Reiche nennt Homo-Ehe "Angriff auf Ehe und Familie"
CDU-Familienexpertin verteidigt Klage
Einen Tag vor der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Homo-Ehe hat sich die Familienexpertin der Union, Katherina Reiche, klar gegen eine Gleichstellung dieser Partnerschaften mit der Ehe ausgesprochen. Das Gesetz von Rot-Grün gehe "weit über das hinaus, was ich bereit wäre zu regeln", sagte Reiche im Interview der "Berliner Zeitung". Die Klage der Union sei richtig, weil dieses Gesetz einen "Angriff auf Ehe und Familie" darstelle.
Union: Kein Adoptionsrecht für Homosexuelle
Reiche hatte noch in der vergangenen Woche den Eindruck erweckt, sie wolle gleichgeschlechtlichen Partnerschaften mehr Rechte zubilligen. "Wo es Ungerechtigkeiten gibt, sollten wir diese beseitigen", hatte Reiche gesagt. Nunmehr betont sie, dass die Homo-Ehe dem Familienbild der Union "nicht entspricht". Ein Adoptionsrecht für Homosexuelle, wie die Grünen es fordern, käme für die Abgeordnete aus Potsdam nicht in Frage.
Reiche kündigt kirchliche Hochzeit an
Die Kritik der Kirchen an ihrer Berufung wies die noch unverheiratete Mutter zurück. "Die Bibel kann man nicht eins zu eins in ein politisches Programm übertragen." Ihre Nominierung sei ein "politisches Signal", dass das Familienbild der Union "auch andere Lebensentwürfe berücksichtigt". Ungeachtet dessen habe die Ehe - vor allem die kirchlich geschlossene - mehr "Bindungskräfte" als andere Partnerschaften mit Kindern. Dieser "Bund vor Gott" stehe auf einer "ganz anderen Qualitätsstufe". Sie persönlich werde deshalb heiraten, "und zwar nicht nur standesamtlich", sagte Reiche.
Steuer-Splitting als Anreiz zum Heiraten
Die von SPD und Grünen geplante Umschichtung der Steuervorteile aus dem Ehegattensplitting in die Förderung von Kindern lehnte Reiche ab. Das Splitting gehöre zu den besonderen Privilegien der Ehe, die erhalten bleiben müssten. Es sei ein Anreiz zum Heiraten, "und das ist nicht das Schlechteste", sagte sie. Wie die Union die Gesamtkosten von 30 Milliarden Euro für ihr Familiengeld bezahlen will, ließ Reiche offen. Die Finanzierung sei "eingebettet in eine auf Wachstum ausgerichtete Wirtschaftspolitik", sagte sie.
Grüne zeigen sich optimistisch
Der Rechtsexperte der Grünen, Volker Beck, äußerte sich dagegen optimistisch über den Ausgang des Verfahrens. Er erwarte, dass die Richter die gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften für verfassungsgemäß halten, sagte er dem "Münchner Merkur". Darauf weise die frühere Entscheidung des Verfassungsgerichts zu den Eilanträgen hin, mit denen Bayern, Sachsen und Thüringen am 18. Juli 2001 gescheitert waren.
Mehr als 4000 homosexuelle Ehen
Der Lesben- und Schwulenverband Deutschland schätzt die Zahl der Eintragungen seit dem vergangenen Jahr auf mehr als 4000. Der eheähnliche Lebensbund gewährt Schwulen und Lesben Erb- und Unterhaltsrecht. Sie dürfen einen gemeinsamen Namen annehmen, können eine Art von Zugewinngemeinschaft vereinbaren und gelten als Familienangehörige. Parallelen zur Ehe bestehen zudem im Ausländer-, Sozial- und Familienversicherungsrecht.
CDU-Familienexpertin verteidigt Klage
Einen Tag vor der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Homo-Ehe hat sich die Familienexpertin der Union, Katherina Reiche, klar gegen eine Gleichstellung dieser Partnerschaften mit der Ehe ausgesprochen. Das Gesetz von Rot-Grün gehe "weit über das hinaus, was ich bereit wäre zu regeln", sagte Reiche im Interview der "Berliner Zeitung". Die Klage der Union sei richtig, weil dieses Gesetz einen "Angriff auf Ehe und Familie" darstelle.
Union: Kein Adoptionsrecht für Homosexuelle
Reiche hatte noch in der vergangenen Woche den Eindruck erweckt, sie wolle gleichgeschlechtlichen Partnerschaften mehr Rechte zubilligen. "Wo es Ungerechtigkeiten gibt, sollten wir diese beseitigen", hatte Reiche gesagt. Nunmehr betont sie, dass die Homo-Ehe dem Familienbild der Union "nicht entspricht". Ein Adoptionsrecht für Homosexuelle, wie die Grünen es fordern, käme für die Abgeordnete aus Potsdam nicht in Frage.
Reiche kündigt kirchliche Hochzeit an
Die Kritik der Kirchen an ihrer Berufung wies die noch unverheiratete Mutter zurück. "Die Bibel kann man nicht eins zu eins in ein politisches Programm übertragen." Ihre Nominierung sei ein "politisches Signal", dass das Familienbild der Union "auch andere Lebensentwürfe berücksichtigt". Ungeachtet dessen habe die Ehe - vor allem die kirchlich geschlossene - mehr "Bindungskräfte" als andere Partnerschaften mit Kindern. Dieser "Bund vor Gott" stehe auf einer "ganz anderen Qualitätsstufe". Sie persönlich werde deshalb heiraten, "und zwar nicht nur standesamtlich", sagte Reiche.
Steuer-Splitting als Anreiz zum Heiraten
Die von SPD und Grünen geplante Umschichtung der Steuervorteile aus dem Ehegattensplitting in die Förderung von Kindern lehnte Reiche ab. Das Splitting gehöre zu den besonderen Privilegien der Ehe, die erhalten bleiben müssten. Es sei ein Anreiz zum Heiraten, "und das ist nicht das Schlechteste", sagte sie. Wie die Union die Gesamtkosten von 30 Milliarden Euro für ihr Familiengeld bezahlen will, ließ Reiche offen. Die Finanzierung sei "eingebettet in eine auf Wachstum ausgerichtete Wirtschaftspolitik", sagte sie.
Grüne zeigen sich optimistisch
Der Rechtsexperte der Grünen, Volker Beck, äußerte sich dagegen optimistisch über den Ausgang des Verfahrens. Er erwarte, dass die Richter die gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften für verfassungsgemäß halten, sagte er dem "Münchner Merkur". Darauf weise die frühere Entscheidung des Verfassungsgerichts zu den Eilanträgen hin, mit denen Bayern, Sachsen und Thüringen am 18. Juli 2001 gescheitert waren.
Mehr als 4000 homosexuelle Ehen
Der Lesben- und Schwulenverband Deutschland schätzt die Zahl der Eintragungen seit dem vergangenen Jahr auf mehr als 4000. Der eheähnliche Lebensbund gewährt Schwulen und Lesben Erb- und Unterhaltsrecht. Sie dürfen einen gemeinsamen Namen annehmen, können eine Art von Zugewinngemeinschaft vereinbaren und gelten als Familienangehörige. Parallelen zur Ehe bestehen zudem im Ausländer-, Sozial- und Familienversicherungsrecht.