Dr. Jens Ehrhardt
Der Vermögensverwalter hat inzwischen eine ganze Flotte von Fondsprodukten am Start. Die meisten von ihnen sind der jeweiligen Benchmark weit voraus. So der "Ur-Fonds", der bereits 1987 aufgelegte FMM-Fonds (WKN 847811), der eine jährliche durchschnittliche Rendite von mehr als zehn Prozent erreicht hat. Bei der Auswahl von Aktien für sein Portfolio folgen Ehrhardt und sein Team einem Ansatz, bei dem fundamentale, monetäre und markttechnische (FMM) Aspekte in die Entscheidungen einfließen. Ehrhardt hat sich einst selbst wissenschaftlich mit dem Einfluss von Geldmengen und Zinsniveaus auf die Entwicklung von Aktienkursen beschäftigt.
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22.02.2008 17:50
Der Manager macht die Musik
Der Erfolg eines Fonds hängt maßgeblich vom Fondsmanager ab. Eine These, die angesichts der Erfolgs von passiven Indexfonds stark umstritten ist. Fondsmanager, die nicht dem "Mainstream" folgen, können den Index dennoch überraschend oft schlagen.
"Wenn man dieselben Aktien kauft wie die anderen, erzielt man auch die selbe Rendite wie die anderen". Der Ausspruch von Sir John Templeton, Gründer der gleichnamigen Fondsgesellschaft, ist auch fast 70 Jahre nachdem er formuliert wurde, Leitmotiv von Templeton. Eigentlich gilt er für die gesamte Branche der Fondsgesellschaften, die mehr erreichen wollen als der Gesamtmarkt.
Schwerer Stand in effizienten Märkten
Die Benchmark, in der Regel einen Index, zu schlagen, ist gleichwohl vielen Fondsmanagern nicht vergönnt: Rund zwei Drittel von ihnen schaffen dieses Ziel nicht. Nach einer aktuellen Untersuchung des Beratungsunternehmens Fund-Quest wären die meisten Fondsmanager besser gefahren, wenn sie eine "passive" Anlagestrategie verfolgt hätten. Danach lohnte sich nur in 15 von 58 Fondskategorien ein aktives Portfolio-Management.
Die Botschaft der Statistiker lautet: Je effizienter ein Markt funktioniert, desto schwerer fällt es dem Fondsmanager, diesen Markt zu schlagen. Denn hier werden kursrelevante Informationen blitzschnell an der Börse "verwertet" und resultieren in entsprechenden Kursbewegungen. Einen Informationsvorsprung gegenüber dem Gesamtmarkt heraus zu holen, ist damit fast unmöglich geworden.
Informationsvorsprung in Emerging Marktes und bei Small Caps
Erfolgversprechend ist aktives Fondsmanagement immer dann, wenn Informationen über Unternehmen und Regionen nur begrenzt am Markt verfügbar sind. Bei bestimmten speziellen Branchen, in noch nicht gut erschlossenen regionalen Märkten oder auch bei kleineren Unternehmen, über die nur wenige Informationen verfügbar sind, schlägt die Stunde des aktiven Fondsmanagers. Bei Emerging Marktes-Fonds oder Small- und Midcap-Fonds macht sich die Expertise der Fondsmanager durchaus bezahlt.
Einen durchaus schweren Stand haben die Manager von großen Flaggschiffen in der Branche, Fonds also die in hochkapitalisierte Aktien von Großkonzernen investieren. Sie müssen es nicht nur mit einer ganzen Armada von Konkurrenten aufnehmen, sondern jede ihrer Entscheidungen wird von einer ganzen Heerschaar von Analysten, Rating-Agenturen, Fondsvermittlern und Vermögensverwaltern kritisch beäugt.
Misserfolg ist tödlich
Einer von ihnen, Murdo Murchison, sieben Jahre lang Manager des riesigen Templeton Growth Fund, musste kürzlich die Segel streichen. Sein weltweit investierender Fonds hatte zuletzt gegenüber der Benchmark, dem MSCI World, das Nachsehen. Murchinson musste gehen, seine Nachfolgerin, Cindy Sweeting, trägt nun die Verantwortung für das gewaltige Fondsvermögen von derzeit 37 Milliarden Dollar.
Das Credo von John Templeton hat dennoch auch in Zeiten von Hunderten von passiven Indexfonds nichts von seiner Bedeutung verloren. Gerade in stürmischen Börsenzeiten können gute Fondsmanager ihre Erfahrung ausspielen. Während Indexfonds auf Dax & Co im Crash einfach abwärts trudeln, können sie rechtzeitig zum Ausstieg blasen: Das kann heißen, in konservativere Aktien umzuschichten, zum Teil ganz aus dem Markt auszusteigen und "Kasse zu machen"; oder aber im Verhältnis von Aktien und Anleihen den Schwerpunkt stärker in Richtung der Festverzinslichen umzuschichten. So wie Thomas Jökel, Manager des Mischfonds Unirak von Union Investment, der bereits drei Wochen vor dem Crash im Januar die Aktienquote weiter reduziert hat.
"Querköpfe" sorgen für Performance
Unter den erfolgreichen Fondsmanagern finden sich aber auch eine Reihe von Experten, die sich einem ganz eigenen Anlage-Konzept verschrieben haben und dieses konsequent, durch alle Börsenstürme hindurch verfolgen. So Fondsmanager und Vermögensverwalter Jens Ehrhardt, der nach der "FMM-Methode" investiert - das Kürzel steht für "fundamental", "monetär" und "markttechnisch". Frank Lingohr wiederum kauft stets solche Papiere, die er nach seinem eigenen System fundamental für unterbewertet hält, die allgemeine Marktlage interessiert ihn dabei herzlich wenig. Sowohl im Fall von Ehrhard als auch bei Lingohr hat sich der Non-Konformismus in den vergangenen Jahren für Anleger gelohnt: Die Fondsmanager waren für ihre Kunden bares Geld wert.
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