SINA, SOHU und NETEASE wie geht es weiter?,
externe Analyse
Hong Kong 13.08.03 (asia-economy.de) Nachdem sich die Aktien der "Drei" von ihren 12 Monatstiefs inzwischen um den Faktor 20-35 verlfielfacht haben kommen immer mehr Zweifel an der Nachhaltigkeit dieser Bewegung auf. Seit ihren Höchstkursen Mitte Juli liegen die Aktien mit 14-27 % im Minus. Obwohl sich das Geschäft mit China Portalen prächtig entwickelt gibt es mittlerweile doch einige Risiken, die wir bereits am letzten Freitag in einem Spezialreport angerissen haben. Vor allem liegt der Kurszuwachs weit über dem Wachstum im Geschäft. Aus einer offensichtlichen Unterbewertung wurde so innerhalb weniger Monate eine offensichtliche Überbewertung.
Inwieweit es die Portale schaffen ihre Wachstumsprognosen zu erfüllen und in die Bewertungen hineinzuwachsen, ohne dass es zu starken Kursverkusten kommt bleibt abzuwarten. Dennoch gibt es einige Fragezeichen hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung.
So ist die derzeitige Stärke dieser Portale zugleich auch ihr größter Schwachpunkt. Denn aufgrund der Fokussierung auf Mobilfunkkunden konnten die Portale ihre Abhängigkeit von Internetwerbeeinnahmen und Verkäufen mindern. Mobilfunkkunden sind Margenträchtiger und zahlen mitunter Unsummen um Unterwegs von SMS und kleinen Spielen abgelenkt zu werden. Doch gibt es hier im Vergleich zum Internet einen großen Unterschied. So sind die Mobilfunknetze keinesfalls frei für jeden Anbieter zugänglich, denn die Betreiber versuchen durch Milliardeninvestitionen ihre eigenen Standards durchzusetzen um einen Wettbewerbsvorteil zu erhalten.
Der Zugriff auf die Infrastruktur ist damit im Gegensatz zum "liberalen freien" Internet nur beschränkt. Jede SMS, jede Transaktion und für jede Telefonminute müssen von den Portalen bei den Mobilfunkoligopolisten China Unicom und China Mobile eingekauft werden. Diese können die Einkaufspreise jederzeit anheben. Derzeit erhalten die großen Mobilfunkanbieter gerade einmal 15 % der Portalumsätze. Die Bruttomargen liegen damit bei allen "Drei" bei rund 80 %. Ein Zustand der nach Meinung vieler Analysten nicht haltbar sein wird.
Wenngleich die in der letzten Woche angekündigten Einschränkungen des SMS-Dienstes unter dem Vorwand des Schutzes vor Sexanbietern getan wurde, zeigt es doch auf in welcher Abhängigkleit sich die Portale befinden. 13.08.03 (al)
von asia-economy.de