Was wäre, wenn? Wenn Terroristen einen Anschlag mit Biowaffen in Deutschland verüben und zum Beispiel Pockenviren einsetzen? Während andere in Arbeitsgruppen auf Länder- und Bundesebene noch über diese Frage nachdenken, will Hessen jetzt konkrete Maßnahmen ergreifen.
Gefahr durch Flughafen größer
Dass ausgerechnet in diesem Bundesland mit Hochdruck daran gearbeitet wird, ist nicht verwunderlich. Schließlich gibt es in Hessen den größten deutschen Flughafen - eine internationale Drehscheibe. Auch wenn es in Deutschland selbst keinen Anschlag gäbe, könnten Reisende das Virus aus einem anderen Land einschleppen.
Impfstoff-Vorrat wird aufgestockt
Hessen will auf die erhöhte Gefahr reagieren und alle Maßnahmen einleiten, damit im Fall des Falles Massenimpfungen gegen Pocken durchgeführt werden können. Deshalb hat der Ministerpräsdent des Landes, Roland Koch (CDU), auch die Initiative in der Ministerpräsidentenkonferenz ergriffen und zusammen mit seinen Kollegen veranlasst, dass der Bund 100 Millionen Chargen Impfstoff beschafft.
Pockenimpfstoff - Deutschland stockt Vorräte auf
Massenimpfungen nur im Ernstfall
Massenimpfungen sollen aber erst dann durchgeführt werden, wenn tatsächlich der erste Fall von Pocken in Deutschland gemeldet wird oder mehrere Pockenfälle weltweit in zeitlichem Zusammenhang auftreten. Da hierzulande seit 20 Jahren keine Impfungen mehr durchgeführt wurden, ist es notwendig, die Ärzte vorher intensiv zu schulen.
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Wenig Kenntnisse über Nebenwirkungen
Gesundheitsämter werden zusammen mit den Landesärtzekammern dafür sorgen, dass die Mediziner das erforderliche Wissen erhalten. Noch im Januar sollen die ersten Kurse anlaufen. Derzeit haben die Mediziner kaum Kenntnisse über die Nebenwirkungen solcher Impfungen.
Viren-Diagnostik in Marburg
Dass Hessen im Bereich der Bekämpfung von Bioterror-Folgen eine Vorreiterrolle einnehmen kann, wird durch eine weitere Tatsache begünstigt. Die Universtität Marburg verfügt nämlich über ein Labor, das den L4-Sicherheitsstandard erfüllt - davon gibt es bundesweit nur zwei. Dort ist man in der Lage, das Pockenvirus zu diagnostizieren und analysieren. Das ist die Voraussetzung dafür, dass Betroffene schnell behandelt werden können.
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Manu13