weltweit nichts spüren kann. Fakt ist jedenfalls, dass sowohl in USA als auch Europa die Kreditvergaben an Unternehmen in der letzten Zeit gestiegen sind. Mag sein, dass sich einige vorsorglich Liquidität beschafft haben - aber trotzdem, von einer Kreditklemme ist weit und breit nichts zu spüren.
Besonders positiv ist dabei, dass diese Kredite von besonders bonitätsstarken Unternehmen aufgenommen werden, nicht von den Heuschrecken unter den Heusschrecken. Diese bonitätsstarken Unternehmen stehen nämlich für nachhaltige Investitionen und haben einen langfristigen Zeitraum, in dem sie Renditen messen. Mit der Formulierung "Heuschrecken unter den Heuschrecken" wollte ich verdeutlichen, dass nicht jede Heuschrecke eine Heuschrecke ist - die mit extrem kurzfristigen Messzeiträumen für Renditen aber schon. Das Gute an der momentane Krise ist, dass diesem schlimmen Ungeziefer, das mit nachhaltigen Investitionen nicht das geringste am Hut hat und für das Wachstum von Volkswirtschaften kontraproduktiv ist, momentan der Garaus gemacht wird. Und die Regierungen sollten alles tun und mit mehr Regulierung nachhelfen - und sich nicht durch Dummsprüche zum Thema Marktwirtschaft in dieser Hinsicht verunsichern zu lassen. Zu einer Marktwirtschaft gehören verlässliche Rahmenbedingungen, z.B auch ein Ungezieferschutz vor Heuschrecken, die wachstumsfeindliche Unsicherheit produzieren. Unsicherheit ist nämlich der größte Feind für nachhaltige das Wachstum fördernde Investitionen.
Wie Ihr seht, könnte das Ergebnis der momentanen Krise eine weltweit nachhaltige Verbessertung der marktwirtschaftlichen Rahmenbedingung sein: Wir bewegen uns mehr zum optimalen Regulierungsgrad hin. Zuviel Regulierung ist schlecht, keine aber auch. So optimal Greenspan meines Erachtens während seiner langen Amtszeit gearbeitet hat, bleibt doch ein schwarzer Punkt in seiner Amtszeit: Es hat sich zu sehr als Schutzpatron der Investmentbängster und Heuschrecken gesehen und um deren Einkommensquellen zu schützen, notwendige Regulierungen beseitigt bzw. gegen sie gearbeitet.