Viele Investoren legen Geld wieder in Aktien an
Microsoft-Dividende stützt die Börse
Vorfreude ist die schönste Freude. Das gilt nicht nur für das nahende Weihnachtsfest, sondern auf für das Adventsgeschenk, das der Technologiegigant Microsoft gestern seinen Aktionären bescherte. Der weltgrößte Softwareanbieter schüttete 32 Mrd. Dollar an seine Anteilseigner aus – die größte Dividende der Unternehmensgeschichte.
NEW YORK. In Erwartung dieses freudigen Ereignisses trieben Investoren bereits am Mittwoch die US-Aktienkurse nach oben. Denn Analysten erwarten, dass die Microsoft-Milliarden in den nächsten Tagen an die Börsen zurückfließen. „Wir glauben, der größte Teil des Geldes wird umgehend wieder angelegt“, sagt Aktienanalyst Howard Silverblatt von der Ratingagentur Standard & Poor’s.
Doch was genau werden die Microsoft-Eigner mit dem Geldregen anfangen? Die enorme Summe von 32 Mrd. Dollar lädt ein zu Spekulationen. Damit könnten die Microsoft-Aktionäre zum Beispiel locker den weltgrößten Autobauer General Motors übernehmen, dessen Börsenwert nur 22 Mrd. Dollar beträgt.
Bei ernsthafter Betrachtung dürfte die Microsoft-Aktie selbst wohl am meisten von dem Geldregen profitieren. Denn viele Investoren dürften ihre Dividende einfach dort investieren, wo sie herkommt. Darauf spekulieren manche Aktienhändler offenbar bereits, was den Anstieg der Microsoft-Aktie in den vergangenen Tagen erklärt. Die Händler „erwarten, dass viele Otto Normalaktionäre ihre Ausschüttung in Microsoft-Aktien reinvestieren“, sagt Finanzprofessor Jeremy Siegel von der elitären Wharton School der Universität von Pennsylvania.
Der größte Microsoft Einzelaktionär, Bill Gates, hat sich allerdings anders entschieden: Er überträgt seine Ausschüttung von gut drei Mrd. Dollar seiner wohltätigen Familienstiftung Bill & Melinda Gates. Microsofts Nummer zwei, Steve Ballmer, verrät nicht, was er mit seiner Sonderdividende von rund einer Mrd. Dollar macht.
Zwei Drittel oder rund 22 Mrd. Dollar der Ausschüttung fließen an Pensions- und Investmentfonds, schätzt Standard & Poor’s. Indexfonds müssen dabei die Ausschüttung umgehend wieder anlegen, und zwar breit gestreut auf ihr Indexportefeuille.
Der Kurseffekt für einzelne Aktien wird wegen des geringen Indexanteils aber gering sein. Aber der Zwang zur schnellen Wiederanlage könnte den US-Börsenindizes kurzfristig helfen. Die drei größten Anbieter von Indexfonds, Barclays Global Investors, State Street und Vanguard Group, halten zusammen fast neun Prozent aller Microsoft-Aktien.
Indes haben aktiv verwaltete Fonds mehr Freiheiten bei der Verwendung ihrer Ausschüttungsmilliarden. Sie können das Geld gezielt in einzelne Aktien stecken und damit die Kurse beeinflussen. Bekannt für mutige Einzelwetten ist das größte US-Fondshaus, Fidelity. Die vielen Fonds des Bostoner Anlageverwalters kassierten gestern fast 1,3 Mrd. Dollar von Microsoft. Einen Kommentar gab Fidelity nicht ab.
Dagegen erläuterte Fondsmanager John Leo vom zehntgrößten Microsoft-Aktionär Northern Trust sein Kalkül: „Ich habe wie jeder Fondsmanager fünf oder zehn Aktien in meinem Portefeuille, die ich besonders mag“, sagt Leo, „ich könnte mir vorstellen, die Ausschüttung gleichmäßig auf meine zehn besten Wetten zu streuen.“
Zu den Favoriten der Fondsmanager dürften Aktien und Branchen zählen, die sich seit Jahresbeginn stark entwickelt haben. Unter den Jahresgewinnern im S&P-500-Index finden sich zum Beispiel der Stahlwert Nucor und der Café-Betreiber Starbucks.
„Jeder Fondsmanager wird dazu neigen, bereits erfolgreiche oder viel versprechende Marktsegmente auszuwählen“, sagt Northern-TrustManager Leo. Dafür spricht auch das nahende Jahresende. Denn um den Jahresabschluss herum müssen die Fondsmanager die Zusammensetzung ihrer Portefeuilles veröffentlichen. Und dabei präsentieren sie ihren Kunden gerne Gewinneraktien, während weniger erfolgreiche Investments kurz vor Jahresschluss oft aus den Fonds herausgeworfen werden.
