Im Falle von Immobilienpreise meine ich das aber ernst.
Es gibt mehrere Faktoren, die in L zusammenspielen und die extrem hohen Preise erklären.
Da haben wir zum einen einen politischen Grund. Mehrere Regierungen hintereinander (auch die jetzige) befürworten die Politik "Jeder soll sich ein eigenes Zuhause leisten können". Deshalb gab und gibt es eine Menge Finanzierungsbeihilfen (für in Luxemburg lebende Bürger) vom Staat. Prämien en masse.
Das führte dann dazu, dass viele sich tatsächlich eine Wohnung oder ein Haus kauften.
Hinzu kam, dass unsere Wirtschaft regelrecht explodierte.Folge: immer mehr zogen hierhin und suchten ine Wohnung.
Hinzu kommt, dass - man höre und staune - etwa 55% der Luxemburger beim Staat in Ministerien, Gemeidnen, Verwaltungen etc. arbeiten. Ergo 1. eine sichere Arbeitsstelle haben und 2. schweinisch Geld dort verdienen. (im Gegensatz zu jenen "armen Würstchen", die es in die Privatwirtschaft verschalgen hat.
Unsere Staatsbediensteten können sich so etliches leisten. Da sind 500.000 € für ein Lehrerpaar zwar vielleicht nicht gerade ein Klacks, aber man kann sich daneben immerhin noch zweimal im Jahr in den Urlaub verabschieden. Vorausgesetzt, beide gehen ihr Leben lang arbeiten und werden nicht geschieden.
Nun kommt noch hinzu, dass wir eine enorme Wohnungsknappheit in L kennen. (Die u.a. auf rigiden Baugenehmigungen basiert). Viele lassen ihr Bauland brach liegen und träumen von noch höheren Baulandpreisen. (Mittlerweile zahlt man an einigen Orten das doppelte für das Bauland wie später die Villa ! darauf kosten wird).
Zufälligerweise kenne ich die letzten Zahlen: benötigt werden in L jährlich 3.900 neue Wohnungen, um der Nachfrage gerecht zu werden. Aktuell werden aber nur 2.400 jährlich gebaut!
Das treibt die Preise ungemein. Zwar versucht die Politik mittels einiger Gesetze die Lage zu entschärfen, doch das wird noch ein bisschen dauern, da v.a. in der großen Koalition (wir haben dieselbe Konstellation wie ihr) die CSV, also das lux. pendant zur CDU - hier gewaltig auf die Bremse tritt. Zuviele Hausbesitzer, Bauern und sonstige Grundstücksbesitzer haben nun mal eine CSV-Parteikarte.
Mittlerweile gibt es einen neuen Trend: viele Luxemburger ziehen ins nahe Ausland nach Deutschland, Belgien o. Frankreich. Das bringt dann wiederum mit sich, dass dort die Preise (in den Grenzregionen) in die Höhe schnellen und in einigen Ortschaften fast nur mehr luxemburgisch geredet wird.
Einige sind sogar so clever und vermieten ihre lux. Wohnungen an Ausländer (bezw. Grenzgänger), leben aber selbst im Ausland, wo es billiger ist. (Bspw. ein Freund von mir. Er vermietet seine Wohnung in L., lebt in D. und zahlt dort mit der Miete, die er aus L. erhält, locker 2 Monatsmieten in D.)
Nun gut, irgendwann werden die Preise nicht mehr steigen können, allerdings würde ich bei größerer Nachfrage als d Angebot da ist, nicht von einer Immobilienblase sprechen.
Eine solche könnte man eher im Sektor der Büro- und Geschäftsimmobilkien ausmachen. Hier sthet vieles leer, wo nicht unbedingt gewusst ist, ob die Räumlichkeiten keine Abnehmer finden oder ob lediglich die Preise künstlich getrieben werden sollen.
Im wohnungssektor ist das definitiv nicht der Fall.
Ciao
Casaubon
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