Größeres Anlegerinteresse war am Montag auch bei MobilCom zu beobachten. In einem Interview hatte der Ex-MobilCom-Vorstandsvorsitzende Gerhard Schmid Spekulationen über eine baldige Einigung mit der France Telecom genährt, die bereits vergangene Woche am Markt kursierte. MobilCom stiegen um 2,9 Prozent auf 6,40 EUR. Spekulativ und ohne fundamentale Neuigkeit legten ADVA 10,5 Prozent auf 1,58 EUR zu. Microlog erhöhten sich um 15,8 Prozent auf 11,70 EUR. Der Microlog-Vorstand van den Berg hatte einen Kurs von 20 EUR als Mindestpreis bei der Einbringung von Microlog in den Thiel-Konzern genannt.
Eine Pleite der Mobilcom AG werde immer unwahrscheinlicher, dies berichtet die Tageszeitung "Die Welt". Analysten rechnen bei dem Mobilfunkanbieter zwar mit einem Verlust von 60 Mio Euro sowie einem Umsatzeinbruch, die France Telecom sichere jedoch das Überleben des Konzern, so das Blatt. Der französische Großaktionär leiste wöchentlich Millionen-Zahlungen, so die Zeitung unter Berufung auf Unternehmenskreise. Experten rechnen damit, dass es nach der Halbjahres-Pressekonferenz am 5. September zu einer Lösung des Streits mit dem Firmengründer Gerhard Schmid und zu einem Vorschlag zur Mehrheitsübernahme kommen wird, hieß es.
© BörseGo
France Télécom hält Mobilcom über Wasser
Wöchentlich Millionen Euro für Betriebserhalt
Von Birger Nicolai
Hamburg - Eine Pleite der angeschlagenen Mobilcom AG wird immer unwahrscheinlicher. Zwar droht dem Mobilfunkanbieter nach Analysten-Schätzungen ein Verlust von 60 Mio. Euro und ein Umsatzrückgang um 23 Prozent auf 514 Mio. Euro aus dem zweiten Quartal 2002. Der Großaktionär France Télécom sichert aber das Überleben seiner norddeutschen Tochter mit wöchentlichen Millionen-Zahlungen, ist aus Unternehmenskreisen zu erfahren. In der Branche wird jetzt damit gerechnet, dass die Franzosen nach dem 5. September eine Lösung des Streits mit Unternehmensgründer Gerhard Schmid zur Mehrheitsübernahme präsentieren werden. Am Donnerstag dieser Woche veröffentlicht Mobilcom die Zahlen für das zweite Quartal.
Nach der Einigung mit den Banken von Mobilcom zur Umschuldung von 4,7 Mrd. Euro soll France Télécom jetzt auch mit den beiden Netzausrüstern Nokia und Ericsson vor einer Vereinbarung über Darlehen von 1,1 Mrd. Euro stehen. Gerechnet wird damit, dass France Télécom nach der Halbjahres-Pressekonferenz am 5. September eine Übereinkunft zum Kauf der 49,5 Prozent von Schmid bekannt geben wird. Die Franzosen halten 28,5 Prozent an Mobilcom. Zudem soll Alleinvorstand Thorsten Grenz in den nächsten Wochen mit Ulrich Kalthoff einen Vorstandskollegen bekommen. Dies wird als Indiz dafür gewertet, dass die Franzosen an Mobilcom festhalten wollen. Bei Mobilcom soll es allerdings Überlegungen geben, die Pläne für einen Start der Mobilfunkgeneration UMTS auf Eis zu legen. Dies hatte im Sommer bereits der Konkurrent Quam angekündigt.
Analysten der Berliner Bankgesellschaft und der BW-Bank rechnen für das zweite Quartal mit hohen Sonderbelastungen für Mobilcom. Dazu zählen Firmenwertabschreibungen für die Tochter D-Plus von bis zu 100 Mio. Euro und Kosten für den Verkauf der Computer-Kette Comtech. Unabhängig von den Belastungen erwartet die BW-Bank einen Verlust von 40 Mio. Euro (Ebitda). Analysten nennen in einer Befragung der Agentur Reuters sogar ein Minus von bis zu 127 Mio. Euro. Der Rückgang der Kundenzahlen dürfte zudem den Umsatz gegenüber dem Vorquartal um 156 auf 514 Mio. Euro gedrückt haben. Analysten beurteilen die Lage bei Mobilcom als "mies" bis "schlecht". Alles hinge davon ab, wann und in welcher Form France Télécom ein Übernahmeangebot mache.
