ifo: Deutsches Wirtschaftswachstum 2001 bei 1,2% - Beschleunigung im Jahr 2002
DRESDEN (dpa-AFX) - Das deutsche Wirtschaftswachstum dürfte nach Prognosen des Münchener ifo-Institus im laufenden Jahr bei etwa 1,2% liegen. Im kommenden Jahr 2002 sollte es sich jedoch dann auf 2 bis 2,5% beschleunigen, erklärte das ifo-Institut für Wirtschaftsforschung in seinen "Wirtschaftsperspektiven 2001/2002", die am Donnerstag in Dresden vorgestellt wurden. 2002 sollten bremsende Effekte der Weltkonjunktur und durch den Preisschub auslaufen, hieß es zur Begründung.
Bei der Prognose gehe das Institut davon aus, dass sich die Weltkonjunktur, angeregt durch die US-Wirtschaft, allmählich wieder bessern werde. So habe die US-Notenbank die Leitzinsen seit Jahresbeginn deutlich gesenkt und werde diese wohl noch weiter senken, um den Abwärtstrend der US-Konjunktur wieder zu stoppen. Hinzu komme ein zunehmend expansiver Effekt durch die Finanzpolitik der USA. Vor diesem Hintergrund sei im zweiten Halbjahr 2001 und im Jahre 2002 wieder mit einer sich beschleunigenden US-Wirtschaftswachstum zu rechnen. Dieses dürfte im Jahr 2001 im Schnitt eine Rate von 1,5% aufweisen nach dem Rekordwachstum von 5% im Vorjahr. Damit würden die Vereinigten Staaten im laufenden Jahr langsamer wachsen als Westeuropa, das im Jahr 2001 eine Rate von etwa 2% erreichen sollte. Im kommenden Jahr würden sich die Wachstumsraten dies- und jenseits des Atlantiks mit in etwa 2,5% angleichen. "Allerdings besteht das Risiko, dass sich die amerikanische Konjunktur und die Weltkonjunktur langsamer erholen, als hier unterstellt", hieß es in dem ifo-Bericht.
DEUTSCHE KONJUNKTUR DÜRFTE IM SOMMER 2001 TALSOHLE DURCHSCHREITEN
Die deutsche Konjunktur dürfte nach Einschätzung des ifo-Instituts im Sommer 2001 ihre Talsohle durchschreiten. Im weiteren Jahresverlauf sollte es in Deutschland und im Euroraum zu einer Stabilisierung der wirtschaftlichen Entwicklung kommen. Bei einer wieder anziehenden Weltwirtschaft werde die "Exportdelle" allmählich überwunden. Stützend sollte dabei der schwache Euro (EURUS.FX1) wirken, der so Ausfuhren in den Dollar-Raum stimuliere. Im Jahresdurchschnitt 2001 würden die deutschen Ausfuhren mit einer Rate von rund 5% weniger als halb so stark wachsen wie im Vorjahr. Der private Verbrauch sollte in diesem Zeitraum mit einem Wachstum von lediglich 1% weniger zunehmen, als in den vergangenen drei Jahren. Ausrüstungsinvestitionen dürften nur noch halb so rasch wachsen wie im Vorjahr.
IM KOMMENDEN JAHR AUFHELLUNG AUF DEUTSCHEM ARBEITSMARKT
Parallel zu einer anziehenden Konjuntur sollte es auf dem deutschen Arbeitsmarkt erst im kommenden Jahr wieder zu steigenden Beschäftigten- und sinkenden Arbeitslosenzahlen kommen. Unmittelbar in den nächsten Monaten sei angesichts der derzeitigen Wirtschaftslage nicht mit einer nachhaltigen Besserung zu rechnen. Denn nach dem ifo Konjunkturtest planten die westdeutschen Industrieunternehmen ihre Belegschaft zu reduzieren. 2001 würden voraussichtlich rund 3,8 Mio. Menschen in Deutschland ohne Arbeit sein. Im Herbs t 2002 sollte diese Zahl saisonbereinigt immer noch rund 3,7 Mio. betragen. Das Ziel der Bundesregierung, die Erwerbslosenzahl bis zum Herbst 2002 unter die 3,5 Mio. Marke zu drücken, sei nach der ifo-Prognose also nicht zu erreichen.
