Drittes Quartal
Intel fängt sich
Licht und Schatten liegen beim weltgrößten Chiphersteller Intel nah beieinander. Zwar gingen im dritten Quartal Gewinn und Umsatz merklich nach unten, weil das Unternehmen die Preise im Wettbewerb mit dem Erzrivalen AMD stark gesenkt hatte. Doch es kam nicht so schlimm wie befürchtet. Im Gegenteil: Intel selbst behauptet, den Durchmarsch von AMD gestoppt zu haben.
Intel-Chef Paul Otellini greift AMD mit Vier-Kern-Prozessoren an. Die Chips werden auf so genannten Wafern (Bild) produziert. Foto: ap
Bild vergrößernIntel-Chef Paul Otellini greift AMD mit Vier-Kern-Prozessoren an. Die Chips werden auf so genannten Wafern (Bild) produziert. Foto: ap
je/HB SANTA CLARA. Für das dritte Quartal seines laufenden Finanzjahres meldete der Hightech-Riese am Dienstag nach Börsenschluss einen Reingewinn von 1,3 Mrd. Dollar – 35 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz fiel gegenüber dem Vorjahr um 12 Prozent auf 8,7 Mrd. Dollar.
Pro Aktie betrug Intels Reingewinn 22 Cents, wobei 1,5 Cents aus Einmalposten kamen. Die Wall Street hatte indes im Schnitt nur 18 Cents pro Anteil erwartet. Der Intel-Kurs, der im Vorfeld der Veröffentlichung in die Knie gegangen war, erholte sich im nachbörslichen Handel am Dienstag kräftig.
Für das laufende Quartal erwartet Intel Erlöse zwischen 9,1 und 9,7 Mrd. Dollar. Einen Gewinnausblick gab Intel nicht, rechnet jedoch mit einer Brutto-Gewinnspanne von 49 bis 51 Prozent. Im vergangenen Jahr lag sie noch bei rund 60 Prozent. Das Schlussquartal ist üblicherweise wegen des Weihnachtsgeschäfts ein Zeitraum mit höheren Umsätzen für den Chiphersteller aus Santa Clara in Kalifornien.
Tiefe Einschnitte
Der Technologieriese steckt inmitten einer drastischen Reorganisation, um sich besser gegen den aufkommenden Rivalen Advanced Micro Devices (AMD) zu positionieren, der am Mittwoch seine Ergebnisse bekannt gibt. Intel hatte in jüngster Zeit stetig Marktanteile an AMD verloren. Der Konkurrent hatte technologisch aufgeholt und bietet seine Chips schon seit jeher deutlich unterhalb der Intel-Preise an. Intel will zur Kostensenkung in den nächsten 24 Monaten ein Zehntel der Belegschaft abbauen – etwa 10 000 Beschäftigte. Im dritten Quartal sind 2 600 Stellen abgebaut worden.
Das Unternehmen setzt neben Kostensenkungen auf neue Produkte kombiniert mit starken Rabatten bei älteren Chips. Diese Rabatte sind jedoch der Hauptgrund für den Gewinnrückgang. Im November will Intel einen Chip mit vier Rechenkernen mit dem Namen „Core 2 Quad Extreme“ auf den Markt bringen, was die Leistungsfähigkeit weiter erhöhen würde. Momentan sind Prozessoren mit zwei Rechenkernen Stand der Technik.
Intel will AMD ausgebremst haben
Finanzchef Andy Bryant sagte, sein Unternehmen gewinne Marktanteile vom Wettbewerber AMD zurück. Auch das im September gestartete Restrukturierungsprogramm zeige erste positive Effekte. Der Manager nannte jedoch keine Zahlen. Intel habe nun die „besten Produkte“, um Marktanteile zu gewinnen. Diese Produkte seien bereits gut von den Kunden angenommen worden.
Das Unternehmen sieht sich im Plan, die Belegschaft bis Ende des Jahres auf 95 000 und bis Mitte 2007 auf 92 000 zu reduzieren. Intel werde 2007 um 2 Mrd. Dollar geringere Kosten haben und im Jahr darauf 3 Mrd. Dollar sparen, hieß es. Analysten halten die geplanten Einschnitte für zu halbherzig.
