Küchenchef Opa B.empfiehlt Panikkäufe

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cap blaubär:

Küchenchef Opa B.empfiehlt Panikkäufe

 
31.10.01 10:32
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Bei Panik kaufen
Mails/Nachrichten vom 31.10.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
die schlechte Laune der Verbraucher belastet die Börsen. So lautet die heutige Überschrift in der FAZ. Der amerikanische Index dieser Art erreichte den tiefsten Stand seit 7,5 Jahren. Diese Zahl ist die erste 'nach New
York'. Jeder wußte, daß sie so ausfallen mußte. Die nächste Zahl dieser Art kommt vom Arbeitsmarkt, wie ich schon avisieren kann. Dem folgen Aufträge und vereinzelt auch Umsätze. Berührt bin ich davon nicht, denn - wie erwähnt - das muß jeder wissen, der die Folgen des Attentats bis zum
Jahresende einschätzt.

Sie können jetzt genau verfolgen, wie eine technische Korrektur in einem Aufwärtstrend verläuft. Ich zeige Ihnen dies in der nächsten AB auf der S. 1 für den DAX im Weekly-Verlauf und gewissermaßen zur Kontrolle oder Feineinstellung für den Daily-Verlauf. Einfach ausgedrückt: Bei 4800 berührte der DAX die untere Linie der früheren Konsolidierungsphase und der Stochastic erschöpfte seine Kraft. Es hätten auch 5000 werden können. Gleichzeitig sehen Sie aber, daß nach der Pause, die ein Gesamtrisiko von 500 Punkten enthält, der nächste Ansatz in die schon beschriebene Range zwischen 5000 und 5500 gehen wird.

Für den Dow Jones stellt sich das ganz ähnlich dar, nachdem er ebenfalls an der Unterkante bei 9500 gescheitert war. Siehe die letzten Berichte. Wer so etwas auslöst, ist gleichgültig. In diesem Falle waren es das Konsumentenvertrauen, teilweise auch Argentinien und natürlich das Problem weiterer Anschläge. Letzteres ist allerdings ernst zu nehmen. Dafür gilt:

Schockbörsen dieser Art sind Kaufbörsen. Ich sage dies ganz eindeutig und konzentrieren Sie sich darauf. Je nach Umfang und Art der Ereignisse können die oben genannten Indexgrößen unterboten werden. Dann ist für einige Stunden auch ein Dow Jones von 8700 ebenso möglich wie ein DAX um 4000. Doch das interessiert nicht. In der Panik wird Ihrerseits aktiv operiert!

Wall Street im einzelnen: Die Relation Advance/Decline belegte gestern die obige Darstellung. Gewissermaßen nach dem Muster 'einen Schritt zurück' gaben mehr oder weniger alle Kurse deutlich nach, aber kein großer Titel um mehr als einen Dollar. Am Nasdaq zeigten die zehn größten Titel einen Abschlag zwischen 19 und 81 Cents. Das ist ebenfalls nicht aufregend. Sie achten in den nächsten Tagen und unter obigen Bedingungen vor allem auf den Nasdaq 100 Tracking Stock, den ich Ihnen bereits empfahl. Bitte noch einmal die AB's nachlesen. Gestern 30,67 bei einem Umsatz von 78 Mio. Stück. Plazieren Sie ein Limit um rund 30 Dollar. Sie wissen: Mit dieser Aktie kaufen Sie den Index. Damit die sicherste Art, die künftige Nasdaq-Tendenz voll mitzumachen, ohne das Risiko zu laufen, auf ein falsches Pferd zu setzen.

Deutschland korrigiert vorbildlich. DAX-Gewinn 1200 Punkte sind 33 %. 10 % werden davon wieder korrigiert, was gerade läuft. Scharf und kurz ist dabei eine Tendenzbestätigung. Gestern konnten Sie das schon nachvollziehen. Infineon - 9,6 %, FMC - 8 %, Siemens - 7,4 %, Epcos, Daimler, Dt. Bank und LH jeweils um - 6 bis 6,5 %. Auch einige MDAX-Titel waren dabei, so Jenoptik und MG Tech. bzw. Fresenius mit jeweils rund 8 %. Die nächsten Kaufkurse lesen Sie in der nächsten AB. Aber nur die, auf die es ankommt.

Die gestrigen VW-Zahlen sind eine Ergänzung wert. Wie schwer sich damit einige Analysten tun, können Sie in der heutigen Presse nachlesen. Die FTD widmet den VW-Zahlen sogar eine Art Glosse. Daran können Sie die Qualität
der Journalisten erkennen.

Meine Empfehlung: Konzentrieren Sie sich auf die Abstauberkurse, die es heute und in den nächsten Tagen noch gibt. Das hängt auch mit den Attentatsdrohungen zusammen, die seit gestern die Runde machen. Also bitte Vorsicht und nicht zu schnell schießen.

Auf dem Terminkalender stehen heute: Dt. Telekom, Metro und Villeroy & Boch mit den neuen Monatszahlen. Zu Dt. Telekom nehme ich dennoch in der nächsten AB schon Stellung, obwohl ich diese Zahlen noch nicht kenne. Auf der internationalen Ebene sind Fiat und Alcatel zwei wichtige Adressen, wobei mir diese von Alcatel besonders 'nahe liegen'. Hier kündigt sich eine riesige Turnaround-Spekulation an.

Bitte beachten Sie: Morgen ist Allerheiligen in Düsseldorf, so daß ich auf meinen Tagesticker verzichten muß. Deshalb bis Freitag, den ich dann allerdings über Telefon aus Rom diktiere, wo ich keine Ferien verbringe, sondern Gelegenheit habe, mit der dortigen Politikspitze Gespräche zu führen.

Herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 




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cap blaubär:

Opa B.zipation

 
02.11.01 10:49
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Antizipationsmechanismus Börse
Mails/Nachrichten vom 02.11.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
die Börsentendenz wird derzeit von den Konjunkturdaten aus den USA bestimmt. Diesbezüglich gab es am Mittwoch erst einmal eine positive Überraschung. Die BIP-Schätzung für das 3. Quartal fiel mit - 0,4 % deutlich besser aus als erwartet. Die Prognosen hatten bei Werten zwischen - 1,0 % und -1,2 % gelegen. Aber auch der Chicagoer Einkaufsmanager-Index fiel deutlich besser aus als erwartet: Statt 43 wurden 46,2 Indexpunkte erreicht. Das indiziert zwar immer noch eine schrumpfende Wirtschaftsleistung, jedoch ist eine Verlangsamung des Negativtrends und somit eine Stabilisierung zu erkennen. Dieser Wert gibt zwar lediglich eine Indikation für die Region Chicago, wird aber gerne als Prognose für den Trend beim Nationalen Einkaufsmanager-Index
verwendet.

Dieser wurde dann am Donnerstag veröffentlicht. Er fiel mit 39,8 deutlich schlechter als erwartet aus. Die Prognosen hatten dagegen bei 44 gelegen, nach einem Wert von 47 im Vormonat. Scheinbar paradox die Reaktion der Börse darauf: Zunächst rutschte der Dow Jones 60 Punkte ins Minus, konnte sich jedoch schon bald wieder fangen und sukzessive nach
oben kämpfen. Zum Schlußstand ein Punktegewinn von 188 Punkten oder 2,1 %.

Mit diesem Phänomen werden wir uns an der Börse wahrscheinlich mindestens noch bis zum Jahresende zu beschäftigen haben: Die Stimmungsindikatoren befinden sich annähernd auf historischem Tiefstniveau, aber die Börse ist schon weiter. Auch wenn sich anhand der Konjunkturdaten noch keine Verbesserung erkennen läßt, versucht die Börse die konjunkturelle Trendwende vorwegzunehmen. Das ist zeitweise auch mit Rückschlägen verbunden, wie am Dienstag beim Verbrauchervertrauen. Der Trend weist gleichwohl, wenn auch mit temporären Rücksetzern, nach oben. Auf einen Effekt muß besonders beachtet werden: Bei den Oktober-Indikatoren gehen die Auswirkungen der Terroranschläge erstmals vollständig in die erhobenen Daten ein. Höchstwahrscheinlich sind diese stark ins Negative überzeichnet und werden sich bereits im November schon wieder verbessern.

Ein weiterer Grund für die freundliche Tendenz am Donnerstag: Das US-Finanzministerium hat bekanntgegeben, bis auf weiteres keine Staatsanleihen mit dreißigjähriger Laufzeit mehr aufzulegen. Das führte sowohl bei amerikanischen als auch bei europäischen Langläufern zu einer Rally fast ohne Beispiel. Damit beschleunigte sich die ohnehin schon positive Tendenz bei den Rentenwerten noch, was mit einer stetigen Verringerung des Renditeniveaus einhergeht. Sinkende langfristige Zinsen
sind natürlich ein zusätzlicher Treibsatz für die Börse. Gepaart mit der großen Skepsis und dem immensen Liquiditätsüberhang ein perfektes Szenario für die Aktienmärkte.

Die steigenden Kurse wurden am Donnerstag zwar nur von mittelmäßigen Umsätzen, jedoch einer erfreulichen Marktbreite mitgetragen: Am Big Board gab es 2.142 Gewinner und nur 950 Verlierer. Auch die Markttechnik verbessert sich wieder: Im 'Daily-Stochastik' haben wir mittlerweile
sogar ein überverkauftes Niveau erreicht. Mit der Rally von gestern steht dieser Indikator bereits schon wieder kurz vor einem Kaufsignal.

Bei den Einzelwerten gab es wenig substantielles. Microsoft hat sich gütlich mit den Kartellbehörden geeinigt. Die US-Bundesstaaten müssen zwar noch zustimmen, jedoch scheint Bill Gates trotz einiger Zugeständnisse weitestgehend ungeschoren davongekommen zu sein. Die Börse reagierte mit einem Kursgewinn von 6,4 % auf 61,84 $. Damit läuft die Aktie seit Anfang Oktober in einem intakten kurzfristigen Aufwärtstrend nach oben. Kurzfristiges Ziel sind nun erst
einmal 66/67 $.

Zum deutschen Markt: Wegen des Feiertages war der Handel am Donnerstag müde und unentschlossen. Kurzfristig konnten nur die US-Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung etwas beflügeln. Um 14.30 Uhr MEZ wurde der Wert bekanntgeben, der mit 499.000 geringer ausfiel, als mit 508.000 erwartet worden war. Da es sich hierbei um einen wöchentlich erhobenen Wert handelt, dürfte die über die Tagestendenz hinausgehende Aussagekraft jedoch zu vernachlässigen sein. Wichtiger ist da schon die monatliche Arbeitsmarktstatistik, die heute um 14.30 Uhr bekanntgegeben
wird.

Am 'Gängelband' der Wall Street konnte jedoch auch der DAX ab 16.30 Uhr durchstarten. Zum Handelsschluß nach einem durchwachsenen Tag dann schließlich doch ein Plus von 1,7 %. Die Markttechnik stellt sich ähnlich dar wie beim Dow Jones. Das jedoch mit der Ausnahme, daß der Daily-Stochastik beim DAX bereits schon ein Kaufsignal geliefert hat. Kurzfristig sind nun wieder 4.800 Punkte drin, wenn die
Arbeitsmarktdaten in den USA heute nicht übermäßig schlecht ausfallen. Das weitere Szenario bis zum Jahresende stellt sich folgendermaßen dar: Kann der DAX auf Schlußkursbasis die Marke von 4.850/4.870 überwinden, liegt das nächste Ziel bei 5.200 / 5.400 Punkten.

Zu den Einzelwerten: Die Deutsche Bank verdiente deutlich weniger, kann sich jedoch im Konzert der deutschen Wettbewerber positiv exponieren. Der Konzerngewinn nach Steuern brach in den ersten neun Monaten um 37 % auf 2,75 Mrd E. ein. Das hört sich schlecht an, fällt jedoch besser
aus als bei der Konkurrenz. Auch die Analysten hatten schlechteres erwartet. Besonders hervorhebenswert: Trotz der sehr schlechten Marktverfassung konnte das Handelsergebnis um 27 % auf 6,9 Mrd E. gesteigert werden. Das ist respektabel, läßt jedoch keine Prognose der
Ertragsqualität für die Zukunft zu. Darüber hinaus hat die Deutsche Bank wegen der erstmaligen Bilanzierung nach der Rechnungslegungsvorschrift IAS 39 einen gewissen Rückenwind genießen können. Dennoch steuert auch die Deutsche Bank gegen: Statt wie ursprünglich geplant sollen bis 2003
nicht 2.600, sondern 7.100 Stellen gestrichen werden. Die Aktie legte am Donnerstag um 2,8 % auf 63,55 E. zu.

Am Neuen Markt geht es weiter aufwärts. Eine Spekulation auf eine Fortsetzung der Erholung mittels Index-Zertifikat auf den Nemax 50 empfiehlt sich auch weiterhin. Mehr dazu in der aktuellen Actien Börse.

Das war's für heute. Ich wünsche ihnen ein schönes Wochenende.

Oliver Kantimm
 




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cap blaubär:

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05.11.01 10:53
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Markttechnik schlägt Zinssenkung
Mails/Nachrichten vom 05.11.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
die Märkte warten auf eine weitere Zinssenkung, deren Bedeutung ich jedoch deutlich relativiere. Mehr als ein technisches Signal steckt nicht darin. Eigentlich nur eine psychologische Stütze. Jeder Ökonom weiß das. Aber die
Medien machen daraus eine neue Story. Schwieriger ist der Umstand, daß die Märkte bis zur Stunde technisch überkauft sind. Diese Marktlage ist zwar grundsätzlich nicht bedenklich, aber hinderlich. Eine Zinssenkung kann dies
für ein paar Stunden oder einen Tag überspielen, aber mehr ist nicht drin. Die US-Wirtschaft zeigt sich dagegen robuster als erwartet. Das überrascht wiederum mich nicht, wie ich Ihnen mehrfach schrieb: Unterscheiden Sie sehr
zwischen den Erwartungszahlen (auf Umfrageergebnisse) und den tatsächlichen statistischen Belegen. Dies wird noch bis in den Dezember oder gar Januar hinein so sein. Insbesondere galt dies für den Einkäuferindex, der auf ein
Tief absackte. Natürlich ist diese Haltung mehr als verständlich. Die erhöhten Arbeitslosenzahlen hatte ich schon früher avisiert. Worauf Sie jetzt achten sollten und worin wohl die beste und auch sicherste Konjunkturprognose steckt, erläutere ich Ihnen in der nächsten AB.

Wall Street konkret: Ich warte geduldig darauf, daß der Dow Jones wieder in die alte Range zurückläuft, also über 9.500. Darin bin ich ganz konsequent. Solange er dies nicht schafft, steht er auf einem Bein. Das paßt mir nicht. Hilfreicher ist die Markttechnik des Nasdaq, die aber wiederum sehr differenziert verläuft. Weil das so ist, hatte ich kürzlich - und heute erneut - auf den Nasdaq 100 hingewiesen, und zwar als Tracking-Stock. Erstmals bei 30
$ empfohlen, inzwischen 35,60. Tickersymbol QQQ und Sie kaufen damit den gesamten Nasdaq 100 und schöpfen so diesen Trend am besten aus, ohne in die Problematik zu gelangen, auf den richtigen Titel zu setzen bzw. setzen zu müssen.

Machen Sie sich bitte die Mühe, einige meiner Empfehlungen der letzten Woche nachzuvollziehen. Das beginnt mit den Chiptiteln bis zu den Softwarewerten und anderen Besonderheiten, die im Schnitt zwischen 15 und 35 % zugelegt
haben. Natürlich weiß ich nicht, wie Sie zum Zuge kamen. Bei einigen wollte ich abstauben und das ging knapp daneben, z.B. bei AMD zwischen 6 und 7 $, inzwischen 12,50 $ und der Tiefstkurs lag bei 7,70 $. Daran erkennen Sie: Es
baut sich Schritt für Schritt in diesen Titeln ein Potential auf, das man schwer definieren kann, weil die Volatilität hoch und deshalb der optimale Einstieg sehr schwierig ist. Nebenbei: Apple Computer hatte den Boden bei 13,50 $, inzwischen knapp 19 $, Broadvision 0,68 $, inzwischen aber 2,12 $ etc. Alles zusammen gehört zu dem beschriebenen Umfeld. Der längerfristige Trend stimmt, aber die technischen Schwankungen innerhalb dieses Trends sind das Salz in der Suppe. Sogar für Palm, worüber heftig
diskutiert wurde: Tief 1,35 $, inzwischen 2,60 $. Das sind die berühmten 100 %, von denen ich so gern spreche. Übrigens sieht Palm bereits den Boden für den Umsatz. Auch hier wird der Schock aus New York Schritt für Schritt überwunden.

Frankfurt wartet natürlich auch auf die weitere Tendenzvorgabe. Doch diese kommt keineswegs von einer Zinssenkung, die in 12 Stunden vergessen sein wird. Wichtiger sind die 9-Monatszahlen. Allerdings: Es ist schon merkwürdig, wenn die Degussa vor 4 Wochen offiziell (Vorstand) an der Ergebnisprognose festhält, um sie anschließend zu widerrufen. Damit ist eine zuverlässige Einschätzung einer Aktie nicht mehr möglich. Zudem halte ich
dies für ganz schlechten Stil. Eines wird aber wohl bedeutsam: Alle Großbanken gehen erstmals seit 50 Jahren an das Thema echter Entlassungen heran. Eigentlich gab es dies seit 1918 nicht mehr. Das bedarf einer neuen Einschätzung, nachdem ich mich Gott sei Dank seit dem Frühjahr mit den Banken sehr schwer getan habe. Doch auch hier: Im Moment erwarte ich keine sensationellen Fakten, die eine völlige Neueinschätzung bedingen. Interessant ist allerdings, DAX gegen MDAX zu stellen und das diesbezügliche Erholungspotential abzuschätzen. Das versuche ich in der nächsten AB.

Die Termine von heute: Mit den Zahlen zum 30.9. sind Hugo Boss und Comroad dran. Interessanter wird das Ergebnis von Cisco per 30.9. als Tendenzindikator für die Netztechnik.

Das wär's für heute, bis Morgen,

herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 




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cap blaubär:

Flüssig?????

 
06.11.01 10:54
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Liquiditätsrally sicher, aber schwierig
Mails/Nachrichten vom 06.11.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
Börsen wie diese unterliegen eigenen Gesetzen. Dafür gibt es eigentlich nur einen Vergleich und auch der ist eher indirekt, aber mindestens verständlich. Nämlich die Situation im Oktober/November 1987. Das bedeutet: Nach einem Zusammenbruch der Märkte ist das anschließende Erholungspotential ebenso sicher wie schwierig auszuloten. Das bedeutet: Daß die Märkte weiter steigen, steht außer Zweifel. Doch der Druck in der Liquiditätspipeline ist so groß, daß man ihn nicht messen kann. Gestern erlebten Sie so etwas.

Obwohl New York und auch die anderen Märkte kurzfristig überkauft sind und zur Vorsicht mahnen, führt der genannte Liquiditätsdruck einerseits vor dem Hintergrund sinkender Zinsen andererseits zu automatischen Umschichtungen, die im Umfang und auf der Zeitachse schwer definierbar sind. Also: Wenn Sie in den Medien von der Hoffnung auf sinkende Zinsen lesen, so ist dieser Sachverhalt gemeint und nicht der, wonach sinkende Zinsen eine besondere Stimulans für die Wirtschaft darstellen. Ich hatte dieses Thema gestern schon berührt. Wer aber Liquidität hält, muß jetzt zweifellos handeln. Das tun die großen Fonds. Die Konsequenz formuliere ich in der nächsten AB auf Seite 2 sehr griffig, um das Ganze auch im Griff zu halten. Es ist kein Widerspruch, wenn ich sage: Gekauft wird bei Schwäche, aber daß gekauft werden muß, ist ebenso klar und gilt seit dem 24.9., als ich dies unmißverständlich dargestellt habe. Die nächste echte Denkpause liegt erst zwischen 5.200 und 5.500 im DAX bzw. oberhalb von 10.000 im Dow Jones.

