Aktienhandel Frankfurt
Kurssturz beim Dax erwartet
Die Furcht vor einer Ausweitung der Krise am US-Hypothekenmarkt dürfte den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag stark unter Druck setzen. Banken und Broker berechneten den Dax rund eine halbe Stunde vor der Eröffnung zwei Prozent tiefer bei 7 300 Punkten.
HB FRANKFURT. Am Mittwoch hatte der Dax 0,28 Prozent auf 7 445,90 Punkte gewonnen. Die Entwicklung der anderen Börsenplätze lässt erneut nichts Gutes erahnen: Der Dow Jones Industrial war am Vortag nach Xetra-Handelsende um 183 Punkte abgerutscht und am Tagestief unter der Marke von 13 000 Zählern aus dem Handel gegangen.
"Damit würde der Index beim jetzigen Stand unter der viel beachteten 200-Tage-Linie eröffnen", sagte ein Börsianer. Auch an den asiatischen Börsen überwogen deutliche Kursverluste - der Nikkei büsste über 300 Punkte ein und schloss sehr schwach.
„Das ist die zweite Welle der Subprime-Krise, die die Hedge-Fonds trifft“, sagte ein Börsianer. Diese hätten in den USA Schwierigkeiten, Kredite zu bekommen und müssten daher Aktien verkaufen. Aber nach einer schwachen Eröffnung werde sich der Dax wieder etwas hocharbeiten, meinte er. Manche Aktien seien mittlerweile billig und könnten Schnäppchenjäger anlocken.
Auf die Finanzwerte dürfte das aber nicht zutreffen. Diese könnten die Furcht vor weiteren Auswirkungen der Hypothekenkrise erneut besonders stark zu spüren bekommen: Die Aktien der Deutsche Bank lagen vorbörslich 2,6 Prozent im Minus, die der Hypo Real Estate 3,9 Prozent.
Im MDax dürften Aktien der Aareal Bank einen Blick wert sein. Das Institut hat ihre Beteiligung an der Immoblien Scout Gmbh veräußert und ihre Ergebnisprognose für das laufende Jahr angehoben. Durch den Verkauf des 66,2-prozentigen Anteils an ein von der australischen Macquarie Bank und der Publishing and Broadcasting Ltd aus Sydney geführtes Konsortium wird sich der Konzernüberschuss nach Minderheiten laut Unternehmensangaben in diesem Jahr um rund 140 Mill. Euro erhöhen. "Eine positive Nachricht, nachdem Aareal ihre Verkaufspläne vor einigen Monaten auf Eis gelegt hatte", so ein Börsianer.
Titel von Lanxess könnten nach Zahlenvorlage in Bewegung geraten. Die Zahlen des Chemiekonzerns stellen nach ersten Aussagen eines Händlers jedoch keine großes Überraschung dar. Die Bilanz war am Vortag bereits weitgehend mit einem Bericht der "FTD" bekannt geworden. Umsatz und Ebitda des Chemiekonzerns fielen etwas besser als vom Markt erwartet aus, vor Steuern kam es jedoch wegen einmaliger Kosten zu einem Verlust - "das dürfte den Kurs heute belasten", sagte der Händler.
Papiere von Rhön-Klinikum sollten im Auge behalten werden. Der Klinikumbetreiber hat wegen positiver Auswirkungen der Steuerreformgesetzgebung die Ergebnisprognose für 2007 angehoben. Für das laufende Geschäftsjahr wird laut Unternehmensangaben nun mit einem Überschuss in Höhe von 110 Mill. Euro nach zuvor 102 Mill. Euro gerechnet. "Das ist bestimmt nicht schlecht für die den Titel", sagte ein Börsianer. Da die Anhebung allerdings nicht auf der operativen Entwicklung beruhe, sei sie auch nicht überzubewerten, hieß es.
In dem Index für mittelgroße Werte könnten einige Aktien durch Analystenkommentare in Bewegung geraten. Laut Händlern hat JP Morgan die Einschätzung der Titel von Fraport von "Overeight" auf "Neutral" zurückgenommen. Börsianern zufolge hat die Citigroup das Ziel für die AWD-Papiere von 33,00 auf 28,50 Euro gesenkt.
Im TecDax rücken Anteile von Wirecard in den Fokus. Für das zweite Quartal bestätigte wirecard die vorläufigen Geschäftszahlen und erhöhte seine Ebit-Prognose. Der erhöhte Ausblick des Unternehmens sei keine Überraschung, so ein Börsianer in einer ersten Einschätzung.
Quelle: HANDELSBLATT, Donnerstag, 16. August 2007, 08:41 Uhr
¡hasta pronto!
