... als Ergänzung zu Lemmings
#467 und
#468:
- Suchindex von „Cuil“ angeblich mit 120 Milliarden Webseiten ("wahrscheinlich drei Mal so viel wie bei Google")
- bewertet den "tatsächlichen Inhalt einer Seite"
- Ergebnisse nicht in einer Liste, sondern magazinartig mit Bildern
- Versprechen, nicht wie Google, Informationen über Suchanfragen der Nutzer zu speichern
- Google nicht unerfreut über innovativen Mitwettbewerber
Quelle (pnp AP):
www.pnp.de/nachrichten/...&Ressort=wi&Ausgabe=&RessLang=&BNR=0 -------------------------------------
Ex-Mitarbeiter fordern Google heraus
Von Michael Liedtke
San Francisco. Anna Patterson kennt sich aus mit Suchmaschinen: Sie entwickelte eine eigene Internet-Technologie, die 2004 von Google aufgekauft wurde. Dann arbeitete sie mehrere Jahre für den Marktführer, bevor sie mit ihrem Ehemann und einigen Ex-Google-Kollegen eine neue Suchtechnologie aufbaute. „Cuil“ (sprich: cool) soll umfassender und effektiver das Netz nach gewünschten Informationen durchsuchen. Mit 33 Millionen Dollar Risikokapital ausgestattet nimmt „Cuil“ (
www.cuil.com ) jetzt den Kampf David gegen Goliath auf - vorerst aber nur in Englisch. Während der Entwicklungsphase gingen Patterson, ihr Ehemann Tom Costello und die Kollegen Russell Power und Louis Monier nicht an die Öffentlichkeit.
Jetzt wollen sie jedoch zeigen, was ihre Neuentwicklung kann und nennen eine beeindruckende Zahl: Der Suchindex von „Cuil“ umfasst 120 Milliarden Webseiten. Patterson erklärte, das seien wahrscheinlich drei Mal so viel wie bei Google. Mit Sicherheit lässt sich das nicht sagen, denn der Marktführer nennt seit fast drei Jahren keine Zahlen zu seinem Index mehr. Damals waren es 8,2 Milliarden Seiten. Google-Sprecherin Katie Watson erklärte dagegen, der Google-Index sei nach wie vor der größte. „Cuil“ will jedoch auch auf anderen Gebieten an Google vorbeiziehen. Statt die Qualität und Anzahl der Links auf Webseiten einzuschätzen, wie der Marktführer es tut, geht „Cuils“ Technologie nach Angaben Pattersons in die Tiefe und bewertet den tatsächlichen Inhalt einer Seite. Die Ergebnisse werden nicht in einer Liste dargestellt, sondern magazinartig mit Bildern präsentiert. Daneben finden sich Kategorien zum Thema, die für weitere Informationen angeklickt werden können. Schließlich will „Cuil“ auch mit dem Versprechen punkten, nicht wie Google Informationen über die Suchanfragen der Nutzer zu speichern.
Der Name „Cuil“ geht auf Costellos irisches Erbe zurück: Finn McCuill ist eine Figur der keltischen Folklore. Die neue Suchmaschine ist bei weitem nicht die erste, die Google herausfordern will. Gleiches hat zuvor bereits Teoma versucht, dessen Technologie später bei Ask.com verwendet wurde, sowie Vivisimo, Snap, Mahalo und Powerset. Letztere wurde in diesem Monat von Microsoft übernommen. Microsoft und Yahoo haben hunderte Millionen Dollar in die Internet-Suche investiert und verlieren gegenüber Google doch an Boden. Im Mai hatte Google einen Marktanteil von 62 Prozent bei den US-Anfragen. Yahoo kam auf 21 Prozent, Microsoft nur auf 8,5 Prozent, wie comScore ermittelte.
Google begrüßte den neuen Mitbewerber mit der üblichen Begeisterung. „Großartige Wettbewerber sind von gewaltigem Nutzen für uns“, erklärte Watson: „Sie lassen uns härter arbeiten und davon profitieren unsere Nutzer.“