Wall Street konkret: Die alten Relationen stimmen wieder. Aber nach wie vor ganz knapp. Am wichtigsten erscheint mir: Der Nasdaq ist wieder der Turbo für den Rest des Marktes: Nasdaq 100 +3,8 %, Dow Jones +1,26 % und S&P +1,42 %, woraus unmittelbar meine gestrige Empfehlung für den Nasdaq-100-Tracking-Stock bei nunmehr 37,05 $ angelangt ist und die ersten 23 % gemacht hat. Bleiben Sie bei dieser Nasdaq-Spekulation. Bitte den Chart in der AB noch einmal zur Hand nehmen. Erstes Ziel sind 51 $. Aber auch die Klassiker laufen: Loews, die ich bei 48 $ empfahl, erreichten inzwischen 56 $. Genentech lief von 42 bis 54 $, Lockheed von 39 auf inzwischen 48 $ und Lear schaffte den größten Sprung von 20 auf 33 $. Soweit zu den Empfehlungen der letzten ABs und ohne Technik. Schon fast lustig, aber auch nicht untypisch: Silicon Graphics schaffte in den letzten drei Wochen den größten Sprung, nachdem es dort Pleitevermutungen gab: Von 0,33 auf 2,12 $. Broadvision gestern übrigens schon bei knapp 2,28 $ nach 0,68 $ und Sie
beachten dazu bitte die nächste AB. Ergänzend dazu: Schauen Sie sich PMC Sierra und Power One noch einmal an. Ich hatte im Sommer auf beide Titel hingewiesen und warte im Moment noch auf die 9-Monatszahlen. Eine Anfangsposition ohne Limit würde ich riskieren und auf jeden Fall verbilligen, falls Sie damals kauften und im Moment noch schief liegen.
Gleiches gilt für Network Appl., die von 123 $ kommen, auf 6 $ abgefallen waren und inzwischen wieder 17 $ erreichten. Soweit schon einiges 'vorab'.

In Deutschland dominierten gestern Technologie, Banken und Autos. Das steht in einem krassen Gegensatz zu den Analystenmeinungen, was ich wiederum recht typisch finde. Nachdem alle Technologietitel 'abgestuft' worden sind, konnten sie steigen. Darüber kann man lachen, aber es ist ernst. Meine Einschätzung bleibt wie beschrieben. Diese Titel marschieren im Zickzack und wenn ich dazu schreibe: An schwachen Tagen kaufen, so ist es jeweils die untere Zacke, die ich meine. Hier beachten Sie aber die Zielkurse, die ich genannt habe. Das gilt auch für die Autoaktien. Alle sind überrascht, daß die Amerikaner um 19 % zulegen. Das liegt an den Zahlungszielen bis zu zwei Jahren. Daraus wurde in der deutschen Presse ein Minusgeschäft. Stimmt nicht: Zwei Jahre Zahlungsziel kostet im Moment für eine AAA-Adresse um 3 % bzw. 6,2 % für 24 Monate. Das wiederum ist so viel wie ein Preisrabatt in gleicher Höhe oder rd. 7.5 %. Wenn darauf die Käufe anspringen, ist das ein normales Marktverhalten. Meines Erachtens auch nicht untypisch im Verhältnis zum sog. Konsumentenvertrauen, welches eine Minuszahl ausweist. Daran sehen Sie den Unterschied zwischen Erwartungswerten und statistischen Ergebnissen. Betroffen ist natürlich auch DaimlerChrysler, und zwar nachdrücklich positiv.

Bei den Telekomaktien läuft es genauso. Meine letzte Meinung in der AB unterstreiche ich und gehen Sie davon nicht ab, was auch immer Sie anderweitig lesen. Warum formuliere ich so allgemein? In einer Erholungsbörse steigt alles mehr oder weniger in gleicher Art und Weise wie in der
vorlaufenden Baisse. Ich bitte dies sehr zu beachten. Eigentlich spielt sich alles im DAX und MDAX ab. Hier liegt auch Ihr Augenmerk.

Die Euro-Einschätzungen der letzten zwei Tage in den deutschen Medien teile ich nicht. Teilweise war von großen Erholungspotentialen die Rede. Diesbezüglich bleiben Sie bitte sehr bedeckt.

Das wär's für heute, bis Morgen,

herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 




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cap blaubär:

nixvielzins Aktien teurer

 
07.11.01 10:40
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Zinssenkung psychologisch hilfreich
Mails/Nachrichten vom 07.11.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
die Zinssenkung der amerikanischen FED auf den tiefsten Stand der kurzen Dollarzinsen seit dem Koreakrieg ist natürlich ein Datum. Psychologisch verständlich und richtig, in der wirtschaftlichen Bedeutung gleich Null, aber psychologisch ungemein hilfreich. Die EZB wird letztlich den gleichen Weg gehen, so daß von dieser Seite noch einige Phantasie kommt. Indes:

2 % FED-Fund und vielleicht demnächst 3 % im EZB-Bereich zwingt die Liquidität aus den Konten raus und in die Depots rein, sprich Aktien. Sie wissen, daß 3 Billionen Dollar auf diesen Parkstationen auf lukrative Anlagen warten. Das Ganze muß nicht in wenigen Wochen in die Märkte gedrückt werden, aber steht sozusagen vor der Tür.

Markttechnisch befinden wir uns am oberen Rand der überkauften Zonen. Darauf machte ich schon gestern aufmerksam. Sie konnten es gestern im DAX schon nachvollziehen, obwohl in den USA noch nicht ganz. Jedenfalls befinden wir uns in einer Zone, wo das Rückschlagspotential größer ist als die Chance nach oben. Das gilt für die ganz kurze Sicht. Indes ist noch ein letzter Schub bis 5000/5100 Punkte im DAX vorher möglich.

Wall Street konkret: Plus 134 im Dow waren gestern rd. 1,25 %. Die größere Dynamik kam von der Nasdaq mit über 2,8 %, und das entspricht dem schon beschriebenen Turboeffekt. Erstmals erreichten die bekannten technischen Indikatoren im übrigen wieder ein Bild wie vor dem 11. September. Der Dow schaffte erneut die erste Grundlinie über 9400, aber sehr sehr knapp. Fazit für Sie für heute:

Stellen Sie alle Käufe zurück. Ich warte auf eine technische Korrektur. Ob Sie Zwischengewinne mitnehmen wollen, überlasse ich Ihnen. Das ist Trading. Investoren werden über den Daumen gepeilt rd. 15 % billiger herankommen. Rechnen Sie nach: Sehr viele Aktien gewannen bereits deutlich über 50 %, teilweise 100 % gegenüber dem Tief. In solchen Fällen gibt es immer Gewinnmitnahmen.

Frankfurt hatte gestern zum Schluß schon Konditionsschwächen. Hier gilt prinzipiell das gleiche, wenn auch weniger ausgeprägt. Insgesamt gilt jedoch: Der Aufwärtstrend ist intakt und das technische Rückschlagspotential liegt etwas unter 10 %. Bleiben Sie deshalb bei meinen Limits, wie in der letzten AB angegeben. Legen Sie sie gültig per Ultimo November in den Markt. Vielleicht geht nicht jedes Limit auf, aber ... lassen Sie sich überraschen.

Anmerkung: Der kürzlich vorgeschlagene Wechsel von Puma in Adidas wurde mit den Zahlen von Adidas gestern eindrucksvoll bestätigt. Bis 65 E. für Adidas bitte weiter so disponieren. Im übrigen jedoch:

Ich warte auch in Frankfurt auf eine technische Korrektur. Deshalb besteht heute für mich kein Handlungsbedarf. Sie erkennen es auch daran: In den letzten 6 Börsentagen liefen 28 Aktien von 30 im Gleichschritt. Gestern differenzierte sich alles schon sehr viel deutlicher. Zudem ist der VDAX noch immer nicht unter 30 gefallen!

Das wär's kurz und bündig für heute, bis Morgen.

Mit freundlichen Grüßen

Hans A. Bernecker
 




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werwillmitnachoben????

 
08.11.01 10:39
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Märkte wollen nach oben
Mails/Nachrichten vom 08.11.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
daß die Märkte nach oben wollen, ist klar. Daß sie es gradlinig schaffen, ist eher zweifelhaft. Also bleibt es beim Thema: Wie sehen die Korrekturen in einem Aufwärtstrend aus? In der Regel kurz und scharf. Das aber bedeutet bei einer Aktie wie Cisco, die gestern 19 $ erreichte, daß Sie sie noch einmal mit 16 $ erwischen. Ausschließlich um dieses Faktum geht es in den nächsten zehn Tagen. Denn:

Alle reden von Rezession und steigenden Arbeitslosenzahlen in den USA. Eine Grafik dazu zeige ich in der nächsten AB und gestern kam die wichtigste ergänzende Zahl heraus, die genau das zeigt, um was es geht: Die Folge der Entlassungen ist die massiv steigende Arbeitsproduktivität. Sie stieg im
letzten Quartal um 2,7 % im Jahresvergleich und als Jahresrate gerechnet. Dies ist aber stets die Voraussetzung für die Investitionen, deren Anteil am BIP zwar mit 30 % deutlich geringer sind als der Konsum (62 %), von denen
aber die weitaus größere Konjunkturdynamik ausgeht. Mein Tipp bleibt: Schauen Sie auf die Chipaktien, obwohl noch alle von großer Chipkrise reden. Die weiteren Details dazu in der nächsten AB. Im übrigen: Das gilt nicht nur für USA, sondern für alle in Europa bis zu Taiwan Semiconductor.

Die Wall Street konkret: Ich bin geduldig und warte auf die technische Korrektur, weil ich es ungern sehe, wenn Sie in steigende Kurse hineinlaufen. Dabei unterstelle ich allerdings, daß Ihre Basispositionen längst stehen. Dazu habe ich alles frühzeitig und umfangreich gesagt. Anmerkung zum Nasdaq Tracking Stock. Mir berichten Leser, daß die Banken beim Verkauf Steuern einbehalten. Das ist rechtlich unrichtig. Soweit die Auskunft, die ich gestern erhielt. Die Einstufung dieses Titels als Trust trifft nicht zu. Wer betroffen ist, legt Widerspruch ein. Die WKN-Nr. wird von vielen gewünscht: 989871. Aber für jede ordentliche Bank reicht natürlich das Tickersymbol: QQQ-38. Der erste Kauf lag bei 30 $. Das nächste Kauflimit liegt bei 35/36 $, also auch hier Korrekturen abwarten und nicht nervös werden. Ziel sind 51 $. Später mehr. Klären Sie aber bitte den steuerlichen Sachverhalt, wofür ich nicht zuständig bin.

In Frankfurt sieht es genau so wie in New York aus. Die Hürde 4800 ist die untere Stufe der Problemzone, die Sie in der nächsten AB auf der S. 1 sehen. Ich habe sie handschriftlich eingezeichnet. In dieser Problemzone zwischen 4800 als unterer Bereich und eigentlich 5200 als aktuelle Zone geht es bis 5500. Das sind in Prozent eine Menge, aber sie zeigt Ihnen auch, was für die Jahreswende bevorsteht. Diese Range wird die Konsolidierungsflagge werden, die vermutlich bis in den Januar hinein reicht. Andererseits:

Wenn der IWF die deutsche Konjunkturprognose auf 0,7 % senkt und der in ökonomischen Dingen sicherlich nicht 'federführende' Bundesbankpräsident sich nun auch noch zur Weltkonjunktur äußert, so sehen Sie dies bitte sehr
gelassen. Um es in einem Satz zu sagen: Schockwirkungen haben nie Tendenzwirkung, wenn sie auch für ein bis zwei Quartale begrenzte Gültigkeit haben. Es ist schon erstaunlich, mit wie kurzer Elle gemessen wird.

Die Markttechnik zeigt in Frankfurt, daß mit dem Zinsentscheid der EZB ebenfalls ein Ende der Erwartungen erreicht ist. Mit dem Zinsentscheid setze ich mehr auf eine technische Korrektur als auf eine weitere Rally. Aber: siehe oben. Auch hier geht es mir nur darum, einige Prozente billiger heranzukommen. Im übrigen sieht der langfristige Trend natürlich sehr viel positiver aus, als die Konjunkturpropheten skizzieren. Die Börse zeigt also, wo es langfristig hingeht, weil sie der beste Antizipationsmechanismus ist, den es gibt. Aktien mit besonderem Hintergrund werden sich von dieser Markttechnik auch abkoppeln können. Ich erinnere an meine verschiedenen Hinweise auf Bilfinger + Berger, die gestern neuen Topkurs erreichten, weil das Buderus-Paket zur Disposition steht. Die Hintergründe lasen Sie in der AB. Die Schwarz Pharma hält an seiner Prognose fest. Das ist die einzige Turnaround-Spekulation im deutschen Pharma-Markt, auf die ich mehrfach hingewiesen habe. Neuer Rekord für K + S ist nur eine Zeitfrage. Bei Adidas liegt das Ziel vorerst bei 78 E., womit mein Abstauber-Limit mit 61 E. wohl nicht mehr zum Zuge kommt. Es war aber richtig, letzte Woche von Puma auf Adidas zu wechseln.

Meine Empfehlung heute: In den Basiswerten bleibe ich vorsichtig, bei Spezialitäten ist das eine oder andere dann ein Kauf, wenn dahinter harte Fakten stehen. Lesen Sie dazu die letzten vier Briefe, die darüber Aufschluß geben.

Aufschlußreich: Die Freude über einen festen Euro, die einige Medien vor ein paar Tagen verbreiteten, war rasch verflogen. Trotz Zinsvorsprung von 1,5 % und demnächst 1 % für den Euro gegen Dollar sieht die Markttechnik eher danach aus, daß der Dollar stärker wird. Das hängt vor allem von der Entwicklung des amerikanischen Aktienmarktes ab. Entscheidung aber nicht vor der Jahreswende.

Bis morgen, herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 




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cap blaubär:

preiswerter an Aktien zu kommen

 
09.11.01 10:06
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Anstehende Korrektur für Käufe nutzen
Mails/Nachrichten vom 09.11.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
die Zinssenkung der EZB ist zu begrüßen und gestern auch honoriert worden. Damit ist eine technische Korrektur zunächst fällig. Wer gestern kaufte, kaufte also ungünstig. Wer in den nächsten Tagen kauft, investiert deutlich günstiger. An einem Beispiel: Wer eine Aktie bei 15 E. kauft, die ein Potential bis 25 E. hat, verdient 66 %. Wer diese Aktie bei 13 E. erwischt, macht aber 92 % Gewinn. Auf diesen kleinen Unterschied kommt es an, wenn ich darauf warte, über Limits bei technischen Korrekturen preiswerter an Aktien zu kommen. Das ist das Thema der nächsten Tage. Deshalb bleibt es bei meinen in der AB gegebenen Limits, gültig per Ultimo des Monats, die natürlich nicht alle erreicht werden. Konzentrieren Sie sich auf jene, die in Ihr Depot hineinpassen. Indes:

Operieren Sie nicht über Puts oder derartiges. Das ist gefährlich. Warum? Technische Korrekturen im Aufwärtstrend fallen meist kurz und scharf aus. Gewissermaßen wie mit einem Messer geschnitten. In einer solchen Korrektur zu operieren ist sehr schwierig, wenn es natürlich auch möglich ist. Dann müssen
Sie aber 12 Stunden vor dem Computer sitzen. Wichtiger ist mir deshalb, daß Sie die nächsten Kaufkurse richtig zu erwischen versuchen. Ergänzend zur AB, die Ihnen heute vorliegt:

Die Problemzone für den DAX habe ich auf der Seite 1 markiert. Sie reicht von 5000 bis 5500 und wir waren gestern ganz knapp an der 5000er-Marke dran. Wie sich das z. B. für die Banken darstellt, lesen Sie auf der Seite 3. Und dasjenige für MDAX-Titel erläutere ich auf Seite 4. Aus beidem ergibt sich: Das gesamte Erholungspotential ist noch längst nicht ausgeschöpft. Doch Sie erkennen es nur aus der Markttechnik und an keiner einzigen fundamentalen Zahl. Deshalb ignorieren Sie die Firmennachrichten weitgehend, es sei denn, sie sind sensationell gut oder völlig neu. Eine solche Argumentation ist selten. Ich habe Ihnen aber die Gründe für diese pauschale Betrachtung eingehend erläutert. Über die fundamentalen Fakten unterhalten wir uns später.

Die Wall Street erreichte gestern erneut die kritische Hürde und steht damit wieder in der alten Range "vor New York". Das Ganze ist aber sehr knapp. Auch hier werden die nächsten 5 Börsentage sehr wichtig werden. Hält sich nämlich der Dow deutlich über 9500, so würde er dann sehr schnell weitere
1000 Punkte gewinnen. Ergo: Auch hier warten Sie auf die Korrekturkurse, die ich ab Montag für die bekanntesten Technik-Aktien täglich diskutieren werde. Heute besteht kein Handlungsbedarf.

Zurück zu Frankfurt: Der Informationsstand zum Wochenende wird nicht sehr gravierend ausfallen. Deshalb verweise ich lediglich auf das, was ich in der AB geschrieben habe. Sollte es spezielle Fragen geben, so stehe ich ab 12.00 Uhr auf dem Board zur Verfügung.

Ich wünsche Ihnen damit ein schönes Wochenende.

Mit freundlichen Grüßen

Hans A. Bernecker
 




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Pichel:

wie isn das zu verstehen? Opa B. bei Ariva?

 
09.11.01 10:28
Sollte es spezielle Fragen geben, so stehe ich ab 12.00 Uhr auf dem Board zur Verfügung.

Ich wünsche Ihnen damit ein schönes Wochenende.

Mit freundlichen Grüßen

Hans A. Bernecker


cap blaubär:

daaa

 
09.11.01 10:37
www.bern-stein.de/cgi-bin/ruboard/ruboard.pl/p2/msg/40556.html
cap blaubär:

Aldi informiert abwarten

 
12.11.01 10:25
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Korrekturkurse abwarten
Mails/Nachrichten vom 12.11.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
diese Woche steht unter dem Eindruck technischer Korrekturen. Wie weit sie gehen, hängt voraussichtlich davon ab, wie die Informationen sich gestalten. Zu berücksichtigen ist: Im Durchschnitt gewannen alle Märkte seit dem Tief vom 24.09. runde 33 %. Das ist ein Wort. Also sind technische Korrekturen - wie schon beschrieben - nur ein Teil der gesamten Markthaltung. Der Dow Jones schaffte wenigstens die Rückkehr in die alte Range oberhalb von 9400/9500. Das ergibt ein Wochenplus von 3 % und nur noch 11 % unter Jahresbeginn. Dazu fehlen dem Nasdaq übrigens noch 26 % und dem S&P 500 noch 15 %, jeweils von damals gerechnet oder umgekehrt: Der Nasdaq müßte 30 % zulegen und der S&P 18 %, um wieder beim Ausgangspunkt vom 2. Januar zu sein. Das alles liegt noch vor uns, wird erreicht werden, aber bitte nicht bis zu Sylvester dieses Jahres.

Wall Street konkret: Schauen Sie sich die Wochenbilanz einmal an. Es gibt eine ganze Reihe von Aktien, die Sie alle kennen und die zwischen 15 und 35 % zulegten. Sogar Hewlett Packard schaffte noch 12 %. Aber die High-Tech-Varianten auch 19 % (Broadvision) oder 35 % wie Siebel bzw. 25 % für Yahoo, um nur einige zu nennen. Dagegen war einer der Hauptverlierer mit -15 % Compaq, nachdem die Fusion mit HP in der Luft hängt. Alles zusammen bedeutet:

Nach diesen rasanten Gewinnen ist eine Korrektur äußerst gesund und wünschenswert. Ich bleibe deshalb dabei: Je kürzer und schärfer, desto besser. Das wird diese Woche schon im Ansatz zeigen. Dagegen werden die Firmennachrichten weniger Bedeutung erlangen, weil mehr oder weniger alle 9-Monats-Zahlen schon raus sind. Wie scharf aber Korrekturen ausfallen können, zeigte auf deutscher Seite der Fall Commerzbank mit dem Verlustabschluß für 9 Monate.

Zur deutschen Börse: Sie ist ein Spiegelbild der amerikanischen Tendenz. Diese Woche wird wahrscheinlich eine Woche der Siemens-Gruppe. Die Abschläge am Freitag für Epcos, Infineon und Siemens sind eine Vorbereitung. Wesentlich sind sie gleichwohl nicht. SAP wird in einem solchen Falle mit eingebunden.

Problematischer sind die stark unterschiedlichen Meinungen der Analysten über einzelne Titel. So gibt es Empfehlungen für Dt. Telekom mit Ziel 35,20 E. (MM Warburg), aber auch Allianz mit Kursziel 340 E. und Fresenius Medical mit Ziel 100 E. Diese Einschätzung unterstreiche ich. Die Rückstufungen für Bayer und Infineon lassen sich dagegen weniger vernünftig einordnen. Das Ganze läuft darauf hinaus: Die 9-Monats-Zahlen der Unternehmen enthalten sehr viele Einmaligkeiten. Sie hängen teilweise mit der Konjunktur zusammen, teilweise aber auch durch Besonderheiten in der Firmenstruktur. Die darauf begründete Gewinnschätzung ist in den meisten Fällen sehr kurzfristig gedacht. Deshalb halte ich sie für nicht aussagefähig.

