Der Börsenexperte Egbert Prior vermutet Machenschaften am Neuen Markt, die teilweise an Kursbetrug grenzen. So würden von "interessierter Seite" einzelne Aktien "völlig losgelöst von der fundamentalen Unternehmensentwicklung" nach oben getrieben, wobei die Aktie durch die Marktenge eine starke Eigendynamik entwickelt, die solange anhält wie immer mehr ahnungslose Anleger auf noch höherem Niveau einsteigen.
Prior zieht als "Beweis" drei Beispiele heran:
Die Aktie von POET kam aus Priors Sicht mit 12,50 Euro schon zu teuer an den Markt. Danach sei der Kurs ohne erwähnenswerte Meldungen um 1540% auf 205 Euro nach oben explodiert. Doch dann kam der Absturz, in dessen Verlauf das Papier etwa 90% an Wert verlor. Prior wirft hier der Deutschen Bank vor, die Aktie "maßgeblich gepuscht" zu haben. Diese hatte nämlich in der Nähe des Kurshochs noch bei 200 Euro eine Kaufempfehlung ausgesprochen. Hier sei POET mit knapp 4 Mrd. DM bewertet gewesen, was dem 200fachen des Jahresumsatzes entspricht. Da POET zu diesem Zeitpunkt zu den wichtigsten Posten des Deutsche Bank Investmentfonds (DWS) Euroland Neue Märkte gehörte, und die Papiere dann verkauft wurden, vermutet Prior hier einen Kursbetrug.
Betrug vermutet er auch bei dem Inkassospezialisten Abit. Abit habe die Anleger mit einem angeblich großen Erfolg der eigenen Software geködert, ohne darauf hinzuweisen, daß das Produkt in der Startphase verschenkt wurde. Als der Kurs dann abzustürzen drohte, meldete der Halbjahresbericht "Abit übertrifft Planziele erneut". Der angebliche Umsatz von 16 Mio. DM wurde aber nie erreicht, es waren vielmehr nur 9,4 Mio. Dieses "Versehen" sei wurde mit Fehlbuchungen erklärt, als die Täuschung aufzufliegen drohte.
"Reichlich merkwürdig" findet Prior auch die Entwicklung bei Gigabell. Seit Jahresbeginn sei der Kurs um 900% explodiert, bevor der jähe Absturz folgte. Prior stellt sich hier die Frage, ob hier angesichts krassester Fehlprognosen des Managements und des Konsortialführers Trinkaus & Burkhardt alles mit rechten Dingen zuging.
21.07.00 14:13 -ms-
Prior zieht als "Beweis" drei Beispiele heran:
Die Aktie von POET kam aus Priors Sicht mit 12,50 Euro schon zu teuer an den Markt. Danach sei der Kurs ohne erwähnenswerte Meldungen um 1540% auf 205 Euro nach oben explodiert. Doch dann kam der Absturz, in dessen Verlauf das Papier etwa 90% an Wert verlor. Prior wirft hier der Deutschen Bank vor, die Aktie "maßgeblich gepuscht" zu haben. Diese hatte nämlich in der Nähe des Kurshochs noch bei 200 Euro eine Kaufempfehlung ausgesprochen. Hier sei POET mit knapp 4 Mrd. DM bewertet gewesen, was dem 200fachen des Jahresumsatzes entspricht. Da POET zu diesem Zeitpunkt zu den wichtigsten Posten des Deutsche Bank Investmentfonds (DWS) Euroland Neue Märkte gehörte, und die Papiere dann verkauft wurden, vermutet Prior hier einen Kursbetrug.
Betrug vermutet er auch bei dem Inkassospezialisten Abit. Abit habe die Anleger mit einem angeblich großen Erfolg der eigenen Software geködert, ohne darauf hinzuweisen, daß das Produkt in der Startphase verschenkt wurde. Als der Kurs dann abzustürzen drohte, meldete der Halbjahresbericht "Abit übertrifft Planziele erneut". Der angebliche Umsatz von 16 Mio. DM wurde aber nie erreicht, es waren vielmehr nur 9,4 Mio. Dieses "Versehen" sei wurde mit Fehlbuchungen erklärt, als die Täuschung aufzufliegen drohte.
"Reichlich merkwürdig" findet Prior auch die Entwicklung bei Gigabell. Seit Jahresbeginn sei der Kurs um 900% explodiert, bevor der jähe Absturz folgte. Prior stellt sich hier die Frage, ob hier angesichts krassester Fehlprognosen des Managements und des Konsortialführers Trinkaus & Burkhardt alles mit rechten Dingen zuging.
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