Mehr Demokratie-Info Nr. 07/2003
Newsletter der Bürgeraktion Mehr Demokratie e.V.
20. Mai 2003
*** INHALT ***
1. Aktion: Unterschreiben Sie online für einen Volksentscheid über die EU-Verfassung
2. Thüringen: Mehr Demokratie erreicht leichtere Volksbegehren
3. TV-Tipp: Mehr Demokratie-Sprecherin Claudine Nierth im WDR - Mittwoch, 20.15h
4. Hamburg: Krankenhaus-Volksbegehren mit 111.000 Unterschriften erfolgreich
5. Sachsen: Schul-Initiative trotz 380.000 Stimmen gescheitert
6. Bayern: Klon-Volksbegehren läuft an
7. Hamburg: Wahlrechts-Initiative bringt Parteien auf Trab
8. Schleswig-Holstein: Mini-Reform des Bürgerentscheids in Kraft
9. Schweiz: Bürger lehnen Atom-Ausstieg ab
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> 1. Aktion: Unterschreiben Sie online für einen Volksentscheid über die EU-Verfassung
In Brüssel wird derzeit fieberhaft einer Verfassung für die Europäische Union gearbeitet. Schon heute steht fest: In Italien, Frankreich, Spanien, Irland, Österreich, Dänemark und weiteren EU-Staaten werden die Bürger über die EU-Verfassung abstimmen. Und in Deutschland? Mehr Demokratie fordert den Bundestag auf, den Weg frei zu machen für einen Volksentscheid über die EU-Verfassung. Unterstützen Sie unsere Aktion mit Ihrer Unterschrift:
www.mehr-demokratie.de/bu/ak/dtour/index.htm
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> 2. Thüringen: Mehr Demokratie erreicht leichtere Volksbegehren
Nach Bayern, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein hat Mehr Demokratie jetzt auch in Thüringen den Ausbau der direkten Demokratie erreicht. Zweieinhalb Jahre nach Abschluß des von 387.000 Bürgern unterstützten Volksbegehrens "Mehr Demokratie in Thüringen" einigten sich CDU, SPD und PDS auf eine umfassende Reform der Bürgerrechte. So sinkt die Hürde für ein Volksbegehren von bisher vierzehn auf bis zu acht Prozent.
Pressemeldung: www.mehr-demokratie.de/bu/nn
Hintergrund: www.mehr-demokratie.de/thueringen/
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> 3. TV-Tipp: Mehr Demokratie-Sprecherin Claudine Nierth im WDR - Mittwoch, 20.15h
An diesem Mittwoch (21. Mai) befasst sich der WDR Polit-Talk "Hart aber fair" mit dem Thema "Der erstarrte Staat. Zuviel geregelt, zuviel gequatscht?". Sendezeit: 20.15-21.45 Uhr. Mit von der Partie sind Wolfgang Gerhard (FDP), Wolfgang Bosbach (CDU), Anne Lütkes (Grüne), Brigitte Zypries (Bundesjustizministerin) und Prof. Dr. Gerd Langguth (BürgerKonvent). Für Mehr Demokratie wird Vorstandssprecherin Claudine Nierth Stellung zum Reformstau in Deutschland und zur Arbeit des neuen "Bürgerkonvents" beziehen.
www.wdr.de/online/hartaberfair/aktuell/index.phtml
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> 4. Hamburg: Krankenhaus-Volksbegehren mit 111.000 Unterschriften erfolgreich
111.000 Bürger haben nach Angabe der Gewerkschaft Verdi in den letzten zwei Wochen das Volksbegehren "Gesundheit ist keine Ware" unterstützt. Die Hürde von 62.000 Stimmen (5% der Wahlberechtigten) wurde deutlich überschritten. Damit wird es in Hamburg zu einem Volksentscheid kommen. Die Initiative will verhindern, dass die Stadt ihre Krankenhäuser mehrheitlich privatisiert. Es war das erste Volksbegehren seit der durch den Volksentscheid "Mehr Demokratie in Hamburg" erzwungenen Reform der direkten Demokratie.
