Hans Josef Fell: Ölpreis 2006 über 60 Dollar je Barrel
Im Jahr 2006 werde der Ölpreis zeitweise über 60 Dollar je Barrel liegen, erwartet Hans-Josef Fell, forschungs- und technologiepolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GÜNEN. Im Durchschnitt sei mit 55 Dollar je Barrel Rohöl zu rechnen. Diese Voraussage lasse sich ableiten aus den von Analysten vorhergesagten Ölpreisen im Vergleich mit den tatsächlich eingetretenen Preisen. Fell bezieht sich auf das am 19.10.2004 veröffentlichte Herbstgutachten der so genannten Wirtschaftsweisen und die darin enthaltenen Ölpreisprognose für 2005.
Für 2005 würden die Wirtschaftsweisen "vollkommen weltfremd" mit 37 Dollar je Barrel Rohöl rechnen, kritisiert Fell. In den vergangenen sechs Jahren habe der Ölpreis durchschnittlich 50 Prozent über der Prognose von Analysten gelegen, wie eine Untersuchung der Deutschen Bank zeige. Werde dies berücksichtigt, ergebe sich ein Ölpreis von durchschnittlich 55 Dollar je Barrel. Das bedeute, dass sich der Ölpreis im nächsten Jahr vermutlich über längere Zeiträume oberhalb der 60 Dollar-Marke pro Barrel bewegen werde.
"Diese Zahlen sollten derzeit als optimistische Variante eingeschätzt werden", so Fell. Die ASPO, eine weltweite Expertenorganisation von Geologen, rechne damit, dass die weltweite Erdölproduktion 2005 und 2006 ihr Maximum erreichen wird. Gleichzeitig werde die globale Nachfrage deutlich ansteigen, und Konflikte würden weiter für Verunsicherung sorgen. Die Folgen könnten bereits nächstes Jahr erste Verknappungserscheinungen mit Ölpreisen von deutlich über 60 Dollar sein. 1981 habe der Preis inflationsbereinigt bekanntlich schon einmal über 80 Dollar betragen, erinnert Fell. Die jahrelangen Fehleinschätzungen der Erdölanalysten hätten schwer wiegende Auswirkungen auf die Planungen der Staatshaushalte und Investitionen der Wirtschaft: Regierungen und Unternehmen sollten ihre Planungen und Handlungen an einem höheren Ölpreis ausrichten, mahnt Fell. Als Datengrundlage seien die Erkenntnisse kritischer Geologen wesentlich aussagekräftiger als die "Prophezeiungen realitätsferner Wirtschaftsweisen im Elfenbeinturm", so Fell.
21.10.2004 Quelle: Hans Josef Fell (MdB)
Im Jahr 2006 werde der Ölpreis zeitweise über 60 Dollar je Barrel liegen, erwartet Hans-Josef Fell, forschungs- und technologiepolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GÜNEN. Im Durchschnitt sei mit 55 Dollar je Barrel Rohöl zu rechnen. Diese Voraussage lasse sich ableiten aus den von Analysten vorhergesagten Ölpreisen im Vergleich mit den tatsächlich eingetretenen Preisen. Fell bezieht sich auf das am 19.10.2004 veröffentlichte Herbstgutachten der so genannten Wirtschaftsweisen und die darin enthaltenen Ölpreisprognose für 2005.
Für 2005 würden die Wirtschaftsweisen "vollkommen weltfremd" mit 37 Dollar je Barrel Rohöl rechnen, kritisiert Fell. In den vergangenen sechs Jahren habe der Ölpreis durchschnittlich 50 Prozent über der Prognose von Analysten gelegen, wie eine Untersuchung der Deutschen Bank zeige. Werde dies berücksichtigt, ergebe sich ein Ölpreis von durchschnittlich 55 Dollar je Barrel. Das bedeute, dass sich der Ölpreis im nächsten Jahr vermutlich über längere Zeiträume oberhalb der 60 Dollar-Marke pro Barrel bewegen werde.
"Diese Zahlen sollten derzeit als optimistische Variante eingeschätzt werden", so Fell. Die ASPO, eine weltweite Expertenorganisation von Geologen, rechne damit, dass die weltweite Erdölproduktion 2005 und 2006 ihr Maximum erreichen wird. Gleichzeitig werde die globale Nachfrage deutlich ansteigen, und Konflikte würden weiter für Verunsicherung sorgen. Die Folgen könnten bereits nächstes Jahr erste Verknappungserscheinungen mit Ölpreisen von deutlich über 60 Dollar sein. 1981 habe der Preis inflationsbereinigt bekanntlich schon einmal über 80 Dollar betragen, erinnert Fell. Die jahrelangen Fehleinschätzungen der Erdölanalysten hätten schwer wiegende Auswirkungen auf die Planungen der Staatshaushalte und Investitionen der Wirtschaft: Regierungen und Unternehmen sollten ihre Planungen und Handlungen an einem höheren Ölpreis ausrichten, mahnt Fell. Als Datengrundlage seien die Erkenntnisse kritischer Geologen wesentlich aussagekräftiger als die "Prophezeiungen realitätsferner Wirtschaftsweisen im Elfenbeinturm", so Fell.
21.10.2004 Quelle: Hans Josef Fell (MdB)