Meine Linie bleibt: Ich halte zunächst an den Auffangkursen, wie in den letzten Briefen genannt, fest. Weitere Korrekturen gebe ich in der nächsten AB, wofür es im Moment zu früh ist.

Auf dem Terminkalender stehen heute die 9-Monats-Zahlen von Degussa, Henkel, Comdirect und Mobilcom. In Mailand übrigens die durchaus interessanten für Benetton. Dazu in Kurzform: Die kürzliche Gewinnwarnung von Degussa ändert meine Einschätzung nicht und wird mit den heutigen Zahlen bestätigt sein. Mobilcom bleibt auf der schiefen Ebene der Erträge, aber alle negativen Aspekte sind im Kurs enthalten. Diese Aktie lebt jetzt vom Erholungspotential der Großen. Fundamental ist diese Aktie im Moment nicht einzuschätzen. Die Fakten kennen Sie. Werden aber diese Aktien anziehen, so läuft Mobilcom mit. Das aber ist ein Potential, das nicht unbeträchtlich ist, und mithin ist Mobilcom eine Trading-Chance.

Zum Euro: Meine Vermutung eines eher schwächeren Euro bleibt bestehen. Technisch ist aber eine konkrete Aussage noch nicht möglich.

Empfehlung im Ganzen: Warten Sie die Korrekturkurse ab und konzentrieren Sie sich darauf, diese einigermaßen zu erwischen. Das wär's für heute.

Mit freundlichen Grüßen

Hans A. Bernecker
 




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cap blaubär:

Hammer nebens Sparschwein und warten

 
13.11.01 11:03
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Korrektur noch nicht beendet!
Mails/Nachrichten vom 13.11.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
Amerika verdient erneut unser Mitleid und unsere Anteilnahme. Das gilt für die Menschen im einzelnen und für die ganze Nation. Ich nehme an, daß Sie darin mit mir einig gehen. Das führt aber nicht an der Tatsache vorbei, nun über sehr nüchterne Dinge zu referieren.

Die Art und Weise, wie die Märkte gestern nachmittag auf das New Yorker Unglück reagiert haben, zeigt Ihnen die Qualität des gesamten Erholungspotentials bzw. die neue Tendenz. Dabei spielt der Begriff 'relative Stärke' eine nicht unbedeutende Rolle. Mit ihm erkennen Sie, wie jede Ihrer Aktien sich im Umfeld von Marktschwächen verhält. Typisch war gestern z. B., daß die Kurse zwar teilweise um 5 % und mehr nachgaben, aber nur bei deutlich geringeren Umsätzen. Es existiert also generell kein wirklicher Verkaufsdruck mehr. Folge:

Pokern Sie weiter um die tiefsten und möglichen neuen Kaufkurse. Meine Abstauberlimits bleiben durchweg erhalten. Ich hatte sie vor allem für den deutschen Markt gegeben. In den Technologie-Aktien der Amerikaner gilt im Prinzip: 10 % unter aktuellem Niveau ist alles ein Kauf. Das nehmen Sie bitte als eine pauschale Beurteilung, weil die ganz exakte Einschätzung nur über den Chart nebst Umsätze möglich ist. Das ist an dieser Stelle nicht machbar.

Wall Street konkret: Meine begonnene Chip-Spekulation unterstreiche ich. Ich hatte sie im Sommer begonnen, nach dem Attentat kurz unterbrochen und in den letzten Briefen neu akzentuiert. Das hat zwei Seiten, worauf ich ausdrücklich aufmerksam mache und heute in den neuen Prognosen auch dargestellt ist(FAZ).

Die Chipindustrie ist einer der besten Konjunkturindikatoren für die wirtschaftliche Erholung. Während sie also noch von Rezession lesen, wie z. B. heute bzgl. des Gutachtens für Europa, kündigen solche Branchen schon weit früher das an, worauf es ankommt, wenn die Statistiker gerade noch die Ist-Situation beschreiben. Es gibt noch einige Branchen, die das gleiche Bild zeigen. Ich hatte schon früher den Begriff verwendet: Es gibt vorlaufende und nachlaufende Wirtschaftssektoren. Die Chips gehören zu den ersteren. Dem folgen die Computer (Hard- und Software) und ganz besonders auch Internet. Hierfür hatte ich in der letzten AB die ersten Dispositionen empfohlen. In den nächsten Briefen werde ich dies noch erweitern.
Voraussichtlich wird Internet also noch besser als die Chip-Industrie zeigen, wann, wie und in welcher Form die wirtschaftliche Erholung beginnt.

Eine Neu-Empfehlung resultiert daraus noch nicht. Wie die Bewertung des Marktes insgesamt aussieht, lesen Sie in der nächsten AB. Das ist wichtig für Sie, um zu wissen, wo wir fundamental stehen.

Deutschland hat eine etwas mühsame Woche vor sich. Die Siemens-Familie ist mit den Zahlen dran und gestern kursierten schon alle möglichen Kombinationen. Siemens selbst ist morgen dran. Heute ist die Tochter Infineon an der Reihe. Ferner BASF, Beiersdorf und Stinnes sowie Mühlbauer aus dem Neuen Markt. Das ist eine der wenigen wirklich interessanten Titel mit solidem Background. Schließlich legen BASF und auch die Allianz ihre Zahlen vor und morgen sind die Lufthansa, Dresdner Bank und Bayer dran. Ich ergänze gleich um die Europäer: UBS Basel steht für die Schweizer Banken, AXA für die französische Assekuranz und Wal Mart sowie Homedepot sind eine interessante Testreihe für die amerikanische Konjunktur.
Beide sind die Größten auf ihren jeweiligen Märkten.

Meine Abstauberlimits in Deutschland aus dem Brief Nr. 44 gelten weiter. Legen Sie mich bitte nicht auf 1 E. fest. Ich habe jeweils Spannen genannt, die eine Breite um etwa 7,5 - 8 % zwischen oben und unten beschreiben. Mathematisch exakter: 5 % um den Mittelwert. Wer also limitiert, wählt mind. 2 Limits. Die Ergänzung und Korrektur lesen Sie dazu in der nächsten AB. Denn:

Das gesamte Korrektur-Potential ist gemessen am DAX noch nicht ganz ausgeschöpft. Der gestrige Verlauf war diesbezgl. etwas irritierend. Ich rechne hier mit dem Ende dieser Korrektur Anfang nächster Woche. Wichtig jedoch: Versuchen Sie keine Baisse-Positionen durchzuziehen. Das ist
gefährlich. Es geht lediglich um die nächsten Kaufkurse, was ich unterstreiche. Das wärs für heute, bis Morgen, und ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Börsentag.

Hans A. Bernecker
 




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cap blaubär:

Grundpositionen dürfen nicht umfallen!!!

 
14.11.01 10:36
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Grundpositionen müssen stehen
Mails/Nachrichten vom 14.11.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
die militärischen Erfolge der Amerikaner/Nord-Afghanen sind natürlich ein Freuden-Ereignis. Damit stellt sich die Frage: Wird das Erholungspotential komplett ausgeschöpft, oder gibt es eine Pause, wie ich gestern kommentiert habe? Ich war gestern bekanntlich sehr viel vorsichtiger. Nichts führt an der Tatsache vorbei, daß die Märkte kurzfristig überkauft sind. Gleichwohl: Das alles ist ganz kurzfristig gesehen, und es geht weiter allein um die Frage, ob man noch etwas günstiger zum Zuge kommt. Die Kursgewinne der Chip-Aktien bis zu 6,02 % (Texas Instruments), aber auch Intel mit knapp 6 %, unterstreichen die Lage. Dass die Chip-Titel das Ganze anführen und gleichzeitig eine Konjunktur-Indikation darstellen, habe ich hinreichend begründet. Dabei bleibt es auch. In einem solchen Run sind für den Dow dann auch mehr als 10 000 Punkte drin und für den Nasdaq 100 über 1700 und folglich für den DAX auch mehr als 5000. Wer also heute kauft, kauft zu steigenden Kursen, was ich nie sehr schön finde.

Die Wall Street konkret: Mit 9750 im Dow ist die alte Range wieder erreicht worden. Darauf habe ich bisher alles abgestellt. Damit fehlen dem amerikanischen Markt nur noch 1500 - 1600 Punkte für einen neuen historischen Rekord. Sie wissen, was das bedeutet. Der Dow wäre der erste Index, der die Konjunktur von 2002 gewissermaßen anzeigt. Die Markttechnik unterstreicht dies. Die bekanntesten technischen Relationen sind nun eindeutig positiv. Das gilt für NYSE ebenso wie für Nasdaq. Alle bekannten Namen der Technologie waren gestern auf der Plus-Seite. Auch das gilt für NYSE und Nasdaq. Wie also verfahren?

Wer noch gar nicht investiert ist, muß handeln. Wenigstens, um über eine „Hausnummer“ zu verfügen. Er muß sich aber dessen bewußt sein, daß er bei Korrekturen zukaufen muß. Beispiel Micron Tech: Gestern + 1,85 $ auf rd. 29 $. Das sind deutlich mehr als 50 % gegenüber dem Tief, aber der Kurs enthält ein Risiko von etwa 2 bis 3 $. Das wären rd. 27 $ als nächster Kauf. Oder Intel: Gestern + 1,67 $ auf gut 30 $ gegenüber Tief 19 $ und mithin ein Korrekturrisiko bis 27 $. In dieser Form gilt es fast für alle.

Langfristig betrachtet sieht es anders aus. Wer heute investiert, hat noch ein gutes Potential von über 40 - 50 % in den kommenden 6 - 9 Monaten. Doch dies wird kein gradliniger Weg, sondern mit vielen Stolpersteinen versehen. Zufrieden bin ich mit meiner Einschätzung, die ich wiederhole: Die Börse ist der beste Antizipations-Mechanismus, den es gibt. Deshalb legen Sie die aktuellen Konjunktur-Berichte flugs beiseite.

Frankfurt legte gestern knapp 2 % zu und der VDAX fiel auf 31,40. Taucht er unter 30, nimmt die Gefahr ab. Auch hier gilt: Die aktuellen Firmendaten für 9 Monate sind keine zuverlässige Grundlage für die Einschätzung der großen Titel. Das gilt von A wie Adidas bis V wie VW. Doch auch hier, wie auch in New York: Der Markt ist überkauft. Mithin wiederhole ich: Wer heute kauft, kauft ein technisches Risiko und wird nachkaufen müssen. Also eine Liquiditätsreserve zurückhalten, um dazu in der Lage zu sein. Wer sieht technisch am besten aus?

Von den 30 DAX-Aktien haben 26 fast die gleiche technische Konstellation. Deshalb argumentiere ich seit nunmehr 4 Wochen fast ausschließlich global und stelle kaum eine einzelne Aktie gesondert heraus. Das ist natürlich nur in der beschriebenen Erholungsphase möglich. Bis 5500 im DAX wird dies auch so bleiben. Legen Sie also auch hier die Firmen-News für 9 Monate möglichst schnell beiseite.

Mein Eindruck insgesamt: In den 9-Monats-Zahlen wurden einige Ergebnisse "eingebaut", die sehr danach aussehen, daß die Vorstände die aktuelle Situation "New York" dazu benutzen, die eine oder andere Schieflage zu erklären oder sogar zusätzlich zu berücksichtigen, was in der deutschen Bilanzpraxis möglich ist, z.B. via Rückstellungen und Wertberichtigungen oder auch Sonderaufwendungen für Restrukturierungen, die mit New York nichts zu tun haben. Insofern erscheint das Ertragsbild ungünstiger als es tatsächlich ist. Um so besser erscheinen die Ergebnisse im kommenden Jahr.

Auf dem Terminkalender heute: Die Allianz und die Lufthansa sowie Dresdner und Bayer und Siemens sind offiziell dabei, obwohl es gestern schon Vorab-Nachrichten gab. Dazu kommt AT&S im Neuen Markt, die ich in der letzten AB bereits empfohlen hatte. Aufschlußreich wird auch der Zwischenbericht für Cable & Wireless, worüber ich in der nächsten AB auf Seite 8 berichte. In Paris sind die Zahlen von BNP Paribas eine Art Indikation für die französische Szene, die eine erstaunliche Ähnlichkeit mit
derjenigen in Frankfurt hat.

Grundtendenz: Die Börsen befinden sich weiterhin im Aufwärtstrend, aber ich kaufe natürlich am liebsten in technische Korrekturen hinein. Behalten Sie dies als grundsätzliche Richtlinie bei.

Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
 




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n1608:

Opa B. läßt nur noch Müll ab!

 
14.11.01 10:58
Wer die letzten zwei wochen auf opa bernecker gehört hat, dürfte viel geld verloren haben beim warten auf günstige einstiegskurse. Ich lese seine ausführungen gerne, nur scheint man mit seiner strategie viele %-te am straßenrand liegenzulassen. Ständig zieht der alte seine nachkaufkurse hoch, so dass sie jetzt einen stand erreicht haben, bei dem er vor wenigen wochen vom kauf abgeraten hat. Bsp. Intel: da waren opas empfehlungen der reine witz. Zuschalgen sollte man noch vor wenigen wochen bei max. $14, weil damals $17 als teuer erschienen. Jetzt sind $27 für ihn eine tolle nachkaufgelegenheit.

Super Herr Bernecker, weiter so!
cap blaubär:

Weiter sooo

 
15.11.01 10:40
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Bandbreiten erreicht
Mails/Nachrichten vom 15.11.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
Sie erleben jetzt, was Überliquidität bewirkt, wenn gleichzeitig ein Blitzkrieg-Sieg psychologisch entlastet und beide zusammen eine Dynamik erzeugen, die zwar höchst erfreulich ist, aber auch Risiken birgt. Stellen Sie sich einmal vor: Der DAX marschiert von 3600 im Tief auf 5500, und das sind knapp 53 % in 6 oder 7 Wochen. Das hat es noch nie gegeben. Aber so sehen Erholungspotentiale aus, wie ich sie häufig beschrieben habe. Der Dow Jones ist weniger gefallen, und deshalb kann er nur weniger steigen, aber er erreicht inzwischen ebenfalls die alte Bandbreite, die ich schon früher beschrieben habe: Zwischen 9400 im Tief und 11 300 im Hoch. Höchst zufrieden wäre ich, wenn er sich nun in den nächsten Wochen in dieser Range bewegen wird. Damit überspielt die Markttechnick auch alle bisherigen Ansätze einer techn. Korrektur, die aufgeschoben, aber nicht ganz aufgehoben bleibt. Wäre der Bundeskanzler ein Ökonom oder gar Börsianer, so hätte er gestern bei der Vorlage des Gutachtens der 5 Weisen nicht so läppisch reagiert, sondern eine ganz andere Wortwahl finden können. Sie wissen: Die Börse ist der beste Antizipationsmechanismus, den es gibt. Diesen Satz kennen Sie von mir schon seit 30 Jahren. Und: Er war nie falsch.

Wall Street konkret: Schlußstand im Dow Jones 9823 sind ein befriedigender Stand. Mehr ist dazu nicht zu sagen, siehe oben. Gegenüber Jahrsanfang sind das nur noch 8,9 % Verlust. Somit der beste Stand aller Börsen, abgesehen von Madrid und Wien, die aber wohl nicht zu vergleichen sind. Der Spitzenwert war gestern Hewlett Packard mit 'besser als erwartetem Ergebnis ', aber immerhin - 88 %, das zeigt, was in den Köpfen der Analysten zur Zeit so rumspukt. Vergessen Sie das und ich erinnere auch daran: Die Kurse von Epcos, Infineon und SAP stiegen dann, als die Analyse-Teams der bekannten Investmentbanken gerade ihre Verkaufsbegründungen mühsam formuliert haben. Darin steckt keine Schadenfreude, sondern eine wesentliche Erkenntnis, die in den nächsten Monaten noch einige Probleme aufwerfen wird.

Wie geht's weiter? An der Erholung der Technik-Titel zweifel ich weiterhin nicht. In der nächsten AB konkretisiere ich die weiteren Käufe für die Chip-Titel in meiner Dispoliste. Vorab: Sie können auch jetzt allesamt kaufen, wenn Sie bereit sind, 10 - 15 % Abschläge in einer technischen Korrektur entweder durchzustehen, oder aber für weitere Käufe zu nutzen. Es muß ja nicht überall so schnell gehen wie bei AMD, die gestern die ersten 100 % gegenüber dem Tiefstkurs ganz knapp verfehlt haben. Noch schneller machte es Broadvision mit inzwischen 3,11 $ im Hoch und nirgendwo haben sich Zukäufe in der Krise so bezahlt gemacht. Gewinn in 6 Tagen 50 %. Auch hier beachten Sie das, was ich in der letzten AB geschrieben habe. Die nächste Aktie dieser Art lesen Sie in der nächsten AB. Ich bitte um Beachtung. Dritter in diesem Bunde ist Palm mit ebenfalls 100 % Zwischengewinn und eine beliebte Streit-Aktie auf meinem Board in den letzten Wochen. Der Chef ist gegangen und nun beginnen die neuen Spekulationen über die Qualität des nächsten Produktes (Handcomputer).

In Frankfurt läuft es noch eindeutiger. Gestern waren 28 von 30 DAX-Aktien permanent im Plus, was sich gegen Abend dann relativiert hat. Wenn eine Aktie wie Infineon bei der Vorlage wahrlich problematischer Zahlen bis gut 24 E. gewann, so zeigt das die beschriebene Schieflage in den Ergebnis-Beurteilungen. Das bleibt ein Thema der nächsten Wochen. Die FAZ titelt heute 'Anleger-Wetten auf ein Ergebnis-Wunder'. Ich kann Sie beruhigen: Es wird kein Wunder, sondern nur die Rückkehr zur Normalität. Dennoch argumentiere ich vorerst sehr allgemein, so auch in der nächsten AB. Warum? Wenn in dieser erwarteten und inzwischen bestätigten Erholungsphase 95 % aller Titel die gleiche Tagestendenz zeigen, ist dies zwar fast langweilig, aber höchst aufschlußreich. Dies signalisiert nämlich, wo der Markt wirklich hin will. Die Ausreißer gibt es natürlich immer, so gestern mit + 19 % Pro Sieben und Software mit + 10 %, die ich Ihnen letzthin in der AB noch ausdrücklich empfohlen hatte. Ich könnte die Liste noch um einige ergänzen. Selbst Conti war gestern mit + 5,2 % einer der großen Gewinner, siehe letzte AB.

Gesamteindruck für Sie: Für Gewinnmitnahmen bin ich nach wie vor nicht, aber ich habe Probleme, bei festen Tagen massiv auf der Käuferseite zu stehen. Mit etwas Geduld erwischen Sie auch Korrekturtage mit besseren Kaufkursen. Aber: Meine Bandbreite 5000/5500 im DAX ist erreicht und mit der eingangs erwähnten Liquiditäts-Fülle sind eben auch 5500 noch machbar. Dann würde es aber bedenklich werden.

Mit freundlichen Grüßen

Hans A. Bernecker
 




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cap blaubär:

viel Nervosität

 
16.11.01 10:10
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Steigende Kurse bei schlechten Zahlen
Mails/Nachrichten vom 16.11.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
dieser Ticker ist die Ergänzung zur heutigen AB. Es war eine eigentlich wunderbare Woche. Steigende Kurse bei ständig schlechteren Resultaten der Firmen, die in den vergangenen Tagen ihre Zahlen vorlegten. Da tut sich so mancher schwer. Ich habe Ihnen die Linie schon einmal vorgegeben und bleibe dabei: Alle Zahlen zum 30.09. können Sie ignorieren, aber sie müssen mindestens bekannt sein. Jetzt sind sie es weitgehend. Das gilt auch für die USA. Woran sich die Börse jetzt orientiert, sind die Zahlen von morgen. Doch diese werden nicht vor Feb./März vorliegen. In dieser Phase muß der Markt seine bisherigen Gewinne schlicht und einfach verkraften. Daran kommt niemand vorbei. Das Potential ist zwar nicht bis zum letzten Punkt
ausgeschöpft, aber der Rest ist schon bescheiden. Der Dow schaffte gestern im Hoch 9902 und der DAX liegt deutlich über 5000 und das bedeutet: Im besten aller Fälle kann der Dow noch 500 Punkte zulegen und der DAX noch gut 450. Ob dies in der kommenden Woche erreicht wird, möchte ich bezweifeln.

