Es stimmt das Legacy noch nicht fertig ist. Allerdings befinden sich die Verschuldungspositionen in der Bilanz. Wenn man diese (Potash) ansetzt, muss man auch die Gegenposition ansetzen. Aber Legacy und Co interessiert momentan niemanden. Damit muss man sich einfach abfinden. Ich bin mir relativ sicher das sich das in ein paar Jahren deutlich relativiert. Ich habe in der Vergangenheit oft die Beobachtung gemacht das sich das ab einem gewissen Zeitpunkt schlagartig ändert. Da ich diesen Zeitpunkt nicht ausloten kann, steig ich dann ein wenn ich denke das der Kurs attraktiv ist/war. Für mich war er das damals und als nach dem Kalischock die Lage wieder klarer wurde kaufte ich hinzu. Diese Position werde ich nun halten.
"Was aber auch interessant ist: Viele spekulierten, dass PCS nie wirklich im Sinn hatte K+S zu übernehmen und die auch finanziell nicht in der Lage seien."
Nunja ich glaube schon das sie es im Sinn hatten. Ich glaube aber auch das der CEO samt seinem Team sich gehörig verschätzt hat. Ich glaube aber auch das Steiner auf der HV Gegenwind spüren wird. Einzelne Fondsmanager sind natürlich mit seinen Vorstößen unzufrieden. Andere sind wegen anderer Dinge unglücklich. Z.b. das Einschalten der Politik. So sehe ich aber keine größeren Verstimmungen - abgesehen von der DB (die aber durch die Einräumung der Kreditlinien für POT befangen war).
"Es sei denn Potash hat Spekulanten geholfen bei K+S auszusteigen oder sonstige Insidergeschäfte abzuwickeln - was ich definitiv nicht glaube."
Ja das ist sicherlich nicht der Fall gewesen.
Für mich sah das alles etwas anders aus. POT versuchte über Partnerschaften mit K+S die Logistikkosten etc. zu drücken. Frei nach dem Motto Legacy beliefert einen Teil der POT Kunden während POT einen Teil der K+S Kunden beliefert. K+S hat diesen Vorstoß abgewunken (was POT nie verstanden hat, da es ja im beidseitigem Interesse wäre). Hier zeigt sich ja schon die verzerrte Wahrnehmung des POT CEO's. Er spricht ständig von beidseitigem Interesse. Wenn K+S daran kein Interesse hat, ist es ein einseitiges Interesse. Tilk muss lernen auch andere Interessen zu hören und nicht wie ein kleiner trotziger Junge dann mit einer Übernahme zu kommen. Weshalb soll sich K+S auf so eine Tour einlassen? Das ging ja über ein Jahr so.
POT versteht zwei Dinge nicht!
a) K+S ist nicht Teil von Canpotex !! und wird einen Teufel tun um auch nur annähernd mit dem Bündnis in Verbindung gebracht zu werden. Kartellrechtliche Risiken lassen grüßen. Diese sind viel höher, als etwaige Liefereinsparungen.
b) K+S hat kein Interesse Potash direkten Kontakt zu den Kunden zu eröffnen und einem Mitstreiter indirekt Zugang zu den Vertriebsnetzen zu gewähren.
Tilk hält K+S für naiv, weil sie einen eigenen Weg gehen wollen. Auch der Chef der DB Assetverwaltung hält hier K+S für naiv, da er denkt K+S wär im Verbund stärker. Ich sage K+S geht den richtigen Weg. Jüngst wurde das mehrmals belegt. Man schneidet über das Spezialgeschäft und eben kleinerer Menge und direkte Kundenbindung besser ab. Auch von den mittleren Kunden wird man als "freier" Anbieter gesehen. Diese haben in der Regel eine kleinere Verhandlungsmacht und wären gegen Großanbieter machtlos. Diese mittleren Kunden zahlen aber auch in schwächeren Phasen einen etwas höheren Preis als die ganz Großen. K+S hat während des Kalipreisbooms in der Preisgestaltung nie übertrieben - wie die anderen - obwohl es der Markt hergegeben hätte.
Man kann es so oder so sehen. Ich bin ein Verfechter der derzeitigen Strategie und über Jahre hat sich diese auch bewährt. Nun befinden wir uns eben in einer schwierigeren Phase. Es ist normal das es damit zu Gegenwind kommt.
Aber diejenigen die eben andere Strategien als sinnvoller erachten sollten sich auch klarwerden in welchem Bereich K+S operiert. Der große Unterschied ist eben das man nicht den reinen Massenmarkt bedient. Die Vorteile eines größeren Zusammenschlusses sind also überschaubar, da K+S hier weit mehr Expertise mitbringt als es z.b. POT tun würde.