S&P500: Entscheidende Phase
Nach den vorherigen Verlusten erholte sich der amerikanische Leitindex in der vergangenen Woche deutlich. Das technische Gesamtbild gestaltet sich derzeit äußerst komplex, u. a. weil verschiedene Analysemethode zu diametral unterschiedlichen Ergebnissen führen. Die Elliott-Wave-Technik rechtfertigt eine bearishe Grundausrichtung. Bei allen wesentlichen amerikanischen Marktindizes hat der Abwärtsschub zwischen dem 22. Februar und dem 5. März ein fünfteiliges Impulsmuster ausgebildet.
In der übergeordneten Zählweise sollte es sich dabei um eine abwärts gerichtete Welle a oder 1 gehandelt haben, der sich die Konsolidierungswelle b oder 2 anschloss. Letztere Erholungsbewegung dürfte dabei unmittelbar vor dem Abschluss stehen, zumindest wenn man die üblichen Längenverh ältnisse der Erholungsschübe zugrunde legt. Unabhängig davon, welche der aufgezählten Zählalternativen tatsächlich greift, fehlt nach Elliott-Wave noch mindestens eine (dynamische) Abwärtswelle in Richtung 1.330 Punkte!
Diese Sichtweise wird durch die Sentimentanalyse allerdings erheblichst in Frage gestellt. Gegenwärtig sind lediglich noch knapp 33% der amerikanischen Privatanleger bullish für den US-Aktienmarkt gestimmt. Als untere Extremzone lässt sich gewöhnlich ein Wert von rund 30% definieren, so dass im Sinne der Contrary Opinion bereits ein Einstiegsniveau erreicht worden ist.
Noch deutlicher sind die extremen Werte der Put/Call-Ratios, die auf eine durchgreifende Marktbereinigung hindeuten, ebenso wie eine Analyse der Commitments of Traders. Aus diesem Betrachtungswinkel ist keinerlei Notwendigkeit eines nochmaligen Abwärtsschubs erkennbar. Im Gegenteil: Eine massive Short-Squezze in Richtung der Jahreshöchststände ist idealtypisch zu erwarten! Fazit: Die widersprüchlichen Signale werden sich vermutlich nicht neutralisieren! Eine große Bewegung dürfte anstehen, über deren Richtung die nächsten Tage wohl entscheiden.
Quelle: WGZ-Bank
Servus, J.B.
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"If any man seeks for greatness, let him forget greatness and ask for truth, and he will find both." (Horace Mann)