Quelle: HANDELSBLATT, Mittwoch, 18. Oktober 2006, 07:29 Uhr
Euer
Einsamer Samariter
Intel fängt sich
Licht und Schatten liegen beim weltgrößten Chiphersteller Intel nah beieinander. Zwar gingen im dritten Quartal Gewinn und Umsatz merklich nach unten, weil das Unternehmen die Preise im Wettbewerb mit dem Erzrivalen AMD stark gesenkt hatte. Doch es kam nicht so schlimm wie befürchtet. Im Gegenteil: Intel selbst behauptet, den Durchmarsch von AMD gestoppt zu haben.
Intel-Chef Paul Otellini greift AMD mit Vier-Kern-Prozessoren an. Die Chips werden auf so genannten Wafern (Bild) produziert. Foto: ap
Bild vergrößernIntel-Chef Paul Otellini greift AMD mit Vier-Kern-Prozessoren an. Die Chips werden auf so genannten Wafern (Bild) produziert. Foto: ap
je/HB SANTA CLARA. Für das dritte Quartal seines laufenden Finanzjahres meldete der Hightech-Riese am Dienstag nach Börsenschluss einen Reingewinn von 1,3 Mrd. Dollar – 35 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz fiel gegenüber dem Vorjahr um 12 Prozent auf 8,7 Mrd. Dollar.
Pro Aktie betrug Intels Reingewinn 22 Cents, wobei 1,5 Cents aus Einmalposten kamen. Die Wall Street hatte indes im Schnitt nur 18 Cents pro Anteil erwartet. Der Intel-Kurs, der im Vorfeld der Veröffentlichung in die Knie gegangen war, erholte sich im nachbörslichen Handel am Dienstag kräftig.
Für das laufende Quartal erwartet Intel Erlöse zwischen 9,1 und 9,7 Mrd. Dollar. Einen Gewinnausblick gab Intel nicht, rechnet jedoch mit einer Brutto-Gewinnspanne von 49 bis 51 Prozent. Im vergangenen Jahr lag sie noch bei rund 60 Prozent. Das Schlussquartal ist üblicherweise wegen des Weihnachtsgeschäfts ein Zeitraum mit höheren Umsätzen für den Chiphersteller aus Santa Clara in Kalifornien.
Tiefe Einschnitte
Der Technologieriese steckt inmitten einer drastischen Reorganisation, um sich besser gegen den aufkommenden Rivalen Advanced Micro Devices (AMD) zu positionieren, der am Mittwoch seine Ergebnisse bekannt gibt. Intel hatte in jüngster Zeit stetig Marktanteile an AMD verloren. Der Konkurrent hatte technologisch aufgeholt und bietet seine Chips schon seit jeher deutlich unterhalb der Intel-Preise an. Intel will zur Kostensenkung in den nächsten 24 Monaten ein Zehntel der Belegschaft abbauen – etwa 10 000 Beschäftigte. Im dritten Quartal sind 2 600 Stellen abgebaut worden.
Das Unternehmen setzt neben Kostensenkungen auf neue Produkte kombiniert mit starken Rabatten bei älteren Chips. Diese Rabatte sind jedoch der Hauptgrund für den Gewinnrückgang. Im November will Intel einen Chip mit vier Rechenkernen mit dem Namen „Core 2 Quad Extreme“ auf den Markt bringen, was die Leistungsfähigkeit weiter erhöhen würde. Momentan sind Prozessoren mit zwei Rechenkernen Stand der Technik.
Intel will AMD ausgebremst haben
Finanzchef Andy Bryant sagte, sein Unternehmen gewinne Marktanteile vom Wettbewerber AMD zurück. Auch das im September gestartete Restrukturierungsprogramm zeige erste positive Effekte. Der Manager nannte jedoch keine Zahlen. Intel habe nun die „besten Produkte“, um Marktanteile zu gewinnen. Diese Produkte seien bereits gut von den Kunden angenommen worden.
Das Unternehmen sieht sich im Plan, die Belegschaft bis Ende des Jahres auf 95 000 und bis Mitte 2007 auf 92 000 zu reduzieren. Intel werde 2007 um 2 Mrd. Dollar geringere Kosten haben und im Jahr darauf 3 Mrd. Dollar sparen, hieß es. Analysten halten die geplanten Einschnitte für zu halbherzig.
Quelle: HANDELSBLATT, Mittwoch, 18. Oktober 2006, 07:29 Uhr
Euer
Einsamer Samariter