Weitere Institute korrigieren ihre Prognosen
Zwei weitere Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Prognosen für das deutsche Wirtschaftswachstum nach unten korrigiert. Frühestens im Sommer erwarten sie einen moderaten Aufschwung.
Damit haben die meisten der sechs führenden Institute ihr gemeinsames, weniger als zwei Monate altes Gutachten revidiert. Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) sagten am Montag für 2003 ein Wachstum von 1,1 Prozent voraus, für 2002 nur 0,2 Prozent. Andere Institute hatten ihre Prognosen vorige Woche zum Teil noch stärker korrigiert. Im gemeinsamen Gutachten war von 1,4 Prozent für 2003 und 0,4 Prozent für 2002 die Rede. Die Bundesregierung rechnet mit 1,5 Prozent für 2003.
Deutschland werde beim Wirtschaftswachstum auch 2003 deutlich unter dem Durchschnitt des Euro-Raums zurückliegen. Die Zahl der Arbeitslosen werde 2003 auf 4,2 Millionen steigen, hieß es weiter. Die Arbeitslosenquote klettere damit von 9,5 auf 9,8 Prozent. In Ostdeutschland wird die Zahl der Arbeitslosen auf Grund des Sonderprogramms für die Aufbauarbeit in den Überschwemmungsgebieten lediglich um 10.000 steigen und bei rund 1,41 Millionen (17,4 Prozent) liegen, so die Einschätzung der beiden Institute.
Erfüllt Deutschland 2003 das Defizitkriterium?
Das Haushaltsdefizit wird sich nach Einschätzung des Konjunkturexperten des RWI auf 2,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) verringern und damit knapp unter der Obergrenze von drei Prozent liegen. Ursache für den Rückgang würden verbesserte Einnahmen sein. Die EU-Kommission, die bereits ein Defizitverfahren gegen Deutschland eingeleitet hat, erwartet für 2003 immer noch ein Defizit von 3,1 Prozent nach 3,8 Prozent in diesem Jahr.
Mit seiner Konjunkturprognose ist das RWI optimistischer als der Sachverständigenrat der fünf "Wirtschaftsweisen", der von nur 1,0 Prozent Wachstum im kommenden Jahr ausgeht. Die Bundesregierung geht nach wie vor von einem Wachstum von 1,5 Prozent aus. Die Zeichen für eine Erholung der Weltwirtschaft im kommenden Jahr stünden insgesamt günstig, schrieb das RWI. Impulse würden vor allem von den asiatischen Schwellenländern ausgehen.
Neue Steuern führen nicht in die Rezession
Einen konjunkturellen Rückschlag oder sogar ein Abgleiten in eine Rezession sieht das RWI trotz 22 Mrd. Euro Mehrbelastungen durch Steuer- und Abgabenerhöhungen in 2003 nicht. Aktuelle Konjunkturindikatoren gäben zu solchen Befürchtungen keinen Anlass. "Die gesamtwirtschaftliche Produktion wird sich zunächst aber nur zögerlich beleben und erst in der zweiten Jahreshälfte an Fahrt gewinnen", heißt es in dem Konjunkturbrief des Instituts. Das gelte auch für die Investitionen. Getragen werde die Belebung der deutschen Wirtschaft vor allem durch die Exporte.
Die privaten Konsumausgaben werden nach RWI-Einschätzung nur verhalten expandieren. "Zwar steigen Löhne und Gehälter rascher als zuvor, und die Beschäftigung nimmt im Jahresverlauf wieder etwas zu, jedoch steigt die Belastung mit Steuern und Abgaben", schreiben die Wirtschaftsforscher. Nach einem leichten Rückgang in diesem Jahr würden die Realeinkommen damit insgesamt um 0,8 Prozent zulegen.
Institute sind sich weitgehend einig
Das Hamburgische Welt-Wirtschafts-Archiv (HWWA) hatte vergangene Woche ebenfalls nach unten korrigiert und dafür "erheblich dämpfende Einflüssen der Finanzpolitik" verantwortlich gemacht. Auch das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) hatte seine Wachstumserwartungen zurückgeschraubt. Das Ifo-Institut in München deutete ebenfalls bereits eine Korrektur nach unten an. Das Berliner DIW-Institut will seine aktualisierten Zahlen am 7. Januar vorstellen.
