ha) Das Schreckgespenst der Rezession
geistert durch die Köpfe der Anleger und sorgt
im Allgemeinen für Unwohlsein und
Schwindelgefühle. Auch der Magier der
Märkte, Alan Greenspan, versucht dieses
gefürchtete Wort galant zu umschreiben.
Der Chefstratege des US-Investmenthauses
Prudential Securities Greg Smith hat eine
Antwort auf die Frage, warum die Börsianer
schon bei einem Hauch von Rezessionsgefahr
in Panik verfallen: Sie sind zu jung! Die
meisten Top-Analysten haben noch keine
richtige Rezession miterlebt. Denn wer weit
in die Vergangenheit schaut, wird Erstaunliches
feststellen: In (fast) allen Fällen signalisierten
aggressive Leitzinssenkungen der US-Notenbank
das Ende der Kurstalfahrt. Selbst
dann, wenn die Unternehmensgewinne später
stark fielen. Demnach haben wir den
Tiefstpunkt bereits gesehen.
Auch eine Studie der Bank in Liechtenstein
kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. Bei
einem Untersuchungszeitraum von über 40
Jahren kristallisierte sich heraus, das in den
ersten zwölf Monaten vor Beginn der
Rezession die Kurse im Durchschnitt um 14%
fielen. Nach Beginn der Rezession lagen die
Kursgewinne in den ersten anderthalb Jahren
bei etwa 24%. Der Wendepunkt zum Besseren
war am Aktienmarkt dann erreicht, wenn per
Definiti on erstmal s ei n Quartal mit
Minuswachstum vorlag.
Man darf jetzt aber nicht erwarten, dass
sofort die alten Höchststände wieder
genommen werden. Dafür haben sich zu viele
Anleger die Finger verbrannt. Wünschenswert
wäre ein langsamer, aber nachhaltiger Anstieg
auf breiter Front. Schauen wir mal, ob die
Statistiken Recht haben...
Diskussion: