Reiche schlachten an Bord eines Flugzeuges auch einen Hammel
Geld spielt bei der Ausstattung von Luxus-Flugzeugen keine Rolle. Der weltweite Anteil an großen Privatflugzeugen wird auf 200 Stück geschätzt.
HAMBURG. Ganz in weiß lackiert, erst vor wenigen Wochen vom Hersteller in Seattle nach Hamburg überführt, steht die nagelneue Boeing 747-400 in einem Hangar der Lufthansa Technik.
Gar nicht weit von dem 70 Meter langen Flieger entfernt, bearbeiten in Werkstätten zarte Damenhände das eigens für den VIP-Kunden aus Kanada importierte "Vogelaugenahornholz" zu Furnier, das künftig Kästen, Läden oder Tische an Bord verzieren wird. Tischler fertigen Mobiliar an, Polsterer beziehen Stühle mit sündteuren Stoffen.
Rund 80 Prozent der Inneneinrichtung jener Jets, die in Hamburg zu fliegenden Palästen umgerüstet werden, werden in den eigenen Werkstätten der Lufthansa Technik angefertigt. Vergoldungen von Armlehnen oder Bilderrahmen werden an Juweliere übergeben. Gut ein ganzes Jahr benötigen Designer, um allein die Inneneinrichtung zu planen und auf extravagante Ideen einzugehen. Mindestens weitere zwölf Monate dauert es dann, um King Size Betten einzubauen, acht Quadratmeter große Badezimmer zu errichten, dicke Teppiche zu verlegen oder extragroße Küchen zu installieren.
Eine solche hatte sich zum Beispiel ein arabischer Scheich gewünscht, weil er für seine Freunde an Bord gerne selbst einen lebendigen Hammel schlachten und ihn dann solchermaßen "schlachtfrisch" für seine Gäste anrichten ließ. Nicht zu erfüllen waren hingegen VIP-Wünsche wie ein Schwimmbad oder ein offener Kamin an Bord. Ein kleiner Operationssaal, Fitneß-Raum oder separates Wohnzimmer sind hingegen Realität am Himmel der Superreichen geworden - immerhin stehen in einem Jumbo 328 Quadratmeter zur Verfügung.
Fitneß-Raum im Flieger
Bis zu 100 Mio. US-Dollar (102,46 Mio. €) investiert ein VIP in die Innenausstattung eines Jumbos. Es sind vor allem die verarbeiteten Materialien, allesamt Sonderanfertigungen, welche für die hohen Kosten sorgen. An Bord kommen nur Gegenstände zur Verwendung, welche die strengen Sicherheitsauflagen erfüllen. Möbel müssen fest am Boden verankert sein, damit sie bei Turbulenzen nicht durch die Luft fliegen. Auch die Betten müssen mit Sicherheitsgurten versehen sein.
Etwa alle zwei bis drei Jahre wird die Lufthansa Technik mit der Inneneinrichtung eines solchen Jumbo-Jets betraut, der Jahresumsatz des VIP-Geschäfts beträgt rund 120 Mio. US-Dollar (122,95 Mio. €). Ein Anstieg auf 150 Mio. US-Dollar scheint realistisch, denn der Trend zu großen Privatflugzeugen nimmt zu. Derzeit arbeiten rund 500 Mitarbeiter der Lufthansa Technik ausschließlich im Sonderausstattungs-Bereich.
Der weltweite Anteil an großen Privatflugzeugen wird - inklusive diverser Regierungsmaschinen - auf ungefähr 200 Stück geschätzt. Zu den exklusiven Kunden in Hamburg gehören unter anderem Immobilienmogul Donald Trump, der Sultan von Brunei, mehr als zwanzig königliche Hoheiten und Staatsoberhäupter, Scheichs, ein afrikanischer Präsident, die deutsche Bundesregierung, die italienische Regierung.
"Das wichtigste spielt sich im Bereich der Bordunterhaltungs-Elektronik ab", erläutert Aage Dünhaupt, Sprecher der Lufthansa Technik. Damit den VIPs trotz allen Komforts nicht langweilig wird, sind "Video on Demand", CD Players, Satelliten-Telephone, Internet usw. installiert. Hinter Wänden verstecken sich Stereoanlagen, Videokonsolen sind dezent in Tischen eingebaut.
Für Interessierte: VIP-Flugzeug-Ausstattungen fertigen in Europa lediglich zwei Firmen an: Die Jet Aviation in Basel und die Lufthansa Technik-Werft in Hamburg.