Zwei weitere Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Prognosen für das deutsche Wirtschaftswachstum nach unten korrigiert. Frühestens im Sommer erwarten sie einen moderaten Aufschwung.
Damit haben die meisten der sechs führenden Institute ihr gemeinsames, weniger als zwei Monate altes Gutachten revidiert. Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) sagten am Montag für 2003 ein Wachstum von 1,1 Prozent voraus, für 2002 nur 0,2 Prozent. Andere Institute hatten ihre Prognosen vorige Woche zum Teil noch stärker korrigiert. Im gemeinsamen Gutachten war von 1,4 Prozent für 2003 und 0,4 Prozent für 2002 die Rede. Die Bundesregierung rechnet mit 1,5 Prozent für 2003.
Deutschland werde beim Wirtschaftswachstum auch 2003 deutlich unter dem Durchschnitt des Euro-Raums zurückliegen. Die Zahl der Arbeitslosen werde 2003 auf 4,2 Millionen steigen, hieß es weiter. Die Arbeitslosenquote klettere damit von 9,5 auf 9,8 Prozent. In Ostdeutschland wird die Zahl der Arbeitslosen auf Grund des Sonderprogramms für die Aufbauarbeit in den Überschwemmungsgebieten lediglich um 10.000 steigen und bei rund 1,41 Millionen (17,4 Prozent) liegen, so die Einschätzung der beiden Institute.
Erfüllt Deutschland 2003 das Defizitkriterium?
Das Haushaltsdefizit wird sich nach Einschätzung des Konjunkturexperten des RWI auf 2,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) verringern und damit knapp unter der Obergrenze von drei Prozent liegen. Ursache für den Rückgang würden verbesserte Einnahmen sein. Die EU-Kommission, die bereits ein Defizitverfahren gegen Deutschland eingeleitet hat, erwartet für 2003 immer noch ein Defizit von 3,1 Prozent nach 3,8 Prozent in diesem Jahr.
Mit seiner Konjunkturprognose ist das RWI optimistischer als der Sachverständigenrat der fünf "Wirtschaftsweisen", der von nur 1,0 Prozent Wachstum im kommenden Jahr ausgeht. Die Bundesregierung geht nach wie vor von einem Wachstum von 1,5 Prozent aus. Die Zeichen für eine Erholung der Weltwirtschaft im kommenden Jahr stünden insgesamt günstig, schrieb das RWI. Impulse würden vor allem von den asiatischen Schwellenländern ausgehen.
Neue Steuern führen nicht in die Rezession
Einen konjunkturellen Rückschlag oder sogar ein Abgleiten in eine Rezession sieht das RWI trotz 22 Mrd. Euro Mehrbelastungen durch Steuer- und Abgabenerhöhungen in 2003 nicht. Aktuelle Konjunkturindikatoren gäben zu solchen Befürchtungen keinen Anlass. "Die gesamtwirtschaftliche Produktion wird sich zunächst aber nur zögerlich beleben und erst in der zweiten Jahreshälfte an Fahrt gewinnen", heißt es in dem Konjunkturbrief des Instituts. Das gelte auch für die Investitionen. Getragen werde die Belebung der deutschen Wirtschaft vor allem durch die Exporte.
Die privaten Konsumausgaben werden nach RWI-Einschätzung nur verhalten expandieren. "Zwar steigen Löhne und Gehälter rascher als zuvor, und die Beschäftigung nimmt im Jahresverlauf wieder etwas zu, jedoch steigt die Belastung mit Steuern und Abgaben", schreiben die Wirtschaftsforscher. Nach einem leichten Rückgang in diesem Jahr würden die Realeinkommen damit insgesamt um 0,8 Prozent zulegen.
Institute sind sich weitgehend einig
Das Hamburgische Welt-Wirtschafts-Archiv (HWWA) hatte vergangene Woche ebenfalls nach unten korrigiert und dafür "erheblich dämpfende Einflüssen der Finanzpolitik" verantwortlich gemacht. Auch das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) hatte seine Wachstumserwartungen zurückgeschraubt. Das Ifo-Institut in München deutete ebenfalls bereits eine Korrektur nach unten an. Das Berliner DIW-Institut will seine aktualisierten Zahlen am 7. Januar vorstellen.