Ausgeschlossen ist es nicht, wie die Liquiditätsrechnung zeigt. Ein gewisses Warnsignal liegt in den technischen Relationen, die ungewöhnlich positiv aussehen. Diesbzgl. bin ich in der Regel immer mißtrauisch. Im deutschen Markt schaffte der VDAX gestern nur rd. 30. Das zeigt, daß noch viel Nervosität im Markt liegt. Dennoch:

Wall Street zeigt eine große Breite in der Tendenz der Titel. Viele kleine Gewinne, aber dafür über fast den ganzen Kurszettel. Das geht in Richtung eines ausgewogenen Marktes. Meine Linie deshalb in einem Wort: Bauen Sie heute keine neuen Engagements auf, warten Sie bis Dienstag/Mittwoch, um vielleicht da und dort etwas günstiger zum Zuge zu kommen. Wer ganz kurz rechnet, kann den einen oder anderen Gewinn mitnehmen, aber auf keinen Fall gehe ich auf die Short-Seite. Titel wie Broadvision oder Commerce One bzw. Yahoo sind natürlich immer interessante Spekulationen wert. Bei meiner neuen Empfehlung BEA Systems würde ich eine Anfangsposition heute beginnen, aber den Zukauf mit rd. 14 $ vorsehen. Broadvision erreichte gestern in der Spitze 3,48 $. Das sind über 460 % gegenüber dem Tiefstkurs. Mach mal Pause,
würde ich sagen.

Frankfurt zeigt das gleiche Bild: Schlechte Unternehmenszahlen, aber steigende Kurse. In der heutigen AB habe ich Lufthansa empfohlen. Damit komme ich ein paar Stunden zu spät, weil ich dies in der AB gestern morgen
vor Markteröffnung diktiert habe. Mit 14,50/15 E. sollten Sie aber noch eine Chance haben. Gleiches gilt für Preussag, so daß ich für eine Hausnummer plädiere, und anschließend wird nachgekauft. SGL Carbon ist eine sehr
umstrittene Empfehlung meinerseits. Ich mußte mir eine Menge Kritik diesbezüglich gefallen lassen. Nun klärt sich langsam der Hintergrund, nachdem die ganzen Kartell-streitereien in der Bilanz verarbeitet sind. MAN rechtfertigt meine kürzliche Empfehlung, die ich vor 3 Wochen gab. Lesen Sie den Text noch einmal nach. Es wird sich lohnen. Hypovereinsbank findet auch wieder Anschluß, nachdem ich diese Aktie für die insgesamt solideste Möglichkeit im deutschen Banking beschrieben habe. Bei DaimlerChrysler und VW ist die Luft noch längst nicht raus. Dann stellt sich die Frage:

Sind meine Zukaufkurse wirklich noch aktuell? Ich halte sie für aktuell, wenn es zur techn. Konsoliderung kommt. Es mag aber sein, daß ich die eine oder andere weitere Korrektur noch vornehmen muß. Bitte stellen Sie darauf Ihre Dispositionen ab.

So wünsche ich Ihnen ein schönes Wochenende.

Herzlichst

Hans A. Bernecker
 




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cap blaubär:

Gewinnmitnahmen denke ich andererseits auf keinen

 
19.11.01 10:12
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Technische Korrektur naheliegend
Mails/Nachrichten vom 19.11.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
die Börsen haben ihre sogenannten 'Problemzonen', wie ich es genannt habe, erreicht. In New York schaffte es der Dow, in die alte Schwankungszone zurückzukommen, was deshalb bedeutend ist, weil dies die Marktverhältnisse repräsentiert, die für den ganzen Zinszyklus ab Anfang 1999 gültig waren, aber nur durch den Vorfall in New York kurzfristig außer Kraft gesetzt wurden. Das ist insgesamt sehr wichtig. Der DAX hat mit Überwindung der Hürde 5000 die ebenfalls beschriebene Schwankungszone zwischen 5000 und 5500 erreicht. Das wiederum entspricht dem Markt bis 1999, bevor die Riesenspekulation begann, die zu der bekannten Bewertungsblase führte. Machen Sie sich den Spaß und rechnen Sie einmal aus dem DAX die Titel raus, die dies bewirkten und anschließend abstürzten. Dann hätte es keine Spitze von über 8000 gegeben, sondern einen DAX um 6000/6700, und das wäre wiederum in Prozent gerechnet im Wesentlichen der Verlauf des Dow Jones, der solche Titel bekanntlich nicht enthält.

Ab jetzt wird es etwas schwieriger. Denn das beschriebene Erholungspotential ist weitgehend ausgeschöpft, läßt aber wegen der Überliquidität immer noch einige Luft nach oben zu. Ich komme gleichwohl nicht daran vorbei: Eine technische Korrektur muß sein, auch wenn es einigen nicht gefällt. Wo die Kurse in dieser technischen Korrektur liegen werden, ist aus dem genannten Grund ganz schwer zu definieren. Meine diesbezüglichen Kurse bleiben jedenfalls bis Ende des Monats gültig.

Wall Street konkret: Die technischen Verhältnisse stimmen wieder. Das gilt sowohl für A/D und new highs und new lows sowie dem Marktvolumen von durchschnittlich 1,2 - 1,5 Mrd Stück täglich. Die eine oder andere Überraschung ist noch möglich, aber nicht mehr exemplarisch. Nicht untypisch:

Die Airline-Spekulation hat eingesetzt. Ich hatte diese Anregung frühzeitig gegeben und bleibe dabei. Bitte unterscheiden Sie weiterhin zwischen den Großen, die auch mögliche Käufer der Kleinen sind und den Kleinen, die zwangsläufig zu Übernahmekandidaten geworden sind. Beides vor dem Hintergrund der zusammengebrochenen Kurse nach New York. Wer Mut hat, spielt hier weiter mit. In der ersten Kategorie auf der sicheren Seite, in der zweiten Kategorie auf der spekulativen Seite, aber mit dem doppelten Potential. Das betrifft US Air, Continental und North West. Überrascht bin ich, daß heute eine europäische Großbank, nämlich UBS Zürich, die Euro-Airlines empfiehlt. Ich habe hier mit British Airways und Lufthansa schon vorgegriffen. Wer schnell ist: Air France und KLM kaufen, wenigstens eine
Anfangsposition. Es gilt das gleiche wie in Sachen LH, siehe AB.

Negative Nachrichten werden kaum noch wahrgenommen. 36 % Gewinnrückgang bei Dell bewirkte Kursgewinn von rund 4 %. Auch das ist typisch. Man kann es anders ausdrücken: Die negativen Erwartungen sind eingepreist. Bei Xerox verstimmte am Freitag die Neuemission von 500 Mio $ Aktien, die je nach Ausgabepreis, der noch nicht feststeht, 1,8 - 2,3 Mrd $ Eigenkapital einspielen soll, mit dem die Schulden weiter getilgt werden. Das ist ein intelligenter Weg und der 10 %-Abschlag am Freitag bezieht sich darauf, daß man bezweifelt, ob diese Emission glatt durchgeht. Es gibt also keine neuen Erkenntnisse bezüglich Verlust etc. Meine Einschätzung kennen Sie: Xerox ist ein typischer Turnaround, wofür stets viel Perspektive gehört, aber dafür
winkt auch ein überproportionaler Gewinn.

In Frankfurt müssen sich die Investment-Adressen etwas einfallen lassen. Die Art und Weise, wie in den vergangenen zwei Wochen Aktien wie Bayer oder Degussa und zuvor Infineon, bzw. Epcos, aber auch SAP, heruntergestuft worden
sind, schliesslich auch Allianz und die sehr negative Kommentierung aller Fakten zu Dt. Telekom bzw. VW und Daimler (die Liste ist fortsetzbar), ist für manchen Aktionär schwer nachzuvollziehen, aus meiner Sicht aber typisch oder nicht überraschend. Alle Zahlen per 9 Monate sind nämlich schwieriger zu interpretieren und nicht mit ein paar läppischen Stories erklärbar. Hier gelten die Regeln der letzten fünf Jahre jedenfalls nicht. Das Ergebnis
können Sie auf dem Kursblatt ablesen. Wenn diese Abstufungen erfolgt sind, steigen die Kurse. Lesen Sie dazu einige weitere Details in der nächsten AB.

Größere Aufmerksamkeit verdienen jetzt die 'special situations' im MDAX. Mindestens 10 - 12 Titel wandern im kommenden Jahr in die Situation eines Paketwechsels, einer Fusion oder eines neuen Übernahmeangriffes, wobei die Aufschläge/Prämien gegenüber den jetzigen Kursen kaum unter 30 - 50 % liegen werden. Der Fall FAG Kugelfischer ist eine Art Muster. Dabei spielt die Steuerfreiheit auf der Verkäuferseite ab 02.01.2002 eine wesentliche Rolle. Übrigens:

Der Einstieg von Liberty Media bei Premiere World (Kirch) wird die deutsche Medienlandschaft ganz erheblich 'aufmischen'. Ich bleibe bei meiner Empfehlung für die Medienaktien Springer, Pro7 und RTL und erweitere dieses Paket um eine weitere TV-Adresse in Europa. Lesen Sie dazu die jeweiligen AB's noch einmal nach.

Das wär's für heute als Richtlinie für den Wochenverlauf, wofür ich Ihnen nahelege, die Kurslimits sorgfältig zu plazieren. Sie sollten deutlich unter dem Freitagsniveau liegen, siehe letzte AB und die zwei Nummern davor. An Gewinnmitnahmen denke ich andererseits auf keinen Fall, weil dies zu riskant ist, aus dem Rennen geworfen zu werden.

Herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 




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cap blaubär:

Aufwärtstrend ist intakt

 
20.11.01 09:54
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Börsen nicht zu halten!
Mails/Nachrichten vom 20.11.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
die Börsen sind nicht zu halten. 26 Punkte fehlten dem Dow Jones gestern bis zur Marke 10000, der DAX liegt ebenfalls in der beschriebenen Zone 5000/5500 und hat somit die Problemzone, wie ich Sie genannt hatte, erreicht. Weil
gleichzeitig der VDAX unter die entscheidende 30 %-Marke fiel, sieht das Ganze weiterhin sehr gut aus. Mithin:

Der Aufwärtstrend ist intakt, aber natürlich gehören dazu immer technische Korrekturen. Wegen der hohen Überliquidität ist es schwierig, sagen zu können, wann diese Korrekturen eintreten. Den Liquiditätschart hatte ich
Ihnen im Nr. Brief 43 auf Seite 1 gezeigt. Wenn soviel Druck in der Leitung ist, heißt das: Verkauft wird nicht, mit Zukäufen habe ich so meine Probleme, wie Sie wissen, aber nur deshalb, weil es mir immer darum geht, Sie
möglichst günstig in die Märkte hineinzulotsen.

Wall Street konkret: Markttechnik in Ordnung, bestätigt vom Umsatzvolumen. Die Chip-Spekulation läuft, und die für die Airlines ebenfalls. Ich hoffe daher sehr, daß Sie meiner diesbezüglichen Anregung von vor 3 Wochen schon gefolgt sind. Die ersten 100 % (US-Air) sind im Kasten. Sie können jetzt die ganze Palette noch kaufen, dazu KLM, British Airways und Air France in Europa. Dazu die nächste AB beachten. Sie merken schon:

Spitzengewinner waren gestern die umstrittenen Titel Broadvision, Palm und Commerce One. Dazu BEA Systems, die ich in der letzten AB empfahl. Unterscheiden Sie bei allen zwischen den sehr langen Trends und der aktuellen Volatilität. Bei den Perspektiven, wie beschrieben, bleibt es. Schauen Sie sich diese Charts noch einmal in Ruhe an.

Parallelität in USA und Europa. Das gilt auch für die Telekom-Titel, also die gesamte Palette dieser Werte, wie vor 3 Wochen in der AB beschrieben. Wie man Unternehmen saniert, zeigt Renault im Falle Nissan, die heute morgen
einen neuen Topkurs in Tokio erreichten. Der nächste Kandidat ist Mitsubishi Motors, die Daimler-Tochter, die den Verlust bereits halbiert hat und im nächsten Jahr an der Nullgrenze anlangt. Vergleichen Sie dies einmal mit
dem, was so alles über Daimler und deren Japan-Tochter noch vor 3 Monaten in den Medien geschrieben worden ist.

In Frankfurt ist die genannte Grenze 5500 natürlich nur eine technische Grenze, mehr nicht. Denn ich schrieb Ihnen kürzlich sowohl hier wie in der AB: Die Börse hat immer recht. Das gilt auch für Konjunkturprognosen. Die kürzlich vorgelegten Prognosen der 5 Weisen bzw. der Forschungsinstitute sind wieder einmal weniger wert als das Papier, auf dem sie geschrieben worden sind. Das liegt nicht an der mangelnden Klugheit der Verfasser, sondern am indirekten politischen Einfluß, den ich schon früher mal
beschrieben habe.

Meine These von heute: Gekauft kann noch alles werden, was Qualität hat und nicht zu stark gestiegen ist. Blättern Sie die letzten 5 AB's durch. Ich habe Ihnen sogar die Zielkurse für das Erholungspotential allesamt vorgegeben.
Dabei bleibt es.

Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Börsentag.

Herzlichst

Hans A. Bernecker
 




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cap blaubär:

herzlichst Ihr

 
21.11.01 10:29
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Pokerpartie um den günstigen Einstieg
Mails/Nachrichten vom 21.11.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
wie reagieren Märkte, die in fünf Wochen 21,5 % (Dow Jones), 44 % (DAX) oder gar 80 % zulegten, wie die beiden Indizes der Neuen Märkte? Das ist die spannendste Frage für die nächsten Tage. Womit klargestellt ist: Es geht immer nur um technische Korrekturen im Aufwärtstrend, also um den günstigsten nächsten Einstieg. Denn daß investiert werden muß, war seit dem 24. September klar und wenn ich während dieser Zeit die Tendenz ebenso positiv beurteilt habe wie die Konjunkturforscher es negativ sehen, geht es immer nur um die Frage: Wo liegt der günstigste Einkauf?

Genau genommen sind für den Dow Jones auch noch 10.600 als Spitzenwert denkbar und für den DAX die genannten 5.500. Das wäre der letzte Kick. Aber ohne eine technische Korrektur geht das Ganze nicht ab. Interessant ist dabei: Auch gestern waren alle technischen Indikatoren positiv oder neutral, aber auf keinen Fall negativ. Das zeigte sich auch in den Umsätzen, die etwa dem Vortag entsprachen: rund 1,3 Mrd. Stück in New York. Mithin gilt heute kurz und bündig:

Ich warte ab und pokere um den günstigsten Einstieg. Das gilt nicht für Aktien wie Xerox oder Lucent oder Nortel, wo ich auch Billigstpositionen akzeptiere auf die Gefahr hin, daß diese Aktien noch einen halben Dollar fallen können. Dieser Poker würde zu weit gehen. Also: Wer bis jetzt schon
60 - 70 % gegenüber den Tiefstkursen zulegte, ist für größere Korrekturen anfällig. Wer aber nur 20 - 30 % zulegte, ist ein klarer Kauf. Hier lohnt es sich einfach nicht, Korrekturkurse abzuwarten.

'Problemfälle' sind dann Titel wie Broadvision oder CMGI oder Commerce One bzw. BEA Systems, also Internet. Am Beispiel von Broadvision, die gegenüber meinem letzten Hinweis fast 100 % in sieben Börsentagen zulegte: Von 0,68 $
bis 3,95 $ sind natürlich ein Happen. Hier zu traden ist riskant. Die Volatilität bringt aber Kurse zwischen 2,60 und 3,20 $ zustande. Dann wird nachgekauft. Bitte beachten Sie dazu auch die nächste AB.

Frankfurt kann das gleiche. Wenn Epcos mit Vorlage der Zahlen 10 % verliert, ist das der klassische Fall einer technischen Korrektur. Von 30 bis 63 E., aktuell 56 E., und vielleicht haben Sie mit 50 E. noch Glück. Das ist drin und typisch für technische Korrekturen. Meine Zielkurse, die ich im Brief Nr. 40 wohl als erster in Deutschland in dieser Form genannt habe, sollten Sie noch einmal nachlesen. Sie entsprechen dem DAX-Stand 5000/5500. Mithin gilt auch hier:

Auf die Lauer legen und die technische Korrektur ausloten. Das aber bedeutet jetzt: Nicht auf die einzelnen Aktienkurse sehen, sondern nur auf den DAX. Wie geht das? Als Beispiel: Spitze war gestern 5212. Nehmen wir einmal an,
wir fallen auf 4800 im DAX zurück. Ergibt sich auf dieser Basis für den DAX das Ende der Korrektur, so müßten alle Käufe bei diesem DAX-Stand billigst veranlaßt sein und nicht mehr limitiert. Sie orientieren sich also unmittelbar am Gesamtmarkt, weil der DAX rund 95 % des Tagesumsatzes repräsentiert. Übrigens: Der VDAX fiel gestern auf 28,46 zurück. Das ist tendenziell sehr erfreulich und signalisiert, daß die Normalisierung fortschreitet. Diese Aussage gilt längerfristig als Trendindikator!

Ein Problem bleiben die merkwürdigen Herunterstufungen durch einige Analysten-Urteile großer Investmentadressen. So für Bayer, Daimler-Chrysler und VW, aber auch RWE in den vergangenen zwei Wochen. Tut mir leid: Ich kann das nicht nachvollziehen. Zu berücksichtigen ist auch: Zum 30.11. wird der MSCI-Weltindex auf den sogenannten Streubesitz umgestellt. Das betrifft alle anderen MSCI-Indizes und damit sind auch einige deutsche Titel betroffen. Aufgenommen werden in die MSCI-Familie Aixtron, Altana, Dt. Börse, Dt. Post, Fresenius Medical, Infineon, MLP, Porsche, Software und Wella. Herausgenommen werden Bilfinger & Berger, D.Logistics, Dyckerhoff, FAG Kugelfischer und Hochtief. Reduziert werden Dt. Telekom, Allianz, SAP und Münchener Rück wegen der hohen Festbesitzanteile. Endgültige Entscheidung aber erst am 30.11. Das wird bei einigen Titeln zu unkontrollierten Kursbewegungen führen können, aber gravierend ist es nicht.

Ich verbleibe bis Morgen

herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 




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cap blaubär:

truthahn iss watching You

 
22.11.01 11:09
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Truthahnessen in Übersee
Mails/Nachrichten vom 22.11.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
Wenn die Amis heute ihre Truthähne essen, muß die ganze Welt darauf warten, wie es morgen weitergeht. Man mag darüber lächeln, aber gravierend ist es schon und zeigt, wie bedeutsam die Rolle der Amerikaner ist. Gestern fiel
das Umsatzvolumen auch schon deutlicher zurück, die Gewinnmitnahmen überwogen, aber nachhaltig hat sich nichts verändert. Wer ganz genau rechnet und sich den Dow anschaut oder gar ein Elliott Wave-Fan ist, kann erkennen, daß es unabhängig von dem aktuellen Stand auch noch einen Schub bis
10.200/10.300 geben kann. Wird dann noch Bin Laden gefaßt (tot oder lebendig), denn 25 Mio $ als Prämie sind ein Wort, so sind natürlich auch 10.600/10.700 in einem Sprung machbar. Das zeigt, wie viel Power noch im Markt ist. Aber Sie wissen: Jede Euphorie und Stärke hat auch immer ihre
technischen Korrekturen notwendig. Das Wort 'notwendig' unterstreiche ich.

In Wall Street ist heute also Pause. Ich neige nicht dazu, über die hiesigen Kurse auf die Tendenz von morgen vorzukaufen. Eine Aktie können Sie bitte ins Auge fassen, obwohl auch sie in New York gehandelt wird, aber ein Chinese ist: Taiwan Semiconductor, die ich in meine Chip-Spekulation eingliedere.

Frankfurt baut den VDAX weiter ab und das erlaubt immer noch den einen oder anderen Sprung nach oben, wobei allerdings zu beachten ist, daß das Verhältnis der gestiegenen zu den gefallenen Kursen in den letzten vier

Börsentagen bei nur noch 18:12 lag, gestern 15:15 nach zuvor 27:3. Jeweils als Durchschnitt für drei Tage. Das ist ein Indiz dafür, daß es in diesem Tempo nicht so weitergehen kann.

Beeindruckend ist die erneute Prognose von Altana: Die Planziele werden aufgestockt. Das ist fast wie der weiße Rabe im gemischten Umfeld. Die erneute Gewinnwarnung von MAN ist dagegen im Kurs bei 20/22 E. ausreichend berücksichtigt. Die Volatilität bleibt typisch für die Technikaktie. Ich hatte für Epcos 50 E. als neue Kaufbasis schon erwähnt, gestern immerhin 53,50 E. im Tief, und einige Analysten stufen die Aktie erneut herunter. Das
müßte reichen, um die besagten 50 E. zu schaffen. Da liegt der Kauf. Für Infineon bleibt es bei der alten Berechnung eines fairen Wertes zwischen 16 und 19 E. Auch das sollte zu schaffen sein. Für Software nenne ich einen Kurs von 43/44 E. Sie sehen, es lohnt sich sehr wohl, Korrekturkurse
abzuwarten und dann zu handeln. An dieser Empfehlung halte ich fest.