Einsamer Samariter
Kurssturz beim Dax erwartet
Die Furcht vor einer Ausweitung der Krise am US-Hypothekenmarkt dürfte den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag stark unter Druck setzen. Banken und Broker berechneten den Dax rund eine halbe Stunde vor der Eröffnung zwei Prozent tiefer bei 7 300 Punkten.
HB FRANKFURT. Am Mittwoch hatte der Dax 0,28 Prozent auf 7 445,90 Punkte gewonnen. Die Entwicklung der anderen Börsenplätze lässt erneut nichts Gutes erahnen: Der Dow Jones Industrial war am Vortag nach Xetra-Handelsende um 183 Punkte abgerutscht und am Tagestief unter der Marke von 13 000 Zählern aus dem Handel gegangen.
"Damit würde der Index beim jetzigen Stand unter der viel beachteten 200-Tage-Linie eröffnen", sagte ein Börsianer. Auch an den asiatischen Börsen überwogen deutliche Kursverluste - der Nikkei büsste über 300 Punkte ein und schloss sehr schwach.
„Das ist die zweite Welle der Subprime-Krise, die die Hedge-Fonds trifft“, sagte ein Börsianer. Diese hätten in den USA Schwierigkeiten, Kredite zu bekommen und müssten daher Aktien verkaufen. Aber nach einer schwachen Eröffnung werde sich der Dax wieder etwas hocharbeiten, meinte er. Manche Aktien seien mittlerweile billig und könnten Schnäppchenjäger anlocken.
Auf die Finanzwerte dürfte das aber nicht zutreffen. Diese könnten die Furcht vor weiteren Auswirkungen der Hypothekenkrise erneut besonders stark zu spüren bekommen: Die Aktien der Deutsche Bank lagen vorbörslich 2,6 Prozent im Minus, die der Hypo Real Estate 3,9 Prozent.
Im MDax dürften Aktien der Aareal Bank einen Blick wert sein. Das Institut hat ihre Beteiligung an der Immoblien Scout Gmbh veräußert und ihre Ergebnisprognose für das laufende Jahr angehoben. Durch den Verkauf des 66,2-prozentigen Anteils an ein von der australischen Macquarie Bank und der Publishing and Broadcasting Ltd aus Sydney geführtes Konsortium wird sich der Konzernüberschuss nach Minderheiten laut Unternehmensangaben in diesem Jahr um rund 140 Mill. Euro erhöhen. "Eine positive Nachricht, nachdem Aareal ihre Verkaufspläne vor einigen Monaten auf Eis gelegt hatte", so ein Börsianer.
Titel von Lanxess könnten nach Zahlenvorlage in Bewegung geraten. Die Zahlen des Chemiekonzerns stellen nach ersten Aussagen eines Händlers jedoch keine großes Überraschung dar. Die Bilanz war am Vortag bereits weitgehend mit einem Bericht der "FTD" bekannt geworden. Umsatz und Ebitda des Chemiekonzerns fielen etwas besser als vom Markt erwartet aus, vor Steuern kam es jedoch wegen einmaliger Kosten zu einem Verlust - "das dürfte den Kurs heute belasten", sagte der Händler.
Papiere von Rhön-Klinikum sollten im Auge behalten werden. Der Klinikumbetreiber hat wegen positiver Auswirkungen der Steuerreformgesetzgebung die Ergebnisprognose für 2007 angehoben. Für das laufende Geschäftsjahr wird laut Unternehmensangaben nun mit einem Überschuss in Höhe von 110 Mill. Euro nach zuvor 102 Mill. Euro gerechnet. "Das ist bestimmt nicht schlecht für die den Titel", sagte ein Börsianer. Da die Anhebung allerdings nicht auf der operativen Entwicklung beruhe, sei sie auch nicht überzubewerten, hieß es.
In dem Index für mittelgroße Werte könnten einige Aktien durch Analystenkommentare in Bewegung geraten. Laut Händlern hat JP Morgan die Einschätzung der Titel von Fraport von "Overeight" auf "Neutral" zurückgenommen. Börsianern zufolge hat die Citigroup das Ziel für die AWD-Papiere von 33,00 auf 28,50 Euro gesenkt.
Im TecDax rücken Anteile von Wirecard in den Fokus. Für das zweite Quartal bestätigte wirecard die vorläufigen Geschäftszahlen und erhöhte seine Ebit-Prognose. Der erhöhte Ausblick des Unternehmens sei keine Überraschung, so ein Börsianer in einer ersten Einschätzung.
Quelle: HANDELSBLATT, Donnerstag, 16. August 2007, 08:41 Uhr
¡hasta pronto!
Einsamer Samariter