Wir erinnern uns: die gegenwärtige Krise ist eine Liquiditätskrise, die originär mit
deren Auslöserin, der Subprime-Krise, nichts zu tun haben scheint. Wohl aber
hat die Subprime-Krise etwas mit Derivaten auf Immobilien-Hypotheken zu tun.
Wie ich schon einige Male geschrieben habe, ist hier die Auslöserin der Krise ein
bilanztechnischer Vorgang, nämlich die Wertberichtigung von CDOs. Würde es
gelingen, hier den Hebel anzusetzen, könnte man die Wurzel des Übels abhacken.
Und wie ich ebenfalls geschrieben habe, könnte es auf diese Weise sogar gelin-
den Spieß umzudrehen - aus Schrott würden stille Reserven.
Genau darum geht es in einem Beitrag von Harald Weygand am 09.02.2009, der
auf Godmode-Trader.de zu lesen war. Offenbar kursieren Gerüchte, die SEC (USA)
wolle die Bilanzierungsvorschriften ändern, wodurch sich ein Effekt einstellen
würde, wie ich ihn oben diskutiert habe. Das würde die Situation der Banken mit
einem Schlag radikal verändern; über die damit verbundenen Kurs-Konsequenzen
brauche ich kein weiteres Wort zu verlieren. - Hier der Textauszug:
"Außerdem kursiert im Markt das Gerücht, die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC wolle
die Bilanzierungsvorschriften für die Banken ändern und vielleicht die sogenannte
Mark-to-Market-Bewertung abschaffen oder abzuschwächen. Nach dieser Regel
sind die Finanzkonzerne gezwungen, Vermögenswerte (etwa Derivate auf Hypothe-
kenforderungen) gleich abzuschreiben, wenn es dafür momentan keinen Markt gibt.
Da die dahinter stehenden Vermögenswerte aber nicht völlig wertlos sind, sitzen
die Banken jetzt vermutlich auf beträchtlichen stillen Reserven."
Link zum Artikel:
www.godmode-trader.de/front/index.php?p=news&ida=1154343&idc=8