Regierungsentwurf zur Gewerbesteuer

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Nassie:

Regierungsentwurf zur Gewerbesteuer

 
28.07.03 14:35
Berlin (vwd) - In der Bundesregierung ist noch keine Entscheidung über die endgültige Ausgestaltung der Gewerbesteuer gefallen. "Es ist ein laufender Prozess, der am 13. August mit der Vorlage im Kabinett sein Ende finden wird", sagte der stellvertretende Regierungssprecher, Hans Langguth, am Montag in Berlin. Berichte, Bundeskanzler Gerhard Schröder spreche sich gegen eine mit der Einbeziehung von Zinsen, Mieten und Pachten verbundene "Substanzbesteuerung" aus, bestätigte er nicht. Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums (BMF) sagte, der entsprechende Gesetzentwurf befinde sich derzeit in "intensiver Erarbeitung".

Es gebe "noch keine Entscheidung für ein endgültiges Modell der Gemeindefinanzreform und damit auch noch keine Entscheidung für ein endgültiges Modell der Gewerbesteuer". Der Sprecher hob aber auch hervor, dass es bislang keine Festlegung auf das von den kommunalen Spitzenverbänden vorgelegte Modell gebe, das eine Besteuerung solcher gewinnunabhängiger Elemente vorsieht. Im Kern solle es sich um eine "modernisierte Gewerbesteuer" handeln. Die durch das Vorziehen der Steuerreformstufe auf 2004 erreichte Entlastungswirkung solle jedoch damit nicht "an anderer Stelle wieder aufgezehrt" werden.

Die Sprecherin von Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement sagte, dieser sei weiter gegen eine Substanzbesteuerung, damit das jüngste "konjunkturelle Pflänzchen" keinen Schaden nehme. Der BMF-Sprecher bestätigte, der Gesetzentwurf solle am 13. August im Kabinett vorgelegt werden, sodass die modernisierte Gewerbesteuer zum 1. Januar 2004 in Kraft treten könne. Flankiert werde dies mit der ebenfalls zu diesem Datum geplanten Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe.

DarkKnight:

Viel Spaß, hier mal was aus der Praxis:

 
28.07.03 14:57
Vor den Reformen
   31. Mai, "Süddeutsche Zeitung":
Für den Münchner Autobauer BMW war 2002 ein absolutes Rekordjahr: Der Umsatz lag bei rund 42 Milliarden Euro, gut zwei Milliarden hat das Unternehmen Gewinn gemacht. Der Kämmerer bekommt vom Erfolg allerdings nichts ab, denn Gewerbesteuer hat BMW im vergangenen Jahr in München trotzdem nicht abgeführt. "Wir verstehen, daß das den Menschen schwer vermittelbar ist", gibt ein Firmensprecher zu, doch sei man schließlich den Aktionären gegenüber verpflichtet, den steuerpolitischen Rahmen auszuschöpfen.

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