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Bitcoin-Börse MtGox stellt Insolvenzantrag
Die größte Bitcoin-Handelsplattform ist pleite. MtGox habe Schulden von mehr als 46 Millionen Euro, hieß es in Tokio. Anleger kommen nicht mehr an ihr Vermögen.
28. Februar 2014 12:40 Uhr
Unternehmensgebäude von MtGox in Tokio | © Kimimasa Mayama/EPA/dpa
Die größte Handelsplattform für die Digitalwährung Bitcoin, MtGox, hat einen Insolvenzantrag gestellt. MtGox habe Schulden von rund 6,5 Milliarden Yen (46,6 Mio Euro), hieß es auf einer Pressekonferenz in Tokio, berichtet die japanische Nachrichtenagentur Kyodo.
Anleger können die Handelsplattform MtGox seit Dienstag nicht mehr aufrufen. Auf mtgox.com war plötzlich nur noch eine weiße Seite zu sehen. Gründer und Vorstandschef Mark Karpelès verschwand am selben Tag, das Büro in Tokio war verwaist. Am Mittwoch veröffentlichte MtGox-Chef Mark Karpelès ein Statement. Darin hieß es: "Ich versichere allen, dass ich noch in Japan bin und mit Unterstützung verschiedener anderer Parteien sehr hart an einer Lösung der jüngsten Probleme arbeite." Der Handel sei bis auf Weiteres ausgesetzt.
Auch bat Karpelès die Nutzer am Mittwoch, von Anfragen über den Verbleib ihres Geldes abzusehen. Die Mitarbeiter seien angewiesen, keine Auskunft zu geben.
Der am heutigen Freitag gestellte Insolvenzantrag konnte die Gerüchte über einen gigantischen Diebstahl zunächst nicht ausräumen. Laut einem im Internet veröffentlichten Papier könnten mehr als 740.000 Bitcoins verschwunden sein. Laut Fox Business hatte Karpelès eingeräumt, das Dokument sei "mehr oder weniger" seriös.
Mit Mt. Gox ist die erste Plattform plötzlich vom Markt verschwunden. Bitcoin-Zweifler fragen sich, ob das erst der Anfang einer zerplatzenden Blase ist. Bitcoin-Nutzer können daraus Lehren ziehen. Video kommentieren
Die auch als Hackerwährung bezeichneten Bitcoins gibt es seit 2009. Sie werden in komplizierten Rechenprozessen auf den Computern der Nutzer erzeugt, können aber auch im Internet mit etablierten Währungen wie Dollar oder Euro gekauft werden. Sie kommen vor allem bei Zahlungen im Internet zum Einsatz.
Im vergangenen Jahr war der Kurs zeitweise über 1.000 Dollar pro Bitcoin gestiegen. Die Schließung von MtGox stürzte die Währung in eine Vertrauenskrise.
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