--- Ich hoffe, das wurde noch nicht heute gepostet! ---
Quelle: Handelsblatt.com
...be invested
Der Einsame Samariter
Microsoft-Dividende stützt die Börse
Vorfreude ist die schönste Freude. Das gilt nicht nur für das nahende Weihnachtsfest, sondern auf für das Adventsgeschenk, das der Technologiegigant Microsoft gestern seinen Aktionären bescherte. Der weltgrößte Softwareanbieter schüttete 32 Mrd. Dollar an seine Anteilseigner aus – die größte Dividende der Unternehmensgeschichte.
NEW YORK. In Erwartung dieses freudigen Ereignisses trieben Investoren bereits am Mittwoch die US-Aktienkurse nach oben. Denn Analysten erwarten, dass die Microsoft-Milliarden in den nächsten Tagen an die Börsen zurückfließen. „Wir glauben, der größte Teil des Geldes wird umgehend wieder angelegt“, sagt Aktienanalyst Howard Silverblatt von der Ratingagentur Standard & Poor’s.
Doch was genau werden die Microsoft-Eigner mit dem Geldregen anfangen? Die enorme Summe von 32 Mrd. Dollar lädt ein zu Spekulationen. Damit könnten die Microsoft-Aktionäre zum Beispiel locker den weltgrößten Autobauer General Motors übernehmen, dessen Börsenwert nur 22 Mrd. Dollar beträgt.
Bei ernsthafter Betrachtung dürfte die Microsoft-Aktie selbst wohl am meisten von dem Geldregen profitieren. Denn viele Investoren dürften ihre Dividende einfach dort investieren, wo sie herkommt. Darauf spekulieren manche Aktienhändler offenbar bereits, was den Anstieg der Microsoft-Aktie in den vergangenen Tagen erklärt. Die Händler „erwarten, dass viele Otto Normalaktionäre ihre Ausschüttung in Microsoft-Aktien reinvestieren“, sagt Finanzprofessor Jeremy Siegel von der elitären Wharton School der Universität von Pennsylvania.
Der größte Microsoft Einzelaktionär, Bill Gates, hat sich allerdings anders entschieden: Er überträgt seine Ausschüttung von gut drei Mrd. Dollar seiner wohltätigen Familienstiftung Bill & Melinda Gates. Microsofts Nummer zwei, Steve Ballmer, verrät nicht, was er mit seiner Sonderdividende von rund einer Mrd. Dollar macht.
Zwei Drittel oder rund 22 Mrd. Dollar der Ausschüttung fließen an Pensions- und Investmentfonds, schätzt Standard & Poor’s. Indexfonds müssen dabei die Ausschüttung umgehend wieder anlegen, und zwar breit gestreut auf ihr Indexportefeuille.
Der Kurseffekt für einzelne Aktien wird wegen des geringen Indexanteils aber gering sein. Aber der Zwang zur schnellen Wiederanlage könnte den US-Börsenindizes kurzfristig helfen. Die drei größten Anbieter von Indexfonds, Barclays Global Investors, State Street und Vanguard Group, halten zusammen fast neun Prozent aller Microsoft-Aktien.
Indes haben aktiv verwaltete Fonds mehr Freiheiten bei der Verwendung ihrer Ausschüttungsmilliarden. Sie können das Geld gezielt in einzelne Aktien stecken und damit die Kurse beeinflussen. Bekannt für mutige Einzelwetten ist das größte US-Fondshaus, Fidelity. Die vielen Fonds des Bostoner Anlageverwalters kassierten gestern fast 1,3 Mrd. Dollar von Microsoft. Einen Kommentar gab Fidelity nicht ab.
Dagegen erläuterte Fondsmanager John Leo vom zehntgrößten Microsoft-Aktionär Northern Trust sein Kalkül: „Ich habe wie jeder Fondsmanager fünf oder zehn Aktien in meinem Portefeuille, die ich besonders mag“, sagt Leo, „ich könnte mir vorstellen, die Ausschüttung gleichmäßig auf meine zehn besten Wetten zu streuen.“
Zu den Favoriten der Fondsmanager dürften Aktien und Branchen zählen, die sich seit Jahresbeginn stark entwickelt haben. Unter den Jahresgewinnern im S&P-500-Index finden sich zum Beispiel der Stahlwert Nucor und der Café-Betreiber Starbucks.
„Jeder Fondsmanager wird dazu neigen, bereits erfolgreiche oder viel versprechende Marktsegmente auszuwählen“, sagt Northern-TrustManager Leo. Dafür spricht auch das nahende Jahresende. Denn um den Jahresabschluss herum müssen die Fondsmanager die Zusammensetzung ihrer Portefeuilles veröffentlichen. Und dabei präsentieren sie ihren Kunden gerne Gewinneraktien, während weniger erfolgreiche Investments kurz vor Jahresschluss oft aus den Fonds herausgeworfen werden.
--- Ich hoffe, das wurde noch nicht heute gepostet! ---
Quelle: Handelsblatt.com
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Der Einsame Samariter