Nach diesem Muster werden Sie Ihre 'Wunschkandidaten' in den nächsten Tagen wohl erwischen. Ich hatte gestern das Grundprinzip der Orientierung, nämlich am DAX, schon erläutert. Bitte lesen Sie noch mal nach.

Das wär's für heute, bis Morgen, und ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Tag.

Herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 




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cap blaubär:

noch nicht fertig.

 
23.11.01 11:06
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Zunehmende Differenzierung
Mails/Nachrichten vom 23.11.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
ohne richtungsweisende Anregungen aus New York haben es alle anderen schwer, eine Tendenz zu finden. Dennoch war der gestrige Verlauf auch wegweisend. Nach rd. 40 % Indexgewinn beginnt die Differenzierung. Dazu gehören technische Abschläge, aber auch Honorierungen guter Taten. Dabei entstehen natürlich auch Zufallskurse. Häufig bei Miniumsätzen von nur ein paar 1.000 Stück Aktien im MDAX und noch weniger im restlichen Markt, wobei der reduzierte VDAX auf nur noch 26 das bestätigt, was ich in der heutigen AB auf Seite 2 abgebildet habe. Insofern ist dieser Ticker eine Fortsetzung davon. Sie erkennen daran: Wir bewegen uns nun schon im Rahmen normalisierter Märkte.

Zur Wall Street gibt es heute keinen Kommentar, weil die Amerikaner auch ein längeres Wochenende machen und deshalb New York trotz der heutigen Öffnung mit halber Kraft läuft.

In Frankfurt ist die erwähnte Konsolidierung eingetreten. Die Technologiewerte zeigen Ihnen, wie das funktioniert. Epcos und Infineon vor 2 Tagen noch minus 6 bis 10 %, gestern plus 6 und plus 10 %. Das ist das, was ich meine: Kaufen an schwachen Tagen, das macht Sinn. Ob es rasante Abschläge geben wird, etwa 20 oder 25 %, möchte ich eher bezweifeln. Gehen Sie also weiterhin so vor: Abschläge im genannten Umfang rechtfertigen Käufe. Legen Sie mich hierbei nicht auf einen Euro fest.

Mit RWE und E.ON werden wir uns demnächst neu beschäftigen müssen. Ich halte es für beeindruckend, was beide strategisch fertigbringen. Wenn E.ON 40 Mrd E. investieren möchte, so heißt das, daß 86 % des gesamten Börsenwertes von
E.ON neu auf die Waagschale geworfen werden. Das bietet kein deutscher Konzern dieser Größenordnung. Bei RWE sieht es ähnlich aus. Der gestern vorgelegte Zwischenbericht, insbesondere in der FAZ kommentiert, regt zu diesem Nachdenken an. Natürlich sind beide keine Highflyer, aber
Tendenzwerte.

Der Entscheidung von Carl Zeiss Jena, den Sektor 'Systeme der Augenheilkunde' mit der am Neuen Markt notierten Asclepion-Meditec, Jena, zusammenzuführen, halte ich für sehr bemerkenswert. Asclepion legte gestern gleich 40 % zu. Das ist vielleicht etwas happig, aber 10 E. sind auch noch
möglich. Nach der Fusion ergibt sich ein Unternehmen von etwa 270 Mio E., dem jetzt ein Börsenwert für Asclepion von etwa 82 Mio E. gegenübersteht. Beides ist nicht vergleichbar, zeigt aber, daß es zu einer wesentlichen Aufwertung der Asclepion-Aktie kommen dürfte. Erwerben Sie deshalb eine Hausnummer, um den Fuß in der Tür zu haben. Ich taxiere den Börsenwert der vereinigten Firma auf mindestens 500 Mio E., benötige dazu aber noch einige Zahlen, die ich in der nächsten AB ergänzend kommentieren werde.

Im übrigen: Die Gewinnverdoppelung von Koenig & Bauer ist noch nicht richtig honoriert. Für diese Aktie sage ich einen neuen Rekordkurs von deutlich über 35 E. voraus. Gestern 24,50 E. Beachten Sie auch die hohen Umsätze bei ProSieben-Sat1. Im Moment ist das alles noch sehr umstritten, was in München im Umfeld von Kirch läuft. Ich halte diese Kommentare für nicht sehr ergiebig und halte an
der Medienspekulation fest. Dazu gehört Springer, die gestern ebenfalls deutlich fester lagen. Verbunden hatte ich diese Spekulation auch mit RTL und EMI bzw. Television Francaise1 und ich rege ergänzend an, Mediaset unter gleichen Gesichtspunkten in Mailand zu verfolgen. Das ergibt sozusagen eine komplette Europa-Medien-Spekulation, die ein rundes Potential von 100 % aufweist. Mediaset ist im übrigen die Medien-Gesellschaft von Berlusconi.

Gesamteindruck: Ich bleibe bei meiner längerfristigen Einschätzung des Aufwärtstrends bei nun zunehmender Differenzierung. Ich kann Ihnen dazu wahrscheinlich eine spannende Story in der nächsten AB liefern, bin aber mit meinen Recherchen noch nicht fertig.

Ich wünschen Ihnen ein schönes Wochenende.

Mit freundlichen Grüßen

Hans A. Bernecker
 




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cap blaubär:

Weihnachtsplätzchen

 
26.11.01 10:42
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Weihnachtsrally
Mails/Nachrichten vom 26.11.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
die Börsen starten in diese Woche vor dem Hintergrund einer Markttechnik, die alle Varianten zuläßt. Das überrascht mich ebenfalls. Denn: Wir befinden uns allseits deutlich am oberen Rand der sog. überkauften Zone. In der Regel ist dies ein Indiz dafür, daß eine technische Pause notwendig ist. Es gibt aber auch den Fall, daß eine solche überkaufte Marktlage mehrere Woche anhalten kann, bevor es anschließend zu dieser Konsolidierung kommt. Dann aber können die Indizes weitere 10 oder gar 15 % zugelegt haben. Besonders beeindruckend ist dies im Dow Jones, aber teilweise auch im DAX nachzuvollziehen. Die Konsequenz heißt:

Die Anfangspositionen müssen stehen, wovon ich ausgehe, daß Sie dies auch taten. Zum Beispiel wenn Sie nur die 5 Eckpfeiler des deutschen Marktes nehmen, die ich Ihnen im Brief Nr. 39 so eindrücklich beschrieben habe, nämlich DaimlerChrysler bei 31,50 E., Siemens bei 41,80 E., Bayer bei 29,10 E., Dt. Telekom bei rd. 17 E. und Allianz bei 200 E. Das war natürlich damals extrem mutig, aber jetzt auch extrem erfolgreich. Ergo: Insbesondere bei den Technikaktien muß eine Anfangsposition bestehen. Anschließend schauen wir weiter. Jede meiner Empfehlungen steht unter diesen Vorzeichen. Andererseits: Mit meinen Nachkauflimits liege ich schief bzw. war ich zu vorsichtig. Also muß ich nun die Nachkäufe neu überdenken. Da jedoch die
Hausse noch längst nicht zu Ende ist, ist Hektik auch nicht angebracht.

Wall Street konkret: Die letzte Woche ist nicht ganz einfach zu interpretieren, aber das Verhältnis A/D am Freitag mit 2.161 zu 747 am Big Board und 2.170 zu 1.019 an der Nasdaq zeigt, was hinter dem Index steht: Eine zunehmend breitere, wenn auch wenig spektakuläre Positivtendenz für den Gesamtmarkt. In diesem Falle kommt es nicht darauf an, daß es jeden Tag neue Rekordkurse gibt, sondern darauf, daß die Mehrzahl aller Titel eine steigende Tendenz zeigt. Das gilt für den gesamten Markt. Sollte sich dies in den nächsten Tagen fortsetzen, schließe ich nicht aus, daß es sogar noch eine echte Weihnachtsrally geben wird. Ich werfe das Wort in die Debatte, obwohl ich darin noch nicht ganz sicher bin. Ergebnis: Ich unterstreiche
alle meine bisherigen Empfehlungen. In der nächsten AB beschäftige ich mich mit den Titeln, die ich in der letzten avisiert hatte und die am Freitag schon zu den Umsatzstärksten gehörten. Übrigens: Nach Lucent-Ausbruch gilt das gleiche nun für Xerox mit Sprung über 8 $. Also aufpassen. Compaq hat übrigens technisch eine sehr interessante Konstellation, aber vor dem Hintergrund, daß die Fusion mit HP noch nicht bestätigt ist. Im übrigen:
Nasdaq-100-Tracking-Stock knapp um 39,30 $. Hier spekulieren Sie auf den Nasdaq insgesamt, was die sicherste Trendspekulation darstellt. Das ist ein klarer Kauf, wenn auch unter dem Vorbehalt technischer Rückschläge.

Frankfurt folgt dem New Yorker Trend. Das Thema Premium-Marken für Autos wird in den Medien zum Lieblingsthema. Das lasen Sie am Wochenende vielseitig. Ergo bleibt es bei meiner Einschätzung in der letzten AB, und diese Story ist noch längst nicht zu Ende. Vielleicht bin ich schon fündig geworden: Bekanntlich gelten zwei Adressen im DAX als mögliche 'Break-ups'. Darüber spekulierte in den letzten Wochen der Manager einer solchen Gesellschaft, die dies zum Ziel hat. Was dahinter steht, lesen Sie in der nächsten AB.

Tendenz auch hier: Wer nur mit Limits hinterherläuft, ist der Hase im Rennen gegen den Igel. Anfangspositionen mußten längst stehen und es geht um die Zukäufe. Darin bin ich wiederum nicht so unter Zeitdruck gestellt. Nicht akzeptabel ist aber ein totales Abseitsstehen und Warten auf wesentlich niedrigere Kaufkurse. Das ist der Unterschied zwischen Kauf und Zukauf.

Das wär's für heute.

Herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 




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cap blaubär:

einfach lecker Pizza-Rezessionii

 
27.11.01 09:55
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Rezession als Widerspruch zur Börse?
Mails/Nachrichten vom 27.11.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
so, wie es gestern gelaufen ist, würde auch eine überkaufte Marktlage für weiter steigende Kurse sorgen. Das Strickmuster sieht dann so aus: In kleinen Schritten nach oben, und dafür in großer Breite. Gestern hatte ich dies schon als Verdacht angedeutet. Ob es reicht, ist im Moment noch nicht klar, aber: Der Turbo im Nasdaq zwingt das Ganze in diese Richtung. Nasdaq 100 gestern +2,68 %, Dow nur 0,23 %. Damit waren die technischen Indikatoren allesamt im positiven Bereich. Ich hoffe auch, daß Sie den Nasdaq 100 Tracking Stock gekauft haben. Gestern erstmals über 40 $ mit nächstem Ziel 51 $. Also wage ich den Umkehrschluß: Schauen Sie sich den Chart des Nasdaq 100 in der nächsten AB an und schließen dann auf den Nasdaq-Trend und anschließend auf den Dow Jones, wobei Sie den Turboeffekt im Hinterkopf haben.

Die Amerikaner machten gestern die Rezession amtlich. Sie lasen dies in der Presse. Ist das nicht ein wahnsinniger Widerspruch zur Börse? Keineswegs. Die Ökonomen kennen die sog. Markteffizienzhypothese, die übrigens für Wechselkurse eine besondere Bedeutung hat. Diese Hypothese sagt: Marktteilnehmer irren sich nicht. Sie berücksichtigen stets alle relevanten Informationen, so daß keine Fehlbewertungen entstehen können. Die fundamentale Analyse geht hingegen von der These aus, daß (noch) nicht alle Informationen in den Kursen enthalten sind. Das klingt sehr theoretisch, aber die Praxis erleben Sie jetzt gerade. Vor mir liegt ein Chart, der zeigt, wie unglaublich eng die FED in ihrer Zinspolitik sich an den Konjunkturdaten orientiert. Ich komme darauf noch zurück.

Die wichtigsten Eindrücke aus New York gestern: Die Technologietitel laufen mir langsam heiß. Also bitte aufpassen und auch mal Zwischengewinne realisieren. Das muß nicht gleich in den nächsten Stunden passieren, aber es wäre nicht unüblich, daß vor dem oben beschriebenen Verlauf eine Art Restbeschleunigung eintritt, die dann zu Gewinnmitnahmen reizt. Mein Rezept dafür wäre: Nur die Hälfte der Bestände abgeben, somit das ursprüngliche Eigenkapital sichern, wenn Sie 100 % Kursgewinn realisieren können und den gleichen Titel später 20 % oder mehr tiefer zurückkaufen. Andererseits:

Viele haben den langfristigen Trend erst begonnen. Ich hatte in der letzten AB auf Yahoo hingewiesen. Gestern erstmals wieder über 18 $. Motorola schaffte die gleiche Hürde. BEA Systems schaffte 17,50 $, bitte AB Nr. 46 nachlesen. Im gleichen Brief hatte ich auf EMC aufmerksam gemacht. Neu nehmen Sie jetzt Unisys ins Visier, die gestern die 11 $-Hürde überwinden konnte. Bei Computer Sciences liegt der Gewinn bereits deutlich über 50 %. Einkauf bei 31, gestern 48 $. Peoplesoft stoßen bei 40 $ an die Grenze und kommen von 15 $. Lucent wurde gestern von J. P. Morgan und ABN Amro zurückgestuft. Stören Sie sich daran nicht. Das Spiel kennen Sie. US Air packte gestern die ersten 100 % Kursgewinn, also siehe oben. Broadcom erreichte knapp 50 $ nach meiner Empfehlung bei 36 $. Ziel sind 55 $, aber
dann sollte die Hälfte des Bestandes glattgestellt werden. Conexant überwand gestern erstmals 15 $. Schauen Sie sich dazu nochmals den Chart an, den ich Ihnen im Brief Nr. 43 dazu gegeben hatte. Spannender geht's wirklich nicht.

In Frankfurt wird über Dt. Telekom gerätselt. Bekanntlich läuft in der nächsten Woche die Sperrfrist aus, die für einige ehemalige Voicestream-Aktionäre gilt. Der größte Brocken liegt bei Sonera, die Geld benötigen. Mich macht stutzig: Bis zur letzten Woche lagen die Umsätze fast doppelt so hoch wie gestern. Das deutet darauf hin, daß vordisponiert worden ist. Welche deutsche Großbank hat diesmal "geholfen"? Egal wie, wichtiger ist: Alles was zwischen 18 und 19,50 E. passiert, ist unwichtig, solange der Kurs nicht darunter fällt. Im nächsten Anlauf geht es bis 24/25 E. Als ich den Mut hatte, T-Online im Brief Nr. 40 bei 5,50/6,50 E. einmal nachzurechnen, schüttelten einige den Kopf, weil damals gerade die übliche Abstufung durch einige Analysten die Runde machte. Inzwischen über 14 E., aber das ist ein Schluck zu viel. Auch hier Zwischengewinne realisieren und Rückkauf bei ca. 10 E. vorsehen.

Im DAX hat die Selektion schon zugenommen und das ist sehr vorteilhaft. Typisch dafür: Nach den schlechten Zahlen, die MAN vorlegte, wurde auch diese Aktie zum Verkauf gestellt. Ich war vor vier Wochen anderer Meinung und begründete dies bei 19,50 E. (Brief Nr. 43). Inzwischen knapp 24 E. mit bleibendem Kursziel bis 27/28 E., was wiederum ein schönes 50-%-Erlebnis wird. Problematischer ist die Einschätzung von Babcock Borsig, die jetzt ihre etwas ominösen Zahlen vorgelegt haben. Das bedarf ein paar Worte mehr. Bitte die nächste AB beachten.

Meine Empfehlung für heute: Solange die "Liquiditäts"-Kapelle spielt, wird getanzt. Das ist zwar etwas bedenklich, aber Überliquidität ist nun mal Überliquidität. Dann müßte ich das DAX-Ziel höher setzen, und das ergäbe eine Weihnachtsrally.

In der Hoffnung darauf verbleibe ich bis morgen.

Herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 




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WebText © 2000 by Bernecker & Cie + 1STEIN GmbH + + + eMail: info@bern-stein.de  
Stox Dude:

cap blaubaer: wo kann man

 
27.11.01 14:28
den brief erhalten?
muss man sich anmelden ?

Bitte poste 'ne Info

Danke
Stox
cap blaubär:

den Brief gibts für ne höllen-Kohle unter

 
27.11.01 15:06
www.bern-stein.de/produkte/briefe/die_actien_boerse.htm
der Kommentar kommt unter:
sonne02.bern-stein.de/weblogin/...gin.cgi?BTN1=hp_aktuell1.htm
soo um 10Uhr und kostet nix
blaubärgrüsse
cap blaubär:

Pause

 
28.11.01 10:53
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Kunjunkturpropheten
Mails/Nachrichten vom 28.11.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
zu den Wetterfröschen und den Börsengurus gesellen sich nun auch die Konjunkturpropheten. Die ersten liegen am meisten schief, bei den zweiten taxiere ich die Relation auf 60:40 für die Richtigkeit der Prognosen und bei den letzteren gibt es gar keine Zahl. Man fragt sich, was das Ganze soll:
Ernsthafte Männer streiten sich darüber, ob die Rezession noch zwei Monate länger geht oder nicht. Ich habe eine solche Art von Diskussion noch nie erlebt.

Gestern war es der Verbraucherindex der Amerikaner, der auf 82,7 nach zuvor 85,3 zurückging. Klar war schon vorher, daß das Schockerlebnis von New York frühestens im Dezember, aber eher im Jan., überwunden werden kann. Anschließend kam die Warnung von Nokia, daß das Handywachstum begrenzt bleibt. Das war eine tolle Neuigkeit. Schließlich Dt. Telekom, wo mit dem 01.12. die Sperrfrist für die letzten Voicestream-Aktionäre ausläuft. Ich könnte noch eine Reihe anderer so 'wichtiger' Nachrichten nennen, die jetzt die Gemüter bewegen. Das riecht nach dem Umfeld einer fälligen Pause. Anders ausgedrückt: Das ist der Stoff, aus dem die techn. Korrekturen oder die Konsolidierung gemacht wird.

In New York schaffte der Dow die Barriere 10 000 nicht mehr. Gestern sah es noch so aus, als ob dies noch gelingen könnte. Der zitierte Verbraucherindex machte das Ganze zur Theorie. Wichtig aber: Während der Dow 110 Punkte nachgab, fiel der Nasdaq nur marginal zurück. Denn: Die Börse honoriert wieder positive Firmennachrichten, und dies ganz konkret. Deshalb ist die augenblickliche Markttechnik nicht sehr relevant, aber es lohnt sich, über den Kurszettel zu streifen.

Intel schaffte bereits 33 $ mit der erneuten positiven Prognose für den Chipmarkt. EMC legte 8,4 % zu und ich bitte Sie, meine kürzliche Analyse dieser Aktie noch einmal nachzulesen. Apple Computer liegt schon deutlich über 21 $ und Broadcom erreicht bei 52 $ schon fast 70 % Zwischengewinn gegenüber meinem Einstieg. Unterlegt wird dies durch ähnliche Gewinne so typischer Technik-Aktien wie KLA Tencor und LAM Research, die Sie kennen dürften, siehe Dispoliste. Das ganze Umfeld von Chip bis Computer beginnt sich also im Gleichschritt zu bewegen. Conexant schaffte gestern schon 100 % gegenüber dem Tiefstkurs und ca. 25 % gegenüber meinem letzten Hinweis in der AB. Storage Tech. dürfte bei über 20 $ nach nunmehr über 100 % Kursgewinn dagegen eine Teilgewinn-Mitnahme rechtfertigen. Es gibt noch ein weiteres 'Indiz' in diese Richtung: Das sind die Produzenten der Massenware, die für alle großen Namen produzieren, also für Compaq, für Dell und für alle anderen. Diese Unternehmen sind vielfach nicht bekannt, sind aber diejenigen, die die Geräte produzieren. Flextronics, Sanmina und Solectron sind solche Titel. Alle 3 steigen, weil die Auftragsvergabe der großen Brand-Names an diese Firmen Woche für Woche vergrößert wird. Deren Produktion ist also ein Barometer für die Erwartung der großen Namen bzgl. ihrer Absatzerwartung im kommenden Jahr. Das ist eine interessante Unterstützung für meine Konjunkturanalyse, die ich anders sehe und schon erläutert habe.

