"Für die Anleger sei es enttäuschend gewesen, dass Intel jüngst nur ein verhaltenes zweites Quartal prognostiziert habe und für 2020 angesichts der Corona-Pandemie überhaupt keine Prognose wage. Zudem bestehe die "Gefahr", dass der jüngste Run auf Homeoffice-Produkte wieder abflaue. Und auch Meldungen, wonach Großkunde Apple (ISIN:
US0378331005, WKN:
865985, Ticker-Symbol: APC, Nasdaq-Symbol: AAPL) einen Teil seiner PC-Chips in Eigenregie bauen könnte, würden verunsichern. Und jetzt melde obendrein Morgan Stanley Bedenken an.
Die US-Investmentbank Morgan Stanley habe Intel von "overweight" auf "equal-weight" abgestuft, das Kursziel aber von 61 US-Dollar auf 65 US-Dollar angehoben. Analyst Joseph Moore gehe in einer aktuellen Studie zur US-Halbeiter-Branche nicht davon aus, dass Intel die Anleger in diesem Jahr enttäuschen werde. Für 2021 sehe er dann aber mit Blick auf seine eigenen Schätzungen und den Marktkonsens deutliche Risiken.
Aus Sicht des "Aktionär" seien die Risiken für Intel überschaubar. Vielmehr sei das Unternehmen breit aufgestellt. So seien die Amerikaner bei den Megatrends Cloud, Speicherung und Verarbeitung von Daten führend. Die hierzu notwendigen Chips würden inzwischen mehr als die Hälfte des Geschäftsvolumens ausmachen - der Umsatz habe zuletzt um mehr als 30 Prozent zugelegt.
Bei Chips für Medizintechnik kooperiere Intel mit dem Branchenführer Medtronic. Beim Ausbau der neuen Kommunikationstechnik 5G sei Intel Zulieferer für Ericsson (ISIN:
SE0000108656, WKN:
850001, Ticker-Symbol: ERCB, Nasdaq OTC-Symbol: ERIXF), Nokia (ISIN:
FI0009000681, WKN:
870737, Ticker-Symbol: NOA3, NASDAQ OTC-Symbol: NOKBF) und ZTE (ISIN:
CNE1000004Y2, WKN:
A0M4ZP, Ticker-Symbol: FZM, Nasdaq Other OTC-Symbol: ZTCOF). Und mit den beiden großen Zukäufen von Mobileye und Moovit könne man den Chipkonzern als einen der führenden Player rund um das selbstfahrende Auto betrachten - immerhin ein Zukunftsmarkt, der bis 2030 auf 200 Milliarden anwachsen könnte.
"Der Aktionär" bleibe für Intel optimistisch gestimmt. Der Chip-Gigant sei mit seinem diversifizierten Angebot und illustren Kundenkreis gut positioniert. Zudem sei die Aktie mit einem 2020er KGV von 13 günstig bewertet. Nach oben gelte es zunächst den Bereich um 64 US-Dollar zu überwinden, um dann Richtung bis 68 bis 69 US-Dollar weiter zu klettern - das Allzeithoch im Bereich 75 US-Dollar rücke dann ins Blickfeld. Nach unten sollte die 60-US-Dollar-Marke die Aktie absichern."
Quelle:
Carsten Kaletta vom Anlegermagazin "Der Aktionär"
MfG bauwi
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