Geld spielt bei der Ausstattung von Luxus-Flugzeugen keine Rolle. Der weltweite Anteil an großen Privatflugzeugen wird auf 200 Stück geschätzt.
HAMBURG. Ganz in weiß lackiert, erst vor wenigen Wochen vom Hersteller in Seattle nach Hamburg überführt, steht die nagelneue Boeing 747-400 in einem Hangar der Lufthansa Technik.
Gar nicht weit von dem 70 Meter langen Flieger entfernt, bearbeiten in Werkstätten zarte Damenhände das eigens für den VIP-Kunden aus Kanada importierte "Vogelaugenahornholz" zu Furnier, das künftig Kästen, Läden oder Tische an Bord verzieren wird. Tischler fertigen Mobiliar an, Polsterer beziehen Stühle mit sündteuren Stoffen.
Rund 80 Prozent der Inneneinrichtung jener Jets, die in Hamburg zu fliegenden Palästen umgerüstet werden, werden in den eigenen Werkstätten der Lufthansa Technik angefertigt. Vergoldungen von Armlehnen oder Bilderrahmen werden an Juweliere übergeben. Gut ein ganzes Jahr benötigen Designer, um allein die Inneneinrichtung zu planen und auf extravagante Ideen einzugehen. Mindestens weitere zwölf Monate dauert es dann, um King Size Betten einzubauen, acht Quadratmeter große Badezimmer zu errichten, dicke Teppiche zu verlegen oder extragroße Küchen zu installieren.
Eine solche hatte sich zum Beispiel ein arabischer Scheich gewünscht, weil er für seine Freunde an Bord gerne selbst einen lebendigen Hammel schlachten und ihn dann solchermaßen "schlachtfrisch" für seine Gäste anrichten ließ. Nicht zu erfüllen waren hingegen VIP-Wünsche wie ein Schwimmbad oder ein offener Kamin an Bord. Ein kleiner Operationssaal, Fitneß-Raum oder separates Wohnzimmer sind hingegen Realität am Himmel der Superreichen geworden - immerhin stehen in einem Jumbo 328 Quadratmeter zur Verfügung.
Fitneß-Raum im Flieger
Bis zu 100 Mio. US-Dollar (102,46 Mio. €) investiert ein VIP in die Innenausstattung eines Jumbos. Es sind vor allem die verarbeiteten Materialien, allesamt Sonderanfertigungen, welche für die hohen Kosten sorgen. An Bord kommen nur Gegenstände zur Verwendung, welche die strengen Sicherheitsauflagen erfüllen. Möbel müssen fest am Boden verankert sein, damit sie bei Turbulenzen nicht durch die Luft fliegen. Auch die Betten müssen mit Sicherheitsgurten versehen sein.
Etwa alle zwei bis drei Jahre wird die Lufthansa Technik mit der Inneneinrichtung eines solchen Jumbo-Jets betraut, der Jahresumsatz des VIP-Geschäfts beträgt rund 120 Mio. US-Dollar (122,95 Mio. €). Ein Anstieg auf 150 Mio. US-Dollar scheint realistisch, denn der Trend zu großen Privatflugzeugen nimmt zu. Derzeit arbeiten rund 500 Mitarbeiter der Lufthansa Technik ausschließlich im Sonderausstattungs-Bereich.
Der weltweite Anteil an großen Privatflugzeugen wird - inklusive diverser Regierungsmaschinen - auf ungefähr 200 Stück geschätzt. Zu den exklusiven Kunden in Hamburg gehören unter anderem Immobilienmogul Donald Trump, der Sultan von Brunei, mehr als zwanzig königliche Hoheiten und Staatsoberhäupter, Scheichs, ein afrikanischer Präsident, die deutsche Bundesregierung, die italienische Regierung.
"Das wichtigste spielt sich im Bereich der Bordunterhaltungs-Elektronik ab", erläutert Aage Dünhaupt, Sprecher der Lufthansa Technik. Damit den VIPs trotz allen Komforts nicht langweilig wird, sind "Video on Demand", CD Players, Satelliten-Telephone, Internet usw. installiert. Hinter Wänden verstecken sich Stereoanlagen, Videokonsolen sind dezent in Tischen eingebaut.
Für Interessierte: VIP-Flugzeug-Ausstattungen fertigen in Europa lediglich zwei Firmen an: Die Jet Aviation in Basel und die Lufthansa Technik-Werft in Hamburg.