Im Internet-Geschäft registriere ich: BEA Systems schaffte gestern knapp 19 $, während Broadvision und Commerce One einige Cents nachgaben. Gleiches gilt für Palm als dritter Spekulationstitel, wenn auch nicht internetlastig. Yahoo könnte vielleicht 1 Dollar zurückfallen, aber spätestens bei 16/16,50 $ nehmen Sie meine jüngste AB noch einmal zur Hand.

Frankfurt hängt in der beschriebenen Problemzone fest: 4950/5500 mit zwischenzeitlichem Spitzenkurs von 5230 (intraday). Die nächsten 4 - 5 Tage werden es nun zeigen, ob das Endpotential bis zur Oberkante noch ausgelotet werden kann oder nicht. Beides ist möglich, also ist eine dringende Entscheidung Ihrerseits auch nicht notwendig.

Das Auslaufen der Sperrfrist bei Dt. Telekom ist ein akt. Thema und ich habe es gestern schon berührt. Kurse unter 19 E. sind Kaufkurse. Heute kommen zudem die konkreten 9 Monats-Zahlen, die einer näheren Betrachtung wert sind. Ich werde mich dazu erst in der AB der nächsten Woche äußern. Für RWE gibt die Allianz eine Wandelanleihe aus, worüber sie ihre Beteiligungen reduzieren möchte. Da damit Umtausch-Geschäfte einiger Fonds verbunden sind, kippte die Notierung gestern um 3,9 % ab. Das sind die Gelegenheiten, die ich meine. Technische Korrekturen, gleich welcher Art, sind Kaufgründe. Alles nähere lesen Sie dazu in der nächsten AB. Kürzlich fand das gleiche Schauspiel bei Epcos und Infineon statt, wie Sie sich erinnern. Etwas über den Daumen gepeilt: Kursrückgänge um 5 - 7 % sind die mehrfach beschriebenen Zukaufgelegenheiten. Das gilt übrigens akt. auch für Gehe mit gestern - 7 % und ich taxe das nächste Kauflimit auf etwa 38 E.

Nachrichtlich: Der Rückzug des Investors Wyser-Pratte bei Rheinmetall durch Abgabe einiger Prozente an die Röchling-Gruppe ist das Eingeständnis, daß er nicht weiterkommt. Damit ist die Rheinmetall-Spekulation zunächst einmal passe. Am Wert des Unternehmens ändert das nichts, aber in 'Sieg' des Managements in dieser Sache ist nicht gerade ein neuer Kaufanstoß. Ich werde mich darum noch bemühen. Die Super-Zahlen von Leoni als Autozulieferer werden vom Markt kaum belohnt werden. Gestern zwar 8 % Plus, aber damit
zeigt sich, wie die berüchtigte Klasseneinteilung am dt. Markt solche wirklich guten Titel ausgrenzt. Das ist sehr schade.

Meine These für heute: Es spricht viel dafür, daß es den einen oder anderen Abschlag gibt. Das ist die Korrektur im Aufwärtstrend. Ich bin darin sehr vorsichtig und bitte lesen Sie dazu in der nächsten AB, was der Unterschied zwischen Erholungspotential und Trendpotential ist. Ihnen entgeht also nichts, wenn Sie heute einmal still halten und damit rechnen, daß Ihre Titel, die Sie zukaufen beabsichtigen, um einige Prozent preiswerter werden. Ich verbleibe bis morgen

herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 




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cap blaubär:

Ans Ladegerät mit dem Teil

 
29.11.01 11:29
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Der Sprinter paussiert
Mails/Nachrichten vom 29.11.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
ein Sprinter ist kein Marathonläufer, er schafft auch keine 10.000 Meter. Wer rund 40 % innerhalb kurzer Zeit gewinnt, muß etwas abgeben oder eine Pause einlegen. Für den Dow erwies sich die Hürde 10.000 wohl auch als psychologische Hürde. Der DAX pendelt in der von mir beschriebenen Problemzone. Ob die Konsolidierung jetzt einsetzt oder doch noch einen kleinen Schub erhält, ist offen. Würde man Fibonacci anwenden, müßte eine weitere kleinere Rally bis 10.200/10.300 im Dow möglich sein, und das wiederum würde den DAX beflügeln. Ein größeres Handicap stellt der Nasdaq
dar, dessen 'Kondition' etwas mehr nachgelassen hat. Gravierend ist dies gleichwohl ebenfalls nicht. Nun die schwierige Frage: Wie weit reicht das Rückschlagrisiko? Dafür gilt: Je schärfer, um so kürzer, und dann kann es schon nach wenigen Tagen die nächsten Kaufkurse geben. Ich werde versuchen, dies im Ticker täglich nachzuvollziehen. In der AB wird es schwieriger, weil sie wöchentlich erscheint. Dennoch: Alle meine Abstauber-Limits für die deutsche Börse waren gültig per Ultimo November gesetzt.

Wall Street im einzelnen: Der gestrige Tag war geprägt von zwei weiteren Konjunkturprognosen, vor allem beige-book und dem OECD-Bericht über USA. Die einen schreiben die Gegenwart fest, die anderen schauen in die Zukunft. Was die Pariser OECD-Experten dabei herausfanden, klingt erstaunlich positiv. Mich überrascht das deshalb, weil die Qualität dieser Analysen in der Vergangenheit nur mit Vorbehalt zur Kenntnis genommen werden konnte. Auf den Punkt gebracht:

Ich warte jetzt auf etwas niedrigere Kurse und dazu nehmen Sie die letzten drei bis fünf AB's in die Hand und schauen sich sämtliche Charts an, woraus ersichtlich wird: Fast alle zeigen eine langfristige Trendumkehr. Vor allem die Technologietitel. Aber dazu gehört die mehrfach beschriebene hohe Volatilität. Das konnten Sie gestern an den Internet-Spezis besonders gut verfolgen. Broadvision war bis auf 4,30 $ angezogen, also muß sie auch 1 $ nachgeben oder gar 1,50 $, und dann liegt der neue Kauf klar unter 3 $. Aber schauen Sie sich dazu den gesamten Chart für Broadvision nebst Gründe in der AB an. Gleiches gilt für Yahoo, siehe letzte AB. Ergo: Heute verschränken
Sie die Arme, schauen zu, und morgen diskutieren wir weiter.

Nachrichtlich: Die Quasi-Pleite von Enron berührt mich zwar nicht, aber andere. 1.527 institutionelle Anleger halten 64 % und das bedeutet: Vom Börsenwert von ursprünglich 80 Mrd $ bleiben 0 $ übrig. Der größte amerikanische Energiehändler ist damit weg vom Fenster. Enron setzte
immerhin 145 Mrd $ um.

In Frankfurt haben die Analysten eine aktuelle Spielwiese. Die Telekom-Zahlen sind wie ein Seminar für Bilanzanalyse bzw. Ertragseinschätzung. Alle 'Schulen' der Betriebswirtschaft können dies als Musterbeispiel für die Schüler verwenden. Daran beteilige ich mich nicht mehr. In Kurzform: Zwischen 18 und 19 E. bleibt es bei meiner Kaufempfehlung, im schlechtesten Fall werden auch 17 E. möglich, was für ein paar Stunden oder einen Tag gilt. Die Technikaktien zeigten Ihnen gestern zum zweiten Mal in 14 Tagen, was es heißt, technische Korrekturen abzuwarten und keinen Marktstimmungen nachzulaufen. Hier bin ich nicht ganz sicher, ob meine Abstauberlimits noch ziehen werden, aber ganz chancenlos bin ich darin nicht.

Die Umstellung der MSCI-Indizes bewirkt die ein oder andere Abstufung, was Sie am besten im Falle Allianz nachvollziehen können. Kursrückgang bis 252 E. führt ganz hart an meinen Abstauberkurs von 240/250 E. heran. Gestern im Tief 250,10 E., vergleichen Sie auch AB Nr. 40.

Im MDAX ist jetzt typisch: Miniumsätze bei Abschlägen bis 3 %. 4.000 Stück brachten bei Kolbenschmidt ein Minus von fast 3 %. 7.000 Stück liefen bei Fielmann um und bewirkten + 1,1 %. Lächerliche 5.000 Stück drückten den Dürr-Kurs um 1,5 %. So zufällig entstehen Börsenkurse! Das ist im Moment
nicht negativ, weil es zeigt, daß der Abgabedruck minimal ist. Dies wiederum ist ein Indiz für technische Korrekturen.

Auf der internationalen Ebene gibt es drei Aktien, die zu beachten sind: Alcatel verlor gestern 7,3 % auf 19,60 E. Bei 17/19 E. liegt der alte Kauf. Tief war 11,50 E., jüngstes Hoch 23,50 E. Nokia hatte bei 27/28 E. die
angenommene Grenze erreicht, als ich Ihnen diesen Titel erstmals bei 27 E. empfohlen hatte. Risiko läuft bis 22 oder gar 20,50 E., dann ist die Aktie ein neuer Kauf. Philips hat 100 % zugelegt und muß sicher 5 - 7 E. nachgeben. Probieren Sie es mit dem Limit 26 E. Sie wissen: Diese drei Titel im Euro-Stoxx sind eine europäische Trendindikation für Technologie.

Morgen sehen wir weiter. Bis dahin verbleibe ich

herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 




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cap blaubär:

Aufwärtstrend mit technischen Rückschlägen

 
30.11.01 11:16
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Jede Chance nutzen
Mails/Nachrichten vom 30.11.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
der Rhythmus bleibt der gleiche wie in den vergangenen Tagen: Aufwärtstrend mit technischen Rückschlägen, aber zunehmender fundamentaler Begründung für den Aufwärtstrend, woran noch viele zweifeln, ich aber kaum. Der positive Geschäftsausblick einiger Technologiefirmen ist die bezeichnende Grundlage. Das wird sich in den kommenden Wochen noch vertiefen lassen und ich warne erneut: Schauen Sie nicht auf die November- und auch nicht auf die Oktoberzahlen für das Konsumentenvertrauen oder auch auf Auftragseingänge der Industrie und Ähnliches. Diese Zahlen sind durch die Ereignisse von New York und ihren unmittelbaren, weil kurzfristigen, Folgen nicht aussagefähig.

Einer der Sachverständigen der deutschen Konjunkturbeurteilung machte gestern schon den ersten Rückzieher. Wahrscheinlich müssen alle Zahlen wohl in Kürze überarbeitet werden. Meiner Meinung nach spricht dies nicht gerade für die Qualität dieser Analysen, worüber ich mich kürzlich schon etwas kritisch geäußert hatte.

Dieser Ticker ist die Ergänzung zu der Ihnen vorliegenden Actien-Börse. Deshalb auch etwas gestrafft, um das Ganze griffig zu gestalten:

Die Wall Street zeigt den Vorgang, wie ebenfalls beschrieben: Dow Jones + 1,21 %, aber Nasdaq +2,71 % (100) bzw. +2,40 %. Also der mehrfach beschriebene Turbo-Effekt. In diesem Falle sind Aktien wie PALM und ähnliche natürlich die Favoriten, wobei PALM gestern weitere 5 % vorrückte. Im Gesamtbild: Die Breite der Aufwärtsbewegung in den einzelnen Kursen nimmt zu und die Bewegung in den T-Titeln in Prozent gerechnet nimmt eher ab. Das ist ein zuverlässiges Zeichen dafür, daß der Markt an Stabilität gewinnt. Schauen wir ruhig einmal auf die klassischen Werte der amerikanischen Konjunktur. Das ist nicht nur Philip Morris oder Procter & Gamble, sondern auch so simple Titel wie Disney, Coca-Cola, McDonald's oder auch Home Depot (Baumarkt). In dieser Entwicklung sehe ich die solidere und mithin bessere Konjunktur-Indikation.

Bei den Technologie-Aktien habe ich schon in der AB darauf hingewiesen: Verwechseln Sie Erholungspotential nicht mehr mit dem tatsächlichen Trendpotential. An einem Beispiel und stellvertretend für andere: Wenn Microsoft nur einen Dollar steigt, erhöht dies den Firmenwert um 7,4 Mrd Dollar oder anders: 10 Dollar im Microsoft-Kurs sind ungefähr 74 Mrd Dollar "schwer“. Das zeigt Ihnen, daß in diesen Technologieaktien die Grenze des Erholungspotentials viel früher erreicht wird als für die
vergleichsweise lahmen Titel der Old Economy.

Gesamteindruck: Verkäufe lohnen auf keinen Fall. Ich bin nicht für vorzeitige Gewinnmitnahmen. Schwächere Tage, die es immer wieder geben wird, sind ideale Kauftage.

Frankfurt wird diesem Trend im Wesentlichen folgen. Auch hier spielt die Technologie eine wesentliche Rolle. Natürlich konnte man darüber streiten, ob T-Online zu teuer ist oder nicht. Als ich Ihnen aber die Rechnung im Brief Nr. 40 aufmachte, das war bei rd. 6 E., war die Wahrscheinlichkeit groß, daß ausgerechnet diese an sich teure Aktie ein Favorit werden könnte. Zwischendurch 14, aktuell 12,60 E., und alles weitere dazu lesen Sie in der heutigen AB. Die Diskussionen um den Wert oder Unwert von Deutsche Telekom sind ein Beispiel für betriebswirtschaftliche Stilübungen der Analysten. Mir erscheint es schon lustig, was Sie in den letzten 2 Tagen über diese Aktie lesen konnten. Es ist fast wie ein babylonischer Sprachwirrwarr, doch für Sie gilt: Der Einkauf bleibt zwischen 17,50 und 19 E. empfohlen, wovon ich nicht abgehe.

Allianz und Münchener Rück nehmen Sie weiterhin in den Fokus. Gestern war zwar Münchener Rück mit den vorgelegten Daten eine Art Stütze des Marktes, aber das gilt auch für Allianz, die ihren Tiefstkurs bei 250,10 E. erreicht hatten und sofort innerhalb eines Tages bis auf 262 E. zulegten. Das ist ein typischer Fall für das Auslaufen der bekannten Verkäufe (Änderung des MSCI-Index) und der damit verbundenen Marktbereinigung. Ich halte beide Aktien nunmehr für eine wesentliche Stütze des DAX im Hinblick auf die Steuergesetzgebung ab 2.1.2002. Zweite Stütze ist die Reduzierung des VDAX auf zwischenzeitlich 25,6, der bekanntlich die Volatilität darstellt, gestern allerdings bis 28 leicht korrigierte. Bleibt der VDAX unter 30 und tendiert in Richtung 25, so ist dies ein Signal für Sie, daß sich die Folgen des September-Kollaps verflüchtigen.

Grundthese für Sie: So wie in New York, so auch in Frankfurt: Keine voreiligen Gewinnmitnahmen, aber jede Chance nutzen. Kurzfristige Abstürze von Aktien um 5 bis 10 % (insbesondere Technologie) nutzen Sie für den Aufbau weiterer Positionen.

Damit wünsche ich Ihnen ein schönes Wochenende und verbleibe bis Montag.

Herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 




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keine Luftbildaufnahme

 
10.12.01 09:57
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Erholung kein Luftgebilde
Mails/Nachrichten vom 10.12.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
die Konjunkturzahlen werden Stück für Stück besser und damit ist die bisherige Erholung kein Luftgebilde, wie anfangs so viele meinten, sondern real unterlegt. Mein Einwand ist lediglich: Bitte nicht zu schnell. Immerhin
wurden inzwischen alle avisierten Ziele erreicht. Halten Sie weiterhin fest: Die Wirtschaftsdaten nach dem Kollaps werden sich in den kommenden Wochen ebenfalls weiter verbessern, und zwar im gleichen Umfange wie die
unmittelbaren Unfallfolgen langsam aus der Statistik verschwinden. Das wird aber kaum vor Januar/Februar der Fall sein. Ich zweifle daher nach wie vor daran, ob es nötig und richtig ist, die Zinsen weiter zu senken. Vielleicht ist es Ihnen aufgefallen: Die Renditen an den Bondmärkten ziehen bereits an. Das ist ein sicheres Signal dafür, daß die Kreditnachfrage steigt und das wiederum ist ein ebenso sicheres Signal für eine anziehende Konjunktur.
Lediglich die EZB hat noch Handlungsbedarf.

Wall Street konkret: Die Markttechnik stimmt und ist ausgewogen bei nur 1,24 Mrd Stück Umsatz am Freitag. Damit ging der Markt in ein positives Wochenende. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Ich weise aber darauf hin:
Kursgewinne von 100 % und mehr bedürfen stets einer Korrektur und ich hatte in der letzten AB bzw. im Ticker Teilgewinnmitnahmen diskutiert. Der Kompromißvorschlag bleibt: Die Hälfte realisieren, womit Sie Ihr ursprünglich eingesetztes Eigenkapital wieder herausziehen. Sollte die

Fusion Compaq/Hewlett Packard platzen, wie es nun den Anschein hat, werden beide gewinnen. Compaq bereits bei knapp 11,50 $. An sich ist das ein Kauf mit Ziel 15/17 $, wenn die Produktion ausgegliedert wird und an einen
Auftragshersteller geht (Flextronics). Dennoch traue ich mir ein Urteil nicht zu, solange die definitive Entscheidung nicht vorliegt.

Die Chip-Spekulation ist jetzt in aller Munde, aber Sie werden bitte etwas vorsichtiger. Nun überschlagen sich plötzlich die positiven Ausblicke. Wie immer hat die Börse dies viel früher erkannt, und ich freue mich, wenn Sie
mich darin begleitet haben. Der Nasdaq-100-Tracking-Stock schaffte übrigens letzte Woche in der Spitze knapp 43 $ bei mittlerem Ziel von 51 $. Versuchen Sie ein heutiges Limit mit 40,50 oder rd. 40 $. Auf eine direkte Empfehlung
verzichte ich, aber empfehle Ihnen schon jetzt, die nächste AB ins Visier zu nehmen. Denn was kommt nach den Chips?

Frankfurt zeigt zunehmende Stabilität, aber nachlassende Dynamik. Das liegt daran: Wenn Siemens wieder einmal umbaut, ist dies nicht in drei Minuten nachvollziehbar. Gleiches gilt für die neue Bayer-Struktur oder für die
einstweilige Kartellbremse für E.ON. Hier muß man sich schon etwas mehr Mühe geben, Vor- und Nachteile zu überdenken. Ich versuche dies in der nächsten AB. Das aber sind Langfrist- und keine Kurzfristperspektiven. Andererseits:
Sollte es wirklich zu einem feindlichen Übernahmeangebot von Murdoch für Kirch kommen, wäre das ein Hammer. Dann wäre der gesamte deutsche Medienmarkt zwar nicht auf den Kopf gestellt, aber völlig neu zu gliedern. Ich halte an meiner Medien-Spekulation fest und die miesen Zahlen von RTL
sind ein Kauf- und kein Verkaufsgrund. Bitte nächste AB beachten. So ganz unwahrscheinlich ist dieses Vorgehen der Amerikaner nicht. Eine Besonderheit bietet Rheinmetall. Der Plan für den Exit der Familie Röchling ist ebenso clever gedacht wie unwahrscheinlich zu realisieren, jedenfalls mit den gewünschten Zahlen. Nehmen Sie diese nicht ganz genau. Dennoch bleibe ich dabei: Rheinmetall und Kolbenschmidt sind eine Spekulation wert. Ganz einfach deshalb: Sie sind beide billig und wenn der Großaktionär verkaufen will, liegt der Preis höher. Wo? Genügend hoch, um diese Spekulation zu wagen. Wie oft habe ich die fundamentalen Daten für beide Titel 'vorgebetet'. Nur der Ablauf bleibt offen.

Rechnen Sie auch damit: In 2002 gibt es mehrere solcher Kombinationen im deutschen Maschinenbau, wenn man ihn etwas weiter abgrenzt. Mehrere Planspiele dieser Art laufen. Teilweise kenne ich sie. Ob sie wirklich realisiert werden, hängt natürlich davon ab, ob entweder die Finanzierung
durchgeht oder aber nicht das eine oder andere durch Kleinaktionäre blockiert wird.

Trend für diese Woche: Positiv, aber mit begrenzter Power und aktuellem technischen Risiko, wenn der eine oder andere größere Fonds Gewinne realisiert, um sie zum 31.12. zu verbuchen. Daran hängen sich meistens einige andere an, so daß ich für die kommenden Börsentage etwas unsicher
bin. Die Verlockung, da und dort Kasse zu machen, ist einfach zu groß.