Eine Pleite der Mobilcom AG werde immer unwahrscheinlicher, dies berichtet die Tageszeitung "Die Welt". Analysten rechnen bei dem Mobilfunkanbieter zwar mit einem Verlust von 60 Mio Euro sowie einem Umsatzeinbruch, die France Telecom sichere jedoch das Überleben des Konzern, so das Blatt. Der französische Großaktionär leiste wöchentlich Millionen-Zahlungen, so die Zeitung unter Berufung auf Unternehmenskreise. Experten rechnen damit, dass es nach der Halbjahres-Pressekonferenz am 5. September zu einer Lösung des Streits mit dem Firmengründer Gerhard Schmid und zu einem Vorschlag zur Mehrheitsübernahme kommen wird, hieß es.
© BörseGo
France Télécom hält Mobilcom über Wasser
Wöchentlich Millionen Euro für Betriebserhalt
Von Birger Nicolai
Hamburg - Eine Pleite der angeschlagenen Mobilcom AG wird immer unwahrscheinlicher. Zwar droht dem Mobilfunkanbieter nach Analysten-Schätzungen ein Verlust von 60 Mio. Euro und ein Umsatzrückgang um 23 Prozent auf 514 Mio. Euro aus dem zweiten Quartal 2002. Der Großaktionär France Télécom sichert aber das Überleben seiner norddeutschen Tochter mit wöchentlichen Millionen-Zahlungen, ist aus Unternehmenskreisen zu erfahren. In der Branche wird jetzt damit gerechnet, dass die Franzosen nach dem 5. September eine Lösung des Streits mit Unternehmensgründer Gerhard Schmid zur Mehrheitsübernahme präsentieren werden. Am Donnerstag dieser Woche veröffentlicht Mobilcom die Zahlen für das zweite Quartal.
Nach der Einigung mit den Banken von Mobilcom zur Umschuldung von 4,7 Mrd. Euro soll France Télécom jetzt auch mit den beiden Netzausrüstern Nokia und Ericsson vor einer Vereinbarung über Darlehen von 1,1 Mrd. Euro stehen. Gerechnet wird damit, dass France Télécom nach der Halbjahres-Pressekonferenz am 5. September eine Übereinkunft zum Kauf der 49,5 Prozent von Schmid bekannt geben wird. Die Franzosen halten 28,5 Prozent an Mobilcom. Zudem soll Alleinvorstand Thorsten Grenz in den nächsten Wochen mit Ulrich Kalthoff einen Vorstandskollegen bekommen. Dies wird als Indiz dafür gewertet, dass die Franzosen an Mobilcom festhalten wollen. Bei Mobilcom soll es allerdings Überlegungen geben, die Pläne für einen Start der Mobilfunkgeneration UMTS auf Eis zu legen. Dies hatte im Sommer bereits der Konkurrent Quam angekündigt.
Analysten der Berliner Bankgesellschaft und der BW-Bank rechnen für das zweite Quartal mit hohen Sonderbelastungen für Mobilcom. Dazu zählen Firmenwertabschreibungen für die Tochter D-Plus von bis zu 100 Mio. Euro und Kosten für den Verkauf der Computer-Kette Comtech. Unabhängig von den Belastungen erwartet die BW-Bank einen Verlust von 40 Mio. Euro (Ebitda). Analysten nennen in einer Befragung der Agentur Reuters sogar ein Minus von bis zu 127 Mio. Euro. Der Rückgang der Kundenzahlen dürfte zudem den Umsatz gegenüber dem Vorquartal um 156 auf 514 Mio. Euro gedrückt haben. Analysten beurteilen die Lage bei Mobilcom als "mies" bis "schlecht". Alles hinge davon ab, wann und in welcher Form France Télécom ein Übernahmeangebot mache.