IWF warnt vor Rekorddefizit der USA

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IWF warnt vor Rekorddefizit der USA

 
07.08.03 09:23

Aus der FTD vom 7.8.2003
IWF warnt vor Rekorddefizit der USA
Von Mark Schieritz und Till Hoppe, Berlin

Das Haushaltsdefizit der USA treibt auf einen neuen Rekord zu. Noch in diesem Jahr drohe der Fehlbetrag der öffentlichen Hand auf sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu klettern, warnte der Internationale Währungsfonds (IWF) in einem veröffentlichten Länderbericht.

Damit läge das US-Defizit - gemessen an der Wirtschaftsleistung - auf dem höchsten Stand seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Die US-Regierung hatte bereits im Juli bekannt gegeben, dass der Fehlbetrag 2003 auch in absoluten Zahlen ein Rekordniveau erreichen wird. Der Vergleich mit dem BIP macht aber das Ausmaß der Neuverschuldung noch deutlicher: Bewahrheitet sich die IWF-Prognose, würden die USA 2003 doppelt so viele neue Schulden aufnehmen, wie den Staaten der Euro-Zone laut EU-Vertrag erlaubt ist. Der Fehlbetrag entspräche in etwa der gesamten Wirtschaftsleistung Spaniens. Das bislang höchste US-Staatsdefizit hatte es 1992 gegeben. 2000 wies der US-Haushalt dagegen noch einen Überschuss auf.

Der IWF-Bericht unterstreicht die Risiken der gegenwärtigen amerikanischen Fiskalpolitik. Denn das Rekorddefizit könnte die langfristigen Zinsen in die Höhe treiben und damit den erhofften Aufschwung gefährden. "Das steigende Defizit wird private Investitionen verdrängen, die Produktivität schmälern und die Probleme der Sozialkassen vergrößern", so der IWF. Bereits in den vergangenen Wochen war es zu einem starken Zinsanstieg am US-Kapitalmarkt gekommen.

Verbesserte Aussichten

Für das Rekorddefizit macht der IWF die schlechte Konjunktur, die gestiegenen Sicherheitsausgaben sowie die Steuersenkungen der Bush-Regierung verantwortlich. Allerdings hätten die Entlastungen zusammen mit den Zinssenkungen der US-Notenbank auch dazu beigetragen, dass sich die Aussichten auf eine wirtschaftliche Erholung in den USA verbessert haben: "Geld- und Fiskalpolitik haben die Wirtschaft in beispielloser Art und Weise unterstützt."

2004 werde das Wachstum auf 3,5 Prozent steigen, nach 2,2 Prozent 2003. Noch bestünden aber Risiken für die Erholung wie etwa ein Einbruch am Immobilienmarkt. In diesem Fall seien weitere Zinssenkungen geboten, heißt es in dem IWF-Bericht.

© 2003 Financial Times Deutschland

 

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