Gehen Sie in diese Woche also mit einer gewissen Vorsicht, wenn auch Zuversicht. Bricht ein Kurs ein (Gewinnmitnahmen), so ist er spätestens nach 10 - 15 % wieder ein Kauf. So groß ist die Volatilität!

Herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 




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cap blaubär:

Rally-Chance mit etwas längerer Zeitachse

 
11.12.01 10:08
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Teilgewinne realisieren
Mails/Nachrichten vom 11.12.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
Teilgewinne mitnehmen oder nicht und damit in die Weihnachtsferien gehen? Das ist natürlich die Frage aller Leser und seit heute morgen um 7 klingelt pausenlos mein Telefon. Ich wiederhole: Nach über 40 % Indexgewinn ist eine
Pause notwendig, die man auch technische Korrektur oder Konsolidierung nennen kann. Eigentlich ist sie überfällig. Das ändert nichts am langen Trend. Aber die Frage lautet:

Wie groß ist das Risikopotential? Gute 10 %, von der Spitze an gerechnet. Im Dow sind es weniger, weil er weniger stark zugelegt hat, in den anderen mehr. Bezogen auf den DAX können es also knapp 500 Punkte werden, mithin 4.850/4.900, wobei Sie mich bitte nicht auf 50 Punkte festlegen. Die Gewinnmitnahmen für die Chipwerte habe ich gestern diskutiert. Im Januar geht es dann wahrscheinlich schon wieder um die Rückkäufe der gleichen Titel, 15 % oder 20 % niedriger. AMD macht es vor: In der Spitze 18,50 $, gestern 17,30 $, und 16,50 $ sind möglich. Das sind 2 $ von oben und über 10 %. Aufregend ist das Ganze nicht, aber unbedingt zu beachten.

JDS Uniphase, einer der weltgrößten Hersteller von Glasfaserkomponenten, legt eine interessante Perspektive vor. Werten Sie diese bitte als Ergänzung zu meinen kürzlichen Einschätzungen von Corning, Nortel und Lucent sowie Cisco: Im nächsten Quartal schlechte Zahlen, möglicherweise noch ein weiteres schwaches Quartal, was für das 2. Kalenderquartal 2002 gelten dürfte, doch dies wäre der Schlußpunkt. Das paßt exakt ins Bild, welches ich Ihnen

kürzlich für die genannten Werte umrissen habe. Hier beginnt also die nächste Rally-Chance mit etwas längerer Zeitachse.

Wall Street technisch gesehen: Gestern überwogen die fallenden Kurse, aber die Relationen new highs/new lows waren eindeutig positiv. Das ist ein Indiz für die zunehmende Differenzierung. In der Konsolidierungsphase erkennen Sie dies vor allem an der relativen Stärke jedes Papiers im Verhältnis zum Gesamtmarkt. Diesbezüglich kündigte ich Ihnen schon einige Überraschungen an. Für mich lautet in einer solchen Konstellation der Kompromiß so, wie
schon angemerkt: Die Hälfte der Gewinnpositionen glattstellen, wenn die Gewinne über 50 % liegen. Bei 100 % ist es noch besser, siehe AMD oder Intel. Dann haben Sie Ihr Eigenkapital verdient und ziehen es heraus. Das verdiente Kapital bleibt stehen, mithin die halbe Position, und dann sehen wir weiter.

Deutschland folgt dem gleichen Motto. Intel machte es gestern vor, damit auch Siemens und die alte Reihenfolge wie bekannt. Hier gilt im Prinzip das gleiche. Ein Handicap ist auch, daß die Informationen dünn werden. Vor Weihnachten gibt es kaum noch eine AR-Sitzung oder ein irgendwie bedeutendes Firmenresultat, wie ich dem Kalender entnehme. Möglich sind also nur noch Ad-hoc-Mitteilungen. Gestern wies ich schon darauf hin, daß einige Fonds die Bücher schließen. Dazu gehören ebenfalls Gewinnmitnahmen. Somit beschränke ich mich auf eine Kurzform:

Wer gestern schon Gewinne mitnahm, liegt richtig. Speziell in der Technologie. Die eine oder andere Position stellen Sie noch glatt, aber ich weiß nicht, ob ich vor Weihnachten schon neu in die Startlöcher gehe. Der Grund: Die technischen Indikatoren zeigen auf der Weekly-Basis einige Schwächen bzw. signalisieren diese. Das ist kein Zeichen dafür, heute auf die Kaufseite zu gehen.

Im Europa-Rahmen läuft es ähnlich. Das konnten Sie im Euro Stoxx 50 am besten nachvollziehen. Auch hier gilt: Das alles ist nicht bedeutsam, aber zu beachten. Beispiel Nokia: Von 13 bzw. 17 E. bis 29 E. war schon ein Happen. Also besteht ein Risiko bis 23 oder 22 E. für neue Käufe. Ähnlich sieht es bei Ericsson aus und auch bei Alcatel.

Ich verbleibe bis morgen

herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 




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cap blaubär:

Opa B auf idefix/bb linie

 
12.12.01 10:55
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Zinssenkung überflüssig
Mails/Nachrichten vom 12.12.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
die Kräfte lassen etwas nach. Das war gestern deutlich zu spüren und sogar trotz weiterer Zinssenkung um 25 Basispunkte, die ich für überflüssig und sogar falsch halte. Entweder weiß die FED sehr viel mehr als alle Zahlen
sagen oder es soll ein psychologisches Weihnachtsgeschenk sein. Eine FED-Fund-Rate von 1,75 % läßt sich längerfristig nicht halten. Sie hat allerdings einen Effekt, der zu beachten ist: Für die Industrie ergibt sich eine sehr billige Finanzierung des neuen Auftragszyklus. A-Adressen zahlen im Moment weniger als 3 %. Hier schlägt die Vergünstigung sehr wahrscheinlich stärker durch, wir werden es in den Auftragszahlen für Dezember und Januar schon sehen. Gesamtwirtschaftlich bleibt es dagegen fraglich, weil die FED spätestens im Frühjahr die Zinsen anheben muß. Das wird dann ein eher schlechtes Signal werden. Eine ruhige Hand hätte ich vorgezogen.

Die Wall Street zeigt ein positives und ausgeglichenes Gesamtbild, aber keine Besonderheiten. Die zurückgenommene Gewinnaussage für Merck wurde gestern mit - 9,4 % bestraft. Der positive Ausblick von Nokia wurde dagegen mit + 6,5 % honoriert. Sie erkennen daran, daß der Markt nun auf jede einzelne Zahl realistisch zu reagieren beginnt. Dies wird ein Kennzeichen der nächsten Monate sein. Dazu gehört auch:

Kurse, die zu schnell gestiegen sind oder ihr Gewinnziel erreicht haben, führen zu Gewinnmitnahmen und zwar völlig unabhängig davon, wie die langfristige Einschätzung eines solchen Papieres zu sehen ist. Sogenannte Dauerinvestments werden also für manches Portfolio zu einem Problem werden,
wenn Sie nicht bereit sind, ab gewissen Kurshöhen konsequent zu verkaufen. Uns wird dieses Thema in den nächsten Monaten noch vielfach beschäftigen.

Zu den heutigen Kursen: Flextronics kam auf 26,70 $ zurück. Sie erinnern sich: Kaufempfehlung bei 22 $, Sprung auf 29 $, worauf ich das Limit etwas erhöht hatte - ich bleibe bei der Spanne 23/25 $. Siehe auch AB. Ähnliches gilt für den Konkurrenten Solectron mit inzwischen 15,00 und Kaufvorschlag 14,50 $. Bei Compaq und HP bleibe ich aus dem Spiel. Erst muß die Entscheidung vorliegen, gleichgültig wie. Computer Science stieß bei 50 $ an die Decke. 50 % Kasse machen. Scientific Atlanta war von 16 auf 30 $ gesprungen. Wer sofort kaufte, macht ebenfalls 50 % Kasse und Rückkauflimit um 25 $. Wer oberhalb von 20 $ kaufte, hält zunächst still. Conexant schaffte inzwischen 17,25 $. Ebenfalls still halten. EDS liefen von 50 bis 71 $, zeigt aber nun Schwäche. Auch hier 50 % glattstellen. Sie merken schon: Totaler Verkauf ist zu riskant, aber Teilverkauf ist richtig. Das ist übrigens schon ein Vorgeschmack für 2002, wo sich diese Frage immer wieder stellen wird, siehe oben.

Zu den Internet-Varianten: Broadvision inzwischen wieder 3,56 $, so daß sich die Zukäufe gelohnt haben. Heute kein Handlungsbedarf. CMGI kam mit 2,15 - 2,44 $ herein. Diese Spanne hat sich gelohnt. Wenn es ganz gut geht, könnte ein Kurs knapp unter 2 $ auch noch möglich werden. Für Commerce One: Gestern 4,24 $ in der Spitze und Schluß 3,76 $. Es bleibt bei meiner Empfehlung: 3,10/3,50 $. Wer aber noch keine einzige Aktie davon hat, schafft wenigstens eine Hausnummer. Yahoo zog gestern auf 19 $ an. Ich hatte mit dem
Zukauf-Limit etwas hart gepokert. Im Tief wurden es 17,80 $. Hier gilt ebenfalls, Hausnummer billigst, dann schauen wir weiter. Neu: Ariba habe ich längere Zeit beobachtet, mich aber nicht getraut. Jetzt muß aber auch hier eine Anfangsposition geschaffen werden. Alles weitere im Januar.

Frankfurt spielt noch auf 'Weihnachts- oder Jahresend-Rally'. Denken Sie an die berühmten Lemminge und an den Wunsch als Vater des Gedankens. Wenn alle in die gleiche Richtung denken, werden Sie bitte vorsichtiger. Dabei bleibt
es. Die Relation Chance zu Risiko hat sich technisch verschlechtert und ich rufe in Erinnerung: Eine Börse, die 43 % in neun Wochen steigt, bedarf einer Konsolidierung. Wie diese aussieht, weiß ich nicht. Ich hätte aber gern, wenn Sie auf der sicheren Gewinnseite stehen. Nicht ausschließen will ich, daß von interessierter Seite die Kurse zum Jahresende hochgehalten werden sollen. Das gilt für viele Fonds und andere, aber bitte nicht für Sie, da Sie nicht bilanzieren. Ich rate weiterhin zu Gewinnmitnahmen nach der obigen Formel. Dann schauen wir weiter. Beispiel: ABN Amro stufte gestern Daimler zurück. Daraufhin sofort 3 % Minus. Gegenüber der Spitze von 51 $ sind das nun 45 $, also 6 $ Differenz, und auch 43 oder 42 $ sind noch möglich. Die ABN-Begründung: Gut gelaufen, jetzt zu teuer, also Kasse machen. Damit müssen Sie leben.

Die Richtlinie für 2002 skizziere ich in der nächsten AB. Also eine Art strategische Grundlinie als Resultat der Erfahrungen der vergangenen 18 Monaten mit den Eckwerten, die für 2002 gelten.

Damit verbleibe ich bis morgen

herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 




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Dixie:

Aha! Opa B. rudert allmählich zurück o.T.

 
12.12.01 11:06
cap blaubär:

zuschauen und auf die Schnäppchen warten

 
13.12.01 10:57
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Konsolidierung
Mails/Nachrichten vom 13.12.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
Konsolidierung ist auch dann, wenn die Abschläge nicht überdimensioniert sind. Ich mißtraue der gestrigen Entwicklung gleichwohl und bleibe auf der vorsichtigen Seite. Dabei hoffe ich, daß Sie meiner Linie gefolgt sind und Teilgewinne realisierten, bzw. es noch tun. Dies ist für mich der Anlaß, auf eine Besonderheit hinzuweisen:

Was ich entweder im Ticker ausführen kann oder in der AB fundamental begründe, da garantiert Stockguard Ihnen die konsequente Umsetzung über Ihre persönliche Seite im Internet innerhalb von Minuten. Es ist das einzige Werkzeug,
welches Ihnen täglich beiseite steht, um das umzusetzen, was ich hier andeute. Denn jeder Leser und jedes Portfolio ist anders - ich kann aber lediglich global argumentieren. Wir sind seit 3 Monaten online und unsere dortigen Kunden bestätigen bereits den enormen Vorteil: tägliche Überprüfung Ihres Depots gemäß meinen Überlegungen.
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Im Brief Nr. 44 hatte ich über die amerikanischen Pharmatitel nachgedacht. Seit Frühjahr dieses Jahres war ich
permanent auf der skeptischen Seite und erwog am 03.11. eine Art erste Entwarnung. Dies alles ziehe ich zurück, bwohl ich keine direkte Kaufempfehlung gegeben hatte, sondern nur die zitierte Entwarnung. Das war zu früh. Die Gewinnwarnung von Merck war der erste Anstoß. Jetzt kippten
auch Bristol Myers und Schering Plough. Mein Vorschlag: Alle verkaufen! Ob eine Ansteckungsgefahr für die Bio- und Genwerte besteht, lasse ich ausdrücklich offen. Hier bin ich genau so skeptisch, wie der jüngste Fall von Medimmune gezeigt hat. Ob dies dann wiederum auf die Europaszene überspringt, lasse ich offen. Ich bin in diesen Sektoren nicht engagiert. Vor allem auch nicht in diesen Titeln am Neuen Markt. Der Grund: Es geht nicht um die Qualität der Firmen, sondern um deren sehr hohe Bewertung.

Wall Street im Detail: Leicht verschlechterte Markttechnik, jedoch bei geringeren Umsätzen. Damit kann ich leben, aber das technische Risiko wird größer. Mithin verzichte ich auf neue Käufe im Grundsatz, weise aber in der morgigen AB auf die hin, die eigentlich im Sog der Chipspekulation gewissermaßen in der zweiten Reihe stehen. Hier lohnen sich weitere Käufe unter dem Vorbehalt, daß die aktuellen Kurse ebenfalls 1 - 3 $ niedriger zu erwarten sind. Limitieren Sie entsprechend.

Procter & Gamble war gestern einer der wichtigsten Tagesgewinner und damit ein weiterer Konjunkturindikator, ähnlich Philip Morris, Coca Cola, Walt Disney und Mc Donalds. Ich bin darauf schon eingegangen. Diese Aktien sind
keine Superfavoriten, aber das Pendant zu den Chiptiteln als klassische Konjunkturindikatoren.

Zu den anderen: Ariba dürften Sie gestern zwischen 6,80 und 7,33 $ erwischt haben, während CMGI auf 2,01 $ im Tief zurückfielen, womit meine Kaufempfehlung dafür bestehen bleibt. Wenn Sie bei Ariba die Hausnummer etabliert haben, setze ich die Zukäufe zwischen 6,40 - 6,90 $. Broadvision inzwischen 3,47 $. Yahoo schaffte bis gestern 19,33 $. Ferner:

Die Empfehlung für Corning bleibt gültig. Gestern in der Spitze 10,54 $, aber 9,80 hat als Limit auch noch eine Chance. Für Nortel gilt die Kaufbasis 'ca. 8 $' unverändert und Lucent fiel leicht unter 8 $ zurück, womit meine alte Kursspanne für Käufe wieder erreicht ist. Bitte nicht übersehen: IBM schaffte gestern eine neue Rekordspitze von 123,21 $ und ist der leading indicator schlechthin. Agilent Techn. überwand gestern die Hürde 30 $. Damit werde ich mich Anfang Januar beschäftigen.

Frankfurt hatte gestern wieder Infineon-Tag. Auch eine Chipaktie, bei der Sie hoffentlich einen Teil realisierten und nun auf den nächsten Einstieg warten. Wo liegt er? Zwischen 18 - 21 $, wie schon an dieser Stelle und in der AB vermerkt. Denken Sie auch an meine Limits für Epcos und lesen Sie dazu, was ich zu Siemens in der nächsten AB schreibe. Hier reicht das Rückschlagsrisiko bis 60 E. und darunter. Was das für Sie heißt, entscheiden Sie bitte selbst.

Bemerkenswerte Schwäche bei der Commerzbank und einen hohen Umsatz von über 2,8 Mio Stück am 11.12. und gestern total über 2,4 Mio. Wer muß hier Kasse machen? Das riecht nach Zwangsverkäufen. Test des Tiefs bei 14 E. ist nicht so unwahrscheinlich, denn bis dahin sind es nur 3,50 E. Daimler rutschte bereits auf 45,05 E. ab und ich hatte 42 E. gestern schon als Möglichkeit avisiert.

Klar im Trend bleiben die Pharma-Spezialitäten Altana und Stada sowie auch FMC. Das ist nicht aufregend, aber erwähnenswert. Auffallend hohe Umsätze registriere ich weiterhin bei MG Tech. mit 400.000 Stück pro Tag. Hier wird
gekauft, und zwar im Großformat.

In der Assekuranz-Spekulation bleibt es bei meinem Vorschlag: Allianz ist Nr. 1 und alle anderen stellen Sie dafür zur Verfügung. BHW gestern schon - 5,4 % als größter Tagesverlierer dieser Kategorie.

Meine Linie heute: Weiter zuschauen und auf die Schnäppchen warten. Ich verbleibe bis morgen

herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 




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cap blaubär:

K-Modus

 
14.12.01 11:32
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Weiterhin im Korrektur-Modus
Mails/Nachrichten vom 14.12.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
die Korrekturen sind noch nicht abgeschlossen. In Prozent gerechnet mögen es nicht sehr viel sein, aber bezogen auf die einzelnen Kurse sind 10 % und mehr durchaus möglich. In den Indizes liegt das Risiko im Dow bei etwa 300 Punkten, im DAX sind auch 4750 Punkte als Indexstand möglich, und der VDAX, der gestern über 28 anzog, ist der Anzeiger dafür. Es bleibt also bei meiner Zurückhaltung, wie in den letzten Tagen begründet. Scheuen Sie sich nicht, Positionen glattzustellen, wenn es sich für Sie rechnet, was ich im einzelnen natürlich nicht weiß. Am Beispiel Daimler habe ich es schon vorgerechnet.

Dieser Ticker ist lediglich die Ergänzung zur Ihnen vorliegenden AB, wo ich ebenfalls sehr kurz trete. Lesen Sie insbesondere das, was ich über Siemens schreibe. Risiko geht bis 55/60 E. Aber klar ist: Dann wird Siemens wieder ein Kauf. Die Gerüchte um Thyssen sind tendenziell richtig, und Sie lasen alles
dazu in der AB. Bitte noch einmal nachblättern. So ganz einfach, wie sich die Börse das bis gestern gemacht hat, läuft das Ganze freilich nicht. Die Interessenlage der verschiedenen Parteien ist sehr unterschiedlich. Im Grundsatz stimmt nur eines: Thyssenkrupp ist in der jetzigen Form nicht
überlebensfähig, wenn daraus ein wirklich zukunftsträchtiges Unternehmen entstehen soll. Am schwierigsten ist die Situation unter den Managern selbst. Wie im Ruhrgebiet üblich: Die persönlichen Interessen haben ein großes Gewicht.

Beachten Sie RWE und E.ON. Ich verweise ebenfalls auf meine Anmerkungen in der AB. Gestern gegen den Trend fester. Beide sind kein Kurzfristinvestment, aber längerfristig ein sehr stabiler Depotpfeiler.

Nachrichtlich: Überraschend gute Zahlen bei Gerry Weber. 17,5 % Zuwachs im Umsatz auf 395 Mio E. rechtfertigen eigentlich einen neuen Kauf. Dies geht im Moment sehr wahrscheinlich unter. Verfolgen Sie diese Aktie dennoch etwas genauer.

An der Wall Street ist die technische Korrektur, wie eingangs erwähnt, mit Abschlägen bis zu 20 % verbunden, vor allem für die Techniktitel, die zuvor massiv zugelegt haben. Ich hoffe sehr, daß Sie Teilgewinne mitgenommen haben. Alles wird später wieder zurückgekauft. Stellvertretend für alle ist
AMD. In der Spitze knapp über 19, inzwischen 16,18, und auch 15 $ sind möglich. Das sind locker 20 % und mehr gegenüber der Spitze. Umgekehrt heißt das: Noch keine Rückkäufe, sondern abwarten. Das gilt natürlich auch für die spekulativen Internet-Titel, siehe Broadvision, Ariba, CMGI und Commerce
One, die gestern durchweg 5 bis 7 % verloren. Für Yahoo gilt das gleiche. Also: Wer kaufen will, wartet.

Nachrichtlich: Lucent hat gestern enttäuscht. Der Umsatzrückgang auf 3,1 Mrd $ im 3. Quartal hat auch einen New York-Effekt, den ich nicht so hoch gewichte. Der Verlust weitete sich allerdings von geschätzten 17 auf 23 Cents je Aktie aus. Rückfall des Kurses um 12 % auf 6,80 $ ist deshalb noch
nicht gefährlich, aber zweifellos unschön. Ich komme in der nächsten AB darauf noch zurück. Zu berücksichtigen ist auch, daß in einer allgemeinen Korrektur negative Zahlen überbewertet werden. Ich bleibe also noch ruhig. Ähnliches gilt für Xerox, die sich von einem Teil ihres Forschungslabors
trennen werden, aber die Mehrheit behalten. Das geht in Ordnung.

