Marktbericht Auslandsaktien (Börse Stuttgart)
Verfall des US-Dollars hält unvermindert an - Gold durchbricht die 450-Dollar-Marke nach oben
Der Preis der Feinunze Gold durchbrach am Mittwoch nach zwei misslungenen Anläufen erstmals die 450-Dollar-Marke nach oben und markierte bei rund 451,50 USD ein neues 16-Jahres-Hoch. Ebenfalls neue Höchststände ergaben sich beim Euro. Der US-Dollar verliert weiter an Boden, mittlerweile müssen für einen Euro über 1,3200 USD bezahlt werden.
Wie in den vergangenen Wochen standen Rohstofftitel ganz oben auf der Einkaufsliste der Anleger. Der weltgrößte Rohstoffkonzern BHP Billiton (850524) konnte um fast 5% auf über 9,00 € zulegen. Die ebenfalls aus Australien stammende Ashburton Minerals (890189) schossen sogar um über 40% in die Höhe auf 0,14 €.
Seit dieser Woche wird in Stuttgart der britische Goldexplorer Zari Resources (A0DNCG) gehandelt. Die Aktie des überwiegend in Afrika tätigen Unternehmens hat nunmehr seit dem Börsenstart in London vor rund fünf Monaten eine unbeschreibliche Performance von 350 % aufs Parkett gelegt.
Ruhig verlief der Handel diese Woche in Japan. Nachdem sich die Rohstoffmärkte beruhigt haben, steht die anhaltende Schwäche des US-Dollars im Fokus der Anleger. Die immer schwächer werdende US-Währung, mit aktuell rund 102,5 Yen je Dollar der tiefste Stand seit März 2000, belastet natürlich die japanische Exportwirtschaft. Die Aktien von Toyota Motor (853510) und Canon (853055) fielen im Wochenverlauf aufgrund ihrer hohen Exportlastigkeit um gut 5%. „Sollte die Dollarschwäche weiter anhalten, und danach sieht es leider aus, da für das erste Halbjahr 2005 schon mit einem Kurs von 94,00 Yen gerechnet wird, sollte der Anleger bei japanischen Exportwerten sehr vorsichtig sein“, analysierte Björn Marten, Asienhändler der Baader Wertpapierhandelsbank in Stuttgart.
In Hong Kong hat sich der Markt leicht nach oben bewegt. Der Hang Seng Index ging mit einem Wochenplus von 139 Punkten ins Wochenende. Dass es manchmal zu sehr heftigen Bewegungen kommt, zeigte diese Woche die Aktie von Emperor Entertainment (602379). Letzte Woche noch bei 1,31 HKD oder 0,127 € explodierte der Wert am Mittwoch in der Spitze auf 5,30 HKD (0,51€) und schloss bei 4,25 HKD.
Am Donnerstag gab Emperor allerdings einen Großteil der Gewinne wieder ab und notierte bei Kursen um 0,15 €. „Die Frage nach der Ursache bleibt unbeantwortet. So ist die Börse eben“, sagte Michael Frank, Händler für Aktien aus Hong Kong.
An der Wall Street gehörten in dieser Woche wieder einmal der US-Discounter Kmart (485732) und die Internetsuchmaschine Google (A0B7FY) zu den besonders auffälligen Marktbewegern. Google konnte auf Grund der bullischen Analyse des Goldman-Sachs-Analysten Anthony Noto um ca. 6 Euro zulegen, während das Handelsgeschehen bei Kmart v.a. durch zwei Artikel der New York Post und dem Wall Street Journal geprägt wurde. Während die Aktie wegen eines Artikels in der New York Post am Montag um fast 5 Euro heruntergeprügelt wurde, half ein Beitrag im Wall Street Journal, das Papier des neuen Retail-Giganten schon am nächsten Tag wieder um jene fünf Euro in Richtung Norden zu bewegen. „Kmart ist, wenn überhaupt, momentan eher eine Immobilienaktie als eine Einzelhandelsaktie. Doch am ehesten benutzen viele Investoren Kmart als Wettvehikel, um die scheinbar goldene Welle von Hedge-Fund-Manager Ed Lampert mitzureiten“, analysierte der US-Spezialist Johannes Minho Roth von der Baaderbank.
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Der Wechselkurs des Euros dominiert erneut das Marktgeschehen
Der Euro hat auch in dieser Woche das Geschehen an den Rentenmärkten beherrscht. Im Sog des fallenden US-Dollars konnte der Bund-Future auf ein neues Kontrakthoch von 118,48 Punkten steigen. „Am Markt werden nun Forderungen nach Interventionen und einer Leitzinssenkung der europäischen Zentralbank laut“, berichtet Karlheinz Pfeiffer, Chefrentenhändler an der Stuttgarter Börse. „Die Vergangenheit hat allerdings gezeigt, dass Interventionen oft nur kurzfristig helfen, langfristig sogar den unerwünschten Trend verstärken können“, so der Rentenexperte weiter. Eine Leitzinssenkung der EZB kann sich Pfeiffer aus politischen Gründen nur schwer vorstellen.