www.volksbegehren-hamburg.de
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> 5. Sachsen: "Zukunft braucht Schule" trotz 380.000 Stimmen gescheitert
Das sächsische Volksbegehren "Zukunft braucht Schule" ist gescheitert. Nach Angaben der Initiatoren wurden 380.000 Unterschriften gesammelt - 450.000 wären erforderlich gewesen. Das Volksbegehren wollte kleinere Schulklassen erreichen und die Schließung weiterer Schulen verhindern. Die regierende CDU ist den Forderungen in Teilen bereits entgegengekommen. Mehr Demokratie kritisierte die hohe Hürde und forderte eine deutliche Absenkung.
Pressemitteilung: www.mehr-demokratie.de/bu/nn
Die Initiative im Netz: www.schulschuetzer.de
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> 6. Bayern: Klon-Volksbegehren läuft an
Die bayrischen Bürger können sich ab kommenden Donnerstag zwei Wochen lang in die Listen des Volksbegehrens "Menschenwürde ja, Menschenklonen niemals" eintragen. Die von der ÖDP gestartete Initiative will ein Klon-Verbot in der Landesverfassung verankern. Wenn 900.000 Wahlberechtigte das Volksbegehren unterzeichnen, kommt es zu einer Volksabstimmung.
www.menschenklonen-niemals.de
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> 7. Hamburg: Wahlrechts-Volksbegehren bringt Parteien auf Trab
Jahrelang haben Hamburgs Parteien eine Reform des unzulänglichen Wahlrechts der Hansestadt vor sich hergeschoben. Jetzt fordert die von Mehr Demokratie unterstützte Initiative "Mehr Bürgerrechte" ein basisdemokratisches Wahlrecht. Im September kommt es zum Volksbegehren. Plötzlich haben es die Parteien eilig. SPD und CDU überbieten sich mit Reformvorschlägen. So sollen u.a. Wahlkreise mit Direktkandidaten eingeführt werden. Weil die Parteien aber nur Teile der Vorschläge übernehmen wollen, wird das Volksbegehren weiterverfolgt.
www.mehr-buergerrechte.de
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> 8. Schleswig-Holstein: Mini-Reform des Bürgerentscheids in Kraft
Seit dem 1. April haben sich die Bedingungen für Bürgerbegehren in Schleswig-Holstein verbessert. Das Mindestzustimmung für einen Bürgerentscheid wurde von 25 auf 20 Prozent gesenkt. Auch darf ein Gemeinderat in Zukunft ein zulässiges Bürgerbegehren nicht mehr unterlaufen - er muss zunächst das Ergebnis des Bürgerentscheids abwarten. Mehr Demokratie hatte die Reform im Kieler Landtag begleitet und weitere Hürdensenkungen gefordert.
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> 9. Schweiz: Bürger lehnen Atom-Ausstieg ab
Über eine Rekordzahl von neun Volksentscheiden hatten die Schweizer am Sonntag zu entscheiden. Sieben der neun Vorlagen kamen aus dem Volk. Sie wurden allesamt abgelehnt. So scheiterte das Volksbegehren "Strom ohne Atom" für einen schrittweisen Atomausstieg mit 66,3 Prozent Nein-Stimmen. Die Sozialdemokraten blieben mit einer Gesundheitsinitiative, die u.a. eine teilweise Steuerfinanzierung der Krankenkassen forderte, ohne Erfolg. Auch Volksbegehren für bessere Behinderten-Rechte, eine Lehrstellengarantie und ein neues Mietrecht erhielten keine Mehrheit. Die vom Parlament vorgeschlagenen Armeereform hießen dagegen 76 Prozent der Schweizer für gut.
www.nzz.ch/dossiers/2003/abstimmung_0518/
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Dies ist ein Service von Mehr Demokratie e.V.,
der Buergeraktion fuer bundesweite Volksabstimmungen.