Insgesamt: Gehen Sie ins Wochenende, und kaufen Sie heute keine Aktien. Wer noch da und dort Gewinne hat, realisiert einen Teil, um Liquidität zu sammeln.

Mit freundlichen Grüßen

Hans A. Bernecker
 




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Stox Dude:

Bernecker ein "Boersenclown" ?

 
14.12.01 15:06
Habe mit Interesse seine Berichte gelesen, jedoch schreibt er wie das
Faehnchen im Wind.
Ariba hatte er gerade als Zukauf ab $6,90 empfohlen, s.o., und nun
redet er von abwarten. Dies geschah auch bei YHOO usw.
Ueber AMD schreibt er jetzt erst, weil die gestern abgewertet wurden.

Bin entaeuscht..........
Stox Dude:

Hier der Auszug des Clowns

 
14.12.01 15:13
Zu den anderen: Ariba dürften Sie gestern zwischen 6,80 und 7,33 $ erwischt haben, während CMGI auf 2,01 $ im Tief zurückfielen, womit meine Kaufempfehlung dafür bestehen bleibt. Wenn Sie bei Ariba die Hausnummer etabliert haben, setze ich die Zukäufe zwischen 6,40 - 6,90 $. Broadvision inzwischen 3,47 $. Yahoo schaffte bis gestern 19,33 $. Ferner:
cap blaubär:

..

 
17.12.01 11:01
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Konsolidierung
Mails/Nachrichten vom 17.12.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
Konsolidierung ist das richtigere Wort als technische Korrektur. Zu verstehen ist es als eine Art Adjustierung des erreichten Kursniveaus und ich kann mir nicht vorstellen, daß wir zum Jahresende wesentliche Bewegungen zu
erwarten haben, falls nicht spektakuläre Ereignisse oder Gründe dafür vorliegen. So ganz traue ich dem politisch-militärischen Frieden jedenfalls nicht.

Die Wall Street bewegt sich, gemessen am Dow, auf der beschriebenen Konsolidierungsebene. Sie liegt zwischen 9400 und 10600 und dazwischen ist alles möglich. Sie sehen es schon an der Liste der am meisten gehandelten Titel. Hier bewegten sich die Kurse nur in der Spannweite von 21 Cents bis 1,14 Dollar und nur in einem Fall, Caltine, gab es einen größeren Rückschlag an der NYSE. Höchst interessant andererseits: Amgen bewirbt sich um Immunex. Für die Liebhaber der Bio-Tech-Werte ist das eine Enttäuschung. Amgen zahlt in Aktien und bar, und die Börse bestraft diesen Deal mit einem Abschlag von rd. 6 %. Warum? Beide Unternehmen sind hervorragend, aber noch immer sehr sehr teuer. Das ist das Problem, worauf ich immer wieder hinweise:

Wer teuer ist, wird zwar zu den Lieblingen des Marktes zählen, aber sehr volatil bleiben. Regelmäßig gebe ich deshalb die Börsenkapitalisierung im Verhältnis zum Umsatz an. Das gilt sowohl für die Technologietitel als auch für die Bio-/Genwerte. Damit ist auch die Grenze für viele Titel erreicht worden, die in den letzten 9 Wochen bis zu 100 % und mehr zugelegt haben. Hier gibt es weiteres Korrekturpotential und deshalb hatte ich zu Teilgewinnmitnahmen angeraten. Dabei bleibt es.

In Frankfurt ist die Range für die Konsolidierung nach unten bis 4800 oder paar Punkte mehr immer noch gültig. Fast wie in New York: Technologie ist diesbezüglich genauso empfindlich, wobei es weniger Biowerte von Relevanz gibt.

Die Nachrichtenstärke nimmt ab. Wesentlich neue Informationen von Firmen erwarte ich in dieser Woche nicht, soweit der Kalender dies anzeigt. In der Jahresschlußnummer der AB skizziere ich die Fehler, die ich im abgelaufenen
Jahr gemacht habe. Ich wäge sie ab gegenüber dem, was richtig war. Nachdem das New York-Loch (Attentat New York) inzwischen wieder geschlossen ist, wird es einige Zeit brauchen, dies ebenfalls zu konsolidieren, Wie eine solche Konsolidierung abläuft, habe ich Ihnen vor 2 Wochen in der AB Nr. 49 gezeigt. Bitte Seite 2 beachten. Natürlich wiederholt sich an den Börsen nichts exakt, aber es gibt typische Verhaltensformen. Mit einiger Sicherheit wird es ähnlich laufen, wie dort skizziert. Seien Sie also konsequent.

Für heute gibt es keinen Handlungsbedarf. Ich sehe keinen Grund, im DAX eine Strategie oder Taktik zu entwickeln, um noch ein Weihnachtsgeschenk zu gewinnen Eine Ankündigung erlaube ich mir gleichwohl:

Wir werden uns im kommenden Jahr mit einer neuen Börsenstrategie beschäftigen müssen, die eine wichtige Lehre der vergangenen 2 Jahre ist. Das ganz Thema ist ebenso einfach, wie nicht ganz leicht zu übersetzen. Um
es in Kurzform zu formulieren:

Ganz lange Trends in einer Branche oder Aktie wird es künftig weit weniger geben als bis 1998/99. Sogenannte Dauerpositionen, die man auch 2 oder 5 Jahre halten möchte, weil die jeweilige es wert ist, werden nur in Ausnahmefällen praktikabel sein oder einen optimalen Gewinn bringen. Das Gegenteil ist der Fall: Man wird in der Regel nach einem begrenzten Kursgewinn Kasse machen müssen. Warum dies so ist, werde ich Schritt für Schritt in den nächsten Briefen ab Januar erläutern.

Ich verbleibe bis Morgen und wünsche Ihnen eine schöne Vorweihnachtswoche.

Herzlichst Ihr..

Hans A. Bernecker
 




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cap blaubär:

....,,,,

 
18.12.01 11:00
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Guter Spielraum, aber kein Riesen-Sprung
Mails/Nachrichten vom 18.12.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
die zuversichtliche Grundstimmung bleibt erhalten, aber die konkreten Denkanstöße fehlen. Sie konnten dies gestern morgen in der Charttechnik gut verfolgen. Auf der Daily-Basis ergab sich ein sogenanntes Kaufsignal, welches jedoch auf der Weekly-Basis nach oben begrenzt blieb. Das reicht immerhin bis 5500, nämlich an den oberen Rand der bekannten Problemzone, wie ich es genannt habe. Immerhin sind das knapp 10 %. Ähnlich läuft es im amerikanischen Dow Jones, wo ebenso 10500 machbar sind. Bitte bedienen Sie sich für diese Betrachtungen des Bernstein-Programms. Folge:

Die amerikanischen Konjunkturdaten werden nun fast wöchentlich angepaßt. Bringt das was? Ich habe es mehrfach begründet und wiederhole es: Legen Sie alle diese Daten möglichst schnell weg. Sie enthalten mehr oder weniger die kurzfristigen Folgen des New Yorker Attentats. Vor Februar gibt es keine
wirklich glaubwürdigen Erkenntnisse. Es ist zwar verständlich, wenn sich einzelne Analysten darüber verbreiten, ob 0,1 oder 0,2 die richtige Zahl ist. Das sind volkswirtschaftliche Fingerübungen. Auch die Revision seitens des IWF zeigt das gleiche: Ereignisse wie New York bedeuten eine Datenverzerrung für etwa 4 bis 6 Monate. Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen funktionieren anders nicht. Ohnehin habe ich in der AB, die Sie am Freitag in der Hand halten, sowie in der letzten formuliert: Alle Konjunkturprognosen müssen neu geschrieben werden.

Wall Street konkret: Wie oben erwähnt besteht guter Spielraum in den Indizes, aber ein riesiger Sprung ist nicht drin. Ich bleibe auf der ganz konsequenten Linie: Keine neuen Dispositionen in diesem Umfeld.

In Frankfurt verweise ich erneut auf eine Besonderheit, und auch darüber schreibe ich in der nächsten AB: RWE und E.ON praktizieren eine wirklich seriöse Konzernpolitik. Ich hatte darüber kürzlich in der AB ausführlich diskutiert. Der Einstieg des RWE in das tschechische Gassystem ist ein solcher Schritt. Es ist der Zugang für einen Abnehmerkreis von annähernd 8 Mio Menschen. Bei E.ON geht es bekanntlich um die Mehrheit bei Ruhrgas, dem größten Gasversorger in Deutschland. Darin steckt auch eine Art Vorgeschmack für 2002:

Solche Aktien sind sicherlich keine Story-Renner à la Infineon oder SAP, aber solide Basisinvestments. Daran werden Sie sich in den kommenden Monaten noch häufig erinnern. Der Steuervorteil ab 01.2002 ist hierfür die Ausgangsbasis.

Aus der unmittelbaren Marktpraxis heraus neige ich zu keinen Käufen, die auch noch 14 Tage Zeit hätten. Deshalb gebe ich heute keine Kaufempfehlung.

Bemerkenswerte Markttechnik im Euro: Der Rummel um das Startpäckchen für Euro-Münzen ist etwas für "Bild" und die allgemeine Stimmung, so als ob der Nikolaus noch einmal käme. Wenn selbst seriöse Zeitungen daraus allerdings schließen, daß der Euro ein besonderes Erlebnis wird, liegen sie satt
daneben. Die Markttechnik Euro/Dollar zeigt nämlich ein anderes Bild: Zum dritten Mal gelang es dem Euro nicht, die Hürde 0,95 $ zu überschreiten. Die erste Spitze lag im Juni 2000 bei 0,9650 $. Die zweite Anfang Januar dieses Jahres bei 0,9570 $. Die dritte im September bei 0,9230 $. Jedesmal mit einer deutlichen Spitze in der sogenannten Markttechnik. Ich hatte Ihnen schon geschrieben, daß die Entscheidung Ende des Jahres fällt. Oder auch im Januar. Das ist wegen der Umstellung nicht ganz exakt zu sagen. Wirkt diese Markttechnik jedoch ebenso wie in den genannten Vergangenheitsdaten,
zeichnet sich ein neuer Test des Tiefstkurses unter 0,85 $ ab. Ich knüpfe daran noch keine konkrete Prognose, weil das Umstellungsdatum eine historische Besonderheit ist. Auf die weiteren Aspekte komme ich im Januar noch zurück. Sie wissen aber:

Ein weicher Euro wäre die beste Konjunkturhilfe für Europa, die sich denken läßt. Das sagt und schreibt niemand. Aber es ist so und läßt sich für die letzten 30 Jahre leicht nachweisen. In der AB hatte ich das schon begründet. Vielleicht blättern Sie noch einmal nach. Mit anderen Worten: Gibt der Euro unter die genannten Kurse nach, liegt darin eine sichere Beschleunigung für die Euro-Konjunktur, speziell für Deutschland. Nebenbei: Ein Mitarbeiter des Teams der Sachverständigen (5 Weisen) erzählte mir kürzlich, wie strikt das Sprachverbot eingehalten wird, das diesen Sachverhalt betrifft. Denken
Sie selbst mal darüber nach.

Das wär's für heute, bis morgen

herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 




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cap blaubär:

einfach geschlossen

 
20.12.01 10:27
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Dunkelheit in Tokio
Mails/Nachrichten vom 20.12.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
die Nikolaus- war die Weihnachtsrally. Es bleibt bei einer Konsolidierung und ich glaube nicht, daß wir in den letzten Tagen dieses Jahres noch Wesentliches beleben werden. Die Bücher sind einfach geschlossen. Ich bin daher heute kurz angebunden, erlaube mir aber einen Blick nach Tokio:

Am anderen Ende der Welt, so kann man sagen, gehen konjunkturpolitisch die Lichter aus. Kein Land dieser Größenordnung hat es bisher geschafft, 3 Jahre hintereinander ein reales Minus zu erreichen, was nicht mehr Rezession, sondern Depression bedeutet. Und dies trotz einer 7-jährigen Politik Defizit-Spending und einer fast negativen oder Null-Inflation. Ich gehe auf dieses Thema in der heutigen AB, die Sie morgen in den Händen halten,
nochmals ein. Warum?

Es ist schwer vorstellbar, daß die zweitgrößte Industrienation der Welt mit 144 Mio Einwohnern eine dauerhaft negative Entwicklung aufweist, wenn die anderen erneut in eine Aufwärtstendenz hineinwachsen. Also gilt umgekehrt: Behindern die Japaner und damit der ganze Südosten Asiens die konjunkturelle Erholung in Europa und USA? Ich halte dies für ein gravierendes Thema des kommenden Jahres. Aber wahrscheinlich werden Sie erleben, wie eine Börse nach nunmehr 12 Jahren Baisse eine mögliche Erholung der japanischen Wirtschaft ab 2003 auszutarieren versucht. Das wird ein spannendes Spiel.

Wall Street konkret: Die Dow Jones-Marke 10000 hat die gleiche Bedeutung wie 5000 für den DAX. Ich halte an der Beschreibung beider Problemzonen fest. Das dürfte bis in den Januar hinein gelten. Möglich ist auch eine weitere Verzögerung. Gestern hatte ich Ihnen im Ticker den Markt schon beschrieben. Daran ändert sich heute nichts.

Frankfurt geht den gleichen Weg. Auch hier sind die Bücher der Fonds geschlossen. Die Volatilität (VDAX) nimmt leicht zu, und ich hoffe sehr, daß der VDAX nicht zu weit über 30 hinausgeht. Bei den empfohlenen Teilgewinnen in den Technikaktien bleibt es. Beispiel: SAP kam nahe an die technisch möglichen Topkurse von 160/170 E. heran. Neue Kaufbasis liegt bei etwa 120 E. oder einen Tick darunter. Sinngemäß gilt dies für die anderen. Nach wie vor unbefriedigend sind die hohen Tagesumsätze bei der Telekom. 15 bis 17 Mio Stück erscheinen mir zu viel. 10 bis 12 Mio wären richtiger. Das kann allerdings mit dem Ultimo zusammenhängen.

Typisch für die Marktlage ist auch: Fraport gestern plus 3,6 % bei 30.000 Stück Umsatz. Dürr plus 5,7 % bei 23.000 Stück, Krones plus 4,8 % mit 12.000 Stück. Das sind keine echten, sondern Zufallskurse.

Das wär's für heute, und ich melde mich morgen letztmals in diesem Jahr mit einen letzten Blick auf die Märkte und nehme dabei auch Abschied von der D-Mark.

Mit freundlichen Gruessen

Hans A. Bernecker
 




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cap blaubär:

(Kreiss??)Sägenreiches Weihnachtsfest

 
21.12.01 10:40
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Ein friedliches und segensreiches Weihnachtsfest!
Mails/Nachrichten vom 21.12.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meinen Damen und Herren,
dies ist der letzte Ticker der Actien-Börse in diesem Jahr. Gleichzeitig ist heute Verfallstermin für alle Kontrakte, woraus einige Turbulenzen entstehen könnten, jedoch nicht von nachhaltiger Bedeutung. Mehr als Zuschauen ist nicht drin.

Dieser Ticker ist die letzte Ergänzung zur AB 51/52, die Ihnen heute vorliegt. Ich konzentriere mich dabei auf grundsätzliche Überlegungen aus den Erfahrungen des ablaufenden Jahres und setze die ersten Akzente für das kommende. Auf 8 Seiten läßt sich das eigentlich nicht genügend umreißen. Deshalb werde ich in den ersten Briefen des kommenden Jahres die Erweiterungen präzisieren. In der Konsolidierungsphase, die begonnen hat, wird dies ein wichtiger Akzent.

Zum letzten Mal nehme ich an das Wort 'D-Mark' in den Mund oder schreibe es nieder. Dies tue ich mit Wehmut. Die erfolgreichste Währung der letzten 50 Jahre geht. Das hat es in dieser Form in der neueren Geschichte noch nie gegeben. In der älteren übrigens auch nicht. Deshalb ist es eine Verdummung, wenn in einer Ausstellung in Frankfurt dem Besucher vorgemacht wurde, daß es Einheitswährungen schon einmal gegeben habe. Der Historiker kann darüber entweder nur lächeln, oder aber sehr verbittert sein. Der Amerikaner Greenspan hat es schon vor 3 Jahren richtig formuliert:

Noch nie hat ein erfolgreiches Volk nach einem sagenhaften Aufstieg in der Position des zweitgrößten Exporteurs der Welt und des drittgrößten Industriestaates der Welt sich freiwillig dessen entäußert, worauf sein Wohlstand begründet ist. Denn natürlich ist der Euro als politische Währung mit den üblichen Maßstäben nicht zu messen. Deshalb auch nicht mit der gern vorgetragenen These seiner sogenannten fundamentalen Unterbewertung. Diese läßt sich für ein Konglomerat aus 11 Staaten nicht errechnen. Gültig ist allein die Hypothese der sogenannten Markteffizienz. Sie unterstellt, daß der Markt den Preis macht und darüber über sämtliche Aspekte verfügt, die in die Preisbildung eingehen. Wo daraus der Euro-Kurs entstehen oder entwickelt wird, wird das kommende Jahr erstmals zeigen. Auch dazu habe ich in der AB die Eckwerte genannt.

Nachrichtlich: Der erneute Kauf eines Energie-Unternehmens durch RWE (Highland Energie) ist ein weiterer Baustein in der strategischen Einschätzung von RWE. Ich habe dazu gestern schon einiges gesagt. Der Einstieg von Schering bei Morphosys ist ein interessanter Aspekt. Nach Altana bei GPC-Biotech ist Schering der zweite Große, der sich mit einer Minderheit an einem solchen Unternehmen beteiligt. Probleme habe ich dennoch mit der sehr hohen Börsenkapitalisierung beider Firmen, die längerfristig wahrscheinlich vertretbar sein wird, kürzerfristig aber nicht durchzuhalten ist. Aus New York meldet Palm ein besser als erwartetes Resultat von 290 Mio $ Umsatz, womit diese Aktie auf meiner spekulativen Kaufliste bleibt. AT&T verkauft das Breitband-Geschäft an Comcast für 72 Mrd $ in Aktien und Geld. Damit rückt AT&T nach einer längeren Wartezeit wieder in eine interessante Konstellation, die sich gestern mit dem Kurssprung von rd. 10 % schon andeutete. Bitte verfolgen Sie nun AT&T neben Sprint und Worldcom. Das sind die 3 wichtigsten Titel dieses Segmentes, worauf ich im Januar zurückkommen werden.

Die Yen-Schwäche geht weiter. Sie erinnern sich, daß ich Yen-Verkäufe plus Verkauf von Yen-Staatsanleihen per Termin als die interessanteste Weitsicht-Spekulation beschrieben hatte. Sie ist noch nicht zu Ende. Achten Sie auf den Doppeleffekt: Die Reduzierung der Bonität der Japaner führt letztlich zum Rückzug der Großanleger aus Yen-Anleihen. Gleichzeitig kommt Japan nicht um eine weitere Yen-Abwertung herum. Das wichtigste technische Signal gegen Dollar lag bei 126 Yen per Dollar und zeigt einen Anstieg des Dollar-Kurses in Yen auf 140 Yen und höher. Das bedeutet eine Abwertung um weitere 10 % und mehr. Yen-Kredite sind also auch jetzt noch ein Thema und der berühmte ''Null-Tarif'. Wer also Bedarf hat, fährt auf dieser Schiene weiter.

Ich bedanke mich bei allen Damen und Herren meiner Leserschaft für Ihre Treue und Loyalität im abgelaufenen Jahr, für die Kritik und für die Anregungen auf dem Board und wünsche Ihnen ein friedliches und segensreiches Weihnachtsfest und eine glückliche Hand in allen Ihren Dingen im Neuen Jahr, denn wofür Sie das Sprichwort kennen: Wird's besser, wird's schlimmer, so fragen wir immer; seien wir ehrlich, das Leben ist nun mal lebensgefährlich. Ich glaube, daß dies von Erich Kästner stammt.

Herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker

PS.: Wie schon angemerkt, schreibe ich keinen Ticker zwischen den Festtagen. Den nächsten gibt es am 3. Januar nach dem ersten Börsentag am 2. Januar. Die Actien-Börse erscheint als Nr. 01/02 erst am 12. Januar, wofür ich höflichst um Verständnis bitte, weil es mich persönlich betrifft.
 




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