Anlegertrends: DZ-Bank begibt eine neue strukturierte Anleihe, General Motors mit neuer USD-Anleihe
Die DZ-Bank hat eine neue strukturierte Anleihe mit 6-jähriger Laufzeit begeben (WKN: DZ2CGH). Für das erste Jahr gibt es einen halbjährlich bezahlten Kupon von 5 Prozent p.a. Die variablen Kupons für die nachfolgenden Jahre ergeben sich aus drei Bausteinen: Die erste Komponente ist gleich dem in der vorherigen Periode gezahlten Kupon. Als zweiter Baustein wird dem Kupon ein bestimmter Zinsaufschlag hinzugerechnet. Die errechnete Kuponbasis wird um den für die Periode festgestellten Referenzzins (6-Monats-Euribor) verringert, wobei der Kupon niemals negativ werden kann. „Diese Anlage könnte für Anleger interessant sein, die keinen schnellen Anstieg der Zinsen erwarten“, vermutet Karlheinz Pfeiffer. Derzeit werden von mehreren Emittenten sogenannte Reverse Floater begeben. Pfeiffer rät allerdings, sich die Bedingungen der einzelnen Anleihen aufgrund der unterschiedlichen Attraktivität genau anzuschauen.
Der Autohersteller General Motors hat eine weitere, auf den US-Dollar lautende Anleihe emittiert. Die Neuemission besitzt eine Verzinsung von 6,75 Prozent, läuft bis zum 01.12.2014 und hat eine Mindeststückelung von 1.000 Euro. „Für Anleger die auf einen Anstieg des derzeit sehr schwachen US-Dollars setzen, könnte diese Anleihe interessant sein“, sagt Pfeiffer. Da es sich mit einem Volumen von 1,2 Mrd. Euro um eine vergleichsweise große Emission handelt, gerieten bei der Begebung in der vergangenen Woche die bereits handelbaren Anleihen des Unternehmens etwas unter Druck. „Für den Anleger hat dieses großes Emissionsvolumen aber auch Vorteile. Über die gesamte Laufzeit kann von einer hohen Liquidität ausgegangen werden“, meint Pfeiffer. Seit Montag dieser Woche ist die Anleihe in Stuttgart handelbar (WKN: A0DGCQ, ISIN: US370425SL58).
Seit Mittwoch, den 24.November, ist eine neue Anleihe der Deutsche Telekom handelbar. Die Neuemission wurde als Floating Rate Note mit einem Kupon von 3-Monats-Euribor + 25 Basispunkten begeben und verfügt über eine fünfjährige Laufzeit (WKN: A0DGBD). Die kleinste handelbare Einheit beträgt 1.000 Euro. Die Ratingagenturen Moody’s und Standard & Poor’s vergeben die „Bonitätsnoten“ „Baa1e“ bzw. „BBB+“. „Die letzte Neuemission der Telekom liegt nun rund zwei Jahre zurück“, bemerkt Pfeiffer.
Die in der Ukraine vorherrschenden politischen Unsicherheiten haben auch den Kurs der Anleihe belastet, so dass dieser in den letzten beiden Tagen ca. 2 Prozent Kursverluste hinnehmen musste. Bei dem Papier handelt es sich um eine umgeschuldete Anleihe mit einer schrittweisen Rückzahlung des Nominalbetrages gemäß einem bestehenden Tilgungsplan. Die Anleihe weißt derzeit einen Kapitalfaktor von 0,46668 auf, was bedeutet, dass der Kauf von 1.000 Euro nominal einem Anlagebetrag von 466,68 Euro multipliziert mit dem aktuellen Börsenkurs (derzeit 104,90 Prozent) entspricht. Die restlichen 533,32 Euro pro 1.000 Euro nominal wurden bereits an die Anleger zurückgezahlt. Die letzte Tilgung der Anleihe erfolgt am Laufzeitende zum 15.03.2007. „Im Vergleich zu Argentinien, die bereits seit mehreren Jahren mit ihren Gläubigern nach einer für beide Seiten akzeptablen Lösung ringen, ist die Ukraine ein gutes Beispiel, die trotz Zahlungsschwierigkeiten das Vertrauen der Anleger nicht enttäuscht hat“, so Karlheinz Pfeiffer.
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