Heibel-Ticker - Monsanto Finger weglassen
09:31 12.10.09
Berlin (aktiencheck.de AG) - Die Experten von "Heibel-Ticker" empfehlen die Finger von der Aktie von Monsanto (Profil) zu lassen.
Am Problem der Produktion würden Monsanto, Syngenta und DuPont arbeiten. Diese drei Giganten würden weltweit Saatgut für Mais, Soja etc. zur Verfügung stellen, mit dem die nächste Ernte vorbereitet werde. Das große Geschäft locke für diese Unternehmen beim genmanipulierten Saatgut, das besonders widerstandsfähig gegen Unwetter und Ungeziefer sei. Darüber hinaus würden Pflanzenschutzmittel verkauft, die eine stabile Ernteerwartung sichern sollten.
Die Experten hätten sich also Monsanto einmal angeschaut, denn Monsanto sei im Bereich der genmanipulierten Getreide führend. Das Quartalsergebnis von Monsanto, am Donnerstag vermeldet, sei alles andere als gut gewesen: Der Gewinn habe 2 Cents je Aktie betragen, immerhin besser als der von Analysten erwartete Gewinn von einem Cent je Aktie. Doch unter Berücksichtigung von Restrukturierungsaufwendungen habe das Unternehmen einen Verlust von 43 Cents je Aktie verzeichnet. Vor einem Jahr habe der Verlust 31 Cents je Aktie betragen.
Der Umsatz sei von 2,05 auf 1,88 Mrd. USD zurückgegangen. Insbesondere der Umsatz mit Pflanzenschutzmitteln sei heftig gefallen: von 936 auf 778 Mio. USD.
Ready-Up heiße das Pflanzenschutzmittel von Monsanto. Ein Wundermittel, denn das Monsanto-Saatgut werde damit sehr wirksam gegen jegliches Ungeziefer geschützt. Eine stabile Ernte scheine damit gesichert zu sein und Landwirte würden einen hohen Preis dafür zahlen. Doch warum sei dann gerade der Umsatz bei diesem Pflanzenschutzmittel zurückgegangen?
Wenn man die Berichte über das Quartalsergebnis durchforste, dann werde der Preiswettbewerb dafür verantwortlich gemacht. Billige Konkurrenzprodukte würden in diesen Markt drängen und Marktanteil sowie Gewinnmarge von Ready-Up schmälern. Die Experten würden meinen, Monsanto sei groß genug, um einen ruinösen Wettbewerb durchzustehen. Doch es stecke noch etwas anderes dahinter:
Wenn man im Internet suche, werde man nicht wenige Seiten finden, die Ready-Up als Teufelszeug verfluchen würden. Insbesondere die Kombination von Monsanto Saatgut, und auch hier gebe es jede Menge Kritik, und Ready-Up sei in einer Weise erfolgt, die es anderen Marktteilnehmern fast unmöglich mache, in den Wettbewerb zu treten. Über Patente werde ein effektiver Wettbewerb ausgeschlossen, so der Vorwurf.
Der Vorwurf sei schon alt, doch inzwischen habe die amerikanische Wettbewerbsbehörde ein Auge auf diese Branche geworfen und für Anfang 2010 eine umfangreiche Untersuchung angekündigt. Werde hier etwa in der Landwirtschaft mit Wettbewerbsmethoden gespielt, die man bislang nur von Microsoft gekannt habe?
Nun, bis die Experten von "Heibel-Ticker" hierzu eine verlässliche Antwort von der US-Wettbewerbsbehörde bekommen haben, werden sie die Finger von der Monsanto-Aktie lassen. (Ausgabe 40 vom 09.10.2009) (12.10.2009/ac/a/a)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten: Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
Quelle: Aktiencheck
Grüsse King-charles