doch mischten sie zumindest an der Spitze des
wissenschaftlichen Fortschritts mit. Dahingegen handele Sanochemia
hauptsächlich mit einem Bauchladen wenig spektakulärer Generika.
Mehr als 70% der Erlöse des ersten Quartals flossen laut Prior Börse
aus dem
Arzneimittelvertrieb. Prior weist darauf hin, daß Pharmahändler
ansonsten
allenfalls mit dem Ein- bis Zweifachen des Jahreserlöses bezahlt
würden. Den
Milliardenwert kreierten die Wiener Schlawiner um Unternehmensgründer
Dr.
Werner Frantits durch das Märchen vom kaukasischen Schneeglöckchen. Der
darin enthaltene Wirkstoff Galantamin solle angeblich zum
`Blockbusterkandidat im Alzheimermarkt` taugen, so Konsortialführer
WestLB
vollmundig in der Emissionsstudie.
Obwohl das darauf basierende Medikament gegen Gedächtnisschwund Reminyl
bislang weder in Europa noch in den USA zugelassen sei, gelte es unter
Fachleuten bereits heute als Schnee von gestern. Pillen mit
vergleichbarer
Wirksamkeit seien längst auf dem Markt. Galantamin habe die
entscheidende
Schwäche, dass das Mittel lediglich den alzheimerbedingten Verfall des
Gehirns ein wenig verzögere, aber keinerlei Therapie der Ursachen
biete.
Große Pharmakonzerne hätten aber längst Medikamente in ihrer
Entwicklungspipeline, die bei der sogenannten Amyloid-Hypothese und
damit an
der Wurzel des Problems ansetzten. Produkte auf Basis der neuesten
wissenschaftlichen Erkenntnisse könnten bereits in wenigen Jahren auf
den
Markt kommen. Vermutlich bedeute dies dann das Aus für das kaukasische
Schneeglöckchen, so der Börsen-Experte.
Sanochemia-Chef Johann Roither behaupte dem Börseninformationsbrief
zufolge
jetzt, daß die eigentliche Phantasie der Aktie in neuen
Medikamentenentwicklungen liegen solle. Keiner dieser Hoffnungsträger
befände sich allerdings schon in der Testphase, auf die Zulassung
innovativer – so sie denn überhaupt kämen – dürften Investoren noch
mindestens fünf Jahre warten. Auch seien Zweifel an der Qualität der
Forschungsabteilung erlaubt.
Investoren sollten sich keine Märchen erzählen lassen, so das Fazit von
Prior.