Maßgeblich habe die lahmende Weltkonjunktur zur jüngsten wirtschaftlichen Abkühlung in Deutschland geführt. Diese sei ausgeprägter ausgefallen als prognostiziert. Hinzu sei der Preisschub bei Energie und Nahrungsmitteln gekommen. Dadurch habe der private Verbrauch einen Dämpfer bekommen, so dass positive Effekte durch die Steuerrefom verpufft seien. Ferner habe die Rezession im Bausektor dund der rasche Rückgang der Auslandsnachfrage nach dem Jahreswechsel 2000/2001. zu einer Belastung der Gesamtwirtschaft geführt./av/cb/
Quelle: dpa-AFX
DRESDEN (dpa-AFX) - Das deutsche Wirtschaftswachstum dürfte nach Prognosen des Münchener ifo-Institus im laufenden Jahr bei etwa 1,2% liegen. Im kommenden Jahr 2002 sollte es sich jedoch dann auf 2 bis 2,5% beschleunigen, erklärte das ifo-Institut für Wirtschaftsforschung in seinen "Wirtschaftsperspektiven 2001/2002", die am Donnerstag in Dresden vorgestellt wurden. 2002 sollten bremsende Effekte der Weltkonjunktur und durch den Preisschub auslaufen, hieß es zur Begründung.
Bei der Prognose gehe das Institut davon aus, dass sich die Weltkonjunktur, angeregt durch die US-Wirtschaft, allmählich wieder bessern werde. So habe die US-Notenbank die Leitzinsen seit Jahresbeginn deutlich gesenkt und werde diese wohl noch weiter senken, um den Abwärtstrend der US-Konjunktur wieder zu stoppen. Hinzu komme ein zunehmend expansiver Effekt durch die Finanzpolitik der USA. Vor diesem Hintergrund sei im zweiten Halbjahr 2001 und im Jahre 2002 wieder mit einer sich beschleunigenden US-Wirtschaftswachstum zu rechnen. Dieses dürfte im Jahr 2001 im Schnitt eine Rate von 1,5% aufweisen nach dem Rekordwachstum von 5% im Vorjahr. Damit würden die Vereinigten Staaten im laufenden Jahr langsamer wachsen als Westeuropa, das im Jahr 2001 eine Rate von etwa 2% erreichen sollte. Im kommenden Jahr würden sich die Wachstumsraten dies- und jenseits des Atlantiks mit in etwa 2,5% angleichen. "Allerdings besteht das Risiko, dass sich die amerikanische Konjunktur und die Weltkonjunktur langsamer erholen, als hier unterstellt", hieß es in dem ifo-Bericht.
DEUTSCHE KONJUNKTUR DÜRFTE IM SOMMER 2001 TALSOHLE DURCHSCHREITEN
Die deutsche Konjunktur dürfte nach Einschätzung des ifo-Instituts im Sommer 2001 ihre Talsohle durchschreiten. Im weiteren Jahresverlauf sollte es in Deutschland und im Euroraum zu einer Stabilisierung der wirtschaftlichen Entwicklung kommen. Bei einer wieder anziehenden Weltwirtschaft werde die "Exportdelle" allmählich überwunden. Stützend sollte dabei der schwache Euro (EURUS.FX1) wirken, der so Ausfuhren in den Dollar-Raum stimuliere. Im Jahresdurchschnitt 2001 würden die deutschen Ausfuhren mit einer Rate von rund 5% weniger als halb so stark wachsen wie im Vorjahr. Der private Verbrauch sollte in diesem Zeitraum mit einem Wachstum von lediglich 1% weniger zunehmen, als in den vergangenen drei Jahren. Ausrüstungsinvestitionen dürften nur noch halb so rasch wachsen wie im Vorjahr.
IM KOMMENDEN JAHR AUFHELLUNG AUF DEUTSCHEM ARBEITSMARKT
Parallel zu einer anziehenden Konjuntur sollte es auf dem deutschen Arbeitsmarkt erst im kommenden Jahr wieder zu steigenden Beschäftigten- und sinkenden Arbeitslosenzahlen kommen. Unmittelbar in den nächsten Monaten sei angesichts der derzeitigen Wirtschaftslage nicht mit einer nachhaltigen Besserung zu rechnen. Denn nach dem ifo Konjunkturtest planten die westdeutschen Industrieunternehmen ihre Belegschaft zu reduzieren. 2001 würden voraussichtlich rund 3,8 Mio. Menschen in Deutschland ohne Arbeit sein. Im Herbs t 2002 sollte diese Zahl saisonbereinigt immer noch rund 3,7 Mio. betragen. Das Ziel der Bundesregierung, die Erwerbslosenzahl bis zum Herbst 2002 unter die 3,5 Mio. Marke zu drücken, sei nach der ifo-Prognose also nicht zu erreichen.
Maßgeblich habe die lahmende Weltkonjunktur zur jüngsten wirtschaftlichen Abkühlung in Deutschland geführt. Diese sei ausgeprägter ausgefallen als prognostiziert. Hinzu sei der Preisschub bei Energie und Nahrungsmitteln gekommen. Dadurch habe der private Verbrauch einen Dämpfer bekommen, so dass positive Effekte durch die Steuerrefom verpufft seien. Ferner habe die Rezession im Bausektor dund der rasche Rückgang der Auslandsnachfrage nach dem Jahreswechsel 2000/2001. zu einer Belastung der Gesamtwirtschaft geführt./av/cb/
Quelle: dpa-AFX