Null Wachstum im 4. Quartal-egal

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Pantani:

Null Wachstum im 4. Quartal-egal

 
14.02.06 18:57

Dienstag, 14. Februar 2006

Null-Wachstum im vierten Quartal – egal

von Jochen Steffens

Ich sehe das ja generell etwas gelassener. Ich weiß bis heute nicht, warum so viele Analysten die aktuellen Wirtschaftsdaten so sehr überbewerten, besonders wenn Sie aus Deutschland kommen. Es gibt dafür keine statistisch belegbaren Beweise, eher das Gegenteil. Schlechte Wirtschaftsjahre waren oft genug gute Börsenjahre. Nein, Börse spielt Zukunft!

Nun gut, es gab im vierten Quartal 2005 ein Null-Wachstum in Deutschland. Aber dieses Quartal ist für die Börse schon lange Geschichte, es mag sein, dass die Seitwärtsbewegung 2004 diese Stagnation bereits vorweggenommen hat, aber mit den heutigen Kursen hat das nun wirklich nichts mehr zu tun. Lassen Sie sich nicht von den Volkswirtschaftlern verunsichern. Im Moment wird gespielt, was im vierten Quartal DIESEN Jahres passieren wird – nichts ist älter an den Börsen als die Nachricht von gestern.

Die Zeit der Mauerblümchen

Nicht, dass ich nun plötzlich meine Skepsis für den Dax verliere, dafür gibt es keinen Grund. Immer noch sehe ich deutlich Überhitzungszeichen. Vielleicht können Sie sich noch erinnern, dass ich im letzten Jahr geschrieben habe, eine Übertreibungsphase sei dadurch gekennzeichnet, dass dann auch die Aktien laufen, die bisher ein Mauerblümchendasein geführt haben. Die Automobilwerte sind lange Zeit seitwärts gelaufen, und explodieren seit einigen Tagen. Auch die Deutsche Telekom, die es zwischenzeitlich doch ziemlich zerlegt hatte, legt plötzlich deutlich zu, sogar Infineon reiht sich hier ein. Auch dieser Hinweis beginnt sich nun zu realisieren.

Sind das schon die klaren Überhitzungserscheinungen?

Sie wissen, ich gehe spätestens ab Frühling dieses Jahres von Gefahren für den Dax aus, aber eine Überhitzungsphase kann man kaum anständig analysieren. Die muss man über sich ergehen lassen, wie eine Zahnwurzelbehandlung. Der Dax kann auf 6000 steigen, ohne Probleme. Aber trotzdem müssen Sie sehr sorgfältig sein, denn jederzeit kann sie zu Ende gehen. Wie gesagt, die nächsten Tage werden interessant.

Der ZEW-Index unterstützt nach wie vor meine These eines überhitzten Marktes. Dieser Index, der sich aus einer Befragung unter 300 Analysten und institutionellen Anleger zusammensetzt, ist zwar aktuell um 1,2 Punkte auf 69,8 Punkten gesunken, aber der Index notiert immer noch weit über dem historischen Mittelwert, der bei ca 35 Punkten anzusiedeln ist. Damit zeigt er nur, dass die Stimmung immer noch extrem gut ist. Allerdings erst Werte über 80 sind deutliche Gefahrenhinweise (so Januar 2000 mit 89,6 Punkten). Sie sehen, wir sind nahe dran, aber es muss noch nicht das Ende sein.

Die Stimmung ist nicht alles

Sie wissen warum ich den ZEW Index als Kontraindikator sehe, schließlich ist er ein Stimmungsindex. Doch es geht nicht nur um Europa. Was die Situation derzeit so überaus schwierig macht, ist die unterschiedliche Entwicklung der Indizes in den USA und hier in Europa.

Letzten Endes wird aber die aktuelle Situation auch für Europa in den USA entscheiden. Schafft der Dow es deutlich und nachhaltig die 11.000 Punkte Marke zu überwinden und sich von dieser nach oben abzlösen? Dann wird auch der Dax seine Übertreibungsphase fortsetzen. Schafft er es nicht, dann wird uns hier sehr bald die Luft ausgehen. Ich weiß, ich wiederhole mich.

Seltsam ist, dass der Nasdaq100 in letzter Zeit etwas durchhängt. Das ist kein wirklich gutes Zeichen und will weiter beobachtet sein.

Und zum Schluss:

Wie sagte ein Traderkollege zur aktuellen Übertreibungsphase: Das ist wie auf einer Party zur vorgerückten Stunde, wenn der Alkohol auf einmal auch die Mauerblümchen zu zauberhaften Wesen werden lässt – nur der nächste Morgen, der kann einem dann zum normalen Kater auch noch böse Überraschungen bescheren ...

Reinerzufall:

*gg* pantani o. T.

 
14.02.06 19:17
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